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Liebeskummer, Wut, Enttäuschung, was soll ich tun?

L
Hallo liebe Leute,

möchte gerne auch meinen Kummer hier niederschreiben.

Vor acht Wochen hat mein Verlobter mich verlassen. Die Beziehung hat nur genau 1 Jahr und 5 Monate gehalten. An Heiligabend 2011 hatte er mir einen romantischen Heiratsantrag gemacht vor seiner ganzen Familie. Ich war sowas von glücklich. Wir waren vor einigen Jahren schon einige Male zusammen gewesen, danach hatten wir uns fast 4 Jahre nicht gesehen. In der Zeit haben wir uns vermisst, obwohl jeder einen anderen Parnter hatte. Er hatte mich dann über facebook angeschrieben und somit kamen wir ein 8. Mal zusammen.

Die ersten 10 Monate war er so liebevoll, aufmerksam, einfühlsam...alles halt. Wir waren beide sehr glücklich! Wir waren letztes Jahr im Urlaub, Sri Lanka haben da uns Verlobungsringe anfertigen lassen, es war so schön.

Leider ging auch Ende letzten Jahres meine Depression los. Und somit war ich auch dieses Jahr von Januar bis April im Krankenhaus. Mir ging es sehr schlecht, aber mein Verlobter war für mich da. Ich hatte ihm auch versucht das Gefühl zu vermitteln, dass ich stolz auf ihn bin, so wie er das alles macht. Denn es war auch keine einfache Zeit für ihn. Im März diesen Jahres fing er an sich zu verändern. Als ich aus dem Krankenhaus kam, erkannte ich ihn kaum wieder. Er war abweisend, kalt, unnahbar. Das machte mich sehr traurig, weinte fast jeden Tag. Versuchte mit ihm zu reden, an ihn ran zu kommen, ihn in Ruhe zu lassen, auf ihn zuzugehen, alles halt. Für mich war es unbegreiflich, wie ein Mensch sich so sehr verändern kann. Zwischenzeitlich war er ein paar Tage bei seiner Mutter, ich bei meiner Oma, aber es half nichts. Er kümmerte sich nur noch um sich.

Mir ging es nach dem Krankenhausaufenthalt viel besser. Wir hatten schwierige Monate hinter uns, uns nun hätte alles wieder besser werden können.

Ich nahm ihn mit zu meiner Therapeutin. Die meinte, wir sind sehr verschieden, aber bei uns ist so viel Gefühl und wenn jeder auf die Bedürfnisse des anderen eingeht, kann es funktionieren.

Wir sprachen zwar miteinander, aber es änderte sich nichts von seiner Seite aus. Er hatte mir so viele Versprechungen gemacht, wir bleiben immer zusammen, ich muss ihn nie wieder vermissen, wir gehen unseren gemeinsamen Weg, wir werden Heiraten usw. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten ihm zu vertrauen, da er mich damlas betrogen hatte. Aber auch das bekamen wir hin. So wie vieles andere auch.

Am 05.08. zog er denn aus, zu seiner Mutter, löste die Verlobung. Es war schlimm, ich verließ die Wohnung als er seine Sachen packte. Ich war nur am Weinen. Seine Begründung war, wir sind zu unterschiedlich, es harmoniert nicht, wir kommen auf keinen Nenner, und vielleicht ist er auch nicht Beziehungsfähig.

Die letzten Wochen habe ich ihn 3 4 mal angerufen.....ich vermisse ihn so sehr, seine Nähe, sein Geruch...alles halt. Gestern rief ich ihn wieder an, weil ich die letzen Nächte so intensiv von ihm geträumt habe. Ihm geht es richtig gut, vermissen tut er mich kaum noch, weil er es alles realistisch sieht. Die Entscheidung sich zu trennen war richtig für ihn und er denkt, dass er mich immer verstanden hat und ich ihn nicht! Das die Fehler bei mir lagen und nicht bei ihm, denn er hätte schließlich alles versucht! Ich dachte, ich höre nicht richtig. Seitdem bin ich so wütend und fühle mich so ohnmächtig der Situation gegenüber. Kann das schon wieder alles nicht glauben.

Ich weiß, dass ich auch alles versucht habe! Und er mit der Zeit eine so dicke Mauer um sich herum aufgebaut hat, an der ich nur noch abgeprallt bin.

Der Trennungsschmerz wird nicht weniger, habe das Gefühl es wird schlimmer

Ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen kann/soll.

Bin für jeden Rat sehr dankbar.

Liebe Grüße, Lillino

28.09.2012 11:44 • #1


L
Hat denn keiner ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Rat für mich?

