Woher kommt diese Wut auf Sie?

R
Moinmoin,
nachdem wir uns im November getrennt hatten, habe ich wirklich einige Wochen gebraucht, um überhaupt wieder 10 Minuten etwas machen zu können, ohne an sie zu denken. Wir haben uns getrennt, weil wir einfach völlig unterschiedlich sind. Wir haben unterschiedliche Lebensauffassungen, Beziehungsvorstellungen, eben einfach alles.
Wir haben immernoch beide starke Gefühle füreinander, niemand hat den anderen belogen oder ernsthaft verletzt. Wir haben uns einfach dafür entschieden, dass es nicht passt. Wir fühlen uns immernoch zueinander hingezogen, körperlich und auch auf geistiger Ebene.
Ganz klar: Wir hatten nie ernsthafte Probleme im Alltag, sahen die aber beide irgendwann aufeinander zukommen und beendeten das ganze, bevor die Probleme vielleicht gekommen wären. Ich bin mir auch heute noch sicher, dass wir spätestens beim Zusammenwohnen große Probleme bekommen hätten. Ordnungsfan trifft hier auf eine (sorry) absolute Chaosqueen.


In den ersten Wochen nach der Trennung, die wir ja beide beschlossen hatten, wollte ich sie dennoch unbedingt zurück, wollte es probieren. Sie machte dicht. Wenige Wochen später distanzierte ich mich und merkte, dass das zu garnichts führt, für mich reine Lebenszeitverschwendung. Sie öffnete sich hingegen wieder und versuchte, mir wieder näher zu kommen. Interessanterweise erst nach Weihnachten, wo wir beide theoretisch Urlaub hatten und den wunderbar hätten gemeinsam nutzen können, war ihr hier ein ständiges Treffen mit Freunden wichtiger als ich. Allein das war kurios.

Obwohl wir uns wieder annäherten Anfang Februar, wir sehen uns fast jeden Tag im Büro, aber seither nie mehr privat, habe ich eine immer größer werdende Wut auf sie. Auf alles, was ich vorher toleriert habe, bin ich auf einmal stinksauer.

Sie raucht seit wir getrennt sind das Doppelte, am Wochenende säuft sie (ja, wir reden hier nicht von einem Glas Wein) regelmäßig mit Freunden und erzählt mir das dann auch, wenn wir uns unterhalten. Das macht mich wütend. Ich weiß nicht wieso, eigentlich müsste es mir egal sein, ist es aber unterbewusst nicht.

Im Gegenteil es verursacht bei mir den gleichen Ärger, als wenn meine Kinder das tun würden und ich daneben stehe und denke hat meine Erziehung versagt?

Auch hier wieder klar: Ich will sie nicht zurück, mittlerweile muss ich gestehen ekel ich mich sogar ein wenig vor ihr, denn ihren Lebensstil sieht und riecht man. Montag morgens ist es nicht selten, dass man einen Schwung Restalkohol noch riecht und am Wochenende ist sie abends nicht mal mehr in der Lage, per Whatsapp zu antworten, weil sie die Tasten nicht mehr trifft, es ist einfach ekelhaft.

Was mich nervt ist, dass dieses Verhalten, das mich in meiner Trennung eigentlich bestätigen sollte, in mir eine richtig große Wut auslöst. Die hält mich davon ab, andere Frauen, die wirklich Interesse an mir haben, in mein Leben zu lassen. Und es ärgert mich - massiv - dass sie mit ihrem Verhalten auch so lange Zeit nach der Trennung noch negative Emotionen auslöst in mir.

Da ich sie definitiv nicht mehr zurück möchte, ist meine körperliche Reaktion (teilweise vor Ärger richtig Magenschmerzen) für mich selbst wirklich nicht erklärbar.

Neulich war ich mitten in der Nacht auf Toilette, sah eine Whatsapp von ihr auf meinem Handy, aus deren Rechtschreibfehlern ich deuten konnte, dass sie wieder hackedicht war. Ich hab nachts geschäumt und mich geärgert, nicht erst am Morgen auf das Handy geschaut zu haben, lag dann von 1 Uhr nachts wach bis zum Morgen vor lauter Wut auf Sie.

Und bin ratlos zum einen woher die kommt, da wir ja nicht mehr zusammen sind, habe ich garkeinen Anspruch auf diese Wut und zum anderen weiß ich nicht, wie ich sie beerdigen kann, die Wut.

