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Wir waren es nicht wert?

U
Zitat von Superdropsi:
Ich habe halt einfach nur Zukunftsangst! Und kein Vertrauen in mich ...

Ich war vor drei Jahren in einer ähnlichen Situation. Allerdings hatte ich für mich nach 7 wirklich schweren Jahren entschieden, endgültig die Trennung einzuleiten.
Ich hatte auch viele Ängste und musste mich wieder finden, aber ich muss sagen, die Trennung war das Beste was mir passieren konnte. Mit dem Tag des Auszuges wurden es meine Jahre. Ich bin wieder ich, glücklich und zufrieden. Es hat meinem Leben eine unglaublich positive Wendung gegeben.

23.07.2021 11:08 • x 1 #16


Q
es ist ganz wichtig, dass du dich selbst akzeptierst. niemand ist perfekt, und du brauchst es auch nicht sein. liebe dich, nimm dich an. und versuche dir nicht mehr die bestätigung im außen zu holen, deinen selbstwert darüber zu generieren, in dem du versuchst es allen recht zu machen. dadurch machst du dich nur klein und wirst immer wieder enttäuscht. deinen selbstwert kannst und wirst du für dich selbst und aus dir heraus entwickeln (müssen).

klar, deine vergangenheit war nicht einfach, (mobbing, vater, partner), aber, durch bspw. eine verhaltenstherapie könntest du deine defizite aufarbeiten und lernen strategien zu entwickeln, um mehr bei dir zu bleiben, trigger zu erkennen, dich zu wehren, etcetc.

23.07.2021 11:10 • x 4 #17


A


Wir waren es nicht wert?

x 3


Superdropsi
Zitat von qLy:
es ist ganz wichtig, dass du dich selbst akzeptierst. niemand ist perfekt, und du brauchst es auch nicht sein. liebe dich, nimm dich an. und versuche dir nicht mehr die bestätigung im außen zu holen, deinen selbstwert darüber zu generieren, in dem du versuchst es allen recht zu machen. dadurch machst du dich nur ...


Danke qLy! Ja genau das mache ich jetzt auch! Jetzt geht es mal um mich!
Ich hatte Montag ein Erstgespräch mit einer Therapeutin und nächste Woche die erste Sitzung und ich hoffe
endlich aus dem Teufelskreis fehlende Selbstliebe - Bestätigung durch andere - wenn die nicht kommt die Fehler
bei mir suchen ausbrechen zu können.
Ich mag mich nicht mehr klein machen, dann bleibt nämlich nicht viel an dem man sich festhalten kann wenn alles
andere wegbricht!

23.07.2021 11:20 • #18


Nachtlicht
Liebe Superdropsi,

ich möchte dir einen alten, aber überaus wahren Spruch in Erinnerung rufen: In einer Krise steckt immer auch eine Chance.

Du hast jahrelang versucht etwas passend zu machen, was nicht passt. Aus der Fehlannahme heraus, dein Partner könne dir geben bzw. kompensieren, was du selbst dir aufgrund deiner verzögerten emotionalen Reifung nicht geben konntest. Du hast deine Bedürfnisse auf ihn geworfen, von ihm erwartet dass er diese erfüllt und wenn er das nicht tat, warst du eifersüchtig, frustriert und enttäuscht, was wiederum zu Verhalten deinerseits geführt hat welches deinen Partner letztendlich noch weiter von dir fort getrieben hat - ich beschreibe das nur um nochmal zusammen zu fassen, was du selbst schon sehr reflektiert und gut erkannt und beschrieben hast.

Da kommen also zwei Themenkomplexe zusammen:

- das Festhalten an einem Partner, der in vielen Dingen eigentlich nicht gut zu dir passt. Sowas (und auch viele deiner beschriebenen Verhaltensweisen, wie Zickigkeit, Eifersucht, übermäßiges Geben in der Erwartung einer emotionalen Gegenleistung usw.) sieht man häufig bei Menschen, die ein ausgeprägt geringes Selbstwertgefühl haben.

und

- das Erkennen eigener ungesunder und dysfunktionaler Muster und Überzeugungen, welche - unfreflektiert und unbearbeitet auf einen Partner geworfen - dir dein Leben lang Beziehungen verhageln können (und werden), wenn du diese Dinge nicht bearbeitest. Diese sind oft eng mit dem von mir bereits benannten geringen Selbstwertgefühl verwoben.