28.09.2012 15:58 • #2


A


Liebeskummer, Wut, Enttäuschung, was soll ich tun?

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E
Es tut mir leid, um Deinen Verlust, Lillino.
In Teilen kann ich Deine Geschichte (aus der Perspektive Deines früheren Verlobten) selbst sehr gut nachempfinden, wenngleich ich selbst nicht in der Lage war, diesen letzten Schritt der Trennung zu gehen, obwohl ich wirklich oft darüber nachgedacht habe und nicht immer glücklich war. Am Ende wurde ich selbst verlassen und stehe nun umso dümmer da.
Wenn ich es richtig aus Deinem Text herauslese, siehst Du den Grund in der Trennung in Deiner Krankheit Anfang des Jahres? Waren denn die Verschiedenheiten zwischen euch schon zu Anfang an sichtbar, kann man sie ganz klar benennen und sind sie so gravierend / unvereinbar mit einer möglichen Partnerschaft?
Weißt Du denn, was er meint, wenn er sagt, er hätte alles versucht?
In jedem Fall würde ich versuchen, vorläufig Kontakt vollständig zu vermeiden, wenn es irgendwie möglich ist. Er scheint sehr überzeugt von seiner Entscheidung zu sein und Dir bleibt nichts übrig als das besser früher als später zu akzeptieren. Du hilfst Dir nicht, wenn Du den Kontakt zu ihm suchst. Innerlich weißt Du schon, dass ein erneuter Anruf, eine Nachricht von Dir nur zu weiteren Verletzungen auf Deiner Seite führt. Man kann in die Menschen nicht reinschauen, aber vermutlich trägt er schon seit längerem den Gedanken der endgültigen Trennung mit sich herum, weshalb er einfach weiter in der Verarbeitung ist als Du es jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt sein könntest (Er vermisse Dich kaum noch und es gehe ihm gut). Ich bin da wahrscheinlich an einem ähnlichen Punkt wie Du gerade.
Es ist aus unserer Position kaum möglich zu akzeptieren, wenn jemand sagt, wir seien einfach zu verschieden, es würde nicht zusammen passen. Das klingt so fürchterlich pauschal und ergibt für uns keinen Sinn, wenn wir anders empfinden. Fast immer hat auch der Trennende irgendwo Zweifel an seiner/ihrer Entscheidung, nur das ändert leider überhaupt nichts.
Versuch' gut für Dich zu sorgen, Dich so gut es geht abzulenken. Sich den Kopf über den Sinn einzelner Aussagen / genannter Trennungsgründe des früheren Partners zu zermartern macht, wenn man so nahe dran ist, vielleicht einfach keinen Sinn, zumindest versuche ich das so für mich zu sehen.


Nachtrag:
Eben habe ich nochmals Deinen Text überflogen. Du schreibst, ihr hättet euch schon acht Mal wieder versöhnt/getrennt? Ich weiß nicht, ob ich hier für andere sprechen kann, aber bei einer derart instabilen Bindung würde ich in keinem Fall eine Zukunft oder Perspektive sehen können.
Bist Du anderer Meinung?

28.09.2012 16:10 • #3


L
Hallo Eusebius,

Danke für deine Antwort!

das erste was du schreibst kann ich gut nachemfpinden....war auch oft am überlegen gewesen es zu beenden. aber ich hatte an unsere Liebe geglaubt und ich wollte nicht aufgeben....und nun bin ich verlassen wurden. Und so wie es scheint, hat sich mein Ex-Verlobter schon Monate darauf vorbereitet.

Ich weiß es nicht, ob meine Krankheit der Grund für sein Rückzug war. Ich weiß nur, er hatte zwei Gespäche mit meinem Arzt gehabt als ich im Krankenhaus war. mir war es wichtig, das ich ihn nicht mit runter ziehe. Der Arzt meinte halt zu ihm, das es für ihn wichtig ist, das er auch an sich denkt, seine Interessen weiter verfolgt usw. Das tat er dann auch, er kümmerte sich nur noch um sich, lebet nur noch seine Interessen aus, distanzierte sich nach und nach von mir.

Wir haben verschiedene Interessen was das Hobby angeht, was ich nicht schlimm finde. Letztes Jahr waren wir beide so glücklich! Aber das tritt er jetzt auch nieder indem er sagt, es hat letztes Jahr nur funktioniert, weil er auf mich ganz eingegangen ist. Ja, aber anders funktioniert es doch nicht, oder? man muss doch bis zum gewissen Punkt bereit sein, auf den Partner einzugehen. Ansonsten mochten wir auch viele Sachen gemeinsam.

