Will er sich trennen?

B
Ich habe seit Ende November einen Freund. Anfangs war ich sehr eingespannt durch das Ende meines Studiums, aber er war immer sehr verständnisvoll. Seit Weihnachten fingen wir an, uns häufiger zu sehen und es war auch immer sehr schön zusammen. Vielleicht fing ich an, mich ein wenig häufiger zu melden oder aber mal zu fragen, wann wir uns wiedersehen. Ich kann aber jetzt nicht behaupten, dass ich ihn damit (bewusst) unter Druck gesetzt habe oder zickig reagiert habe, wenn er keine Zeit hatte. Ich ging ja auch nach wie vor meinen eigenen Weg und hab meine Unternehmungen gemacht. Bis letzte Woche Freitag hatte ich auch das Gefühl, dass alles gut war. Aber letztes Wochenende fing er an, sich mir gegenüber stark zurückzuziehen. Ich wusste natürlich nicht, was los war und hakte nach. Er meinte dann sehr zeitverzögert, dass es ihm momentan nicht gut gehen würde und alles was viel war. Ich bot ihm meine Unterstützung an, aber auch, dass ich ihn in Ruhe lassen würde, wenn ihm das lieber wäre. Er meinte noch, dass er mich gern hätte, aber näheres (auch was ihm nun lieber wäre) sagte er nicht. Seit Dienstag habe ich dann nichts mehr von ihm gehört. Heute wollte ich einen letzten Versuch starten und hab ihn zum Pizza essen morgen Abend eingeladen. Ich hatte ihn immer immer damit aufgezogen, dass ich die weltbeste Pizza mache und habe ihm auch eher sehr locker geschrieben. Er antwortete auch gleich, dass er Zeit hätte, es ihm aber immer noch nicht gut gehen würde, aber wir dann ja mal reden könnten. Ich sagte ihm, dass ich das ihm überlassen würde, mir wäre nur ein Blech Pizza zuviel für mich alleine (mit einem Zwinker-Smiley). Er meinte dann aber nochmal, dass wir das lieber mal tun sollten, da er auch so schon ein schlechtes Gewissen genug hätte mir gegenüber. Es klingt für mich also alles danach, als würde er Schluss machen wollen oder hat irgendwer noch eine andere Idee? Ehrlich gesagt befand ich mich bislang noch nie in einer solchen Situation und bin ziemlich ratlos. Ich lebe zwar gerade auch mein Leben ganz gut ohne ihn weiter, aber hätte mir schon gewünscht, ihn noch weiterhin an meiner Seite zu haben. Kann mir jemand einen Rat geben, vor allem, wie ich mich morgen nun ihm gegenüber verhalten soll?

23.01.2016 15:51 • #1


I
Hallo Bina,

ihr seid erst frisch zusammen und es läuft nicht, er zieht sich zurück. Normalerweise möchte man zu Beginn, den neuen Partner dauernd sehen. Wenn es in einem so frühen Stadium schon problematisch wird, sehe ich nicht viel Hoffnung.
Ich würde ihn an deiner Stelle, wahrscheinlich gar nicht mehr sehen wollen, sondern das ganze telefonisch abklären.
Finde es auch unmöglich, dass er seit Dienstag nichts von sich hören lässt.
Ich wäre stinksauer und würde ihn sicherlich nicht auch noch mit Pizza verwöhnen, um dann eine Abfuhr zu bekommen!

23.01.2016 15:59 • #2


A


Will er sich trennen?

x 3


sozialtussi
Hallo Bina

Du scheinst sehr verliebt in ihn zu sein.
Spätestens morgen wird er dir sagen, was los ist.
Hier jetzt von aussen was rein zu interpretieren, macht wenig Sinn.
Es kann alles Mögliche sein.
Vielleicht ist er geschieden, vielleicht hat er ein Kind....
Vielleicht dies...vielleicht das....
Was weisst du denn bereits über ihn?

