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Wie ehrlich mit sich selber sein können?

D
hey nach vielem, stillen mitlesen würde mich (30+) mal eure meinung interessieren:

nach langer, schöner beziehung getrennt seit vier monaten. entliebt. nie richtig drüber hinweggekommen
alltag geht aber weiter, muss ja ...

nun wie kann man ehrlich zu sich selber sein wenn man die partnerin trotz allem hald doch als DEN menschen im leben sah und zum teil nach wievor sieht.
unabhängig ob man nun jetzt traurig, einsam oder was auch immer ist.
einfach die vielen eigenschaften, die so super passten, die vertrautheit, das so ähnliche denken ...
den menschen als partner unheimlich zu schätzen
(klar gab es auch negative dinge ... aber ich merke wie wichtig mir die guten eigentlich schlussendlich waren)

das heisst ja nun, da mir diese aspekte so wichtig sind, ich gar keine neue beziehung eingehen dürfte/könnte (nicht dass es aktuell mein ziel wäre. aber auf lange sicht bin ich wohl schon der beziehungstyp)
ich muss es also schaffen mein denken zu ändern und wenn nicht wirds niemals ehrlich sein von meiner seite aus. muss ich mein denken aus egoistischen gründen ändern um vielleicht irgendwann wieder glücklich sein zu können, oder wenn nicht, und ich nach wie vor ähnlich denke wie jetzt, bleibe ich alleine.

bin ich zu ehrlich für diese welt, oder einfach zu nachdenklich? (und ist vielleicht alles doch noch zu frisch?)

irgendwie hab ich einfach angst, diesen menschen verloren zu haben (stelle mir sogar freundschaftlichen kontakt vor, aber ob das so einfach geht bezweifle ich halt auch eher) der mir so viel bedeutete im leben und
nicht zu wissen, wie mir persönlich gegenüber überhaupt die zukunft auszumalen ...

hab halt einfach nicht das gefühl das wars jetzt und da kommt dann mal jemand neues und blabla ...
(obwohl ich extrem schnell von jemandem fasziniert sein kann. aber das dann eher oberflächlich)

sooo fertig philosophiert. aber mich drückts wirklich

24.10.2014 22:29 • #1


Endlichfrei
Hey,

vielleicht bist du zu ehrlich für diese Welt, denn ich weiß, dass hier keiner ohne Bedürfnisse an den Start geht und ich wüsste jetzt ganz gerne mal deins?

24.10.2014 22:32 • #2


A


Wie ehrlich mit sich selber sein können?

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O
ich denke, du kannst schlecht allein sein.

24.10.2014 22:41 • #3


N
Zitat von do_do:
nach langer, schöner beziehung getrennt seit vier monaten. entliebt. nie richtig drüber hinweggekommen

hab halt einfach nicht das gefühl das wars jetzt und da kommt dann mal jemand neues und blabla ...
(obwohl ich extrem schnell von jemandem fasziniert sein kann. aber das dann eher oberflächlich)


Hallo do_do,

ich finde es schon ziemlich viel von dir selbst verlangt, wenn du den Anspruch an dich erhebst, schon nach 4 Monaten über eine Trennung hinweg sein zu müssen. Wenn du diesen Anspruch erfüllen könntest, wärst du nicht nur oberflächlich, sondern nicht fähig, tiefergehende Gefühle zu entwickeln, dich fest zu binden und wirklich zu
F Ü H L E N.

Und auch den Gedanken an eine neue Liebe solltest du erst einmal verwerfen. Vorstellen kannst du es dir ja sowieso erst mal nicht, wie du schreibst. So lange du deine letzte Beziehung nicht verarbeitet und dich bis ins Detail mit ihr auseinandergesetzt hast und akzeptieren kannst, dass die Trennung auch für dich irgendwo einen Sinn ergibt, solltest du ohnehin nicht an eine neue Partnerschaft denken. Denn die wäre mit all diesem schon von Anfang an belastet und würde nicht gut enden.

4 Monate sind nun wirklich keine Zeit, um mit etwas abzuschließen, in das du tiefe Gefühle investiert hast, um das du deine Zukunft planen wolltest etc pp.
Gib dir Zeit, dich mit dem Geschehen auseinanderzusetzen, es zu akzeptieren und anzunehmen wie es ist. Eine Frau sollte auch für dich keine austauschbare Puppe sein. Denn genau das wäre sie,solltest du das Gefühl haben, jetzt eine neue Beziehung eingehen zu müssen.

Deine Gedanken zielen eher darauf ab, dass du Angst vor dem Alleinsein hast. Warum eigentlich? Findest du es so gruselig mit dir allein zu sein? Und wenn du es gruselig findest, warum sollte dann eine potentielle neue Partnerin genau daran Gefallen finden?

Das Singledasein hat auch seine guten Seiten. Die gilt es nun, für dich zu entdecken.
Gib dir Raum und Zeit, mit Vergangenem abschließen zu können, damit du dann frei sein kannst für Künftiges. Alles andere wäre egoistisch und unfair.