Ich würde dir tatsächlich raten, diese Themen mit professioneller Unterstützung, z. B. in Form einer Therapie, anzugehen. Da ist vieeeel Spielraum für Entwicklung, denn offensichtlich bist du zu Selbstreflektion in der Lage und auch bereit! Das ist schon die halbe Miete.

Zitat von Superdropsi:
Zumal sich in den Jahren zwischen uns auch ein sehr ungesundes Miteinander entwickelt hatte.


Und damit zu dem anderen, was ich dir sagen möchte: dazu gehören immer ZWEI. Du hast deinen Teil beigetragen, und er auch. Ähnlich wie du, hat er auch viel zu lang an einer eigentlich nicht passenden, nicht schönen und erfüllenden Beziehung festgehalten. Sein Verhalten in der Beziehung entspricht auch nicht dem eines Menschen, der seine Bedürfnisse und Grenzen klar erkennen und kommunizieren kann; stattdessen viel Aussitzen, Blocken, innerer Rückzug und Frustration. Was dich wieder zu noch mehr von dem bedürftigen, fordernden Verhalten verleitet hat... worüber er mehr und mehr den Respekt vor dir verliert. Dies führt meistens dazu, dass er auch seine liebevollen Gefühle verliert. Ich denke, dies war bei ihm schon viel länger der Fall, liebe Superdropsi, und er hat es wie viele Männer mit sich selbst ausgemacht, bis er jetzt für sich das Thema als durch empfindet.

Zitat von Superdropsi:
Was mich halt aus der Bahn wirft ist, dass ich mir so gewünscht hätte er hätte früher mal geredet. Das was du beschreibst, warum konnte er nicht sagen, hey das macht mir ein schlechtes Gewissen wenn du mir zeigst wie sehr du mich vermisst hast das wäre halt schön gewesen.


Ja, dieser Wunsch von dir ist natürlich sehr verständlich. Auch das könnte eines seiner Defizite sein: die Unfähigkeit, solche Gespräche zu führen. Denn, liebe Superdropsi, um sowas sagen zu können, muss man ja zunächst mal eine Klarheit, eine Erklärung dafür haben, was die Aktionen des anderen in einem auslösen, warum der andere handelt wie er es tut, warum man selbst darauf reagiert wie man es tut, welchen Zusammenhang es zwischen Verhalten und Emotionen gibt usw... weißt du, ich verstehe deine Not, deinen Wunsch dass er das doch hätte mit dir besprechen sollen, sehr gut.

Aber ich glaube, dass du ihn damit tatsächlich - wieder einmal - überforderst.

Und im Grunde wusstest du doch auch, dass ihn all das über Gebühr belastet hatte. Vielleicht hilft es dir, es wirklich so zu sehen wie jemand anderes hier schon angeraten hat: er hat schon um euch gekämpft, indem er dich nicht schon früher zu anderen Anlässen verlassen hat. Er hat euch nicht einfach so hingeworfen, weil es ihm das nicht wert war, sondern er war durch mit seiner Art, um euch zu kämpfen.

Es wäre wirklich gut, wenn du diese Krise als Anlass nimmst, einmal gründlich deine Psyche aufzuräumen (du hast ja schon viele ungünstige Verhaltensweisen verändern und verbessern können - das ist toll! und lohnt sich, bleib dabei!) und dir darüber hinaus auch einmal genauer Gedanken zu machen, was du dir eigentlich unter einer Partnerschaft vorstellst. Ein bisschen liest es sich nämlich so, als solle dein Partner alles mögliche für dich sein - insbesondere jemand, der deine leeren inneren Stellen füllt und deine hungernde Seele füttert - nur nicht das, was er eigentlich sein kann: ein Partner an deiner Seite, gleichberechtigt und auf Augenhöhe.