23.01.2016 16:02 • #3


B
Hmm, ob ich schwer verliebt bin? Ich weiß es nicht. Ich hab ihn sehr gern, vermutlich unter anderem auch, weil ich durch ihn gemerkt habe, wie misstrauisch ich Männern gegenüber geworden bin und das nicht alle gleich sind. Das habe ich nie mit ihm besprochen, sondern einfach für mich gemerkt. Vielleicht habe ich auch genau aus diesem Grund nun Angst vor morgen... Mein Problem ist, dass ich aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit innerlich sehr unsicher geworden bin, gerade was das Thema Männer angeht. Äußerlich wirke ich aber meistens sehr selbstbewusst. Dieses Dilemma verunsichert mich dann nur noch zusätzlich, da ich nie weiß, ob ich in meiner Reaktion nun zu forsch wirke oder vielleicht doch eher unsicher.
Ich weiß natürlich schon ein paar Dinge über ihn, aber einfach zu wenig, um die Situation wirklich einschätzen zu können. Manchmal wirkte auch er eher unsicher auf mich, in der Woche davor meinte er schon mal, er schläft im Moment sehr schlecht und es kam häufiger die Aussage, dass er nun dies oder jenes machen würde, aber eigentlich keine Lust hätte. Er hatte sich im neuen Jahr vorgenommen, viel mehr Sport zu machen und weniger Alk. zu trinken, was er auch versuchte durchzusetzen. Auch letzten Samstag im Telefonat, als er mir mitteilte, dass er nun den Sonntag frei hätte und ich ihn fragte, was er dann nun so geplant hätte, meinte er, er könnte mal was mit den Jungs machen, aber eigentlich hätte er gar keine richtige Lust und würde auch nicht trinken wollen. Er hat sowas vorher irgendwann schon mal gesagt, worauf ich dann meinte, dass er sonst auch gerne zu mir kommen könnte, was er dann gleich annahm.
Was es mir gerade so schwer macht, ist, dass ich absolut nicht einschätzen kann, ob ich ihm jetzt zu unverbindlich oder zu verbindlich wurde und das alleine finde ich schon paradox. Ich finde nicht, dass ich ihm bisher hinterher gerannt bin (bis auf meine Kontaktversuche in der vergangenen Woche). Zu 90% hat er sich immer zuerst gemeldet und die Treffen vorgeschlagen. Ich habe halt nur mal angemerkt, dass es mit seinen und meinen Arbeitszeiten schwierig werden könnte, sich regelmäßig zu sehen. Da meinte er nur, dass wir das auf jeden Fall hinbekommen. Einerseits frage ich mich, ob das nun vielleicht schon zuviel war, andererseits dann die Frage, ob er evtl. auch enttäuscht war, dass ich ihn an dem Samstag so ausgeschlossen habe und nicht gefragt habe, ob er mit auf die Veranstaltung kommt.
Ich meine, ich hab ihn schon gern, aber im aktuellen Zustand würde ich wohl auch noch eine Trennung ganz gut verkraften. Mir geht es irgendwie mehr um diese generellen Fragen. Ich habe aufgrund einer schwierigen Situation in der Kindheit quasi nie gelernt, wie man eine gesunde zwischenmenschliche Beziehung führt. Ich lese viel, vor allem auch Ratgeber dahingehend und versuche so, einen Weg für mich zu finden. Bin halt gerade sehr unsicher und möchte es eigentlich für morgen nicht sein. Zum Thema Pizza: Ehrlich gesagt hatte ich eh schon damit gerechnet, dass er absagt. Ich werde je nach Wetterlage vermutlich vorschlagen, dass wir vorher noch ne Runde spazieren gehen, dabei kann er dann reden. Wenn mir das alles nicht passt, was er da zu sagen hat, dann kann er auch gleich im Anschluss wieder fahren. So sehe ich das momentan.

