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Wir begegnen uns dauernd - Wie komm ich endlich weg?

P
Hallo Zusammen,

ich habe nun schon etwas länger im Forum gelesen, aber leider noch nicht so richtig einen Rat für meine Situation gefunden.

Ich fange mal von Anfang an: Die Beziehung ging zwar nicht sehr lange (nur 4 Monate), aber noch nie habe bei einer Trennung so einen Schmerz gefühlt und mich so verhalten. Es ist einfach eine ganz speziell bescheidene Situation. Das ganze spielte sich im letzten halben Jahr ab. Ich muss etwas aufs berufliche vorgreifen um die Situation verständlich zu machen.

Aufgrund einer Hoffnung zur beruflichen Veränderung habe ich mein altes Leben mit vielen Freunden und Bekannten um mich rum aufgegeben. Ich hatte die Möglichkeit mich selbständig zu machen und ganz neu, an einem neuen Ort, neuer Wohnung etc. neu durchzustarten. Diese Möglichkeit habe ich damals als Singel ergriffen, denn ich hatte ja keinen Partner mit dem ich es absprechen und Rücksicht nehmen musste. Heute weiß ich es war ein großer Fehler, aber auf der anderen Seite auch ein Punkt zu dem ich kommen musste um etwas in meinem Leben zu ändern. Kurz zu der Firmengeschichte um meine aktuellen Status zu erklären: Die Firma wurde mit einem Partner gegründet. Beides Geschäftsführer. Die Firma wurde mittlerweile von dem Partner aufgekauft und ich bin Teilzeitangestellte bei ihm eingestiegen. Gründe dafür lagen bei beiden, hauptsächlich aber daran das ich keine Erfahrung hatte und ins kalte Wasser geschmissen wurde. Die Firma hing von A-Z an mir, ich habe von Vertrieb, über Aufträge schreiben, Buchhaltung, Mitarbeiterverwaltung, Versand, alles gemacht. Irgendwann wusste ich nicht mehr wo mir der Kopf steht und fiehl in ein immer tieferes Loch. Alle Schuld, keine Unterstützung, alle Böse. Das Versagen mit der Firma hat mich mitunter an meine emotionalen Grenzen gebracht.

So viel zur Vorgeschichte, nun zum eigentlichen Problem:

Diese Firma wurde aufgekauft und wir haben zum Teil Mitarbeiter übernommen. Darunter war auch er. Einen Monat haben wir kollegial zusammen gearbeutet, besser gesagt ich war seine Chefin. Wir merkten recht früh das wir mehr füreinander empfanden als nur Kollegen zu sein. Auch die anderen MA haben mit vielen Andeutungen versucht uns zu verkuppeln. Geschafft haben wir es dann beide ohne Hilfe.
Anfänglich war alles noch ganz schön und der Reiz (es wusste jeder außer mein Geschäftspartner, da wir nicht wussten wie er reagiert) ,des geheimen. Im Geschäft haben wir uns nichts anmerken lassen. Bis es zu den ersten Streitigkeiten, genau wegen diesem Thema kam. Da ich auf dem Firmengelände wohne war es immer ein Versteckspiel, das dieser uns ja nicht sieht. Schon nach 3 Wochen, wo ja eigentlich noch alles rosig sein sollte fingen wir schon sehr an zu streiten, wegen Kleinigkeiten.
Er sowie ich konnten nicht mit unseren Launen umgehen, von einer Sekunde auf die nächste fingen wir an zu diekutieren, zu weinen. Ja sogar beim S**. Nach 5 Wochen dann der erste große Krach. Wir hielten beide diese Versteckspiel nicht mehr aus. Wir beschlossn nach einer durchtelefonierten Nacht, es endlich alles zu offenbaren. Nach einigen SMS mit dem Ihnhalt von seiner Seite: Ich liebe dich und egal wie manch einer reagiert, wir beide schaffen das! Bekam ich nach einer halben Stunde einen Anruf von Ihm in dem er mich angeschriehen hat, mich nicht zu Wort kommen lies, das er Schluss macht.
Ich sei feige das ich nicht alleine zum Partner reingehen kann und unsere Beziehung offenbaren. Ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf steht, denn er schrieb ja noch einige Minuten vorher wie sehr er mich Liebt. Danach rief er gleich bei meinem Partner an das er nicht mehr zum arbeiten kommen würde, er kann nicht damit umgehen das wir zusammen arbeiten. Somit war dass, für dessen er mich als Feige beschimpft hatte offen gelegt. Unsere Beziehung in der Firma.