Das Kuriose ist, wir lachen immernoch viel zusammen, haben Spaß auch im Büro. Was zwischen uns steht, ist ihre Sauferei und ihr Genussmittelmissbrauch in meinen Augen. Aber ich rede nicht mit ihr darüber, weil ich ihr nicht zeigen möchte, dass mir das wichtig ist und zum anderen reagierte sie schon während der Beziehung extrem allergisch darauf, wenn ich nach der zweiten Schachtel Zig. am Tag was sagte....egal in welchem Ton.

Sie ist erst 25 Jahre alt, ich bin 28 Jahre alt. Uns trennen drei Jahre und ich denke manchmal sie ist 15......zumindest in Bezug darauf.

10.03.2014 08:29 • #1


M
Distanziere dich komplett auch diese whatsapp schreiberei das führt zu nichts. .

10.03.2014 16:06 • #2


A


Woher kommt diese Wut auf Sie?

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M
irgendwie behagt mir nicht was du schreibst. Es ist unstimmig.
Du liebst sie nicht mehr, sie eklet dich an.
Du verlierst kein positives wort über sie.
Die Art wie Du über ihre Sucht schreibst ist verächtlich.
Du hast nur ein gefühl und das ist Wut.
Du hast Interesse an anderen Frauen und machst sie verantwortlich dass Du noch gebunden bist.
Klingt so als hättest Du sie wirklich nicht geliebt und bist nun nur wütend weil Du keine Macht über sie hast. Wolltest Du sie erziehen? Wenn ja warum? Offenbar eher um deinet- als um ihretwillen.

10.03.2014 16:15 • #3


goldbeere
Ich schließe mich Maya an, es fällt auf, wie extrem abfällig Du über sie schreibst, während Du selbst über
alles erhaben scheinst. Bis auf die für Dich unerklärliche Wut auf sie.

Das kommt mir ein bisschen so vor wie der Fuchs, dem die Trauben zu weit hoch hängen und der darauf
mit ich will sie ja sowieso nicht, sie ist sowieso viel zu schlecht für mich reagiert.

Ich würde mich an Deiner Stelle einmal selbst erforschen. Was auch Dein Anteil an der Beziehung und deren Ende ist.
Vielleicht hast Du ja geglaubt, Du kannst ihr das alles abgewöhnen und sie mehr Deinem Lebensstil anpassen, weil
sie Dich liebt und Du ja schließlich der Bessere von Euch beiden bist. Was kein besonders erfolgversprechendes
Vorhaben ist, denn die Menschen ändern sich nur dann, wenn sie es selber wollen, aber nicht für jemand anders.

Und nun zeigt sie Dir so richtig, dass Du keinerlei Einfluss auf sie hattest. Ist nur eine Vermutung, aber vielleicht hilft
Dir das bei der Frage weiter, woher Deine Wut kommt.

10.03.2014 17:51 • #4


chico
Wenn du sie nicht mehr liebst! Und dich sogar vor ihr Eklen tust! Warum hat sie dann noch so einen immensen Einfluss auf dich? Es sollte dir doch total egal sein,was sie macht! Ich denke mal,das du immer noch Gefühle für sie hast! Aber es dir nicht eingestehen willst! Sie ist auf jedenfall nicht dafür verantwortlich,das du dich nicht auf was neues einlassen kannst! Und was sie tut,ist ihr ding! Man sollte auch nicht versuchen,Menschen zu ändern damit sie einen in den kram passen! Oder würdest du das mit dir machen lassen?

10.03.2014 18:39 • #5


B
Abend Rudix,

Du scheinst eine tiefgreifende Ambivalenz in Dir zu tragen. Hat das mit deiner Ex zu tun? Oder mit Dir selbst?
Du fühlst Dich geistig und S.uell angezogen und gleichzeitig abgestoßen. Dass sie raucht und trinkt, scheinen vordergründige Gründe. So mein Eindruck.
Wut im Bauch ist häufig Angst. Schutz vor Angst und Ohnmacht. Solange Du die Gefühle wegdrückst, rebelliert Dein Bauch. Auch mir scheint es als liebst Du sie noch und retionalisierst es weg.

Fühl mal hin. Vielleicht musst Du mal durch ein paar Gefühle durch. Dann gehts Dir bestimmt besser.