23.07.2021 18:17 • x 4 #19


Superdropsi
Liebe Nachtlicht,
wow! Danke! Das waren so tolle Worte! Das hat mich echt absolut berührt und mir auch echt noch mal einen ganz tollen
Denkanstoß gegeben, ich habe mir tatsächlich noch nicht überlegt wie lange er auf seine Art um uns gekämpft hat, eben weil er
so viel mit sich ausgemacht hat.
Aber ich habe gemerkt, dass er immer mehr den Respekt vor mir verloren hat (habe ihm teilweise Pascha Verhalten vorgeworfen) nur habe ich das eher auf Alltag und so was Richtung Midlife Crisis /Burnout geschoben, weil er durch Corona schon stark unter der Situation gelitten hat nur noch im Haus zu hocken und hier waren noch viele kleine Restarbeiten zu erledigen die ihm stark zugesetzt haben. Ich habe nie wirklich nie vermutet, das seine Liebe langsam gestorben ist.
Aber das jetzt so von dir zu hören, das passt, das passt zu allem und hilft mir wirklich zu sehen, er kann nicht mehr kämpfen.
Es war keine Entscheidung die von jetzt auf gleich gefallen ist.
Schade finde ich, als ich letztes Jahr angedeutet habe, dass ich nicht mehr will weil er mich wegen dem Kind Thema im neuen Job unter Druck gesetzt hat und ich gesagt habe ich überlege wirklich ob es besser wäre es zu beenden und in die Nähe meiner Arbeit zu ziehen, da wäre doch seine Chance gewesen. Zumal es das erste war was er nach der Trennung sagte, jetzt könnte ich ja da hinziehen, also hat er es mitbekommen ... Schade um die Zeit die ich noch in uns investiert habe, vor allem weil ich zuletzt so zufrieden war und dachte alles geht seinen Gang.
Aber ihr helft mir echt das zu sehen, was ich die letzten fünf Wochen nicht sehen konnte, wahrscheinlich hilft es auch schon es noch mal aufzuschreiben, wir waren nicht gut miteinander und füreinander! So traurig die Erkenntnis jetzt ist!
Zitat von Nachtlicht:
ich möchte dir einen alten, aber überaus wahren Spruch in Erinnerung rufen: In einer Krise steckt immer auch eine Chance.

Das ist so wahr! Und ich muss jetzt halt nur lernen die Chance zu ergreifen! Das ist schwer wenn man Angst hat, aber wenn ich
eure Geschichten hier lese und so viel nette und wahre Worte und so viel mutmachenden Zuspruch bekomme, dann merke ich es gibt Licht am Ende des Tunnels! Ich werde das schaffen! Und ich kann nur gewinnen!
Danke Nachtlicht, das war wirklich ein ganz toller Zuspruch der mein Herz enorm berührt!
Liebe Grüße
Superdropsi

23.07.2021 23:51 • #20


S
Hallo
für mich klingt es so, als ob es immer schon sehr schwierig war. Ihr habt beide viel gekämpft...also innerhalb der Beziehung. Ihr wart kein Team und habt die Dinge, allein für euch ausgemacht.

Ich finde es super, dass du dein Verhalten reflektierst, daraus lernst umd es besser machen willst. Das könnte der ein oder andere Mann auch machen.

Ich glaube, jeder von euch hat so viel eingesteckt und musste sich ständig anpassen, dass ihr euch vll verloren habt. Kompromisse etc sind wichtig und gut. Aber nicht bei grundlegenden Dingen, wie z.B. Familienplanung.

Renn ihm jetzt nicht hinter her, sonst ist er noch abweisende. Wichtig ist, dass du auf dich achtest und schaust, was du willst.
Ggf. Ist dein Ego grad verletzt. Lass deine Gefühle raus und schau, ob dir die Beziehung die denn überhaupt noch ein Mehrwert gibt.

24.07.2021 00:18 • x 1 #21


P
Liebe @Superdropsi
ich denke auch, daß diese Trennung eine Konsequenz eurer Konstellation ist. Damit meine ich eher, daß da zwei unsichere Menschen zueinander gefunden haben und aneinander vorbei gekämpft haben, jeder auf seine Weise, in seinem Verständnis.

Ist dir aufgefallen, daß alle deine Selbsterkenntnisse und Therapien das Ziel hatten, ihm endlich zu gefallen, damit du über ihn dich endlich geliebt oder wenigstens angenommen fühlen kannst?
Das ist wie ein schrauben an Symptomen aber die Ursachen wurden nicht angefasst.