Ich denke nicht, dass wir so unterschiedlich waren, das es zu keiner Partnerschaft gereicht hat. Wir konnten zusammen lachen, weinen, freuen.....

Mit dem Satz er hätte alles versucht meint er, wir hätten viel miteinander geredet, was auch stimmt. Nur, hat geredet geredet und geredet, danach habe ich mich gefragt, was will er mir eigentlich sagen? Er hat immer sehr oberflächlich geredet und ich wußte teilweise wirklich nicht was er mir sagen will. Zumindest genau. Und ich wollte ihn so gerne verstehen.

Er ist bei mir ausgezogen, wir haben alles neu renoviert, damit auch er sich wohl fühlt. Ich vermisse ihn so sehr. Versuche mich so gut es geht abzulenken. Das Blöde ist nur, ich träume viel von ihm und wache weinend auf. Gestern habe ich ihn angerufen, weil ich ihn so vermisst habe.....ich habe mich selbst gefoltert! Seine Aussage, das er die Fehler nur bei mir gesehen hat und kein Stück bei sich selbst, obwohl er anders gesprochen hat, als er gegangen ist, macht so traurig/wütend.

Ich habe auch alles versucht! Habe ihn öfters gefragt, was er braucht um glücklich zu sein. Die Frage kann er mir nicht beantworten. Weiß er nicht.

28.09.2012 16:41 • #4


L
Zu deinem Nachtrag:

ich hatte Anfangs auch große Zweifel, ob Zukunft hat. Aber er hatte sich so bemüht und sich auch in den Jahren in einigen Verhalten geändert. er hatte es mir in vielen Dingen gezeigt das er es will und das wir zusammen gehören, uns nie wieder trennen.und ich merkte, es ist ihm ernst..... doch dann sollte es doch nicht mehr so sein. ich habe ihm einfach geglaubt. hätte auch funktionieren können, dacht ich.

28.09.2012 16:45 • #5


L
verstehe einfach nicht, wie man jemanden einen Heiratsantrag machen kann und nach ein paar Monaten ist alles vorbei

und er meinte noch, er habe sich es gut überlegt mit dem Antrag!

och menno, Liebeskummer ist grausam

habe nun fast zwei Monate rum und irgendwie wird es nicht besser

28.09.2012 17:26 • #6


M
Kann dir nachfühlen und versteh das auch nicht alles. würde gerne mit jemanden drüber reden. 0160/8044553

28.09.2012 18:41 • #7


Franc
Zitat von Lillino:
Ich weiß es nicht, ob meine Krankheit der Grund für sein Rückzug war. Ich weiß nur, er hatte zwei Gespäche mit meinem Arzt gehabt als ich im Krankenhaus war. mir war es wichtig, das ich ihn nicht mit runter ziehe.


2 Gespräche mit dem Arzt, wo du 3-4 volle Monate lang krank warst? Noch mal ganz deutlich mit andern Zahlen: während der 90-120 Tage hat er an 2 Tagen ein Gespräch mit dem Arzt geführt? Respekt! Was für ein Musterbeispiel an Fürsorge und Interesse am Partner.

Ich könnte fast wetten, dass er auch den Olli-Kahn-Modus bei den KH-Besuchen eingeschaltet hatte.

Sei froh, dass Du nun rausgefunden hast, was für ein Ego-Schwein er ist. Kein Charakter, keine Verlässlichkeit, keine Treue. Du warst für ihn nur ein nicetohave, solange du gesund warst. Der hätte sich nur mit Dir als tolle Frau an seiner Seite geschmückt. Mehr aber auch nicht.

Es gibt aber auch viele nette und anständige Kerle. Schenk denen dein Herz und vergiss deinen miesen Ex-Verlobten ganz schnell. Würde dir auch zu einem Wohnungswechsel raten, damit du schneller über ihn hinwegkommst.

29.09.2012 00:09 • #8


L
Insgesamt war ich drei Monate im Krankenhaus. Zwei Nächte habe ich in der Woche Zuhause geschlafen. 1x in der Woche kam mich mein Ex im Krankenhaus besuchen. Wir haben jeden Abend telefoniert. Also an Fürsorge in der Zeit konnte ich mich nicht beklagen.

Das er ein Ego-Schwein geworden ist, da hast du recht Franc. Aber er war nicht immer so, das ist es ja. Und nach dem Krankenhausaufenthalt ging es mir wieder gut. Es hätte alles schön werden können. Aber leider hat er mich nicht mehr an sich heran gelassen. Und jetzt behauptet er, er hätte alles getan, damit es zwischen uns funktioniert.

