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Wie kann man besser damit umgehen?

Aj1006
Hallo zusammen.
Erst einmal möchte ich sagen wie froh ich bin, diese Seite gefunden zu haben, und Menschen die sich mit den Problemen von anderen beschäftigen. Es ist gut, aus der eigenen Sicht mal heraus zu kommen.
Nun zu meinem „Problem“.
Hier erst mal die groben Fakten:
Ich bin seit 27 Jahren mit meinem Mann zusammen, davon 18 Jahre verheiratet. Wir haben zwei Kinder 21/12 Jahre. Die grosse ist bereits ausgezogen.
In unserer Beziehung war ich immer der Entscheidende und verantwortungsvolle Part.
Oft wurde ich ich Spassbremse genannt, da ich Entscheidungen immer auf ihre Auswirkungen hin prüfen musste, habe gerne geplant, organisiert und an die Zukunft gedacht.Das war auch der Grund, weshalb wir das Haus angeschafft haben.
War eine logische Entscheidung, da mein Mann Handwerker war und ich auch nicht gerade Laie bin. Es war immer alles gut so, wir arbeiteten, kümmerten uns um die Kinder, mal ein Urlaub, 6 war auch ok. Natürlich nicht immer filmreif, erwartet man ja aber nach so langer Zeit auch nicht immer. FAKT ist jetzt seit gut 4 Jahren verändert er sich immer mehr. Sein Vater der immer seine Bezugsperson war, wurde zum Pflegefall nach Hirninfarkt. Ich habe alles getan um ihn in dieser schweren Zeit zu unterstützen, wollte das er zum. Psychologen geht. Habe seiner Mutter immer bei allem was zu tun war geholfen.Doch er hat sich immer mehr von mir und den Kindern abgekapselt.
Wenn ich mal wieder frustriert war, weil alles an mir hängen geblieben ist wie Kinder Schule mein Teilzeitjob, meine Pflegebedürftigen Angehörigen und eine tiefe Einsamkeit und ihm gegenüber dies alles angesprochen habe, kamen immer nur Haltlose Vorwürfe, das ich mich beim 6 komisch benehmen würde und Probleme damit hätte mich wie eine Straßenarbeiterin anzuziehen, jeden Tag und immer gestylt rumzulaufen. So oberflächig hebe ich ihn nicht gekannt. Und es hat mich sehr verletzt.
Kurzfassung- da ich alles organisiere und also auch unsere EMails checke, traf mich vor 1 1/2 Jahren der Schlag als ich erfuhr das er ich mit einer Frau sehr anzügige Sachen schrieb, und über mich und sich als Person log. Ich wäre tot und er hat sich jünger gemacht etc.
Ich fiel aus allen Wolken da er mir immer vorgeworfen hatte man könnte mir nicht trauen und er würde die Hand nicht für mich ins Feuer legen. (Nur weil ich eine 1/4 Stunde länger auf der Arbeit gebraucht habe.)
Da er nicht sehr gerne Verantwortung für andere in jeglicher Hinsicht (regelmäßig Einkommen) übernimmt, habe ich die Schnauze voll gehabt und ihn für eine Woche Bedenkzeit rausgeschmissen.
Ich war total zerstört, da ich mich immer hinten angestellt habe für die Kinder und ihn.
Nach einer Woche führten wir ein Gespräch ausserhalb und er hat mich wieder eingelullt und Versprechungen gemacht.
Ich wollte nicht gleich alles wegwerfen und habe auch ein paar Bedingungen für die Zukunft aufgestellt.
Kein Betrug mit anderen Frauen, auch nicht schriftlich, sich um seinen Sohn kümmern und regelmäßig arbeiten, nie mehr lügen. Nach der Frist die ich gesetzt habe wurde ich konkret und habe beschlossen mich zu trennen, da inzwischen auch mein Sohn darunter litt. Da ließ er die Bombe platzen.
Er möchte jetzt als Frau leben, inclusive allem was dazugehört wie Hormone, Op, Therapie etc.
Booom, Faustschlag. Aber er liebt mich und will mit mir unseren Sohn großziehen bla bla bla.
Nach seinem Verhalten uns gegenüber hab ich keine Lust mehr mich um ihn zu kümmern und sein neues Leben für ihn aufzubauen, da er entgegen der Absprache immer noch mit irgendwelchen Frauen schreibt und über mich Lügt, was schon weh tut(wie ihm gegenüber oft Kommuniziert)Habe jetzt eine Anwältin mit der Scheidung beauftragt, da mein Kind leidet unter seiner derzeit Egoistischen Einstellung. Als ich ihm das gesagt habe hat er abgelenkt und so getan als hätte ich nichts gesagt.
Nun meine Frage: Kann man so sein, das man alles negative einfach verdrängt? UND WEITERMACHT?
Versteht mich nicht falsch, habe versucht mich mit dem Thema Trans auseinander zu setzen und ihn und seine Gefühle zu verstehen, aber ich kann’s nicht verstehen. Im Moment bin ich aus der Phase raus, in der ich mich verschmäht fühle, weil er jetzt eine bessere Version von mir sein möchte. Aber ich bin nun mal auf Männer gepolt und muss deshalb doch nicht jetzt mit einerFrau schlafen wollen, wei er das so möchte?
Mein Sohn kommt grad voll in die Pubertät und ein Erwachsener Mann kann da nicht mit umgehen und streitet über Kleinigkeiten und diskutiert wie ein 8 jähriger mit einem zwölfjährigen. Wie kann ich meinem Kind helfen das zu verstehen, und gibt es eine Möglichkeit ihn dazu zu bewegen sich eine Wohnung zu suchen?
Er will einfach nicht wahrhaben, das nicht alles so weiterläuft wie gewohnt. Seine Familie unterstützt ihn auch nur mündlich. Nach einem erneuten gesprächsversuch hat er mich runtergemacht und mir vorgeworfen ich würde ich nicht akzeptieren usw.
Ich wünsche ihm eigentlich nur das Beste für seinen Weg, aber ich kann da nicht bei zugucken und ich denke halt Toleranz setzt auch immer Toleranz voraus. Dann muss ich halt das Trennungsjahr irgendwie durchstehen.
Es ist alles so kompliziert und vorwürfe schnell gemacht. Weiss ich. Aber Hilfe für Angehörige von Transmenschen habe ich noch keine gefunden. Da steht immer nur man soll Rücksicht nehmen und akzeptieren, geduldig sein und so weiter.
Hab bald keine Kraft mehr dafür, aber vielleicht kennt jemand Beratungsstellen oder hat Erfahrungen für mich.
Grüsse Aj