Keine deiner Beschreibungen beinhaltet, daß dein Selbstwertgefühl oder dein Selbstbewusstsein gestärkt worden wäre. Es war immer zielgerichtet auf ihn, dass er. . . was auch immer endlich dir an positiver Aufmerksamkeit schenkt.

Witzigerweise hatte ich gestern Abend einem meeting zuhören können, wo es um Konfliktmanagement ging. Es war der erste Kurstag und es ging nur und ausschließlich um Themen, was einem selber gut tut, was einen selber stärkt und daß man dieses auch tut. Mehrere Teilnehmer waren etwas ungehalten, weil sie konkrete Handlungsanweisungen erwartet haben. Erklärung war: wenn du dich selber gut fühlst, kannst du ganz anders mit Konflikten umgehen. Da ist was dran.
Und parallel dazu hatte ich für eine Verwandte ein Buch gesucht, das gute Tipps für Übungen gibt, das eigene Selbstvertrauen zu stärken. Ich habe das kleine aber feine Buch von Rolf Merkle erst heute morgen wiedergefunden.

Also, wenn du dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen entwickelst und stärkst, dann muß diese Aufgabe nicht mehr vom Partner erfüllt werden. Das wäre die höhere Warte.

So wie du klingst vermute ich, daß du diese neue Herausforderung sogar gerne annehmen wirst, sobald du merkst, daß es wirklich gut ist für dich ist

24.07.2021 00:44 • x 3 #22


Superdropsi
Guten Morgen zusammen,

@Nachtlicht, hierzu wollte ich noch sagen:
Zitat von Nachtlicht:
ein Partner an deiner Seite, gleichberechtigt und auf Augenhöhe.

Genau das hat mein Mann gesagt, das wir nicht mehr auf Augenhöhe waren. Aber wie du schon schreibst, ich muss für mich erst mal erkennen, bzw. verinnerlichen, dass ein Partner zwar eine tolle Ergänzung sein kann, aber dass ich mir selbst treu bleiben und mir auch weiterhin etwas wert sein muss in einer Beziehung. Ich habe mich immer freiwillig klein gemacht, in der Annahme dann könnte ich geliebt werden, nur ist das Gegenteil der Fall. Aber ich freue mich darauf an mir zu arbeiten und seit vorgestern (Konzertlivestream, hat mir gezeigt was ich eigentlich doch gerne mache und was ich vermisst hab) bin ich regelrecht euphorisch und schaue postiiv in die Zukunft. Lustigerweise wird mein Mann grummeliger je besser es mir geht aber ist gut so, so war er die letzte Zeit in der Beziehung und das hatte ich die letzten Wochen zu sehr verdrängt, wie er war, wie wir miteinander waren.

@Silina
Zitat von Silina:
für mich klingt es so, als ob es immer schon sehr schwierig war. Ihr habt beide viel gekämpft...also innerhalb der Beziehung. Ihr wart kein Team und habt die Dinge, allein für euch ausgemacht.

Sooo wahr, so traurig aber sooo wahr! Ich dachte immer passt ja auch so, jeder macht seinen Part und das Endergebnis ist trotzdem gut aber eigentlich ist das nicht mal die halbe Miete.

Zitat von Silina:
Ich finde es super, dass du dein Verhalten reflektierst, daraus lernst umd es besser machen willst. Das könnte der ein oder andere Mann auch machen.

Fürwahr! Ich hoffe mein Mann arbeitet auch an sich, ich fände es sehr schade für ihn wenn er den Rest seines Lebens weiter so vor sich hin existieren würde wie das mit mir der Fall war.
Danke für deine lieben, wahren Worte und Anregungen. Und du hast vollkommen Recht, ihm hinterherrennen bringt gar nichts. Dann ist er nett und rücksichtsvoll aber nur weil er sieht wie ich leide, nicht weil er das sein will ...

@Perzet
Zitat von Perzet:
Ist dir aufgefallen, daß alle deine Selbsterkenntnisse und Therapien das Ziel hatten, ihm endlich zu gefallen, damit du über ihn dich endlich geliebt oder wenigstens angenommen fühlen kannst?

