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Wie hat mein Ex mich psychisch beeinflusst?

R
Hallo liebes Forum,

ich brauche ein bisschen Hilfe um zu verstehen, was mit mir passiert ist in dieser ehemaligen Beziehung.
Mein Ex und ich sind mittlerweile schon ca. 1 Jahr getrennt, haben gegenwärtig keinen Kontakt, er hat aufgrund von Depressionen und mangelnder Gefühle die Beziehung beendet. Ich war konform mit der Entscheidung obwohl ich noch viele Gefühle hatte.
Sind beide Mitte / Ende 20.
Wir hatten eine Fernbeziehung über 4 Jahre und hatten eine extrem schöne Beziehung für 3 Jahre, das letzte Jahr war der Horror.
Wir waren aber auch beste Freunde, nicht nur Partner.
Mit dem Beziehungsende bin ich an sich konform, meine Gefühle sind kompliziert für ihn, ich will ihn nicht als Partner zurück, kann aber auch nicht sagen, dass ich ihn nicht liebe.
Jedenfalls geht es mir eigentlich gerade gut im Leben und ich möchte nichts mehr von ihm aber irgendwie lässt mich die ganze Geschichte auch nicht los.
Ich versuche es kurz zu machen.
Mein Ex-Freund ist psychisch gesehen nicht ohne.
Das habe ich von Anfang an gewusst aber war so lieb und nett, was er auch wirklich war aber ich glaube er ist im Endeffekt kaputter, als ich es mir jemals vorgestellt habe.
Könnt ihr mir helfen zu identifizieren, was er mit mir getrieben hat? Ich leide nämlich noch immer an den Nachwirkungen der Beziehung leider. nämlich kaputtes Selbstbewusstsein und ausgesaugte Energie. Ich möchte verstehen, was mit mir passiert ist.
Ich weiß ein Narzisst ist er glaub ich nicht, obwohl er narzisstische Züge aufweist. ich bin mir aber nicht ganz sicher.

Am Anfang war er Hals über Kopf in mich verliebt, aber extrem, er hat mich gefeiert, verehrt, ich war seine Muse und er hat das wirklich so gefühlt, also gespielt war das nicht.
Ich glaube, er war selbst überwältigt von den ganzen Gefühlen, die er für mich hatte.
Er hat sich zu einem besseren Menschen für mich entwickelt, wie die Mehrheit seiner Freunde zu mir gesagt hat.
Er hat sich besser ernährt z.B., mehr Sport getrieben etc., hat sein Aussehen verbessert.
Ich habe ihn zu nix gedrängt aber er hat einfach viel von meinen Ideen und Anregungen angenommen.
Er war immer für mich da und wirklich SEHR lieb und unglaublich verständnisvoll in dieser Zeit, habe mich noch nie so verstanden und geliebt und VEREHRT gefühlt bis. ja bis. zur nächsten Phase.
Ich habe gar nicht richtig gemerkt, geblendet von seiner Liebe, dass er angefangen hat mich zu manipulieren, wie ich aussehen soll.
Zum Beispiel liebe ich es, meine Haare blond zu färben, er hat nie direkt gesagt, ich mag braun lieber, hör auf sie dir zu färben aber man hat genau gemerkt, dass, wenn ich meine Haare braun gefärbt habe, es ihm besser gepasst hat und immer Anspielungen in die Richtung gemacht.
Einmal kam ich vom Friseur und hatte eine brünette Tönung und darauf kam Gott sei Dank bist du nicht blond! usw und sofort.
Also direkt kam da nie was aber so indirekt wusste ich genau, auf was er steht und habe mich davon auch lenken lassen.
Er liebt Nasenringe bei Frauen und ich hatte schon ein Piercing aber einen Stecker doch natürlich dachte ich, ach ich kann auch einen Ring tragen.
Hat mir dann doch nicht mehr gefallen und ich habe es ganz rausgenommen, da kam dann natürlich irgendwann Warum hast du eigentlich kein Piercing mehr? immer in solch vorwurfsvollen Tönen.
Da er mich gleichzeitig aber auch einfach VERGÖTTERT hat, ist mir das ganze nicht so extrem aufgefallen.

