Wie wissen, dass man auf dem richtigen Weg ist?

C
HI ihr Lieben,

vor mittlerweile 10 Wochen hat mich mein Freund nach über 8 Jahren ziemlich plötzlich sitzen lassen. Warmer Wechsel, das volle Programm (genaueres in meinem anderen Thema, falls jemand sich für Details interessiert).

Ich habe seitdem viel getan, für mich (weiter abgenommen, 2 - 3 Kleidergrößen seit Januar; Shopping, Wellness) und auch meine Wohnung habe ich begonnen zu renovieren (ist im Haus meiner Eltern, ein Umzug kommt definitv nicht in Frage, um alte Erinnerungen loszuwerden).

Ich schlafe wieder, ich esse wieder. Ich kann lachen, ich gehe zum Sport, ich denke manchmal auch über Stunden gar nicht an ihn (vor allem auf der Arbeit - als Grundschullehrerin halten einen die lieben Kinder auf Trab *G*).

Trotzdem kommt der Gedankenkreisel immer wieder, teilweise mit den abstrusesten Ideen, was die Gründe hinter der Trennung sein könnten.
Ich weiß, dass das Schwachsinn ist, dass sich manche Dinge weder erklären noch schön reden lassen - und außerdem sind mir in den letzten Wochen viele Dinge bewusst geworden, unter anderem, dass ich in der Beziehung schon lange nicht mehr wirklich glücklich war - ich war meistens nicht unzufrieden, aber wirklich glücklich war ich im gesamten letzten Jahr nur selten.
Ich denke auch, dass es so oder so, auch ohne die Neue nicht mehr lange gut gegangen wäre, und bin nur froh, dass der GAU vor dem seit Jahren geplanten Umzug nach München kam - ich hätte hier bei mir alles für ihn aufgegeben... Mich schüttelts bei dem Gedanken, wie das gewesen wäre, wenn es erst Ende des Jahres passiert wäre.

Mich quälen im Moment vor allem Ängste, was das Alleine bleiben (nicht alleine sein - das klappt soweit gerade ganz gut) angeht. Ich bin im vergangenen Dezember 30 geworden und habe seit Jahren weder geflirtet, noch auch nur daran gedacht mich nochmal auf den Markt schmeißen zu müssen. Ich war mir unserer Beziehung sehr sicher - zu sicher, und wie gesagt auch viel aus Gewohnheit.

Ich habe gerade Angst, an einem gewissen Punkt im Verarbeiten der Trennung stecken zu bleiben. Ich weiß nicht, wie weit ich wirklich bin - ob es mir wirklich wieder soweit ganz gut geht, oder ob der große Knall noch kommt.
Und ich habe Angst, keine neuen Leute (es geht nicht nur um einen neuen Partner irgendwann, sondern auch um Freundeskreis allgemein) kennenlernen zu können, als vollzeitarbeitender Mensch ist das irgendwie längst nicht mehr so leicht wie im Studium. Mein Freundeskreis ist auch eher überschaubar - einige wenige, dafür zu 100% verlässliche Freunde, die mir auch unglaublich durch die Trennung geholfen haben.

Wie sind eure Erfahrungen? Wo lernt man neue Leute kennen, wenn man keine Partymaus ist?
Muss ich Angst haben, dass der große Zusammenbruch noch kommt? Ich habe auch schon überlegt, ob ich eine Therapie in Erwägung ziehen sollte - auch wenn ich mich eigentlich recht stabil fühle? Wann macht eine Therapie Sinn?

Ich wäre für Ratschläge, wie ich den Liebeskummer weiter verarbeiten kann und auch besser mit meinen Ängsten umgehen könnte echt dankbar!

Viele liebe Grüße
Cary

27.05.2015 19:32 • #1


Zauberhexe
Hallo carry- Anne,

ich kann gut vertsehen, was du sagen willst. Ich frage mich, warum wir im leiden stecken bleiben? Warum es so schwer scheint da raus zu kommen. ich dachte, ich hätte die innere Trennung endlich geschafft und keine Schmerzen, keine Gedanken mehr für ihn. Aber leider kommen sie wieder..und ich weiß mir keinen Rat als hier meine gEDANKEN MIT DIR UND ANDEREN ZU TEILEN:
Zu deiner Frage, wie man Menschen kennenlernen kann. Das weißt du bestimmt selbst, aber ich kann nur sagen, eine Sportgruppe ist immer gut. Ich komme heut grade aus einem Single- Urlaub zurück. Ich hab da echt nette Frauen kennen gelernt. Hatten eine gute Zeit. Aber das allein wieder zuhause sein fällt dann erst mal schwer.
Du hast 10 Wochen geschafft, finde ich schon mal gut, ich hab fast drei so wirklich und grade total den Rückfall..
Liebe Grüße, Zauberhexe

27.05.2015 19:43 • #2


A


Wie wissen, dass man auf dem richtigen Weg ist?

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S
Liebe Cary,

deine Trennung ist ja noch recht frisch, gerade auch wenn sie nach so vielen gemeinsamen Jahren einigermaßen plötzlich und hässlich war, sind 10 Wochen ja nix.....

Hört sich gut an, dass du schlafen und essen kannst, und auch eigene Psychohygiene betreibst. Zu deinen Befürchtungen, dass mit 30 das Leben aufhört möchte ich sagen, dass ich zwischenzeitlich auch dachte, ....so, und nun ab in die Rente, wer will schon so eine alte Kuh (bin fast 50).... Nun ist es mir wurscht, irgendeinen Sinn wird es schon haben, dass Beziehungen scheitern und dass ich solo bin und mir auch manchmal langweilig ist, und das ich trotzdem wählerisch darin bin, wen ich in meiner Nähe haben will. Das ist übrigens geschlechtsneutral. An deiner Stelle würde ich mir eher ein Thema suchen, dass mich interessiert, vielleicht eine Fortbildung, und sollten sich darüber Kontakte bilden, um so besser....
Grüße von Selbstliebe

27.05.2015 19:54 • #3


Zauberhexe
Welches ist der richtige Weg?
bei mir geht es jetzt nur noch in eine Richtung, nach langem hin und her ist jetzt wirklich alles klar. Die Liebe ist auf beiden Seiten jetzt weg. Aber das loslassen fällt schwer, der Gedanke, die gemeinsamen Träume und Vergangenheit zu verlieren. Selbst wenn alles klar ist, wenn er sich nicht mehr meldet, wie er es sonst immer tat, wenn ich los lassen will..
wann hört das Gefühl des Verlassenseins auf? Wann macht man sein Wohlbefinden nicht mehr von einem bestimmten Menschen abhängig.. wann hat das leiden ein Ende? Du kannst wieder lachen.. das ist schön, das kann ich auch und tue es gerne, und flirten verlernst du nicht, wenn die Richtige Situation , Mann, kommt.
Das Alleinsein ist einfach, der Gedanke allein zu bleiben....
Ich kann gut nachvollziehen was du meinst

27.05.2015 19:54 • #4


C
Ich gehe normalerweise einmal die Woche zum Zumba, und die Mädels und auch die Trainerin sind sehr nett. Allerdings entwickelt sich da jetzt weniger ein Kontakt außerhalb vom Sport draus.

Singleurlaub hatte ich mir für die Sommerferien überlegt. Aber ich muss erstmal sehen, wie sich die Finanzen ausgehen, die Renovierung meiner Wohnung ist mir echt wichtig und ich wünsche mir in absehbarer Zeit eine neue Küche. Das will natürlich erstmal bezahlt werden.

Ich denke, dass die Erkenntnis, wie kaputt die Beziehung wirklich war, viel geholfen hat. Trotzdem tut es weh. Ich möchte es einfach so schnell wie möglich hinter mir haben - keine weitere Minute an ihn verschwenden.

Aber es ist schwer...

27.05.2015 19:55 • #5


C
Ich denke nicht, dass mein Leben mit 30 vorbei ist, Selbstliebe - im Gegenteil habe ich im Moment eher das Gefühl, dass ich nach langen Jahren Stück für Stück den Menschen wiederfinde,, der ich mal war, und der ich gerne wieder sein möchte.

Wirklich hässlich war die Trennung nicht... (steht im anderen Thema) eher sehr traurig und ... dumpf. Wie ein stumpfes Trauma. Im ersten Moment tat es furchtbar weh, dann ging es - die Prellungen heilen aber sehr langsam...

Ich möchte einfach nur nicht riskieren, in einen riesigen GAU zu steuern - ich hatte genau einen richtigen Heulkrampf kurz nach der Trennung, da kam aber gleich mein (unser) Dackel und hat mich so abgeknutscht, dass ich nicht mehr heulen konnte. Und einen kleinen Rückfall vor 4 Wochen, da musste ich einfach immer wieder heulen, aber nicht so heftig. Das wars, ansonsten habe ich kaum geweint. Ich hatte nicht das Bedürfnis danach... Und wütend war ich auch kaum. Ich brauche meine Kraft für mich, nicht für Zorn.
Wie in dem Zitat nach Buddha: Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt...

27.05.2015 20:07 • #6


Zauberhexe
Hallo Carrie-Anne,
ein dumpfer Schmerz,das hast du gut gesagt. Nicht mehr heulen können, das man sich nur wünscht alles solle endlich vorbei sein. Das alle guten Erinnerungen von derEnttäuschung überschattet ist. Das man den Menschen al so sehr geliebt hat und ihn jetzt am liebsten nie wieder sehen möchte, damit nichts wieder hoch kommt.
Die Wohnung neu zu machen... das ist bestimmt in vielerlei Hinsicht sinnvoll und ich wünsch dir viele coole Ideen dafür!
DAs Zitat von Buddah passt, Hass und Zorn bringen uns nicht weiter, aber im Gedankenrad haben sie eben doch manchmal ihren Platz !Hoffe du hattest einen guten Tag
Liebe Grüße -Zauberhexe

28.05.2015 12:34 • #7




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