23.01.2024 00:31 • #1


D
Liebe TE....Es fällt irgendwie schwer, passende Worte zu finden.
Aber ein Mann, der plötzlich TRANS ist, verabschiedet sich von seinem alten Leben, für immer.

Du bist nicht als Dirne im Schlafzimmer aufgetreten?
Aber dieser müde Einwurf soll nur vom Wesentlichen ablenken: Du hast keinen Hetero-Mann an Deiner Seite.
Ich gehe davon aus, dass ihr anfangs ein Hetro-Paar gewesen seid.

Lass' ihn los, um Gottes Willen.
Er kann kein Partner mehr sein, wie Du ihn Dir wünschst.
Nie wieder.

23.01.2024 00:48 • x 2 #2


A


Wie kann man besser damit umgehen?

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VictoriaSiempre
Hallo Aj, das ist natürlich eine sehr schwierige Situation für alle Beteiligten. Dass Du neben allen anderen Problemen in Deiner Ehe Dir ein Leben mit einer Frau nicht vorstellen kannst, kann ich total nachvollziehen.

Ich denke, dass Ihr beide erst einmal jeder für sich damit klarkommen müsst, dass Dein Mann künftig als Frau leben will. Darüberhinaus seid Ihr aber Eltern und dürft Eure Kinder (auch für das größere wird es nicht einfach sein!) nicht vergessen, für die das sicher ebenfalls ein Schock ist.

Guck mal, ob Du hier einen Ansprechpartner findest:

http://www.i2TransHealth.de

Ich wünsche Dir/Euch allen alles Gute

23.01.2024 00:53 • x 3 #3


Aj1006
@VictoriaSiempre vielen Dank für den Tipp. Habe heute einen Termin in einer Beratungsstelle für mich und meinen Sohn ausgemacht. Der kurze weigert sich mit zur Psychologin zu gehen. Verstehe ich ja. Auch hat Ex seine Therapeutin erklärt das es bei der Familie für sie nichts zu „ helfen“ gäbe. Egal, werden das schon meistern. Die Große kommt ach nicht damit klar, aber das Verhältnis war vorher schonschwierig. Damit hat sie mehr oderweniger abgeschlossen.
Danke fürs lesen und die Anregung.
Einen guten Abend allen.

23.01.2024 18:15 • x 1 #4




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