Alles Gute!

25.10.2014 12:47 • x 1 #4


John Snyder
Ich lese hier schon seit einiger Zeit mit und finde in den verschiedenen Threads immer so tollle und hilfreiche Antworten von Dir Neja, die mich selber sehr zum Nachdenken anregen. Vielen Dank dafür!

Angst vor dem Alleinesein kann ich zumindest für mich verneinen. Vor meiner Beziehung war ich eigentlich sehr gerne alleine und auch während meiner Beziehung habe ich mir viel Freiraum für mich gelassen und mich mit mir selber beschäftigt. Ich merke nachdem diese erste Todespanik nach der Trennung nun vergangen ist, dass ich meine Partnerin menschlich so sehr vermisse, unsere ganzen Insider Spässchen und Witzchen die sich nach über 8 1/2 Jahren Beziehung angehäuft haben, sind nun vergangen. Ernsthafte Gespräche über Politik etc auch wenn der andere einen anderen Standpunkt vertreten hat sind auch futsch. Ganz erhrlich über vieles was ich mit Ihr gesprochen habe kann ich nicht mit Bekannten oder Freunden reden. Sie war so gebildet und neugierig, da waren wir uns ebenbürtig.

Es ist so schlimm zu realisieren seine Geliebte, beste Freundin und Gefährtin verloren zu haben. Sie nimmt immer noch einen großen Platz in meinem Herzen ein.

Dein erster Satz:
ich finde es schon ziemlich viel von dir selbst verlangt, wenn du den Anspruch an dich erhebst, schon nach 4 Monaten über eine Trennung hinweg sein zu müssen. Wenn du diesen Anspruch erfüllen könntest, wärst du nicht nur oberflächlich, sondern nicht fähig, tiefergehende Gefühle zu entwickeln, dich fest zu binden und wirklich zu
F Ü H L E N.


ist so wahr und gibt mir ein wenig Kraft, dass ich doch nicht meschlich wertlos bin obwohl ich mich gerade so fühle.

Ich höre mittlerweile so oft ich solle mir doch einfach eine Neue suchen
Aber eine neue Frau würde mich nicht glücklich machen, weil ich nicht Angst vor dem Alleinesein habe sondern weil ich um einen geliebten Menschen trauere und der ist nicht ersetzbar - Sie ist einzigartig und kann nicht ausgetauscht werden.

Es ist wie es ist ich trauere und muss da durch.[/b]

06.11.2014 15:03 • #5


J
Geht mir leider genau so. Vielleicht habe ich angst vor dem allein sein.
Aber vielleicht auch da es schwer ist jemanden zu finden.. (Stehe auf Frauen)
Nun könnte man auf gleichgeschlechtlich parties gehen aber da läuft definitiv nicht das rum auf was ich aus bin.
Ich hatte bisher 2 Beziehungen, bin 24.
Beide gingen von mädchen aus die normalerweise mit jungs vertraut waren, mal hier und da ne kleine Sache mit mädchen mehr nicht. Aber ich Steh nunmal nicht auf dem David Beckham Frisur lesben Typ, und leider sind die meisten so.
Ich hab mir immer wieder vor Augen gehalten dass ich was so perfektes gefunden habe und das war es auch, weil wieviele Jahre kann es jetzt wieder dauern dass ich wieder so einem mädchen begegne und dass dazu noch auf Frauen steht :/ manchmal bin ich echt verzweifelt..

06.11.2014 15:21 • #6


John Snyder
wir müssen wohl erst einmal (wieder) lernen mit uns alleine glücklich zu sein.

ich würde dir ja gerne sagen, dass du ja noch so jung bist und auf jeden fall eine tolle Frau finden wirst aber das hast du wahrscheinlich schon so oft gehört dass es dir zu den Ohren raus kommst.

Kopf hoch Jrlf!

06.11.2014 15:39 • #7


J
Ich habe sowieso gelernt mutmacher nicht wahrzunehmen.
An und für sich steht man ja am ende doch alleine da.
Und so Jung bin ich auch nicht mehr
Ich bin aber wohl noch in dem alten Schema, heutzutage kommt man zusammen wenn Man ein hauch von Gefühlen hat und trennt sich wenn das dann verschwindet. Ohne kampf ohne dass man über alles redet. Vorbei ist vorbei.
Bewusst ist mir das, aber einmal muss ich es scheinbar noch wissen deswegen werde ich mir auch noch einmal die mühe machen sie zurück zu erobern. Ich bin für liebe und Lasse da erstmal nichts unversucht. Nein geht immer aber ein Ja kann man nur bekommen wenn man es zumindest versucht. Das ist meine Einstellung. Ich bin gerade angespannt weil ich kurz davor bin ihr den Brief zu schicken, aber in der hoffnung egal wie sie sich dazu äussert dass es mir dann besser geht weil ich alles reingesteckt habe im gegensatz zu ihr.

06.11.2014 16:00 • x 1 #8


John Snyder
Hoffnung. So ein schönes Wort über das ich die letzten Tage oft nachgedacht habe.