Danach herrschten 4 Tage Funkstille. Dann kam ein Anruf, er möchte reden. Natürlich liebte ich ihn noch über alles und habe mich von ihm überzeugen lassen uns nicht aufzugeben. Er hat einige Punkte auf den Tisch gebracht, die er ändern würde, ebenso wie ich.

Die nächsten Wochen waren mehr oder weniger glücklich. Er erfuhr mehr und mehr von mir. Ich erzählte ihm Dinge die ich noch keinem so erzählt hatte. Zu diesem Zeitpunkt ging es auch mit der Firma bergab, sodass ich ihm auch diese Sorgen mitteilte.
Als ich mich mit meinen Partner dann entschlossen hatte, die Firma auf Ihn zu übertragen kam dann bei mir die Langeweile. Ich war von heute auf Morgen von einem 14 Stunden auf einen 6 Stunden Tag heruntergestuft. Ich wusste nichts mehr mit mir anzufangen, bekam im Haushalt noch weniger als sonst auf die Reihe. Verbrachte meine Tage nur noch vor dem TV oder mit schlafen, dann zur Arbeit. Das selbe Spiel jeden verdammten Tag.
Ich rief ihn öfter an (ganze 3x am Tag!). Ich musste ihm meine Sorgen erzählen. Nur durch seinen Zuspruch kam ich hin und wieder aus meinen Löchern heraus. Doch irgendwann wurde es uns beiden zu viel. Ich wusste nicht mehr wohin mit meinen Gefühlen, hatte Angst ihn zu belästigen.
Somit haben wir noch mehr gestritten und diskutiert, er konnte meine Launen nicht mehr ertragen.
Dann kam der verhängnissvolle Tag: Furch die frustration die Firma verloren zu haben, ging auch in meinem Angestelltenverhältnis immer mehr schief, jeden Tag war etwas anderes, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Dann kam er noch dazu, es begann eingentlich mit einem ganz normalen abendlichen Telefonat. Bis mir wieder stritten. Hier wurde ich ihm wieder lästig und er wollte eine Beziehungspause. Da ich mich mittlerweile aber so in einem emotionalen Tiefpunkt befand, habe ich gebittet und gebettelt, das ich ihn brauche. Er lies sich mit wiederwillen darauf ein, ich spürte aber das er es nicht gern machte.Am Ende war ich mir mehr als unsicher. Da dann auf eine SMS nichts mehr kam, war ich so emotional am Boden das ich einen Nervenzusammenbruch erlitt. Ich wollte nicht mehr, ich hab mir einen angedrunken und Tabletten genimmen. Dann aber im letzten Moment noch die Kurve bekommen und meine Eltern informiert. Da diese weiter weg wohnen haben die Krankenwagen uns Polizei gerufen.

Aufgrund dessen ging ich für einige Wochen freiwillig in eine stationäre psychische Behandlung. Hier wurde festgestellt das ich voraussichtlich unter ADHS leide. Dadurch auch immer meine Stimmunksschwankungen, die vielen Fehler, das anhägliche, vll auch klammern an ihn.
Von dem ganzen Aufgebot hat er nichts mitbekommen, erst als ich in der Klinik war, haben meine Eltern ihm Bescheid gegeben. Gleich nachdem er es erfuhr hat er mich angerufen: Ich solle mir keine Sorgen machen, gesund werden. Egal was ist, er steht hinter mir. Er sagte er liebt mich. Er will mich zu jederzeit besuchen und ich soll solange bleiben wie es mir gut tut. Das war das letzte positive was ich von ihm gehört habe. Nach diesem Anruf hat er sich wieder 4 Tage nicht gemeldet. Am 5. Tag kam eine SMS das er die Beziehung nicht weiter führen kann....
In der Klinik konnte ich durch die Ablenkung sehr gut damit umgehen. Jetzt bin ich seit einigen Wochen wieder zuhause und weiß wieder nicht wo hinten und vorne ist. Wir sehen uns weiterhin fast täglich bei der Arbeit. Noch besser, wir sitzen 2m auseinander und es gibt keinen alternativen Arbeitsplatz!

Ich habe es mit allen Mitteln versucht: Ihn ignoriert (er mich auch), ihn angeschriehen das er ein A*** ist. Mich mit Musik abzulenken um seine Stimme nicht zu hören. Doch ich erwische mich, wie ich immer wieder versuche seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich ziehe Klamotten an die ihm sehr gefallen habe. Zwinge mich diese gute Laune zu haben, die ich hatte als wir uns kennen lernten, und und und. Da ich auf dem Firmengelände wohne, läuft er immer an meinem Fenster vorbei, ich erwische mich, wie ich warte bis er kommt. Ich weiß einfach nicht wie ich so von ihm loskommen soll. Den Job kann ich nicht kündigen, da ich dfinanziell drauf angewiesen bin. Bewerbungen laufen aber.