Ein extremeres Beispiel ist ein Hobby.
Er hat ein Hobby, dass er sehr liebt, sagen wir mal Kalligraphie.
Und er brachte mir Kalligraphie bei (in echt war es natürlich etwas anderes) und ich wollte es auch lernen und es machte mir Spaß. Dann irgendwann habe ich so ein bisschen das Interesse verloren und er war dann quasi enttäuscht und hat es mir so verkauft, dass er sich einfach gewünscht hat, ich würde weitermachen, weil ich so talentiert wäre. Ich empfand mich aber gar nicht SO talentiert und man merkte, wie er das richtig blöd fand. nicht nur enttäuscht, es ist so schwer zu erklären. So als wäre ich der Attraktivität plötzlich gesunken.
Das war mit mehreren Hobbies so. Wir haben uns viel beigebracht und gezeigt gegenseitig, was sehr schön war aber wenn er etwas, dass ich mochte, nicht mehr machen wollte, war das okay für mich.
Bei ihm musste ich mich immer irgenwie rechtfertigen.

Genauso war das mit der Kleidung. Es kam oft Kritik, wenn ich mal etwas ausserhalb des Stils anhatte, den er bevorzugt.
Einen Stil, den ich gerne trage aber ich bin eine vielschichtige Frau und trage auch einfach manchmal andere Dinge.

Des Weiteren beichtete er mir irgendwann, dass er Depressionen hätte und dann begann die dritte Phase.
Er distanzierte sich, er war zwar in Therapie aber hatte irgendwie ein gestörtes Verhältnis zu seinen Therapeuten, er war streitsühtig, motzig.
Ich versuchte zu verstehen, zu helfen war aber mit meiner Geduld auch oft am Ende und wurde dann patzig, so begann die Abwärtsspirale, die zum Ende der Beziehung führte.
Was mir weiterhin im Kopf bleibt ist, dass er mir eine Weile versuchte einzureden, dass ich auch Depressionen hätte. So sehr, dass ich mehrere Gespräche mit dem Therapeuten meiner Arbeit hatte, der mir damals versicherte, dass ich keine Depressionen hatte. Aber mein Ex war so überzeugt davon, dass ich ihm das geglaubt habe.
Was mich weiterhin verletzte war, dass er auch paranoid ist / war.
Er unterstellte mir Sachen, zum Beispiel, dass ich ihn von seiner Familie fern halten will (Was gar nicht stimmt, ich war diejenige, die gern dort hin gegangen ist, er mochte das nicht, er hat ein sehr schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern und den Beweis habe ich jetzt, denn er geht so gut wie gar nicht mehr zu seinen Eltern, seit wir getrennt sind.) und er nicht weiß, ob ich ihn manipuliere. Er sagte zwar auch, dass ihm das weh tut, dass er so denkt aber ich war hilflos in dem Moment.
Daraufhin vertraute ich mir selbst nicht mehr und hinterfragte mich.

Die letzten 6 Monate meckerte er immer mehr an mir herum, wenn ich ausserhalb seiner Toleranzgrenze gehandelt habe, mich angezogen habe etc.
Er fiel dauernd in die Opferrolle. konnte keine Kritik mehr vertragen.
Kurz vor Schluss bemängelte er mein Aussehen, aber nicht direkt sondern mit Fragen wie Wann machst du eigentlich endlich wieder mehr Sport? oder Wieso trägst du die und die Schuhe nicht mehr?
Die letzten 6 Monate der Beziehung waren eine Katastrophe. Ich war ausgelaugt und ausgezehrt, fühlte mich aber irgendwie verantwortlich und wollte ihm helfen mit seinen Depressionen.
Ich antwortete darauf nicht rechtfertigend sondern sagte, dass es nun mal einfach so wäre momentan und ob er das ernst meinte.
Wir hatten dann einen großen Krach, einen Tag später kam er wieder zu mir und machte Schluss aufgrund mangelnder Gefühle und dass er diese schwere Depression hat.