Jetzt wo du es sagst ... es war wirklich immer nur mein Ziel besser mit ihm klar zu kommen, aber nie das es mir besser geht ... aber das kommt jetzt!
Gott ist das schlimm, dass ich mich jetzt gerade regelrecht befreit fühle? Na ich denke ihr habt ja alle gelesen und herausgelesen, dass es für uns beide ein Käfig war und gerade fühlt es sich gut an da raus zu sein. Sicher wird es wieder Tage geben an denen ich die Sicherheit des Käfigs vermisse, aber jetzt gerade ... nein

Zitat von Perzet:
Erklärung war: wenn du dich selber gut fühlst, kannst du ganz anders mit Konflikten umgehen

Das glaube ich! Das habe ich auch durch ein tolles Buch schon als eins unserer Hauptprobleme erkannt, wann immer wir gestritten haben, sind wir persönlich geworden und haben uns nur verletzt und unverstanden gefühlt, weil wir beide nicht das Selbstvertrauen hatten über solchen Dingen zu stehen.

Zitat von Perzet:
Ich habe das kleine aber feine Buch von Rolf Merkle erst heute morgen wiedergefunden.

Welches? Ich habe oder hatte auch mal eins von ihm, ich sag ja ich habe zwischendrin immer wieder an mir gearbeitet und ich meine ich fand das Buch super, aber wenn man so was aus den falschen Gründen versucht kann es nicht fruchten.

Danke, danke, danke! Das tut echt gut mal Meinungen von außen zu hören, von denen ich nicht denke die wollen mich in eine Richtung drängen oder ihn schlecht machen und im Grunde genommen wusste ich es ja auch immer, dass das was wir hatten so anstrengend war, dass es nichts sein konnte was wirklich gut für beide ist. Aber der Mensch ist echt leidensfähig und kann gut verdrängen ....

Liebe Grüße
Superdropsi

24.07.2021 13:19 • x 2 #23


Wollie
Zitat von Superdropsi:
Ich habe halt einfach nur Zukunftsangst! Und kein Vertrauen in mich ... ich hoffe das kommt wenn ich den Menschen der ich bin
mal entdecke. Viel zu lange habe ich ihn hinter die Bedürfnisse anderer gestellt.

hab deinen Threat still mitgelesen und möchte dir einfach mal Mut aussprechen....Mut dein neues Leben anzupacken und dich zu entdecken. Hier haben viele sehr gute Dinge geschrieben, welche ich 100 % unterschreiben würde. Und ich glaube auch, dass es bei euch Beiden von Anfang an nicht gepasst hat und du dich regelrecht verbogen hast.
Aber du machst einen sehr reflektierten Eindruck und dies wird dir helfen, deine (und nur deine !) Baustellen anzuschauen und aufzuarbeiten. Und der Mensch werden, der du immer werden wolltest.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung schreiben, dass das Ende im Grunde erst der Anfang ist, der Anfang von etwas Neuem. Ich habe vor 6 Jahren meine Baustellen und Muster angeschaut, nachdem meine Ehe zerbrochen ist.....lange Geschichte....aber heute bin ich nicht mehr derselbe, weil ich eben dies gemacht habe......mich auf den Weg gemacht und an mir gearbeitet. Und mittlerweile mit der Frau zusammen, wo es wirklich passt. Mit meiner Exfrau hat es auch nie wirklich gepasst, so ähnlich wie bei dir.
Also.....A...backen zusammenkneifen und los gehts.....und das Forum geht an der Seitenlinie mit und unterstützt dich beim Laufen

24.07.2021 13:33 • x 1 #24


Heffalump
Zitat von Superdropsi:
Ich hätte gerne eine Therapie begonnen, weil ich denke bei uns war viel Missverständnis, Angst Wahrheiten auszusprechen und falsche Kommunikation im Spiel.

Mach das doch, aber nicht für Euch sondern für Dich, Hausarzt und KK helfen, leider sind die Wartezeiten recht lang und nicht jeder Therapeut passt sofort zu dir

24.07.2021 13:35 • x 2 #25


Solskinn2015
Ich habe nur Deinen Eingangspost gelesen. Du nimmst schon alle Schuld auf Dich. Ich, Ich Ich habe hier nicht genügt und dort nicht. Ungesund.
Was ist mit dem Mann? Wenn jemand 6 Wochen Klinker analysiert, dann steht er wohl nicht für die Beziehung zur Verfügung. Und das war ja wohl nur ein Bsp. Von vielen? Ich kenne das auch gut. Wenn man das kritisiert wird man rund gemacht. Für manche Dinge ist mir die Lebenszeit einfach zu schade.

