Wundervoller Anfang doch seine Gefühle blieben zurück

W
Es tut wirklich gut, hier zu lesen, auch wenn es einem die Tränen in die Augen treibt.
Ich versuche seit einigen Wochen, eine wenige Monate andauernde Fernbeziehung ins Ausland zu verdauen, die aber für mich umso intensiver war, da ich mich zum ersten Mal seit bestimmt 7,8 Jahren wieder so richtig verliebt hatte mit Haut und Haaren. Er war (ist) genau der, nach dem ich immer gesucht hatte. Es war, als seien Traum und Realität eins, vom ersten Moment an. Jeder Augenblick zusammen war besonders; Gesten, Zuneigung, Wellenlänge; und er hatte sehr schnell gesehen, wer ich wirklich bin. Ich habe mich noch nie so vollkommen gefühlt.
Leider hat er immer mehr gezweifelt und mit der Distanz gehadert und nicht dieselben Gefühle entwickelt und keine Zukunft mit uns gesehen (ob das eine nun das andere bedingt hat, darüber habe ich mir genug den Kopf zerbrochen), auch wenn unser Zusammensein immer wie der Himmel war, und er mir ständig sagte, er sei der glücklichste Mensch, wenn ich bei ihm sei.
Er war auch sehr fair und versuchte, mir nicht mehr wehzutun als nötig.
Und das macht es jetzt auch irgendwie schwer – ich kann nicht mal wütend sein. Außer vielleicht, dass er weniger Einsatz gezeigt hat und um uns nicht richtig gekämpft hat, obwohl er sagte, ich sei genau der Mensch, nach dem er sich immer gesehnt hatte, und noch nie hätte ihm jemand so viel gegeben und ihn in kurzer Zeit so gut gekannt.
Seine Taten kamen seinem (Wunsch-)Denken nicht so hinterher.

Ich habe ihm nach Wochen des Schweigens nach dem Schluss den schönsten Brief meines Lebens geschrieben, in dem ich nochmal beschrieb, was unser Zusammensein für mich bedeutete und wie gerne ich mit ihm in die Zukunft gesehen hätte, aber mich zurückziehe, weil das nur zwei zusammen tun können – mit der Hoffnung, er schiebt nochmal den Fuß in die sich schließende Tür und nutzt die Chance.. leider nein.

Meine Geschichte mag kleiner sein als die von so viele hier, die mir auch alle zu Herzen gehen. Aber es fühlt sich trotzdem an, als hätte mein Körper keine Knochen mehr.. als würden die Wellen einen verschlucken. Ich hatte lange nicht mehr gedacht, so viel empfinden zu können (dachte schon, mein Herz sei irgendwie kaputt), und dann schlägt es so richtig in mich ein und.. Ich hatte schon einige Beziehungen, aber noch nie hatte ich das Gefühl, dass etwas so „richtig“ war. Wie eine ruhige, schöne, warme Wahrheit in meinem Herzen, für die ich alles gegeben hätte. Und ich dachte, es wäre für ihn ebenso „magisch“… aber wohl nur bis zu einer gewissen Grenze.
Ich fürchte, ich habe ihn in dem halben Jahr schon lieben gelernt.. und genau damit reißt mein Herz nun entzwei..

Nun versuche ich, das zu akzeptieren und irgendwie darüber hinwegzukommen, ohne daran kaputtzugehen. Ich hatte schon oft Liebeskummer, einmal fast zwei Jahre am Rande der Depression.. ich falle da in ein richtiges Meer und schaffe es kaum hinaus – und ich würde wohl sogar One Night Stands hinterherheulen, wenn ich welche hätte – mein Herz hat wohl keinen Selbstschutz.

Und ich bin wie ihr in diesem scheußlichen Wechselbad aus Verzweiflung, Verdrängen, Hoffnung, Resignation…

Was ich mich nun konkret frage: Wie kommt man darüber weg, ohne zu Verdrängen, ohne ständig zu verzweifeln? In den Gedankenspiralen ist es wie im eigenen Käfig, zum Durchdrehen.. aber wenn ich mich mal ablenken konnte, und dann wieder daran denke oder eine Erinnerung blitzt im Kopf auf, ist es genauso schmerzhaft wie vorher. Was ist denn nun der richtige Weg?

(Edit: Das klingt jetzt so nach 2x gesehen im Ägyptenurlaub oder so.. aber es waren nur 500 km Distanz und ich spreche die andere Sprache fließend und war fast jedes zweite WE dort..)