Momentan ist er mit einer neuen Frau zusammen.
die einen Nasenring hat, braune Haare und den Kleidungsstil, den er mag.
Sie baggerte schon vor dem Schluss machen an ihm herum aber er versicherte mir, er wolle nichts von ihr.
Beim Schluss machen fragte ich ihn dann noch, ob es nicht doch vielleicht diese Frau sei. Er sagte nein, er habe Depressionen er fühle nichts für niemanden.
Er ist nicht gleich nach der Trennung mit ihr zusammen gekommen aber sie waren wohl ein paar Monate so etwas wie beste Freunde vor der Beziehung, so wie wir. Wir haben uns lange Zeit gelassen, bis wir zusammen kamen.
Mit ihm war es in den letzten 6 Monaten der Beziehung wirklich so, als habe er einen Charakterwechsel vollzogen.
Und nun zieht er das gleiche Muster irgendwie schon wieder ab.
Deswegen lässt mich die Trennung noch nicht so ganz los, da ich irgendwie alles noch nicht so ganz verstehe.
Ich glaube nicht, dass mein Ex fähig ist, jemanden aufrichtig zu lieben. Ich glaube, er denkt das, aber ich glaube, er projiziert nur ein Bild in eine Person hinein, die er gerne wäre.
Manchmal dachte ich, er sucht sein weibliches Pendant.
Er lacht auch am meisten über seine Witze und über sich selbst und findet seine Sachen ziemlich cool und toll.

Ich war bestimmt nicht perfekt will ich dazu sagen. Und ich bin nicht schuldlos. Aber ich habe ihn immer geliebt. mit all seinen Fehlern und für das was er ist. Klar habe ich auch mal genörgelt und am Ende auch mehr, weil ich ihn irgendwie auch gespiegelt hab.
Und ich hatte schon immer ein angeschlagenes Selbstbewusstsein und das war natürlich irgendwie total doof mich auf ihn einzulassen.
Nach ein paar A. löchern vor meinem Ex wollte ich unbedingt nicht mehr an eines geraten. und mein Ex war so lieb und so aufmerksam und so anders und überschüttete mich mit Liebe, das hatte ich noch nie erlebt.
Im Endeffekt fühle ich mich aber wie ein Opfer. Er hat mir am Ende auch nur noch vorgeworfen, dass ich nicht für ihn da wäre, mich für nichts interessiere was ihn anbelangt, ihm nicht helfe. ich konnte quasi gar nichts recht machen und iwann habe ich mich auch einfach nicht mehr interessiert. Er hat quasi jede Bemühung in mir wirkungsvoll abgetötet.
Er kannte eigentlich meine Art und Weise, wie ich etwas zu schätzen weiß und auf einmal war nichts mehr von mir gut genug.
Ich hätte ihm am liebsten die Eier kraulen sollen den ganzen Tag und die Füße küssen, so kam mir das vor.
Als er ging. brauche euch nicht sagen, dass meine Energie und mein Selbstbewusstsein so gut wie nicht existent waren.
Jetzt, ca. 1 Jahr später fange ich endlich langsam mich wieder in meine alte Form zurückzufinden.
An eine neue Beziehung ist nicht zu denken während er umhergeht und wie es mir scheint, das gleiche Programm von vorne abspult?

Eure Meinungen dazu freuen mich tatsächlich sehr.

14.02.2018 01:16 • #1


Y
Liebe Rote Rose,

Zitat:
Am Anfang war er Hals über Kopf in mich verliebt, aber extrem, er hat mich gefeiert, verehrt, ich war seine Muse und er hat das wirklich so gefühlt, also gespielt war das nicht.
Ich glaube, er war selbst überwältigt von den ganzen Gefühlen, die er für mich hatte.
Er hat sich zu einem besseren Menschen für mich entwickelt, wie die Mehrheit seiner Freunde zu mir gesagt hat.
Er hat sich besser ernährt z.B., mehr Sport getrieben etc., hat sein Aussehen verbessert.
Ich habe ihn zu nix gedrängt aber er hat einfach viel von meinen Ideen und Anregungen angenommen.
Er war immer für mich da und wirklich SEHR lieb und unglaublich verständnisvoll in dieser Zeit, habe mich noch nie so verstanden und geliebt und VEREHRT gefühlt bis. ja bis. zur nächsten Phase.