Hoffnung ist schön wenn sie kommt und bleibt, wenn sie aber geht bleibt nur leere.

solange du das gefühl hast da ist noch etwas was du machen oder sagen kannst tu es! Dann musst du dir im nachhinein nichts vorwerfen müssen.

07.11.2014 22:37 • #9


Hey
John Snyder, wenn es eine wirkliche Trennung ist, befindest du dich jetzt in einer Art Metamorphose. Reflektion, Verarbeitung, Verdauung, Wachstum. An dessen Ende bist du größer als deine jetzige Haut und streifst diese dann, ähnlich einer Schlange, ab; dann platzt du quasi aus allen Nähten. Und vielleicht bist du schon in dem Stadium, wo die Haut sich abpellt und sich gerade über den Augen befindet. Bei einer Schlange zB ist das die gefährlichste Phase, weil sie da eine zeitlang nichts mehr sieht.

Also etwas Geduld! Bist du erst ausgeschlüpft, bist du auch wieder bereit und frei für eine neue Partnerin. Aber die vorherige ist halt noch Teil deiner alten Haut.

So einfach sehe ich das. Wobei - einfach ist das alles nicht. Ist ja das echte Leben.

08.11.2014 02:49 • #10


J
Hoffnung habe ich nicht viel tendenz zur null, aber ich habe schon personen erlebt da hat es trotz dem ganzen ich liebe dich nicht etc. Wieder geklappt. Also wo ansetzen bei der qualität der hoffnung.
Ich denke es lohnt sich immer wenn nicht für den gemeinsamen weg dann dafür abzuschliessen.

08.11.2014 03:51 • #11


N
Zitat von John Snyder:
Ich höre mittlerweile so oft ich solle mir doch einfach eine Neue suchen
Aber eine neue Frau würde mich nicht glücklich machen, weil ich nicht Angst vor dem Alleinesein habe sondern weil ich um einen geliebten Menschen trauere und der ist nicht ersetzbar - Sie ist einzigartig und kann nicht ausgetauscht werden.


Wer gibt dir denn solche Ratschläge?
Wahrscheinlich jemand, der solch eine Trennungssituation nie erlebt hat und sich nicht hineinfühlen kann.

Du machst das schon richtig.
Gefühle müssen gelebt werden, brauchen ihren Raum und ihre Zeit.
Wenn du einen Menschen einfach durche einen anderen ersetzen könntest, wo blieben denn da die Gefühle? Und dabei gibt es so viele schöne!
Es ist deine Zeit zu trauern. Du hast ein Recht darauf. Und es ist auch gut, diese Trauer zuzulassen. Erst wenn du sie überwunden hast, gibt es in deinem Herzen Platz für etwas/jemanden Neues. Und du kannst unbelastet neu beginnen.
Lass dir nichts anderes einreden! Instinktiv weißt du, was das beste für dich ist.

Du wirst deine Weg machen.
Fühl dich gedrückt.

08.11.2014 13:37 • #12


Hey
Zitat von Hey:
Hi do_do, wenn es eine wirkliche Trennung ist, befindest du dich jetzt in einer Art Metamorphose. Reflektion, Verarbeitung, Verdauung, Wachstum. An dessen Ende bist du größer als deine jetzige Haut und streifst diese dann, ähnlich einer Schlange, ab; dann platzt du quasi aus allen Nähten. Und vielleicht bist du schon in dem Stadium, wo die Haut sich abpellt und sich gerade über den Augen befindet. Bei einer Schlange zB ist das die gefährlichste Phase, weil sie da eine zeitlang nichts mehr sieht.

Also etwas Geduld! Bist du erst ausgeschlüpft, bist du auch wieder bereit und frei für eine neue Partnerin. Aber die vorherige ist halt noch Teil deiner alten Haut.

So einfach sehe ich das. Wobei - einfach ist das alles nicht. Ist ja das echte Leben.
edit: sorry, ich meinte do_do und nicht john snyder ... Verwechslung!

08.11.2014 14:16 • #13


J
Hab n schönes Zitat:

Nice people don't necessarily fall in love with nice people.
Jonathan Franzen

08.11.2014 14:29 • #14


D
hui, echt schön das da noch was kam
(und ich glaube endlich auch etwas besser verstanden wurde ...) dankeschön

ums allein sein gehts mir nicht in erster linie, obwohl hab ja geschrieben,
dass ich eher der beziehungstyp bin und mir so auch die zukunft vorstell(t)e
aber ich kann auch gut (und das auch in der beziehung) für mich sein ...

schönes zitat oben, in eine philosophische richtung gehen auch meine gedanken irgendwie.
ich kann einfach grad mein (liebes)leben nicht gar nicht richtig einordnen und ernstnehmen.
wenn der mensch, den ich liebte und eine verdammt wichtige zeit in meinem leben verbrachte,
von einem auf den anderen tag aus meinem leben verschwinden will/muss ...

es geht mir einfach schlicht und allein um die person (und mich ...)

19.11.2014 00:12 • #15


A


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