12.02.2015 18:52 • #1


Julia ohne Romeo
Wie kommt man darüber hinweg? Leider gar nicht. Irgendwann tut es nicht mehr ganz so weh, irgendwann trifft man jemand anderen aber vergessen....ich zb kann das nicht. Und ich glaube es kommt auch darauf an, wie die Trennung ablief und wie sehr diese von einem selbst ausging oder ob man, wie du, wie ich immer hoffte, das der andere doch noch das fühlt, was er vorher behauptete. Es ist schwierig zu sagen und du wirst es sehen aber im schlimmsten Fall wird dich das für immer begleiten und eventuell beeinflussen. Es ist an dir, daran zu arbeiten. Man ist leider immer nur für sich selbst verantwortlich und auch wenn andere das Glück mit zerstört haben musst du allein die Scherben zusammen kehren und daraus irgendwie gestärkt daraus hervorgehen. Ich hoffe andere hier können dir positivere Antworten geben!

13.02.2015 15:14 • #2


A


Wundervoller Anfang doch seine Gefühle blieben zurück

x 3


T
Vielleicht hilft es dir dich mit anderen darüber viel auszutauschen oder dir all den Kummer von der Seele zu schreiben. Oder ein Tagebuch zu führen. Alles zu reflektieren.Den Schmerz einfach zulassen und dir selbst sehr viel Zeit lassen. Dir eventuell eine positive Ablenkung suchen und auch mal was gönnen. In schlimmen Situationen/ Notfällen vielleicht dich an die Teelefonseelsorge wenden oder anderweitige Beratungsstellen. Werde dir bewusst, dass du nicht alleine und einmalig bist. Beziehungen sind nie einfach. Jeder Mensch versteht darunter etwas anderes. Hat dazu eine andere Einstellung. Nicht immer hat es bei jedem mit Liebe zu tun, obwohl sie es angeben. Es gibt etliche Gründe. Nur durch unsere Erfahrungen wachsen wir. Alles hat einen bestimmten Sinn im Leben. Auch wenn es im Moment schmerzt. Ich hoffe, dass du irgendwann nicht mehr mit Kummer an diese Trennung denkst. Wünsche dir da viel Kraft. Mach dich nicht kleiner, als du bist. Versuche nach vorne zu schauen, auch wenn es weh tut. Er hat dich halt nicht verdient.

13.02.2015 15:41 • #3


Joey14
Aus eigener schmerzhafter Erfahrung kann ich dir sagen, dass nur die Zeit hilft. Habt ihr noch Kontakt? Wenn ja, dann solltest du den minimieren bzw. komplett beenden. Denn dadurch bekommt man nur immer wieder Hoffnung.

Meine Geschichte ist ähnlich, wir waren sogar nur 2,5 Monate zusammen, aber ich leide seit drei Monaten wirklich sehr. Wir haben uns auch Hals über Kopf verliebt, er war total euphorisch und hat unserer Verbindung sehr schnell den Namen Beziehung gegeben. Auch uns trennten 500km. Er hat dann irgendwann keine Perspektive mehr gesehen und sich innerhalb von zwei Wochen entliebt. Bei ihm kommt dazu, dass er einen sehr stressigen Job hat, in denen er phasenweise monatelang in anderen Städten ist, 16 Stunden am Tag arbeitet und oft nicht mal das Wochenende frei hat. Da eine Fernbeziehung zu führen, ist wirklich schwierig. Und deswegen hat er Schluss gemacht.

Mir ging es unfassbar schlecht, obwohl wir nur so kurz zusammen waren. Ich hatte Depressionen, konnte zwei Wochen nicht arbeiten und habe nur noch geheult. Geholfen hat mir die Zeit. Und ganz viel Sport und Ablenkung durch die Arbeit. Ich glaube, ich bin mittlerweile übern Berg, denke aber immer noch jede Minute an ihn. Ich bin gespannt, wann das endlich aufhört.

Du musst dich übrigens nicht schlecht fühlen, weil du mit deinen 6 Monaten eine verhältnismäßig kurze Beziehung hattest, wohingegen andere hier nach mehr als 20 Jahren und Kindern verlassen wurden. Ich hätte auch nie gedacht, dass mich so eine kurze Beziehung so umhauen könnte. Ein halbes Jahr vorher wurde ich von meiner Jugendliebe nach fast 20 Jahren verlassen. Das war auch schlimm, aber die Trennung jetzt war viel schlimmer. Für den ExEx hatte ich nämlich keine Gefühle mehr. Und das ist der Punkt: Es ist egal, ob du 2 Monate mit jemandem zusammen warst oder 20 Jahre. Wenn da noch Gefühle sind, dann tut es einfach tierisch weh. Und da hat jeder das Recht, zu leiden.

13.02.2015 22:18 • #4


T
Ja wichtig ist die Emotionen zulassen und sich austauschen. Verdrängungen verlängern den Schmerz...Spreche aus Erfahrung.

17.02.2015 13:58 • #5




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag