Wieder ist ein halbes Jahr ins Land gegangen.

E
Ciao, wieder mal ein Lebenszeichen von mir.
Seit der Trennung meines Mannes von seiner Freundin sind jetzt 5 Monate vergangen, seit meiner Trennung von ihm über 1 1/2 Jahre. Wir habens uns wieder etwas angenähert. Zwangsläufig über unsere kleinen Kinder, kann ich den Kontakt zu ihm nicht völlig aufgeben - und will es auch nicht. In den letzte 4 Monate gab es wieder viel Hoffnung und auch Enttäuschung, Verletzung, Demütigung. Seine Freundin kommt immer wieder zu ihm. läßt nicht locker. Und er schafft es nicht sie zurückzuweisen. ER kann keine klare Entscheidung treffen, will einerseits seine Familie mit den Kindern, kann aber andererseits nicht ohne seine Freundin leben. Und ich??? Diese Frage stelle ich mir sehr oft. Ich weiß, dass ich ohne ihn leben kann und alleine zurecht komme. Aber da ist so ein tiefes Loch der unerfüllten Liebe, des Gefühls zu lieben und geliebt zu werden. Und halt immer noch die Liebe zu meinem Mann, die nicht voll erwidert wird. Ich denke wir haben uns auf einer freundschaftlichem und elterlichen Basis wiedergefunden. ABer die Trennung, die Tatsache, dass es nie mehr wie früher sein wird und kann tut immer noch und immer wieder sehr weh. Und es schmerzt mich für meine Kinder. Mein Sohn leidet auch unter der Trennung, auch wenn er gar nicht versteht was da eigentlich passiert ist.

Es liegt an mir eine Entscheidung zu treffen. ER kommt mit der Situation zweigleisig zu leben zurecht, auch wenn' s ihm dabei nicht gut geht. Ich kann leider nur negativ ausgrenzen und mich endgültig von ihm verabschieden. Noch bin ich dazu aber nicht stark genug. Da ist immer noch Liebe und Hoffnung, dass alles gut ausgeht. Aber egal wie es ausgeht, nichts wird mehr wie früher sein. Aber ich bin eigentlich gar nicht mehr so traurig darüber. Ich habe nun viel lebenserfahrung gemacht und bin reifer, aber auch stärker aus dieser Trennung hervorgegangen. Vielleicht ist das endlich das Positive, das man aus einer Trennung erfahren kann.
Ich habe es überlebt und mir geht es meistens wieder gut. Nur nicht so richtig gut. Unfreiwillig alleine zu sein tut weh. ABer ich bin nicht einsam.


Ich hoffe, irgendjemand kann meine Gedanken nachvollziehen und nachempfinden was ich in der jetzigen Phase fühle. Wem geht es ähnlich?
Ich freue mich wieder auf eure Antworten

Chiara

20.10.2002 12:16 • #1


E
Liebe Chiara,

was Du da mitmachst, ist wenig schön und für Dich auch nicht sehr vorteilhaft. Jemanden zu lieben, der diese Liebe nicht so annimmt, wie man sie gerne geben möchte, ist nicht nur schmerzhaft, sondern es macht Dich auf Dauer auch kaputt.

Chiara, wegen der Kinder ist es gut, daß Du Kontakt hälst. Aber das erschwert Dir auch den Weg, den Du eigentlich gehen müßtest. Bitte verstseh das jetzt nicht so, daß ich raten will, den Kontakt abzubrechen. Das wäre falsch.

Chiara, du hast ja selber geschrieben, daß es niemehr so sein würde wie früher. Meinst Du nicht, es wäre wirklich an der Zeit, loszulassen? Du bist einen so weiten Weg schon gegangen und scheinst die Trennung vom Grundsatz her überwunden zu haben. Warum machst Du dann nicht den letzten entscheidenden Schritt für Deine Zukunft und für die Zukunft Deiner Kinder?

Du meinst, daß Du noch nicht die Stärke dafür hast. Das denke ich nicht, denn was Du bisher geschafft hast, ist nicht ohne Stärke zustande gekommen. Ich glaube eher, Du hast den Willen noch nicht dafür.

Du brauchst auch keine Zukunftsängste zu haben, daß du der Kinder wegen keinen anderen Mann finden würdest. Ich weiß nicht, ob Du solche Ängste empfindest, aber ich habe mit einigen Frauen hier gesprochen und dieses Argument kommt immer wieder.
Das stimmt so nicht. Es gibt sicherlich Männer, die mit vorhandenen Kindern Probleme haben. Aber laß Dir gesagt sein, daß es auch noch genügend von der Sorte Männer gibt, die das nicht als Last, sondern als Bereicherung empfinden.
Die sollte also auch kein Argument sein, festzuhalten.

Bitte versuche die Zukunft zu finden. Suche den Weg, der da gegangen werden muß, damit auch Du endlich wieder glücklich wirst. Mach Deinen letzten Schritt für einen neuen Anfang und hab Vertrauen in die Zukunft. Du versäumst sonst einfach zuviel!

Viel Mut und Kraft, Verstand und Weisheit wünsche ich Dir, damit Du weiter gehst.

Liebe Grüße

Nordlicht

21.10.2002 08:16 • #2


E
HAllo Chiara,
les doch mal den beitrag auf der 2.seite von mir der lange blues....du siehst also, du bist nicht alleine in dieser phase.
ich weiß sehr gut wie es dir geht, da auch ich über unseren sohn immer mal wieder kontakt habe und wir noch in der scheidung stecken.

zweigleisig fahren ist von deinem mann eine rücksichtslosigkeit, für die du keine nahrung liefern sollstest - sonst bleibst du wirklich in der verleugnung stecken.

Das Gefühl des Alleinseins und der Leere (da war doch mal eine FAmilie) kenne ich nur zu gut, nur es nützt nix, denn
- entweder (sehr wahrscheinlich) er kommt nicht zurück, dann ist es schade um die zeit
- oder er kommt zweifelnd zurück und du bist auch nicht besser dran.

Wenn, dann muß wirklich ein eindeutiges Verhalten und eine klare Entscheidung von ihm kommen, alles andere geht nur zu deinen Lasten.

Ich weiß wovon ich rede, aber dieses Hoffen (auch wenn es nur für die Kinder ist) hält dich (uns) in einer Abhängigkeit, die wir nicht verdient haben.

Viel Klarheit und alles Gute

Mick

21.10.2002 09:25 • #3




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