Zitat:
Da er mich gleichzeitig aber auch einfach VERGÖTTERT hat


mein Eindruck ist, dass dieser Mann eher ein Bild, eine Vorstellung von einer Frau liebt, aber weniger den wirklichen Menschen. Und wahrscheinlich glaubt er selbst an seine Bilder. Ich denke nicht, dass er bewusst manipuliert hat, wenn er Dir sagte, wie sehr er Dich verehrt usw. Offenbar braucht er dieses völlig überzogene Idealbild einer Frau. Und entspricht seine Muse und Erlöserin dann doch nicht seinem Ideal, dann erträgt er es offenbar nicht, und muss die nächste Frau idealisieren. vielleicht ja, um in keine Depression zu fallen. vielleicht ist diese Art der Schwärmerei seine D.roge, um gewissen Schmerzen auszuweichen.
Bei Dir hinterlässt das alles vielleicht genau deswegen ein nicht ganz greifbares Gefühl weil er vielleicht eher seine Vorstellung, aber nicht Dich als Person liebte.
Natürlich sollte die Liebste etwas ganz besonderes für einen sein, aber solch eine Schwärmerei würde mich stutzig machen. Vermutlich bist Du genau darauf angesprungen weil Du, wie Du selbst sagst, nicht gerade das beste Selbstbewusstsein hast.

14.02.2018 01:42 • #2


A


Wie hat mein Ex mich psychisch beeinflusst?

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P
Hallo Rote Rose,

es wird eine ganze Zeit lang dauern bis du aus der Manipulation raus kommen wirst. Ich hatte es ähnlich, aber sehr viel kürzer und hab es noch in der Anfangsphase beenden können. Soweit war mein Selbstwert dann doch nicht unten.

Was mir geholfen hat, war lesen Über Liebe, Trennung, Männer etc. Meinen Ex hab ich zum Beispiel in dem Buch Wenn Männer mauern gefunden. Das passt aber bei deinem nicht so richtig.
Was für die Anfangsphase passen würde, wäre Love Bombing. Ich kann hier leider nichts verlinken, aber Wiki spuckt dazu einiges aus.

14.02.2018 11:31 • #3


R
Zitat von ysabell:
Liebe Rote Rose,





mein Eindruck ist, dass dieser Mann eher ein Bild, eine Vorstellung von einer Frau liebt, aber weniger den wirklichen Menschen. Und wahrscheinlich glaubt er selbst an seine Bilder. Ich denke nicht, dass er bewusst manipuliert hat, wenn er Dir sagte, wie sehr er Dich verehrt usw. Offenbar braucht er dieses völlig überzogene Idealbild einer Frau. Und entspricht seine Muse und Erlöserin dann doch nicht seinem Ideal, dann erträgt er es offenbar nicht, und muss die nächste Frau idealisieren. vielleicht ja, um in keine Depression zu fallen. vielleicht ist diese Art der Schwärmerei seine D.roge, um gewissen Schmerzen auszuweichen.
Bei Dir hinterlässt das alles vielleicht genau deswegen ein nicht ganz greifbares Gefühl weil er vielleicht eher seine Vorstellung, aber nicht Dich als Person liebte.
Natürlich sollte die Liebste etwas ganz besonderes für einen sein, aber solch eine Schwärmerei würde mich stutzig machen. Vermutlich bist Du genau darauf angesprungen weil Du, wie Du selbst sagst, nicht gerade das beste Selbstbewusstsein hast.


Hi vielen Dank für Deinen Beitrag.
Stimme dir in weiten Teilen zu - glaube auch, dass er eine Frau so idealisieren MUSS...
Das Ding ist, wir hatten eine Kennenlernphase von ca. 1 Jahr in dem wir Freunde waren und er mich nicht überschüttet hat mit Liebe... aber als wir dann zusammen waren ist irgendwann ein Knoten bei ihm geplatzt und auf einmal ging es los.
Mir war das bis dato wie gesagt unbekannt. Naiv und dumm bin ich nicht habe aber in der Anfangszeit nicht erkannt, dass es vielleicht zu viel ist.
Dass er mich als Person gar nicht geliebt habe, glaube ich nicht. Nicht, weil ich den Gedanken nicht ertragen kann sondern viel mehr, weil wir dann doch 4 Jahre zusammen waren und er einige Persönlichkeitsanteile von mir sehr geliebt hat und ich auch niht die einfachste Frau der Welt bin und ihm oftmals das Leben auch manchmal ein bisschen schwer gemacht habe und er auch durch schwierige Zeiten mit mir gegangen ist ohne mich zu verurteilen etc.
Ich denke, bei meinem Ex ist das kompliziert.
Aber er hat mich nicht vollkommen und als ganze Person so geliebt, wie ich bin, sondern eben dieses Bild von einer Frau.