24.07.2021 13:56 • x 2 #26


Nachtlicht
Liebe Superdropsi,

es ist wirklich schön zu lesen, dass dir die Beiträge hier gut tun und dass du neuen Mut fasst und deine Situation aus neuen, unterschiedlichen Blickwinkeln sehen und bewerten kannst!

Zitat von Superdropsi:
vor allem weil ich zuletzt so zufrieden war und dachte alles geht seinen Gang


Ich habe hier schon öfter gelesen, dass die Trennung für die verlassene Person überraschend kam, weil sie dachte es sei alles so weit in Ordnung. Anscheinend gibt es zwischen dem Mit sich selber ausmachen und dem Durchführen der Trennung häufiger so eine friedliche Plateauphase beim Verlassenden. Jedenfalls bist du auch mit diesem Erleben nicht allein.

Zitat von Superdropsi:
habe ihm teilweise Pascha Verhalten vorgeworfen


Ein Problem mit Vorwürfen ist, dass sie zum einen für Unfrieden sorgen, zum anderen ebenfalls zu nachlassendem Respekt, wenn es nämlich nur bei Unfrieden und Vorwürfen bleibt und das kritisierte Verhalten für den anderen ansonsten ohne Konsequenzen bleibt. Auf die Weise wird man zur klassischen nörgelnden, aber letztlich nicht weiter ernst zu nehmenden Ehefrau... nun, diese Rolle verlässt du gerade!

Zitat von Superdropsi:
Ich habe mich immer freiwillig klein gemacht, in der Annahme dann könnte ich geliebt werden, nur ist das Gegenteil der Fall.


Ich verstehe diese Logik nur zu gut aber sie ist wirklich tückisch und trügerisch. Unterwerfungsgesten führen nach meiner Erfahrung eher nicht dazu, dass man besonders geliebt oder respektiert wird. Vielleicht wird man erstmal etwas geschont, aber eigentlich führt das sich-klein-machen meistens nur dazu, dass andere sich dazu ermutigt fühlen, ihre eigenen Interessen (noch) rücksichtsloser durchzusetzen. Gilt meiner Erfahrung nach übrigens für alle Lebensbereiche!

Zitat von Superdropsi:
Das ist schwer wenn man Angst hat


Das ist wirklich schwer und doch kann man es schaffen. Auch damit bist du nicht allein und hier im Forum gut aufgehoben.

Zitat von Perzet:
Ist dir aufgefallen, daß alle deine Selbsterkenntnisse und Therapien das Ziel hatten, ihm endlich zu gefallen, damit du über ihn dich endlich geliebt oder wenigstens angenommen fühlen kannst?
Das ist wie ein schrauben an Symptomen aber die Ursachen wurden nicht angefasst.


Diese Rückmeldung von Perzet finde ich sehr sehr trefflich, ich sehe es genauso aber konnte es nicht in die richtigen Worte bringen.

Der absolute Vorteil deiner Trennung ist für dich, dass du jetzt quasi gezwungen bist, alle Erkenntnisse und Arbeit an dir selbst tatsächlich zugunsten deiner eigenen Entwicklung zu leisten.

Ich sag dir mal was: die Zeit, in der ich mich nach der schlimmen Trauerphase aufs Singledasein wirklich eingelassen habe, war eine der besten und wertvollsten meines Lebens. In diesem Lebensabschnitt - in dem es keinen Mann gab, dem meine Liebe und meine fürsorglichen Gedanken galten - blieb auf einmal so viel Liebe und Fürsorge für mich selbst übrig! Selbstliebe ist ein sehr lohnenswertes Ziel, liebe Superdropsi, ebenso wie persönliches Wachstum. Und irgendwann wirst du dann vielleicht feststellen, dass du anfängst Menschen (Männer) in dein Leben zu lassen, die besser zu deinem weiterentwickelten Ich passen als du dir jetzt noch vorstellen kannst.

Zitat von Superdropsi:
es gibt Licht am Ende des Tunnels! Ich werde das schaffen!


Das klingt überaus realistisch, liebe Superdropsi.

