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Wie ich meinen Liebeskummer in 4 Wochen überwunden habe

F
Mir hat es Mut gemacht, was du schreibst. Jeder Mensch ist anders, jeder leidet und verarbeitet anders. Und wenn die eigene Methode dazu führt, dass man nach vier Wochen wieder nach vorn blicken kann, ist das doch gut so. Es kommt doch auch immer darauf an wie die Beziehung war, wie die Trennung abgelaufen ist und was man hinterher vielleicht alles selbst erkennt, was einem während der Beziehung vielleicht gar nicht bewusst war. Manche leiden über ein Jahr, andere ein halbes und wieder anderen geht es eben nach ein paar Wochen wieder besser.

Das heißt ja noch lange nicht, dass Linalin nie wieder traurig sein wird, aber einen Weg gefunden hat, um nicht daran kaputt zu gehen.

31.01.2018 20:57 • #16


K
Die Wege, die Du beschreibst, sind natürlich genau die Richtigen. Das hast Du aus meiner Sicht sehr gut beschrieben.

Für sehr schnell halte ich diese Entwicklung in Dir allerdings auch. Denn, was der Verstand schon weiß, hat das Herz oft noch lange nicht begriffen.

Ich glaube auch, dass ausgesprochen vernunftbegabte Menschen es da leichter haben als andere. Die Anderen müssen nackig in solchen Situationen den Weg ich die Vernunft erst gehen und ihn annehmen (s. dazu all die Drama Queens und Kings).

Wenn Du voller Überzeugung sagst, Du bist genau so weit wie beschrieben, befürchte ich, dass die eine oder andere Welle Liebeskummer Dich noch erreichen wird. Es sei denn natürlich, im Grunde war die Beziehung für Dich auch schon eher Gewohnheit.

31.01.2018 22:00 • x 1 #17


A


Wie ich meinen Liebeskummer in 4 Wochen überwunden habe

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L
Nein, nein, es ist schon so, wie ich es auch gesagt habe: Der Schmerz keimt immer wieder auf. Und dann lasse ich ihn auch und unterdrücke ihn nicht. Ich habe genauso meine schlechten Tage. Tage, an denen ich ihn vermisse und alles nervt. Aber ich weiß, dass es immer besser wird. Und das macht mir selbst wieder Mut.

Ich hab nicht sagen wollen, seht her, vier Wochen und dann ist das Ding durch. Vielmehr ist das mein Weg, nicht weiter zu (ver)zweifeln und wieder nach vorne, anstatt zurück zu blicken.

31.01.2018 22:44 • x 5 #18


S
Entscheidend ist doch auch, wie positiv du deinem Ex gegenüber eingestellt bist.
Das sollte die erst mal einer nachmachen.

Ich hab das so verstanden, dass du nach vier Wochen so weit bist, dass es nur noch Bergauf geht.
Mit Rückschlägen und allem

31.01.2018 22:58 • #19


H
Ich finde deinen Beitrag toll Linalin.
Und danke das Du ihn mit uns geteilt hast.
Und das Du das nach vier Wochen so bewerten kannst, finde ich toll.
Jeder hat sein eigenes Tempo.
Ich gönne es Dir und mir macht es Hoffnung.
Deine Denkansätze gefallen mir gut.

Und im Grunde sagen wir hier allen im Forum immer sie sollen sich um sich kümmern und mit sich ins Gespräch gehen und werden sogar manchmal ungehalten wenn einer die Vorschläge nicht annimmt.
Jetzt kommt mal jemand hier her und gibt ein positives Beispiel da er/sie genau das getan hat und jetzt haben wieder welche was zu meckern.
Man kann es aber auch keinem Recht machen.

31.01.2018 23:28 • #20


6rama9
Auch wenn es Liebeskummernde nicht glauben, aber der menschliche Geist ist natürlich in der Lage, mit einer Emotion wie Liebeskummer fertig zu werden. Das Geheimnis liegt meiner Meinung nach genau so vorzugehen, wie bei einer Schmerztherapie: Man darf den seelischen oder lörperlichen Schmerz sich nicht festfressen lassen. Der körperliche Schmerz lässt sich nur mit der richtigen Therapierung bekämpfen, den seelische Schmerz kann man aber ganz alleine (oder mit Unterstützung eines Therapeuten) bekämpfen.