Die Depression kommt nicht daher, vielmehr kommt sie wie immer aus seinem Elternhaus, sein Vater ein Trinker und die Mutter überbehutsam und extrem dominant.
Die Familie ist gesellschaftlich aber hoch angesehen, dass der Vater ein Trinker ist, ist ein offenes Geheimnis und niemand tut was dagegen.
Der Vater meckert auch oft an der Mutter herum, an ihrem Aussehen etc und ich denke, da hat er viel aufgeschnappt.
Sein Vater unterdrückt ihn eigentlich und nimmt ihn nicht als vollwertige Person war.
Ich habe mich mit seinen Eltern gut verstanden aber habe immer etwas Abstand zwischen uns gelassen.
Sein Vater hat mich auch im Suff schon degradieren und demütigen wollen, er macht das regelmäßig mit verschiedenen Personen es kam aber nicht bei mir an.
Seine Mutter hat auch schon versucht KOntrolle über mich zu erlangen aber bei mir ging das nicht.
NIcht, dass seine Eltern es böse meinen, sie haben mich sehr verehrt auch und ich weiß, sie vermissen mich.
Aber keiner von denen arbeitet an sich genau so wenig tut es mein Ex.
Er hat die Therapie abgebrochen und macht nicht weiter und ich glaube, er denkt, er findet sein Seelenheil in der nächsten Frau, die er tatsächlich glaub ich noch mehr idealisiert als mich.

Ich habe auch nicht alles mitgemacht. Das kam vielleicht erstmal so rüber. Am Anfang, klar hat man sich mehr beeinflussen lassen aber ich hab trotz schwachem Selbstbewusstsein einen extrem starken Charakter, ein großer Konflikt ja, und habe mich oft seinen Motzereien zur Wehr gesetzt und auch mein Ding durchgezogen.

Ich weiß auch von einer sehr sicheren Quelle (gemeinsame Freundin), dass mein Ex sehr nach der Trennung von mir gelitten hat.
Kurz bevor er mit der anderen zusammen kam (vor etwa 4-5 Monaten, zu dem Zeitpunkt waren wir schon ca. 8 Monate getrennt) sagte er zu dieser Freundin, dass er mich extrem vermisse, wie er mich zum Lachen gebracht hat und unsere gemeinsame Zeit und dass er mich BRAUCHE.
Ich habe keine Luftsprünge gemacht, ich weiß, dass brauchen nicht lieben bedeutet und dachte mir nur, er hat wirklich Probleme. 2-3 Wochen später war er dann offiziell mit seiner neuen zusammen.
Des Weiteren habe ich einen Umzug in eine andere Stadt vollzogen.
Er wollte auch immer dort hin, auch mit mir, es war ein gemeinsamer Plan aber er hatte nie die Kraft irgendwas umzusetzen.
Ich habe den Plan dann alleine umgesetzt und bin jetzt hier und ziemlich glücklich und befreit.

Seit dem er davon weiß, habe ich mitbekommen, dass er mich ziemlich schlecht redet bei gemeinsamen Freunden.
Keine AHnung was genau, keiner wollte damit rausrücken und ich bin mir zu stolz natürlich da explizit nachzufragen aber jeder hat Anspielungen gemacht.
Anscheinend ist er angepisst, dass ich diesen Plan alleine vollzogen habe.
Aber ganz ehrlich... selber Schuld. ICH wollte das auch alleine. Ich brauche ihn nicht, ich habe ihn geliebt.
Das war der Unterschied.

Mich lässt nur die Trennung und dieser Mensch so schwer los.
Ich arbeite an mir, mache wieder mehr Sport, habe abgenommen, lerne permanent neue Leute kennen, mein Selbstbewusstsein klettert wieder hoch, mir geht es an sich gut.
Aber ein Teil von mir kämpft immer noch so sehr damit.
Ich weiß einfach nicht, welche Lehre ich daraus ziehen soll?
Was soll ich von dieser Beziehung mitnehmen?
Soll ich mir einfach noch Zeit geben?
Ich muss täglich an ihn denken und langsam habe ich wirklich keine Lust mehr darauf.
Fühle mich nicht bereit für eine neue Beziehung aber es ist nicht so, dass ich Männer an sich verschmähe

Ich bin sehr ungeduldig und denke mir manchmal, warum kann ich das ganze noch nicht loslassen?
vielleicht muss ich einfach noch geduldiger mit mir sein.... und ich möchte gerne eine Lehre daraus ziehen. Sodass diese Beziehung wenigstens irgendwie SInn gemacht hat.
JA ich weiß ich bin sehr pragmatisch und wenig romantisch.