23.01.2016 16:25 • #4


H
Liebe Bina,

als ich deinen Text las, habe ich mich und meine derzeitige Situation in unzähligen Punkten wiedergefunden. Ich möchte jetzt keinen epischen Roman über meine derzeitige Situation verfassen, dir jedoch versuchen einen Rat aus meiner Sicht zu geben. Für mich klingt das alles sehr danach, dass dein Freund zZ mit sich selbst eine Menge Klärungsbedarf hat. Sicher tust du ihm dabei gut, sonst würde er sich nicht mit dir treffen wollen oder hätte seine Jungs schon das ein oder andere Mal für ein Treffen mit dir hintenangestellt. Ich würde ihn auch auf jeden Fall morgen sehen und finde die Idee mit dem Spaziergang absolut gut. Das schafft ein bisschen Raum und eine entspanntere Atmosphäre, als wenn man sich gleich an einem Tisch auf begrenztem Raum gegenüber sitzt und in die Augen sieht. Werde dir für dich klar was DU willst und kommuniziere das ganz offen und ehrlich. Du sagtest es gäbe Dinge, die du ihm nicht mitgeteilt hast. Nun, das ist dein gutes Recht und aus Aspekten des Eigenschutzes auch nachvollziehbar. Aber ich denke Offenheit und Ehrlichkeit sind die Basis für alles was im Anschluss folgen soll. Du magst ihn sehr, das liest man deutlich heraus. Wenn du euch beiden also eine realistische Chance geben willst, dann sei verständnisvoll und gib ihm das Gefühl, dir vertrauen zu können und für ihn da zu sein. Das soll keinesfalls heißen, dass du dich dabei aufgibst oder deine eigenen Bedürfnisse unterordnest. Daher sagte ich eben, sprich die Dinge die dich bewegen ebenfalls offen an. Nur so könnt ihr sehen ob es passt/passen kann und was auch er bereit ist für dich und diese Beziehung zu geben. Sollte er die Exit-Option wählen und tatsächlich das Ganze beenden wollen, dann würde ich ihm Wege und Lösungen aufzeigen, das ganze gemeinsam hinzubekommen. Wenn er jedoch überhaupt nicht will, dann sei nicht unsachlich in Form von sauer/beleidigt/zickig .... sondern lass ihn vorerst ziehen – komplett und entziehe dich ihm völlig (keine Whatsapp, SMS,Email). Nur so kann und wird er merken was ihm fehlt. Ich denke Druck ist das, was ein Mensch in solch einer Situation am wenigsten vertragen kann. Wenn er Gefühle für dich hat, wird er merken, was für eine tolle und verständnisvolle Frau du bist und von alleine den Weg zurück zu dir suchen. Das klingt jetzt alles sehr pro Mann, ich weiß! Aber die Frage ist doch, was willst DU? Mit falschem Stolz und Egomanie kommst du bei ihm ggf. sicher nicht weiter. Aber das wichtigste ist mE, dass du deinen Punkt ganz deutlich zum Ausdruck bringst. Nur so kann er wissen, wie du dir einen weiteren Umgang vorstellst. Dass du eine absolut liebenswerte Frau bist, das liest man schon aus deinem Beitrag und das weiß sicher auch dein Freund. Daher vertrau auf dein Herz und dein Gefühl. Ich drücke dir die Daumen!....

Ps. Ein kurzer Nachtrag zu meiner Geschichte. Ich hatte ein ähnliches Gespräch am letzten WE. Nur sind wir noch kein Paar. Wir kennen uns seit Mitte Dezember, haben ebenfalls Zeit miteinander verbracht und demnächst zieht er 250km weg in eine andere Stadt. Für ihn ist alles im Umbruch und er weiß nicht wie und ob er das mit uns auch noch handeln kann. Ich habe mich ähnlich verhalten wie oben beschrieben. Seit Dienstag ist Funkstille und auf eine Frage wie es ihm geht kam keine Antwort. Nun habe ich am Morgen meinen Standpunkt klargemacht. Also du siehst, es ist bei mir ähnlich und alles in der Schwebe. Die Beschreibung deines Charakters und deiner Historie ... das könnte ich sein Ich glaube starke Frauen haben es zT viel schwerer in Herzenssachen. Viele Männer schrecken davor zurück, fühlen sich unterlegen oder schwach. Dabei sind wir ja gar nicht so stark, wie wir nach außen wirken. Daher finde ich es wichtig, die eigenen Gefühle klar zu kommunizieren.

