Wir waren nicht lange zusammen - hänge trotzdem an ihr

Hallo. Gut, ich habe absolut keine Ahnung wo ich anfangen soll, also mal drauf los. Bin mit meinen 21 Jahren wohl ein Spätzünder unter den Kerlen und habe nun dann auch die erste Beziehung hinter mir. Habe mir dann gleich eine 7 Jahre ältere Frau gekrallt, und was für eine. Knapp 2 Monate ist die Trennung nun hinter mir und somit ist die Zeit danach länger als die eigentliche Beziehung, wobei eher ne Romanze. Es ist nicht so als wäre man im Streit auseinander gegangen, irgendwie war ich wohl so naiv zu glauben, dass nach so einer kurzen Zeit einem Miteinander auf andere Weise nicht viel im Wege steht. Und schreiben wir miteinander geht das auch irgendwie klar. Auf eine merkwürdige Weise beruhigten mich diese Gespräche sogar.

Wir hatten uns online in einem Forum kennengelernt; aus Unterhaltungen wurden Flirts, aus Flirts Fantasien, die wir dann schriftlich gemeinsam ausgelebt haben. Man tauschte Bilder aus und redete gemeinsam über Gott und die Welt. Und es war einfach perfekt. Wirklich bei allem waren wir uns einig, und meine vollkommene Unerfahrenheit hat ihr nichts ausgemacht.
Selbst mein Laster schienen sie nicht abzuschrecken, sie schaltete im Gegensatz sogar noch zwei Gänge hoch, und ich. ich war verliebt. Und das so richtig. Wir machten die Nächte gemeinsam durch und abends nach der Arbeit kam sie völlig erschöpft um 1 für ein ein Stündchen online, nur damit wir ein wenig schreiben konnten.
Und dann war es endlich soweit. Wir haben uns ne Woche festgemacht, in der sie dann zu mir kam. Freude und Nervosität wechselten sich stetig ab, aber am Ende konnte ich sie in meinen Armen halten. Aus dem starken Verliebtsein wurde wesentlich mehr, was genau weiß ich auch nicht so ganz, keine Ahnung ob man da schon von Liebe sprechen kann, bin ja neu hier.

Zumindest für mich. Denn eine halbe Woche nach Abreise kam dann die Mail Sorry es passt für mich nicht. Es tut mir Leid. Es liegt nicht an dir. Ich würde so gerne anders empfinden. und so weiter und so fort.
Gut, musste sie wissen, also fragte ich nach, weshalb denn, und warum dieses Problem denn absolut unlösbar sei, gerade, wenn sie doch laut Floskel wollen würde. Eine Woche diskutierten wir dann über völlig banale Dinge wie, dass sie eigentlich nicht der Typ zum Händchenhalten ist, abseits davon, dass sie zuvor anders sagte.
Etwas weiter nachgehakt, da ich die Hoffnung eh schon aufgab, immerhin ist ihr Sturkopf noch dicker als meiner und wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt hat.

Sie erzählte von gesundheitlichen und emotionalen Problemen, weswegen sie glaube, sie sollte lieber keine Beziehung eingehen und dass sie die Wochen zuvor nicht ganz sie selbst war und nur in einer Fantasie lebte, ich sei ja eigentlich gar nicht ihr Typ und sie fühle sich so schuldig, dass sie das nicht schon zu Beginn erkannt hat.
Und dass sie sich an meiner jungen Mimik und Sprache stört, mal abgesehen davon, dass ich in der Woche wie ein hypernervöses Kind nicht wusste wo oben und unten ist, und meine so auszeichnende lockere Art wie weggeblasen war.

Ich fragte also nach, warum sie nicht glaubte, wir könnten diese Fantasien nicht in die Realität umsetzen, immerhin würden wir es uns ja beide wünschen und das auch der falsche Typ ja durchaus sich auch mal als richtig erweisen kann. Schließlich ist es zwischen uns so ernst geworden, es muss ja irgendwas vorhanden sein, auf dem man aufbauen kann. Und der Rest, der wird dann eben passend gemacht.

Zumal seien da überhaupt keine romantischen Gefühle, was ich bei diesem Überdenken beider Seiten auch nicht verübeln kann; ist eben anstrengend und nagt an den Kräften. Ich erwiderte, wohin diese denn verschwunden wären, immerhin kam die Entscheidung ja innerhalb von einer Woche. So schnell ginge das Verschwinden nun ja auch nicht.