14.02.2018 13:54 • x 1 #4


R
Zitat von Pachacookie:
Hallo Rote Rose,

es wird eine ganze Zeit lang dauern bis du aus der Manipulation raus kommen wirst. Ich hatte es ähnlich, aber sehr viel kürzer und hab es noch in der Anfangsphase beenden können. Soweit war mein Selbstwert dann doch nicht unten.

Was mir geholfen hat, war lesen Über Liebe, Trennung, Männer etc. Meinen Ex hab ich zum Beispiel in dem Buch Wenn Männer mauern gefunden. Das passt aber bei deinem nicht so richtig.
Was für die Anfangsphase passen würde, wäre Love Bombing. Ich kann hier leider nichts verlinken, aber Wiki spuckt dazu einiges aus.


VIelen Dank ich lese auch viel.
Aber manchmal frage ich mich eben ob ich nach ca. 1 Jahr nicht schon weiter sein sollte mit dem Loslassen.
Mir ist aber erst spät aufgefallen, dass ich psychisch manipuliert wurde.

14.02.2018 13:55 • #5


N
Mhhh naja klingt aber schon alles ziemlich narzisstisch und die Grenze zu einer klaren Narzisstischen Persönlichkeitsstörung sind ja fließend.
Kennst du die Seite: re-empowerment.de? Wenn du da ein wenig liest, wirst du merken, ob du Opfer emotionaler Gewalt / Manipulation geworden bist.
Und zu deiner Frage: ja, ihr Verhalten wiederholt sich auch in der nächsten Beziehung.

14.02.2018 14:04 • #6


Gemini
So ein bisschen klingt es wirklich nach einem Narzisst. Und nach meinem Ex...
Und ich denke, je mehr man in einer Beziehung leidet und je mehr man emotional investiert, desto länger lässt es einen nicht los. Besonders wenn auch viel Manipulation dabei war, entstehen immer neue Fragen. Wieso tat er das? War er sich bewusst was er tat? War es wirklich so tragisch oder war ich nur empfindlich? Das sind alles Dinge, die man mit sich selbst ausmachen muss.
Das los lassen kommt mit der Zeit. Von meinem Ex bin ich seit 2,5 Jahren getrennt und es beschäftigt mich trotzdem noch manchmal. Er war ein richtiger Narzisst und sie finden immer den wunden Punkt, wo sie dein Selbstbewusstsein zerstören können. Bei mir war es auch das Aussehen. Mal schien er mich zu vergöttern, dann wiederum kam man sich ganz ungenügend vor. Es war aber auch die Intelligenz und andere Ängste, die er bei mir immer wieder thematisierte und klein redete. Er hatte wohl auch gewollt, dass ich nur noch denke, anziehe und tue was er gut findet, aber das habe ich nicht.
Zitat:
Ich weiß einfach nicht, welche Lehre ich daraus ziehen soll?
Was soll ich von dieser Beziehung mitnehmen?
Soll ich mir einfach noch Zeit geben?

Das ist schwierig zu beantworten. Ich bin durch ihn viel selbstbewusster geworden und weiß nun, wie ich mich nicht mehr behandeln lasse. Außerdem erkenne ich Psychos mittlerweile sehr schnell. Du solltest dir Zeit geben, aber sich mal umzuschauen schadet ja auch nicht, es kommt alles zu seiner Zeit^^

14.02.2018 14:14 • #7


N
Zitat von RoteRose999:
Aber manchmal frage ich mich eben ob ich nach ca. 1 Jahr nicht schon weiter sein sollte mit dem Loslassen.

1. Ja, es ist normal, dass narzisstische Beziehungen noch so lange nachwirken.
2. Es ist in meinen Augen keine Frage des Loslassens bei dir. Ihn als Person hast du ja losgelassen. Du willst ihn nicht zurück und liebst ihn auch nicht mehr. Es ist ja vielmehr die Manipulation bzw. dieser Nebel der dich weiter beschäftigt. Und diess ist auch gut und richtig. Das muss verarbeitet werden und soll dich später vor einer ähnlichen Beziehung schützen. Meine N-Beziehung ist schon Jahre her und es beschäftigt mich immer noch. Also nicht er sondern das, was passiert ist. Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken. Bisschen schwierig, die richtigen Worte dafür zu finden.