Die TE hat wissentlich oder unwissentlich Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie angewendet, die auch bei Zwangsstörungen zum Einsatz kommen. Die Methoden beruhen darauf, schlechte Gedanken bewusst zu verdrängen, sich ganz bewusst zu sagen Stop, daran will ich nicht denken und statt dessen gute Gedanken in Erinnerung zu rufen.

Jetzt werden sicherlich einige aufschreien und sagen, man dürfe seine Emotionen nicht unterdrücken. Das ist aber weit veraltetes Denken. Es ist erwiesen, dass das aktive Verdrängen plus Ersetzen die erfolgreichste Behandlungsmethode von Traumata ist. Der Schmerz setzt sich nicht fest und die Zeit nivelliert die Emotionen. Sicherlich kennen einige von Euch Kindheitsängste oder auch heutige Ängste nach zB einem Horrorfilm. Man kann keine Auge zumachen. Aber 3 Tage später hat das Szenario plötzlich seinen Schrecken verloren. So ist es auch mit dem Liebeskummer, nur nicht in 3 Tagen. Wenn man es nun schafft, in dieser Phase des höchsten Kummers den Schmerz aktiv zu verdrängen, heilt die Zeit die Wunden. Und zwar viel schneller, als wenn man den Schmerz in sich reingefressen hat.

01.02.2018 08:47 • x 1 #21


M
Was Du beschreibst Rama kommt aus der Verhaltenstherapie und ist nicht so toll, wie Du denkst. Du kannst keine Traumata überschreiben. Genauso wenig Emotionen. Das gelingt für eine Zeit ganz gut aber der Ursprung ist immernoch da. Und wenn der Ursprung nicht gelöst worden ist, kommt er durch die dicksten Decken der Überlagerung, in verschiedenen Gesichtern, wieder hervor.
Beispiel: Du überschreibst den Liebeskummer an einen geliebten Menschen. Dir geht es gut. Und irgendwann merkst Du, dass Du in einer neuen Beziehung Seiten an dir hast, die du selbst nicht von Dir kennst. Du bist genervt von einem Verhalten deines Partners, welches Du aber an deiner Ex-Beziehung geliebt hast. Da kommt das alte überlagerte und somit nicht verarbeitete Gefühl, wieder ans Tageslicht. Wir sind keine Maschienen die sich sich ungeschadet umprogrammieren können. Ist das ursprüngliche Ereignis nicht verarbeitet, wird es einen Weg finden wieder an die Oberfläche zu gelangen.Völlig egal, wie gut du versuchst Dich selbst umzuprogrammieren.
Du kannst, im übrigen auch Ängste entwickeln, mit denen Du vorher keine Probleme hattest.
Also meiner Meinung nach und die wird an Dir abprallen, weil Du von deiner überzeugt bist, ist das überschreiben von Emotionen, wie Drigen nehmen. Sie helfen nur für den Moment alles zu vergessen.Der Absturz folgt.

01.02.2018 09:07 • x 3 #22


6rama9
Das sehe ich komplett anders. Das Überschreiben funktioniert bei viel schwerwiegenderen Traumata als Liebeskummer, sowie bei Zwangsstörungen, die tiefer als Liebeskummer in der Psyche verwurzelt sind.

Der Ansatz alle Gefühle verarbeiten zu müssen, ist längst überholt und grundlegend falsch, da extrem kontraproduktiv. Man muss nicht alles verarbeiten, um seinen Frieden damit zu finden. Das menschliche Bewusstsein hat eine außerordentliche Fähigkeit zur Verdrängung und diese gepaart mit dem zeitlichen Aspekt reicht bei weitem aus, um Liebeskummer und viel stärkere psychische Traumata zu überwinden.

Deine Schlussfolgerung, dass ein Absturz erfolgen muss, ist reine Spekulation und entbehrt den Grundlagen. Es gibt keinen Absturz, weil es kein emotionales Loch mehr gibt, in das man stürzen könnte. Die negativen Emotionen sind schlicht und ergreifend nicht mehr vorhanden. Nimm das Beispiel mit den Ängsten vor einem Horrorfilm. Nach Deiner überholten Theorie würden die wiederkommen. Dem ist aber nicht so, sie sind durch die Verdrängung und durch den zeitlichen Aspekt einfach weg. Auf nimmer wiedersehen.