Nun schrieb sie mir heute als Antwort auf die Festagswünsche und der erneuten Bitte eines richtigen Gesprächs, sie hätte wohl einen kennengelernt. Sie hätte es nicht gewollte, es wäre einfach passiert. Und hey, er ist aus eben selbigen Forum, in dem wir uns kennen lernten. Also wieder eine Beziehung über Landesgrenzen hinaus. Damit kann ich zumindest diesen Punkt als möglichen Grund ausschließen. Außerdem sprach sie nach all der Zeit tatsächlich mal über ihre gesundheitlichen Probleme. Nicht viel aber mehr als in unserer kompletten Beziehung. Darüber möchte ich jetzt nichts sagen, aber jene Diagnose hat ihre Sicht wohl nicht minder beeinflusst. Ich gehöre somit jedenfalls zu einer handvoll Menschen (stehe in diesem Punkt also über so einigen besten Freunden ihrer Aussage nach), die von diesem ihr sehr unangenehmen Geheimnis wissen. Das Ding ist, sagt man sowas seinem Ex? Gerade, wenn man bei dem neuen merkt wie es sich anfühlen musst, wenn es wirklich passt?

Ich hänge wirklich an dieser Frau, und wenn ich mein Hirn nicht in Dauerbetrieb halte bis ich erschöpft ins Bettchen geh, wird jede freie Minute zu einer Tortur, was nun seit Mitte Oktober andauert. Und das nach nicht mal 2 Monaten Beziehung. Als sie mir heute von ihrer Gesundheit erzählt war das alles plötzlich weg. Ich wollte nur noch für sie da sein, sämtliche Gefühle meinerseits haben für den Augenblick absolut keine Rolle gespielt. Und warum auch immer hat mein kompletter Körper gezittert. Dann aber im Nachhinein fühl ich mich einfach nur sch., da ich ihr aufgrund des Ausweichen und der Vermeidung von persönlichen Kontakts Desinteresse vorwarf, und sie entgegen ihren Wunsch mich nicht mehr zu verletzen genau jenes mit ihrer Art tut.
Sie sagt mir, sie hat einen Neuen, und ich habe Schuldgefühle. Kannste dir nicht ausdenken.

Was will ich nun? Ich meine am liebsten würde ich gerne zurück auf Anfang, aber das geht wohl nicht und die Hoffnung darauf ist längst in weite Fernen verbannt.
Gleichzeitig will ich aber auch nicht ganz ohne.
Zum einen habe ich wohl ein Problem mit dem kompletten Loslassen, über den Beziehungswunsch hinaus, dann aber habe ich nach wie vor das Verlangen für sie da zu sein, ihr Trost zu spenden, jemand zu sein, mit dem sie über Probleme reden kann.
Am liebsten würde ich ja mal mit ihr von Auge zu Auge reden, endlich alles klären, einen gemeinsamen Schlussstrich ziehen und den Weg für etwas Gemeinsames ebnen, sofern das überhaupt machbar ist. aber das kann sie nicht bzw. kostet es sie ihrer Aussage zu viel Kraft.

Keiner Ahnung, wohin ich jetzt eigentlich will. Aber es tut immer wieder gut, einfach mal zu schreiben.

Eine Zahn ziehe ich dir mal als erstes: du bist kein Spätzünder! Mich hingegen konnte man mit damals 34 als Spätzünder bezeichnen. wobei es da sicher noch krassere falle gibt. Ich hatte bis dahin nur eine Liebschaft die länger als zwei Monate ging und have soeben mit 36 meine erste beziehungsähnliche Phase von ca. 2 Jahren hinter mir^^ das nur nebenbei.

Ich antworte dir eigentlich in erster Linie weil ich in deiner Geschichte verdammt viele Parallelen zu meiner sehe - bis auf die Distanz, wir waren uns näher. Alter natürlich auch nicht aber der Rest deiner Beschreibungen gleicht den Aussagen meiner ex sehr! Und ich habe auch keine Tips im Moment weil ich selber noch nicht ganz klar komme. aber es hilft schon zu wissen das andere das gleiche Problem haben und drüber zu schreiben.