Ich hatte ihm gesagt, ich hoffe, das er nie mal für ein paar Monate krank wird und ihn dann seine Partnerin im Stich lässt. Denn damit würde er auch nicht klar kommen.

29.09.2012 13:15 • #9


D
ein paarmal auseinander und dann doch wieder zusammen hört sich von vornherein nicht gut an. ganz ehrlich sei froh wenn schluss ist auch wenns weh tut. depressionen wünsche ich meinem schlimmsten feind nicht, das ist mit das schlimmste was einem passieren kann. ich leide selber seit 5 jahren an depressionen und war 3x in der klinik. pass auf dich auf, gerade in solchen situationen ist die gefahr eines rückfalls sehr groß. hast du therapeutische unterstützung?

29.09.2012 13:56 • #10


L
Das letze Mal bin ich auch mit Zweifel an die Beziehung rangegangen. Hat auch einige Zeit gedauert, bis ich ihm vertraut habe. Da er mich vor Jahren betrogen hatte. Er ist 32 und ich 38 Jahre alt. Aber ich hatte gemerkt, dass auch er reifer und erwachsener in manchen Dingen geworden war und er mich auch in der Zeit vermisst hat, als wir keinen Kontakt hatten. In der letzten Beziehung hat er mir so ein gutes tolles Gefühl am Anfang gegeben, ich war so glücklich und hatte daran geglaubt, diesmal ist es für ewig.

Seitdem ich aus dem Krankenhaus bin, mache ich eine Verhaltenstherapie. Nehme auch noch Medikamente, mein Zustand ist sonst stabil. Wenn dieser Liebeskummer nicht wäre, würde es mir richtig gut gehen.

Du hast recht, Depressionen sind echt schlimm. Fing bei mir Ende letzten Jahres zum ersten Mal an.

29.09.2012 14:24 • #11


D
verhaltenstherapie ist gut aber nur wenn du deine derzeitigen probleme auch ansprichst. liebeskummer bzw. wie in meinem fall beziehungsprobleme sind nicht selten die fahrkarte in die depression oder angst-und panikstörung. leider verhindern medis keine rückfälle aber man kann mit seinem eigenen verhalten das schlimmste verhindern. mit hilfe guter therabeuten klappt das auch. also kopf hoch du schaffst das, das leben hält noch viel schönes für dich bereit.... der typ ist nicht die welt und er ist es nicht wert das du wieder krank wirst...

29.09.2012 15:23 • x 1 #12


L
Da sprichst du was ganz Wichtiges an, deSächsin. Ich vermute, dass meine Depressionen letztes Jahr durch die Angst, dass er mich wieder verlassen könnte ausgelöst worden ist. Dann kam es zum Ausbruch und er hat sich so liebevoll um mich gekümmert und für unsere Beziehung gekämpft. Als ich das Vertrauen zu ihm wieder hatte, durch sein Verhalten, und es mir wieder gut ging, hat er mich fallen lassen.


Und nun versteh ich die Welt nicht mehr

Man macht doch einen Heiratsantrag nicht aus langer Weile?!

Meine Gefühle spielen einfach noch verrückt.

29.09.2012 15:36 • #13


L
Da geht es dir ähnlich wie mir, mein Mann sagte letztes Jahr als meine Wechseljahre anfingen und wir nun schon 20 Jahre zusammen sind tatsächlich zu mir : Ja toll, du kommst in die Wechseljahre und ich kann jetzt sehen wie ich damit fertig werde. Viele Männer wollen nicht gerne mit veränderungen konfrontiert werden besonders wenn es unangenehm sein kann, sie arbeiten und möchten ein gut funktionierendes zu Hause.

29.09.2012 17:50 • #14


L
@Lillie: das ist ja auch eine nette Aussage, was dein Mann zu den Wechseljahren gesagt hat, sehr hilfreich für dich.

Das habe ich leider bei meinem Ex öfters erlebt, sobald es nicht so lief wie er es für richtig hielt oder mit irgendetwas nicht zufrieden war, beendete er es nach einer gewissen Zeit.

Auch ich gehöre zu den Frauen, die immer wieder gehofft hat, er ändert sich. Diesmal wird alles anders.......ich habe mir selbst etwas vorgemacht. Aber das wirklich zu erkennen, ein Gefühl dafür zu bekommen, da bin ich noch nicht angelangt, leider. Vom Kopf her weiß ich so einiges, aber mein Gefühl sagt was anderes, echt schwierig.

30.09.2012 13:29 • #15


A


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