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Wie lebt ihr mit dem Zerbruch?

E
Hallo,
Ich bin seit 3,5 Jahren getrennt und komme immer noch nicht damit klar dass sich mein Traum von einer heilen Familie und bis dass der Tod uns scheidet nicht erfüllen wird. Es ist nicht mein Ex den ich vermisse sondern meine heile Welt ( für mich war sie das)
Ich nehme es an, muss ich ja und lebe damit aber ich glaube nicht dass dieser Schmerz je heilen wird.
Eine neue Partnerschaft kann ich nicht eingehen weil es alles nicht mehr perfekt wäre.
Kennt das jemand? Ich treffe nur Leute die sich schnell wieder binden.
Ich fühl mich so unnormal dass ich so bin und mich so nach dem heilen Familienbild sehne.
Danke schonmal

11.08.2018 19:19 • x 1 #1


L
Hallo Emma

Du bist sowas von normal obwohl, was ist heute schon normal und was nicht?

Was wir uns alle bewusst werden müssen ist, dass uns kein Mensch glücklich machen kann. Die heile Welt kannst du auch alleine für dich erschaffen, ohne Partner. Was machst du besonders gerne?

Ich zum Beispiel helfe gerne Menschen. Deshalb widme ich mich jetzt der Freiwilligenarbeit.

Hast du Kinder?

11.08.2018 19:46 • x 2 #2


A


Wie lebt ihr mit dem Zerbruch?

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Gorch_Fock
Hey Emma,
ja, für Dich war das vielleicht die heile Welt. Die sich für viele Frauen in einem Einfamlienhaus (für das man als Frau nichts bezahlt, dass der Mann komplett wartet und instandhält), einem Familien-Van, zwei Kindern und einem Familienhund äußert.
Versuch doch mal daran zu arbeiten, warum Du diese Perfektion willst (die es einfach nicht gibt). Fragt man Deinen Ex, war vielleicht gar nicht so viel perfekt. Vielleicht weil Du immer hinter jedem Krümmel her gewischt hast, damit das perfekte Heim strahlt. Für andere.
Das Du vor lauter Stress gar keine Lust mehr auf wirkliche Nähe und Zweisamkeit hattest. Denn es muss ja soviel organisiert werden. Dann mutiert der Mann auch mal schnell zum dritten Kind. Alles gar nicht so perfekt.
Ab jetzt wird eine Beziehung mit jemand neuen immer ein Patchwork-Modell sein. Das ist vieles gar nicht mehr klassisch, macht aber auch viel Freude und kann neue Horizonte bieten. Versuch mal Deinen Horizont etwas zu erweitern.

11.08.2018 19:47 • x 1 #3


lenski
Ich sehnte mich nie nach dem perfekten Familienleben - zumal ich auch gar nicht weiß, wie das aussehen soll. Aber ich wusste, dass ich mit IHM alt werden möchte. Egal wo. Hauptsache, wir zwei im Schaukelstuhl und um uns herum unsere Ur-Enkel. Wir würden uns Geschichten aus unserem Leben erzählen, Anekdoten. Wir würden lachen, ein paar Tränen verdrücken und einander die faltige Hand halten.

Der Traum ist ausgeträumt. Und es fühlt sich furchtbar an. Ich bin mir jedoch sicher, dass es irgendwann weniger wehtun wird. Nur gänzlich verschwinden wird dieses Gefühl nie. Dieser Mensch hat mich geprägt, wir liebten einander so sehr. Wäre es nicht traurig, würde ich ihn irgendwann einfach vergessen? Ich akzeptiere die Gefühle, die er in mir auslöst. Dass es nunmehr viele schlechte Gefühle sind, lässt sich nicht mehr ändern. Aber auch die gehören dazu.

11.08.2018 23:11 • x 5 #4


G
Guten Tag,
mir ist irgendwann klargeworden das die heile Welt keine war sonst wäre sie heil geblieben.
Niemand trennt sich aus einer intakten Beziehung und zur Trennung gehören immer 2.
Ich weiß heute das es keinen Sinn macht einem Ideal das es gar nicht gab hinterher zu trauern und das wahre Leben an sich vorbei ziehen zu lassen.
Ich lebe heute alleine und gönne mir immer öfter den Luxus dieses zu genießen.
Werde aktiv..wenn auch erstmal im kleinen Rahmen ..für DICH. Was gewesen ist ..ist vorbei.
Ich habe mich 2 Jahre lang bedauert, heulend vor den alten Fotos gesessen,mich unwert und schlecht gefühlt etc....Jetzt nach nochmal 2 Jahren schüttel ich manchmal den Kopf darüber...wie nutzlos ich die Zeit verrinnen ließ...
Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg zu Dir.
Steh auf !
Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schrit.......

12.08.2018 08:21 • x 4 #5


E
HALLO DU,

ich kann meiner Vorrednern nur zu stimmen. Du lebst jetzt. Lass dir Zeit nicht verinnen. Geniesse Sie. Mache z. B. einen Tanzkurs. Rede Dir kein Ideal ein, was anscheinend nicht vorhanden war. So hart wie es ist. Ich habe gott sei dank nur 1/2 Jahr benötigt und habe innerlich eine unbändige Wut in mir nicht auf Freunde gehört zu haben.