Sie hat sich bei mir ziemlich schnell verändert und meinte auf einmal das doch etwas nicht passt. das muss man natürlich akzeptieren aber ihre Argumente waren im Nachhinein fadenscheinig und ich frage mich immer wieder ob sie mich nur testen will. Aber das ist wohl nur Wunschdenken^^ sie sagte mir damals sie sei Einzelgängerin - ein paar Wochen später hatte sie einen neuen - zufällig ergeben natürlich. Aber sie suchte es auch, nahm wieder die Pille etc. ich wurde ihr langweilig. wir hatten uns auch über eine Plattform im Netz kennengelernt übrigens. Die Aussagen die du so beschreibst erinnern mich gerade wieder total an die Aussagen meiner ex. Tja nun müssen wir damit leben das sie einen neuen Mann haben dem es vll in gewisser Zeit ähnlich ergeht wie uns gerade. Zumindest bei meiner ist das im historischen Verlauf ihrer Mänergeschichten so abzusehen und ich habe mich mit eingereiht.

Ich sag dir was, wir kommen darüber weg und es wird eine Frau kommen die uns nicht nach einer Weile austauscht:-) aber bevor jemand meckert - ich weiß das es auch sehr an mir liegt damit das mal klappt. ich reflektiere:-)

Huh und jetzt verdichtet sich mein Verdacht sogar auch noch.
Der Neue stammt wohl auch aus dem Forum, von dem Ort, an dem wir uns kennenlernten macht sie nun vermutlich die gleichen Dinge wie mit mir. Gut es ist nur ein Verdacht, aber der wirkt schon recht deutlich.

Ich fühl mich gerade so dumm, dass ich dieser Frau noch immer nachheule
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@Niegedacht
Ja das ist wirklich irgendwie beruhigend, dass es scheinbar auch anderen so geht.
Zeigt ja zumindest, dass es nicht ungewöhnlich ist und es irgendwie weitergeht.
Ich weiß für meinen Teil, dass es da draußen wenige Männer gibt, die sich so liebevoll um sie bemühen würden. Ihr Verlust ist damit sicher der größere. Auch wenn ich noch nicht weiß, ob mir das Kraft geben soll.

Irgendwie packen wir das schon

Genau das selbe denke ich bei mir auch! Vielleicht liegen wir auch falsch und reden uns was ein aber ich glaube auch dass meine ex keinen mehr finden wird der so geduldig und liebevoll ihre durchaus sehr spezielle Art mit macht. du sagst es, sie hat den größeren Verlust wenn man es genau nimmt:-) trotzdem gehts mir wie dir, ich kann mich nicht abschließen aber das wird bald und dann sind wir neue Menschen;-) wobei ich manchmal überlege mich überhaupt jemals wieder auf mehr einzulassen um nicht nochmal so was erleben zu müssen^^ aber nein, ich denke das ist zu verbittert.

Dadurch, dass diese Gefühle halt so neu sind, ist es generell schwer sich vorzustellen, dass sowas generell noch möglich ist oder ob man, weil man eben ein guter Kerl ist, nicht lieber die Finger bei sich lässt, da man ja nicht jemand anderen verletzen möchte.
Klar, jeder sagt einem immer, das wird schon, das Gefühl kennt jeder und es ändert sich schon noch, und das wird es auch mit Sicherheit... nur in diesem Moment hilft einem das absolut nicht weiter.

Aber stimmt schon, was du sagst, irgendwie nistet sich so das Gefühl ein, nicht wieder direkt aufs Ganze zu gehen, sich zu zügeln und ja nicht zu viel investieren. Zumindest bis eine große Zeitspanne verstrichen ist. Und das macht schon ein wenig Angst.

Allerdings waren die letzten 2 Jahre bei mir der Horror, familiäre Probleme, ein zwanghafter Auszug von zuhause, finanzielle Sorgen und das mit dem Studium klappt auch nicht so ganz. Und plötzlich war sie dann da und alles war egal, alles ging aufwärts.
Und ich schätze mal, das wird irgendwann schon kommen.
Ist halt blöd, dass ich sehr viele Verbindungen zu alltäglichen Dingen mit ihr aufgebaut habe. Ob es die gleiche Musik war, die wir hörten, Filmgeschmäcker oder die *beep* Gemüseabteilung mit ihrem Lieblingsgemüse durch die ich bei jedem Einkaufen durch muss. Nicht mal in meinem Bett kann ich noch richtig schlafen und wenn dann auch nur auf der einen Hälfte. :/

Immerhin weiß ich, dass es ausnahmsweise mal absolut nicht an mir lag und die Floskel zutrifft, wenn ich mit der Trennung auch echt unsouverän umgegangen bin. Hey, wenigstens mangelt es uns nicht an Selbstbewusstsein; das hält uns über dem Abgrund.