Glückliche und erfolgreiche Menschen grübeln nicht über Vergangenes, sondern haken Erlebtes ab und programmieren negative Erfahrungen um. Unglückliche Menschen betreiben exzessive Nabelschau und zerfleischen sich mit Fragen nach dem Warum und Wieso, bis sich der Schmerz so richtig festgesetzt hat.

Ich akzeptiere, dass Du eine andere Sichtweise hast, aber ich erlebe in meinem medizinischen Umfeld, dass Verhaltenstherapie hervorragend wirkt.

01.02.2018 09:30 • #23


T
Sehe das genauso wie Mira_

In der Tat kann man seinen Liebeskummer übermalen. Habe ich nach meinen letzten zwei langen ernsten Beziehungen auch gemacht, in dem ich andere Frauen kennen lernte, mich zwanghaft ablenkte und auch alles mögliche tat um aus diesen Kreis rauszukommen. Inkl. zum Teil Antidepressiva.....aber nach meiner jetzigen Beziehungen hatte ich tief in mir gedacht, dass kann es nicht sein. Was ist überhaupt passiert und hab mal Intensiv angefangen zu schauen, was in mir los ist und warum auch diese Beziehung gescheitert, wo man doch dachte das es auf ewig ist? Ich habe immer wieder Muster erkannt die mir widerfahren sind und fragte mich warum ist das wieder passiert, was und wo war das Problem? Innere Reflektion, von seinen Taten wo man glaubte Sie waren richtig mal im Spiegelgesetz hinterfragen und alles mal analysieren....ob man überhaupt in die Richtung fährt, wo man eigentlich will oder sich nicht eigentlich was vormacht.

Durch das Ablenken erfolgt meiner Meinungen zu wenig Selbstreflektion. Man rennt vor sich selbst weg und pflegt nur sein Äußeres, dass Innere verdrängt man .... dabei ist doch hier der Hund begraben. Das ist das, was ich am Eröffnungs Beitrag hier etwas vermisse. Zu sagen, ich war so wie ich war zu diesem Zeitpunkt ist zwar für sich selbst so gesehen richtig und zu akzeptieren. Die Frage ist, war das so wie ich mich verhalten haben zu dem Zeitpunkt auch korrekt? Will ich die nächsten Beziehungen auch vergeigen, weil ich halt so war wie ich war in dem Moment?

Warum meldet sich die Ex nicht wieder? Klar, weil Sie es so macht wie im Eingangspost, Sie sagt halt war schön und so, aber andere Mütter haben auch schöne Söhne und so wird Sie auch in der nächsten Beziehung da weiter machen wo Sie aufgehört hat bei mir und lebt jetzt ein schönes Leben.

4 Wochen zum abschließen ... ja, meine Ex hat auch nur 4 Wochen gebraucht. 4 Wochen kann man zum reflektieren oder zum abschließen nehmen, wenn man davon ausgeht ich bin okay, du bist okay usw. Gesunde Selbstliebe und ein komplett gereinigtes Ich, also der absolute innere Frieden schaffen es sicherlich in 4 Wochen gut mit sowas klar zu kommen....meldet sich so wer aber in einem Liebeskummer Forum? Man kann auch vom Verstand her schreiben und sagen, dass 4 Wochen reichen um 4 Jahre abzuschließen, aber Worte und Umsetzung sind zweierlei Dinge....vielleicht dient das geschriebene ein bisschen wie eine Motivation....wie wenn ich schreibe Heute ist Tag 4 ohne Rauchen statt es nur mit mir auszumachen.....quasi etwas äußerer Druck den ich benötige um mein Ding durch zuziehen. Ist kein Angriff, finde den Eröffnungspost gut, den könnte ich aber so nur schreiben, wenn ich selber schon während der Beziehung angefangen hätte abzuschließen und der Partner mir halt zuvor kam mit dem Schluss machen.

01.02.2018 09:39 • x 1 #24


6rama9
Ablenken und andere Frauen kennenlernen hat nichts mit der Verdrändung und Umprogrammierung schlechter Gedanken zu tun. Die Ablenkung passierte bei Dir ja nur durch äußerliche Reizung und nicht durch den bewussten, willentlichen Akt Deine schlechten Gedanken und Emotionen zu verdrängen.