23.01.2016 20:49 • #5


B
Liebe Heike,
danke für deine Worte, das hat mir ein wenig geholfen. Ich weiß, dass ich oft dazu neige, zu sehr beim Gegenüber zu sein statt bei mir, da ich nie gelernt habe, dass es okay ist, auch eine eigene Meinung zu vertreten, ohne mit schlimmen Konsequenzen rechnen zu müssen. Ich versuche das gerade durch therapeutische Hilfe zu lernen. Ich habe mich auch schon deutlich weiter entwickelt. Früher habe ich immer sehr am Partner geklebt, mein eigenes Leben völlig zurück gestellt. Heute mache ich mein eigenes Ding und wenn es meine Zeit zulässt, dann auch findet mein Partner darin Platz. Und das tut mir auch gut, merke ich. Aber trotzdem sind da diese extremen Unsicherheiten in mir. Beziehe ich ihn zu wenig ein? Habe ich doch wieder in irgendeiner Art angefangen zu klammern? Solche Fragen beschäftigen mich. Gar nicht so sehr, um ihn nun halten zu können, sondern um mich für mich weiter entwickeln zu können. Ich glaube inzwischen, dass ich ihn einfach auch zum falschen Zeitpunkt kennen gelernt habe. Ich hatte mir auch vorgenommen, bis zum Ende meiner Abschlussarbeit keinen Mann mehr in mein Leben zu lassen, aber er war so hartnäckig und er gefiel mir so gut, dass ich dem Ganzen eine Chance geben wollte. Ich glaube, das Problem ist auch einfach, dass ich ihn über den ganzen Dezember einfach nicht richtig bewusst kennen gelernt habe. Wir haben uns zwar regelmäßig getroffen, aber ich war mit dem Kopf einfach noch woanders. Und dann, nach meiner Abgabe, kam natürlich ein Loch. Auf einmal hatte ich viel mehr Zeit und Platz für Gedanken und da fiel mir auf, dass ich ihn eigentlich noch gar nicht so gut kenne. Da hab ich innerlich versucht, alles an Informationen aufzusaugen, was geht. Irgendwie war da schon so ein Vertrautheitsverhältnis, was noch gar nicht zu meinem Informationsstand zu ihm passte. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Bedürfnis, jemanden noch weiter daten zu müssen, obwohl ich Dates eigentlich hasse. Aber die Zeiten passten einfach kaum, so dass wir uns wenn nur abends unter der Woche sehen konnten. Ich versuchte mich zu beruhigen, dass wir ja noch genug Zeit haben, uns näher kennen zu lernen. Und dann von jetzt auf gleich dieser Kontaktstopp seinerseits. Das hat mich schon ein wenig aus der Bahn geworfen. Als er Sonntag Nachmittag meinte, er würde sich später melden, da war ich mir absolut sicher, er würde es tun. Selbst, als nichts kam, war ich mir bis Montag Morgen sicher, dass er schon einen guten Grund dafür hatte, es nicht zu tun. Das kenne ich in der Form gar nicht von mir, da ich sonst ein extrem skeptischer Mensch bin. Aber er hat es in dieser kurzen Zeit geschafft, wirklich eine Art Grundvertrauen in ihn herzustellen, was ich in der Form gar nicht mehr kannte.

Ich hab ihn sehr gern, das stimmt. Aber ob meine Gefühle für eine dauerhafte Beziehung ausgereicht hätten, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht sagen. Ich versuche nun, unvoreingenommen an das Ganze ranzugehen. Sollte er mir sagen, dass seine Gefühle nicht ausreichen, dann werde ich auch nichts weiter dazu sagen, denn ich weiß, dass das sowieso keinen Zweck hat. Vor allem möchte ich auch nicht um einen Mann kämpfen müssen, der so über mich denkt. Wenn es an etwas anderem liegt, muss ich schauen und werde versuchen, bei mir zu bleiben und zu schauen, was ich mir zumuten kann und was nicht. Notfalls auch um ein paar Tage Bedenkzeit bitten. Falls es irgendwie passt, werde ich auch den Wunsch äußern, dass man sich lieber noch ein paar Mal irgendwo auf neutralem Boden trifft und gemeinsame Dinge unternimmt, statt zu Hause auf der Couch zu kuscheln. Der Sonntag hat doch einen kleinen Vertrauensbruch in mir ausgelöst. Ich kann es gerade absolut nicht einschätzen, wie das Gespräch ausgehen wird. Manchmal wirkte er so unsicher und schüchtern auf mich und dann wieder so selbstbewusst. Das macht es so schwer für mich...

24.01.2016 12:15 • #6




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