Wut, Enttäuschung und Verzweiflung - wie loslassen?

Hallo,
meine Frau und ich könnten morgen (19.05.04) unseren 14ten Hochzeitstag feiern. Könnten, tun es aber nicht, da wir uns vor einem Monat wohl endgültig getrennt haben.
Ich kann mich momentan auf nichts konzentrieren, die Arbeit fällt mir schwer, ich freue mich auf mein Wochenende mit den Kindern, doch kriege ich keinen klaren Gedanken was ich mit Ihnen anfangen soll. Ich wohne jetzt in einer kleinen Wohnung bei meinen Eltern, bin die Woche über nicht zu Hause, ich weis nicht wie ich die Wohnung einrichten soll.
Ich habe den Eindruck, dass zur Zeit nichts, aber auch gar nichts auf die Reihe bekomme.
Meine Gedanken schwirren nur um meine zerstörte Ehe. Zu allem Unglück trage ich an allem die Schuld. Ich kann mich an nichts erfreuen. Denke oft an die vielen Fehler die ich machte. Versuche mir vorzustellen, die Zeit zurückzudrehen, die Fehler zu vermeiden. Ich wünsche mir einfach mein altes Leben zurück, doch dieser Wunsch wird NIE in Erfüllung gehen, zu sehr habe ich meine Frau verletzt.

Oftmals wechseln sich Wut, Enttäuschung und Verzweiflung im Minutentakt ab. Dann bin ich Eifersüchtig, wenn Sie am Wochenende weggeht, dann wünsch ich mir, dass Sie einen schönen Abend erlebt. Dann wünsch ich ihr nur das Schlechte, dann will ich dass sie auch ohne mich glücklich wird.
Ich wollte eigentlich gar nicht so tief gehen, ich möchte von Euch Ratschläge wie ich aus diesem Tief wieder herauskomme, wie ich mich wieder an Kleinigkeiten erfreuen kann, wie ich wieder klar denken kann.
danke

Was Du durchmachst im Moment ist völlig normal, dass kopflose man kann nicht mehr klar denken, das wird auch noch eine ganze Weile so dauern.

Was hast du denn Schlimmes gemacht, dass ihr Euch getrennt habt? Diese Phase die Du im Moment durchmachst, macht jeder bei einer Trennung durch man muss sehen, wie man da durch kommt, aber die Zeit heilt alle Wunden, es dauert eben nur.

Hallo Bandit,

Diese Gefühlsschwankungen sind in der akuten Trennungsphase völlig normal. Wut, Trauer, Enttäuschung,Verzweiflung, Vorwürfe, aber auch Liebe, Sehnsucht, Selbstzweifel - all diese Gefühle treten abwechselnd oder manchmal auch zusammen auf und verwandeln deine Umwelt und deinen Zustand in einen totalen Chaos.
Es ist schwer, grosse Ratschläge zu geben; du musst einfach da durch. Lauf nicht vor deinen Gefühlen weg, lebe deine Trauer aus, aber nicht so, dass sie den ganzen Tag einnimmt. Versuche, etwas zu unternehmen, das dir Spass macht und dich ablenkt. Ansonsten kann ich dir versichern, dass es dir mit jeder Woche besser geht und in einigen Monaten dir gar nicht mehr vorstellen kannst, dass du dich einmal so schlecht gefühlrt hast wie am Anfang. Das ist uns allen hier so ergangen und bei dir wird es nicht anders sein, auch wenn du jetzt noch nicht daran glauben kannst. Und das sollte dir Mut machen.

Viel Kraft wünscht dir
taka

@ von dem Pferd
ich will nur hoffen, dass diese Heilungszeit nicht allzu lange dauert. Ich bin jemand der Freude am Leben hat, und mir dies durch diese Gedanken nicht kaputt machen will.
@ taka
ich glaube ich darf mir einfach keine Hoffnung mehr machen. Ich muss die 18 Jahre als langen Urlaub ansehen, aus dem ich nun wieder zurückgekehrt bin. Man erinnert sich gerne, aber auch ein schöner Urlaub kann seine Fehler haben. Und viel wichtiger ist, das man nicht, da kaum zu Hause, sich wieder in die Prospekte vertieft!