24.07.2021 14:25 • x 1 #27


E
Du erinnerst mich in Deinem Beziehungsverhalten an eine Freundin von mir. Die ist attraktiv, beruflich erfolgreich, hat einen netten großen Freundeskreis und wirkt auf den ersten Blick taff. So bald sie einen Partner hat, wird sie zum Mäuschen - sie passt sich total an, ist immer da, wenn er da ist, kocht den ganzen Tag sein Lieblingsessen. Sie überschüttet ihn mit romantischen Gesten, gestaltet ihre Wohnung nach seinem Geschmack, passt Kleidungsstil und Figur seinen Wünschen an und hat je nach seinen Erwartungen einen Kinderwunsch oder auch nicht. Und was passiert? Die Männer werden fürchterlich, behandeln sie nach kürzester Zeit wie Hausangestellte, leben ihre schlechte Laune aus und sind auch zu ihren Freunden komisch. Ihre Reaktion? Sie legt sich noch mehr in Zeug, macht noch besseres Essen, passt sich noch mehr an, will alles im Detail mit ihm planen. Und er? Ist eines Morgens einfach weg. Kommentarlos, Schlüssel liegt auf dem Küchentisch. Mehrfach so passiert, immer und immer wieder.
Sie wurde von ihrem Vater zur absoluten Anpassung erzogen, durfte keine eigene Meinung haben und wurde immer als dumm und wertlos hingestellt. Ihr Leben lang hat sie versucht, ihrem Vater zu gefallen - bis zu seinem frühen Tod. Ich sehe da einen deutlichen Zusammenhang, aber eine Therapie hat sie nach zwei Sitzungen abgebrochen und ich bin fest davon überzeugt, dass sie es beim nächsten Mal genauso macht.
Arbeite an Dir und überdenke Dein Beziehungsverhalten. Muster zu durchbrechen erfordert viel Kraft und Geduld - ich selbst befinde mich auch gerade in so einem Prozess. Aber Du bist ja dran und auf einem guten Weg. Ich wünsche Dir viel Erfolg!

24.07.2021 23:52 • x 3 #28


Superdropsi
Guten Morgen liebe Forumsgemeinde!

die letzten zweieinhalb Tage ging es mir wirklich gut und da habt ihr ganz viel Anteil dran! Danke!
Es tut soooo gut zu sehen, da sind Menschen die interessiert es, die trösten obwohl sie mich nicht kennen und
sind da! DANKE!
@Wollie
Zitat von Wollie:
Also.....A...backen zusammenkneifen und los gehts.....und das Forum geht an der Seitenlinie mit und unterstützt dich beim Laufen

was ein schönes Bild! Danke für dein Mut zusprechen, das kann ich echt gut gebrauchen, vor allem weil mir heute morgen mal wieder nur Tränen hochkommen wenn ich dran denke, dass ich alles hier aufgeben werde! Aber deswegen lese ich gerade noch mal all eure lieben, tollen Worte und das hilft! Das hilft so ungemein!

@Heffalump
Die Therapie die ich im Eingangspost angesprochen habe hatte ich wirklich auf die allerersten Tage nach der Trennung bezogen. Da hätte ich so, so gerne um uns gekämpft! Aber die Therapie die ich jetzt anfange (hatte Montag ein Erstgespräch mit einer ganz tollen Therapeutin, da ich schon 2 Versuche hinter mir habe und mich bei ihr schon beim ersten Gespräch besser aufgehoben gefühlt habe, hoffe ich dieser Eindruck bestätigt sich im Laufe der Therapie) und zwar für MICH Ich möchte wirklich nie wieder emotional abhängig von einem Menschen sein!
Wäre aber wahrscheinlich leichter, wenn ich jemals eine schöne, erfüllende Beziehung erfahren hätte. Aber vielleicht muss ich dafür erst noch ein wenig innerlich reifen ehe ich das kann.

@Solskinn2015
Ja das stimmt, gerade am Anfang habe ich viel Schuld auf mich genommen, Gewohnheit und auch um zu verstehen warum er, der ja alles von mir bekommen hat dann derjenige war der nicht mehr wollte. Aber je mehr ich von euch hier Anregungen und Denkanstöße bekomme, desto mehr sehe ich was er auch alles falsch gemacht hat und das wir zusammen einfach nicht gut waren.