Zu allem Überfluss heute der Knaller. Ich bin mit einem Arbeitskollegen noch etwas trinken gegangen um mich abzulenken. Ich wusste nicht das dieser Arbeitskollege auch ihn gebeten hat zu kommen. Da er ein Kumpel von uns beiden ist, wollte er vermitteln das wir uns aussprechen und wieder normal im Büro umgehen können. Das ganze war eine reine Katastrophe. Erst hat sich mein Ex geweigert die Kneipe überhaupt zu betreten. Er habe nichts zu reden. Dann kam er doch, ich habe mich so unwohl gefühlt. Wir haben zwar miteinander geredet, aber nur oberflächlich. Das wir nichts mehr voneinander wollen, die Beziehungh schrecklich war,... eigentlich hat nur er geredet und ich habe in meiner Wut, Trauer und Trotz nur zugestimmt. Er wolle keinen privaten Kontakt mehr, keine SMS, anrufe (Dazu muss ich sagen das ich mich bis auf 2 organisatorische Sachen und einen Brief seit der Trennung nicht mehr gemeldet habe).Also nichts mit bombadieren. Alles was ich mir bisher für eine Aussprache zurechtgelegt hatte, war wie weg.
Aber das schlimmste war, egal wie ablehnend und abwertend er über mich sprach. Ich fühlte diese Schmetterlinge im Bauch. Ich habe mich selbst gefragt warum ich mir das antue, aber ich konnte nicht gehen, irgendwann wurde mir sogar so schlecht das ich mich übergeben musste. Da kam das erste mal seit Wochen wieder sein sorgsamer Blick als er das mitbekommen hatte.

Poa, das war jetzt viel und eigentlich auch nur eine grobe Zusammenfassung. Sorry für´s viele schreiben, aber es tat auch mal gut!

Allerdings muss ich noch etwas ergänzen: Um uns besser zu verstehen unsere Persönlichkeiten und Lebensumstände:

Er: 31 Student, wohnhaft bei den Eltern.Kein Auto. 12km von mir entfernt. Seine Regeln von Anfang an: Ich schreibe kaum SMS, das ist blödsinn. Wir können hin und wieder telefonieren. Sehen tun wir uns bei der Arbeit oder wenn ich Zeit habe. Um eine Beziehung aufzubauen brauchen wir Zeit füreinander. Meine Freunde sollte ich nur sehen wenn er keine Zeit für mich hat. Gemeinsame Unternehmungen mit Freunden akzeptierte er nur nach endlosen Diskussionen. Verabredungen die nicht eingehalten wurden (meist sehr kurzfristig, damit meine ich 15 min vor Zugabfahrt zu mir) darauf geschoben das sein Unizeug nich fertig ist. Sowiso hat er mir von Anfang an die Ansage gemacht das die Uni immer vorgeht und es normal ist wenn man sich 2,3 Tage überhaupt nicht meldet oder mal 2-3 Wochen nicht sieht (Trotz das ich mit dem Auto nur gute 10min zu ihm gebraucht habe). Er schwankte bald jeden Tag zwischen: Schatz ich liebe dich, ich bin immer für dich da. Wir gehen jede Schwierigkeit im Leben miteinander durch bis ins alter. UND: Ich schaff das nicht mehr, das wird mir alles zu viel!

Ich,29 : Sehr quirlig und aufgeschlossen. Offen für neue Bekanntschaften. Freunde und Familie sind mir sehr wichtig, auch diese zu pflegen. Erlebt habe ich schon beruflich und privat sehr viele Höhen und Tiefen die mich geschwächt, aber auch gestärkt haben. Ich brauche eine Weile bis ich Menschen komplett vertrauen kann, lasse mich dann aber emotional sehr stark ein. Ich bin sehr umsorgend und mir sofort unsicher über die Gefühle des anderen, sobald eine schwierige Situation kommt. Habe dadurch große Verlustängste, das sobald ich etwas falsches sage, derjenige sofort Schluss macht. Ich rede sehr viel und muss mich mitteilen.

Hätte ich nun alles geschrieben was je vorgefallen ist in dieser Kurzen Zeit. wäre das Stoff für ein ganzes Buch... .

Mein Verstand sagte mir heute und auch schon lange davor das es gut ist das Schluss ist. Es sind zu viele Sachen vorgefallen. Selbst mir war sein hin und her zu viel. Leider sagen meine Gefühle etwas anderes. Die würden ihn auf der Stelle zurück nehmen. Auch wenn ich durch sein abwertendes Verhalten genau weiß das es diesmal nicht dazu kommen wird. Dreht sich bei mir der Magen um wenn ich nur an ihn denke.