14.02.2018 14:21 • #8


R
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Beiträge. Ich verstehe alle sehr gut und habe mir auch die Internetseite durchgelesen.
Manchmal war ich erschrocken, weil ich mich in manchen Dingen auch selber erkannt habe aber, ich gebe es zu, ich bin ein Mensch, der gerne die Kontrolle hat aber nicht bösartig. Sondern ich habe Angst vor Kontrollverlust.
Deshalb konnte ich mich wohl mit manchen Dingen von der Seite identifizieren. Ich weiß das auch und arbeite ehrlich an mir ein entspannterer Mensch zu werden und es wird auch langsam!

Mit noch mehr Dingen, nicht mit allen, konnte ich aber meinen Ex identifizieren. Folgende Punkte sind mir aufgefallen:

- Mein Ex war nie wirklich laut zu mir und er war nie gewalttätig in dem Sinne. Er hat aber trotzdem Machtausübend agiert.
Das war mir im letzten Drittel der Beziehung so richtig bewusst, dass er eigentlich die Hosen an hat.
Nur war er wie der Wolf im Schafspelz. Deshalb ist es mir auch so schwer gefallen oder fällt mir jetzt so schwer diesen Missbrauch vielleicht zu verstehen.

- In der Öffentlichkeit hat er sich ruhig, witzig und charmant verhalten. Zu mir war er das auch oft aber oft dann doch sehr kühl und irgendwie unangenehm.
Er ist sehr beliebt, auch bei Frauen wird er oft als guter Zuhörer und sehr verständnisvoll beschrieben, was er auch wirklich sein kann... ob er wirklich SO IST weiß ich allerdings nicht.
Deshalb hatten meine Freundinnen und Familie natürlich immer ein sehr positives Bild von ihm.
Seine Freunde mochten mich zum Teil sehr und der andere Teil hat mich absolut nicht leiden können. Manche von ihnen haben mich verbal angegriffen und mir Dinge unterstellt.
Er stand nie vor ihnen zu mir sondern hat stillschweigend alles mit angesehen.
Ich dachte immer, er hat keinen Mumm. Hat er wahrscheinlich auch nicht. Bei mir konnte er aber sehr gut austeilen.

- Er war sehr kontrollierend wo ich war. Wollte immer wissen, wo ich bin. Er hat mir aber auch immer geschrieben, wo er ist. Deshalb dachte ich, er meint es einfach süß und wohlwollend?
Ich weiß noch, kurz bevor Schluss war, ist es mir extrem aufgefallen.
Wir hatten einen riesigen Streit und er schrieb mir komme heute nicht zu dir. Muss nachdenken. einen tag später war ja schluss.
ich schrieb daraufhin Ich bin eh nicht zuhause.
Ich war bei meinen Eltern. Er kam darauf gar nicht klar und hat Ewigkeiten per whats app gebohrt, wo ich denn bin.
Ich sagte es ihm nicht. Er kam den nächsten Tag und machte Schluss.
Aber selbst beim Schluss machen fragte er mich aus, wo ich war.
Ich empfand das damals als komisch war aber vom Schmerz der Trennung abgelenkt.
Jetzt im Nachhinein merke ich, dass er sehr kontrollierend war und eifersüchtig.
Meine Freunde und Familie, sie fraßen ihm alle aus der Hand.
Meine Cousine erzählte mir nach der Trennung, dass sie einmal auf einem Fest zu ihm sagte:
Ihr passt so gut zusammen, ihr seid mein Traumpaar. und er daraufhin sagte zu ihr: Ja aber sie ist nicht gerade einfach.
Solche Sachen sagte er oft zur Umwelt oder zu mir.
Er gab mir immer das Gefühl, dass ich Schuld bin. Ja, das weiß ich jetzt, dass mich das immer begleitet hat nach der anfänglichen Love-Bombing-Phase.