@Nachtlicht
Zitat von Nachtlicht:
Anscheinend gibt es zwischen dem Mit sich selber ausmachen und dem Durchführen der Trennung häufiger so eine friedliche Plateauphase beim Verlassenden.

Ja? Das ist interessant, so ne Art Ruhe vor dem Sturm? Gut zu wissen, dass ich da nicht die einzige bin die deswegen vollkommen perplex ist. Das war auch so was, was ich nicht verstanden habe, warum JETZT? Zumal ich ja letztes Jahr selbst mal das Thema angerissen habe, aber hätte, hätte Fahradkette bringt mich ja nun mal gar nicht mehr weiter .
Zum Thema nörgelnde Ehefrau, oh ja die war ich! Und ich mochte es nicht mal! Aber er hat sich im Miteinander ein paar Dinge geleistet die ich echt respektlos fand und anscheinend war zumindest genug von mir übrig um das zu sehen und unfair zu finden. Aber klar, dass das beim Gegenüber nicht schön ankommt das Nörgeln, kann ich verstehen. Ging mir ja ähnlich, nur hab ich immer sofort versucht gegenzusteuern! Z.Bsp. hatte ich einen totalen Putzfimmel entwickelt, da er häufiger Andeutungen gemacht hat ihm wäre es zu dreckig/unordentlich, aber selbst mal nen Finger krumm gemacht hat er nie!
Passt ja dann auch direkt zu deinem nächsten Absatz

Zitat von Nachtlicht:
In diesem Lebensabschnitt - in dem es keinen Mann gab, dem meine Liebe und meine fürsorglichen Gedanken galten - blieb auf einmal so viel Liebe und Fürsorge für mich selbst übrig!

Wow, das klingt toll! Ich fand es schon irre als die Therapeutin mir bildlich gezeigt hat wie ich bei mir bleiben kann wenn ich traurig bin, das hat mir plötzlich so ein ich bin ja auch noch für mich da Gefühl gegeben! Und endlich mal Selbstliebe zu spüren und nicht immer nur ein ich bin nicht gut genug das wäre echt schön! Ich werde berichten wie es mir damit geht

@Emma75
Das was du über deine Freundin schreibst erinnert mich tatsächlich sehr an mich, nur dass mein Mann es länger ausgehalten hat Aber Spaß beiseite, ist ja bei mir genauso, mein Papa will auch immer allen seine Meinung aufdrücken und lässt ein Nein nicht gelten und tja irgendwie habe ich das leider auch in meine Idee von einem Miteinander übernommen. Das ist sooo traurig. Ich hoffe deine Freundin bekommt die Kurve, aber du kannst ihr gerne sagen, ich hatte auch zwei Sch*** Therapeuten (beides Männer) und dann habe ich mit einem Life Coach (Frau) gearbeitet und das hat mich weiter gebracht und jetzt habe ich mir ganz bewusst eine Therapeutin ausgesucht. Ich weiß zwar nicht ob es wirklich damit zusammenhängt, aber für mich scheint es besser zu sein mit einer Frau über so was zu reden.
Und ja auch ich habe mich in Single Zeiten immer für taff gehalten und bin dann rotzfrech und selbstbewusst, aber nur solange bis einer es mit mir versucht, bisher! Ich will raus aus diesem Hamsterrad und irgendwann erfahren, was es heißt wirklich zu lieben und geliebt zu werden, nicht weil man putzt, kocht, macht und tut, sondern weil man so ist wie man nun mal ist!
Dir auch auf deinem Weg viel Erfolg liebe Emma, ich finde das Forum hilft einem ganz toll dabei den eigenen Weg zu finden!
Habt einen schönen Sonntag alle miteinander!
Liebe Grüße
Superdropsi

25.07.2021 07:51 • x 3 #29


P
Zitat von Perzet:
Ich habe das kleine aber feine Buch von Rolf Merkle erst heute morgen wiedergefunden.


Zitat von Superdropsi:
Welches?


So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen
Sich annehmen, Freundschaft mit sich schließen, den inneren Kritiker zähmen

Du hast jetzt schon das Gefühl, das kommt, wenn die Wahrheit einen frei macht.
Es wird spannend, wo dein Weg dich hinführen wird!

25.07.2021 23:46 • x 1 #30


A


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