Diese ganze Sache mit der Ablenkung etc. habe ich alles versucht. Jedoch sezt es bei mir aus wenn ich weiß er kommt bald in die Firma. Dann bleibt alles auf der Strecke. Sehe ich ihn ein paar Tage nicht, ist alles gut und ich fühle neu Kraft. Diese ist aber gelich wieder zunichte wenn er den Hof betritt...

Ich würde mich freuen wenn ihr mir Helfen könntet endlich eine Lösung aus diesem Teufelskreis zu finden. Denn: ICH MÖCHTE SOWEIT KOMMEN DAS ICH IHN NICHT MEHR FÜHLE!

LG Phips

29.10.2013 04:02 • x 1 #1


M
Phips, ich habe geweint waehrend ich deine Geschichte gelesen habe.Wir beide sind uns ziemlich aehnlich.Ich befinde mic auch in einem emotionalen Abhaengigkeitsverhaeltnis.Daher,so leid wie es mir tut,kann ich dir nicht helfen.Aber es war mir sehr wichtig,dir zu sagen,dass du nicht alleine bist,die diese Art von Gefuehlen ertragen muss und das ich tief mit dir fuehle.
Ich umarme dich.
In thoughts with u.
Gib dich nicht auf!Denn du bist wunderbar!

29.10.2013 07:56 • #2


A


Wir begegnen uns dauernd - Wie komm ich endlich weg?

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P
Hallo Mone83,

nett das du so geschrieben hast. Ja es ist wirklich eine emotionale Achterbahn die im Moment in mir fährt. Ich schaffe es einfach nicht loszulassen obwohl mein Verstand mir sagt es ist besser.
Auch wenn ich neue Menschen kennen lerne, die es nett mit mir meinen und mich kennen lernen möchten. Ich schaff es nicht über meinen Schatten zu springen und es zuzulassen. Ich stehe mir selbst völlig im Weg obwohl ich genau weiß es bringt nichts mich weiter an ihn zu hängen.

LG Phips

29.10.2013 14:40 • #3


D
Hallo liebe Phibs
ich lebe genau die gleiche Geschichte wie du im Moment, er hat sich am 26.11 von mir verabschiedet mit mach es gut obwohl ich mein ganzes Leben für ihn auf den Kopf geschmissen habe, Haus verkauft, Arbeitsstelle fast verloren, beim Chef nicht mehr gut angesehen und mit der Kollegin zerstritten. Ich habe dann erst eine Kontaktsperre eingeführt weil ich hoffte er bräuchte mich genauso wie ich ihn bloss er wäre sich dessen nicht bewusst, er hat sich nicht gemeldet. Zu Sylvester habe ich ihm dann ne Sms geschickt wo ich ihm ausser den besten Wünschen mitteilte dass ich immer für ihn da bin, er hat nur kurz geantwortet danke für dich auch alles Gute, wo ich doch so hoffte er würde mich vielleicht sehen wollen oder wenigstens fragen wie es mir geht. Ich werde ihn auch immer wiedersehen müssen weil er zur Verwandtschaft gehört, noch dazu habe ich täglichen Kontakt zu seinem Zwillingsbruder, bin in psychologischer Behandlung, habe Untergewicht usw. Aber weil er so kalt über dem Ganzen stehen kann habe ich mir jetzt vorgenommen mich am Riemen zu reissen, ausgehen und sich auf andere Leute stürzen hilft nicht ich mache jetzt mein Ding und versuche erst mal wieder auf Arbeit festen Boden zu gewinnen. Ich habe schon viel Schlimmes in meinem Leben mitgemacht und ich werde das auch überstehen. Niemals zuvor war jemand so lieb zu mir wie er ich dachte er wäre die einzig grosse Liebe meines Lebens. Doch weit gefehlt er hat sich so an mich gehalten weil er emotional sehr labil ist und jemanden brauchte der ihn stützte jetzt geht es ihm anscheinend wieder gut und ich bin zuviel geworden er braucht micht nicht mehr. Also verlass dich nur auf dich und du brauchst ihn nicht vergessen aber denke dran du hast nur 1 Leben wirf es nicht weg sei stark, du kennst dich selbst am besten und weisst wie du dich glücklich machen kannst oder dir helfen kannst. Kopf hoch Kleines wir schaffen es auch ohne Kerl.
Deine Dora

03.01.2014 14:35 • #4




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