- Er sagte Sachen zu mir wie
Du bist die erste Person, bei der ich mich öffnen kann und der ich alles anvertrauen kann und solche Dinge.
Und es war so schön die Anfangszeit und ich war sooo verliebt und er auch und dann wurde es schlimmer und irgendwie lag der Fehler immer bei mir.
Er idealisierte vor mir andere Pärchen, zum Beispiel seine Cousine und ihren Freund, das perfekte Pärchen angeblich seiner Meinung nach oder sagte oft zu mir andere Paare wie zum Beispiel x und y (gemeinsame Freunde) streiten nicht so oft. oder
Meine Cousine ist da viel lockerer mit dem Thema und du bist da immer so schrecklich.
Einmal sagte er zu mir Du bist wie meine Mutter. und verstand nicht, dass ich daraufhin verletzt war.
Immerhin war ja ich wegen meinen schrecklichen Verhaltensweise schuld, dass er sowas sagte.
Sein Vater sagte manchmal Sachen vor IHM zu mir Du hast einen sehr attraktiven Freund, Rose sozusagen als ob ich glücklich sein könnte, ihn zu haben und es nicht verdient hab.
Gleichzeitig hat er aber seinen Sohn komplett runtergeputzt wenn er besoffen war.

- Er machte mir ständig Vorwürfe, ich würde mch nicht für sein Studium interessieren, etc.
Aber ER hat ja immer so viel für mich getan.
Dabei stimmte das nicht. Nur ich konnte halt oft nicht viel mit den Themen anfangen.
ZUgehört habe ich aber trotzdem immer und nachgefragt.
Auch musste es irgendwie immer so ein bisschen nach seinem Zeitplan gehen, planen war unmöglich und das hieß, ich musste dann immer parat sein, wenn er wollte, hielt mir dann aber so ein bisschen vor, ob ich keine HObbies habe.
Habe aber immer der Fernbeziehung zu Liebe meine Freunde etc auf die Wochenenden verschoben, in denen wir uns nicht sahen.
Manchmal haben wir auch was mit meinen Freunden unternommen oder mit seinen aber er war immer gern lieber Zuhause.
Wenn ich dann mal nicht mitwollte, versuchte er mich IMMER zu überreden mitzukommen.
Und wenn ich weggehen wollte, wollte er immer nicht so richtig und seine Freunde dachten immer, ich würde ihn daheim halten.
Wenn wir mal in einen Club gegangen sind oder so und ich tanzen war mit meinen Freundinnen ist er immer raus geagngen, weil die Musik für ihn zu laut war.
Und ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn mitgeschleppt habe.
Auf Parties von gemeinsamen Freunden, wenn ich mich besser mit den LEuten verstanden habe, hat er sich immer sofort zurückgezogen und war dann manchmal bisschen angepisst aber hat es mir nie richtig zum Vorwurf gemacht aber gemerkt habe ich trozdem, dass was nicht stimmt.

- Er sprach meine Talente offen aus und lobte mich dafür, überholte ich ihn aber in einem GEbiet, in dem er vorher besser war, zum BEispiel Fotografie, war er immer beleidigt und meinte müssen wir schon wieder fotografieren gehen?
Meine SChwester meinte nach der Trennung zu mir, sie hatte das Gefühl, er war oft neidisch auf mich.

14.02.2018 19:45 • #9


Y
Liebe Rote Rose,

ich habe gerade nur Deine Antwort an mich gelesen.

Zitat:
Aber ein Teil von mir kämpft immer noch so sehr damit.
Ich weiß einfach nicht, welche Lehre ich daraus ziehen soll?
Was soll ich von dieser Beziehung mitnehmen?
Soll ich mir einfach noch Zeit geben?
Ich muss täglich an ihn denken und langsam habe ich wirklich keine Lust mehr darauf.
Fühle mich nicht bereit für eine neue Beziehung aber es ist nicht so, dass ich Männer an sich verschmähe

Ich bin sehr ungeduldig und denke mir manchmal, warum kann ich das ganze noch nicht loslassen?
vielleicht muss ich einfach noch geduldiger mit mir sein.... und ich möchte gerne eine Lehre daraus ziehen. Sodass diese Beziehung wenigstens irgendwie SInn gemacht hat.


wenn Du ihm Fragen stellen würdest- welche wären das?
Was genau lässt Dich nicht los?

Hat die Beziehung für Dich keinen Sinn gemacht?

14.02.2018 20:03 • #10


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