Liebe Grüße, Beat

10.03.2014 22:37 • #6


X
Zitat:
Im Gegenteil es verursacht bei mir den gleichen Ärger, als wenn meine Kinder das tun würden und ich daneben stehe und denke hat meine Erziehung versagt?


Wie reagieren denn Deine Kinder auf Deine Art der Erziehung?
Erziehung bedeutet auch liebevolle Akzeptanz, dem anderen seinen Willen lassen, nicht den eigenen aufzwingen, an ihn glauben wie in der Therapie: der Patient geht, der Therapeut folgt ihm behutsam und geduldig und steht ihm zur Seite.
Du scheinst da andere Vorstellungen zu haben: Verachtung und Abwertung wenn DEINE Pläne nicht aufgehen. Mit Liebe hat das nichts zu tun gehabt sondern mit Ausübung von Kontrolle.

11.03.2014 19:55 • #7


V
Hallo Rudix,
das Gefühl welches du in deinem Text schilderst kenne ich nur zu gut. Ich bin schon seit fast einem Jahr getrennt und hab glaub ich alles durch. Ich wurde eifersüchtig und wütend wenn er mir von coolen Abenden erzählte ( eigentlich immer noch ) Nach langem Nachdenken und lesen habe ich mich jetzt auch entschieden, das das nichts mit Liebe meinerseits zu hat oder freundschaftlich oder gar wohlwollend. Ich möchte ihn ganz klar kontrollieren. Ihn steuern. irgendeine Art von Macht über ihn haben. Es ist natürlich nicht schön so zu sein, mit Menschen so umzugehen und sich mit solchen Dingen, die anscheinend in einen wohnen beschäftigen zu müssen. Sich eingestehen zu müssen, das man garnicht so toll und vernünftig ist. Mit solchen Eigenschaften gar nicht mal so ein guter Mensch ist. Aber wenn man sich mit sich beschäftigt und versucht sich zum positiven zu verändern, gewinnt man doppelt, nicht nur das man den groll in sich verliert, sondern man verletzt auch niemand anderen.
Hast du deine Ex- freundin innerhalb der Beziehung auch oft verbessert? So nach dem Motto: trink nicht so viel; komm nicht so spät nach Hause; schmatz nicht so schlag den Löffel nicht an die Zähne etc. pp
Oh, ich bin mit ihm umgegangen wie eine Mutter mit ihrem pubertären Sohn, ich sollte noch mal drüber nachdenken ob ich wirklich Kinder möchte. Ich schweife ab .
Ich glaube einfach nur, das wenn man das in der Beziehung schon gemacht hat, und es dann nicht mehr machen kann/darf/ sollte, dann staut sich die Wut in einem. Weil man mal überspitzt gesagt, mit der Puppe nicht mehr spielen kann.
Ich habe im Grunde meinem Ex die schuld für alles gegeben, für wirklich ALLES! Dabei passen wir auch einfach nur nicht, haben einen anderen Traum von der Zukunft. Nur das ich bei genauerer Betrachtung schon die gemeinere war, andererseits hat er sich auch nicht benommen wie ein Gentleman will mich jetzt auch nicht so runter machen.
Ich glaube das beste ist wirklich einen cut zu machen und jeglichen kontakt zu vermeiden. natürlich ist das auf der Arbeit schwierig aber wirklich ganz klar nicht über Privates zu sprechen. Irgendwann mal vieleicht wieder, aber noch nicht jetzt.
Das ist nur meine Theorie, kann auch sein das ich bei dir damit völlig daneben liege

11.03.2014 21:06 • #8


M
Auch ich bin mal an so ein Exemplar geraten, ein Mann der alles kontrollieren wollte und das mit Liebe gleichgesetzt hat. Er war voller Hass wenn etwas nicht nach seinem Plan lief, plötzlich völlige Abwertung, radikal und fern jeglicher Realität. Traf ich einen Freund, war ich gleich eine Nu*** die sich durch die Gegend vö**, trank ich ein Glas Wein wenn er NICHt dabei war, war ich ne Trinkerin. Unerträglich und ohne Ende lieblos. Er hat mich dadurch sehr verletzt. Er war extrem starr in seinen Gedanken und sofort auf Kriegsfuß wenn er etwas nicht einordnen, kontrollieren konnte. Hiiiillfeeee! Liebe? Keine im Spiel.

12.03.2014 01:33 • #9


A


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