Dass Deine Methode nicht hilft, ist klar. Die hat noch nie geholfen und wird nie helfen.

Ablenkung hat nichts mit kognitiver Verdrängung zu tun. Gar nichts.

01.02.2018 09:43 • #25


M
Zitat von 6rama9:
Ich akzeptiere, dass Du eine andere Sichtweise hast, aber ich erlebe in meinem medizinischen Umfeld, dass Verhaltenstherapie hervorragend wirkt.

Natürlich wirkt sie. Ich sagte ja nicht, dass sie nicht wirkt. Ich stelle absolut infrage ob es auch langfristig gut ist. Hast Du Probanden in deinem Umfeld, die Du jahrelang beobachtet hast? Deren Ergebnisse Du studiert hast? Hast Du dich mit Psychoanalyse auseinander gesetzt? Hast Du dich mit beiden Teilen der Psychologie auseinandergesetzt? Weißt Du wie die Psyche wirklich funktioniert? Und ist dir klar, dass es Menschen gibt, bei denen Verdrängung eher schaden kann? Ist Dir außerdem klar, dass sich selbst die Wissenschafter darüber uneinig sind, ob Verdrängen wirklich gut ist oder nicht? Freud oder Jung gelesen?
Fragen über Fragen

Zitat:
Der Ansatz alle Gefühle verarbeiten zu müssen, ist längst überholt und grundlegend falsch, da extrem kontraproduktiv.

Das entbehrt jeglicher Grundlagen und ist reinste Spekulation bzw. deine eigene Meinung.

01.02.2018 09:45 • #26


T
Zitat von 6rama9:
Ablenken und andere Frauen kennenlernen hat nichts mit der Verdrändung und Umprogrammierung schlechter Gedanken zu tun. Die Ablenkung passierte bei Dir ja nur durch äußerliche Reizung und nicht durch den bewussten, willentlichen Akt Deine schlechten Gedanken und Emotionen zu verdrängen.

Dass Deine Methode nicht hilft, ist klar. Die hat noch nie geholfen und wird nie helfen.

Ablenkung hat nichts mit kognitiver Verdrängung zu tun. Gar nichts.


Dadurch verdrängt/unterdrückt man aber die negativen Gedanken und gibt sich mehr Glücksgefühle. Ist wie mit Sport machen usw. und Sie hilft schon und sehe es oft genug in gängiger Praxis. Umstritten ist dann viel mehr wie Sinnvoll das ganze ist

01.02.2018 09:56 • #27


M
Edit: wobei ich hier nicht davon rede alle auch noch so kleinsten Emotionen zu verarbeiten. Mir geht es um Traumata und andere starke Probleme bzw. Verhaltensauffälligkeiten die man in einer Verhaltenstherapie überschreiben will.

01.02.2018 09:58 • #28


G
Ich hatte 2006 einen unverschuldeten schweren Autounfall, wo meine Kinder, damals 6 und 2 dabei waren.

Wir haben eine Nahtoderfahrung erleben müssen, es war das schlimmste in meinem Leben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe eine Verhaltenstherapeutin gefunden, die mit EMDR arbeitet.

Nichts mit überschreiben, nein, den Unfall noch einmal durchleben, aufarbeiten. Ich hatte insgesamt 4 EMDR Sitzungen zu je 90 Minuten und glaubt mal, die hätte ich meinen schlimmsten Feinden nicht gewünscht.

Nichts Verdrängung, nichts Überschreibung - Traumata werden nur geheilt, wenn man sie verarbeitet.

01.02.2018 10:52 • x 3 #29


L
sehe ich genauso wie grace_99.

und selbst die TE sagt ja auch selber, dass sie den schmerz, der immer wieder kommt, nicht verdrängt, sondern zulässt und VERARBEITET.
Was man vielleicht wirklich verdrängen kann sind selbstzerfleischende Gedanken wie Warum war ich nicht gut genug...hier finde ich wirklich, dass man diese destruktiven Gedanken beiseite schieben kann.

01.02.2018 14:17 • x 1 #30


A


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