Denn die Zeit war zu schade. Ich hatte vorgestern einen Punkt, wo ich, noch Anziehsachen weg geworfen habe.

Lebe dein Leben, geniesse es und sieh Ihn als eine Bereicherung 7 Erfahrung in deinem Leben, die es nicht mehr gibt.

12.08.2018 08:45 • x 2 #6


E
Ja wir haben Kinder.

Ich glaube es kam vielleicht so rüber alsob ich mich zu Hause verkrieche und dem heilen Familienbild hinter her trauere. Das ist nicht so. Ich lebe sehr intensiv, unternehme viel, reise, mach Weiterbildung, habe Hobbies.
Ich wusste auch dass der Hinweis kommt das die Beziehung nicht heil war, und das mag stimmen.
Ich habe auch bei euren Antworten, für die ich sehr dankbar bin, das Gefühl dass ihr nicht versteht was ich eigentlich meine.
Ich beklage den Zustand dem ich mich hilflos ergeben muss dass ich jetzt mein Leben als Alternative leben muss.
Heile Familien bedeutet ja nicht dass es keinen Streit geben, oder Schwierigkeiten oder sogar tiefe schwere Täler geben darf. Aber das zusammen durch gehen durch dieses Leben.
Es ist so schwer es zu beschreiben und ich würde mir so wünschen mal jemand zu treffen für den es auch sehr schwer ist diesen Plan loszulassen

12.08.2018 10:13 • x 1 #7


Pascale
Hallo,
Ja ich kann sehr gut nachvollziehen was du meinst mit Amternativplan
Mein Mann hat sich vor 3 Wochen von mir getrennt, es ist noch ganz frisch, aber ich weiss, dass alles, was jetzt noch kommen wird, auch wenn es mir wieder besser, leichter, schöner wird, nie mehr so sein wird, wie während der Zeit mir ihm.
Da kann man glaube ich nicht viel dran machen, ausser einfach nur lernen, dankbar zu sein, für das, was man erleben durfte.
Das denke ich, ist die einzige Möglichkeit damit klar zu kommen

12.08.2018 10:36 • x 2 #8


M
@Emma82
Ich verstehe sehr gut was du meinst. Bin vor 4 Monaten von meinem Mann verlassen worden und in der 28. Woche schwanger. Es war eine absolut geplante Schwangerschaft und ich hatte auch immer die Wunschvorstellung von einer kleinen Familie. Der Abschied davon tat und tut immer noch sehr weh. Ich weiß, dass Patchworkfamilien heutzutage nichts ungewöhnliches mehr sind und durchaus gut funktionieren können, aber es wird trotzdem immer anders sein, als eine Ursprungsfamilie. Es tut mir sehr leid, dass meine noch ungeborene Tochter nie erleben wird, wie es ist mit dem leiblichen Vater aufzuwachsen. Der Kontakt zu einem neuen Partner kann hoffentlich auch sehr herzlich werden, aber es ist eben doch nie das leibliche Kind. Das macht mir sehr zu schaffen. Meine Kleine wird auch, wenn überhaupt nur noch Halbgeschwister bekommen können.
In meinem Lebensplan war eine Scheidung nie vorgesehen, da ich es so auch nicht aus meiner Familie kenne. Im Gegensatz zu meinem Mann, wo nahezu jeder einmal geschieden ist.
Ich hänge doch sehr der Vorstellung von in guten, wie in schlechten Zeiten nach und hätte das sehr gerne auch so realisiert. Leider gehören dazu zwei.
Zu akzeptieren, dass es nie wieder die Kleine heile Familie geben wird in der man sich aufeinander verlassen kann, ist sehr schwer, zumal mein generelles Vertrauen in Beziehungen dadurch massiv verletzt wurde.
Ich wünsche uns trotzdem, dass wir etwas vergleichbar schönes irgendwann finden.

12.08.2018 12:25 • x 2 #9


E
Ich mach grad Urlaub mit meinen Kindern. Und ich muss sagen es ist ne ganze schöne Herausforderung für meine verletzte Seele. Ich möchte es nicht aber ich sehe überall die Familien die solche Sachen zusammen machen u ich hab dann solche Sehnsucht nach einem Mann an unserer Seite. Nicht irgendeinen sondern der, der hier dazu gehört. Ich liebe die Vorstellung von intakter Familie und hasse sie zugleich weil es etwas ist dass ich nie wieder haben werde und ich mich damit abfinden muss, was - wie man sieht nach 3,5 Jahren - mir immernoch nicht gelungen ist. vielleicht sollte ich Urlaube (zumindest die wo ich allein mit meinen Kindern bin) meiden, aber ich sehe es irgendwie auch nicht ein mich schon wieder geschlagen zu geben. Diese Trennung hat mir schon so viel genommen.

22.08.2018 12:30 • #10


A


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