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Zeit gibt Klarheit, was einen wirklich belastet

N
Wie in meinen anderen Beiträgen beschrieben, bin ich vor 3 Monaten verlassen worden.

Es hat ca. 1,5 Monate gedauert, bis alles Organisatorische geklärt war, heißt es sind nun 1,5 Monate vergangen, in denen etwas Ruhe eingekehrt ist.

Die Anfangszeit war katastrophal intensiv, ich habe alles vermisst und in Frage gestellt.

Inzwischen sehe ich viele Punkte klarer - es kommen sogar Momente, in denen ich mir denke Ja, vielleicht ist es besser so, dass es jetzt passiert ist, denn egal, was ich gemacht hätte, es wäre immer so geendet, halt nur später.

Was bei mir momentan am schwersten ist und was weiterhin präsent ist, sind die folgenden Punkte:

1) Ich realisiere, was mir alles entrissen wurde (Zukunft, v.a. das lose Suchen nach einem Haus, gemeinsame geplante Urlaube etc.) - hier habe ich NIE etwas Gegenteiliges gehört und alle Planungen wurden mit Freude mitgetragen. Das ist unfassbar hart zu realisieren, dass das von heute auf Morgen weg ist.

2) Ihre Familie - ich habe mich extrem gut mit ihren Eltern verstanden - es ist brutal, dass man sie von heute auf morgen nicht mehr sieht, nichts mehr mit ihnen unternimmt. Ich habe manchmal sogar das Gefühl, dass ich alles Drumherum mehr vermisse als die Person selber.

3) Gemeinsame Erinnerungen (siehe anderer Beitrag von mir).

4) Zukunftsängste (Wann, wie und wo lerne ich wieder jemanden kennen?) - Ich weiß, dass ich mich hier nicht unter Druck setzen sollte, aber dennoch ist das auch ein Gedanke, der immer wieder einmal durchkommt. Ich hatte nie geplant oder auf der Agenda, wieder bei 0 anfangen zu müssen.

5) Sachen, die mich früher gestört haben, scheinen auf einmal so irrelevant zu sein. Kennt ihr das, man sieht plötzlich nur noch das Positive am Expartner? Viele Gespräche helfen mir, zu erkennen, dass es definitiv auch anders ist. Aber manchmal kommen diese Gedanken der Selbstzweifel leise durch (deutlich weniger stark als zu Beginn) - ich suche hier noch einen Weg, ganz deutlich zu schaffen, nicht in der Gedankenspirale zu verschwinden.

6) Zu erkennen, dass sie einige Tage nach unserem Ende bereits bei einer anderen Person ist, schmerzt brutal. Ob es schon parallel lief, weiß ich nicht, ich vermute, dass es bis auf Schreiben noch nichts war und das erst im Nachgang kam. Dennoch fühlt man sich natürlich betrogen und ausgetauscht. Ich hätte so etwas mit meinem Gewissen nie vereinbaren können und mein Vertrauen hat darunter ganz extrem gelitten.
Etwas überspitzt gesagt: Das passt nicht ansatzweise in mein Weltbild und tut daher doppelt und dreifach weh.

Ansonsten merke ich, dass es immer besser wird. Die Tiefs werden kürzer und weniger schmerzhaft. Ich sehe Corona aktuell sogar als Chance, mich nicht unter Druck zu setzen. So nach dem Motto: Gerade geht eh nichts, nimm dir daher die Zeit, du verpasst gerade nichts.

Ich habe liebe Menschen um mich herum. Meine Familie und einige wenige (5-10), aber dafür sehr gute Freunde.

Ich weiß auch, dass ich nicht alleine bin. Das sehe ich ja auch hier. Aber dennoch fange ich auf einmal an, mich mit anderen im Freundeskreis zu vergleichen (obwohl ich immer selbst gesagt habe, dass ein Vergleich nichts bringt, da man nur das Positive an anderen sieht - das ist auch das Problem bei Social Media etc.).

Kennt ihr diese Gedanken? Findet ihr euch in manchen Dingen wieder?

14.04.2021 13:19 • x 2 #1


R
Mich hat der Gedanke immer wieder bei 0anfangen zu müssen viele Jahre umgetrieben...
Aber...
Es ist die *beep* Realitaet...eine Beziehung faellt nichtvom Himmel...
Vertrauen und Liebe wachsen....mit der Zeit....kennenlernen entdecken ist wunderschön kostet auch Kraft


Du schaffst das

14.04.2021 13:46 • #2


A


Zeit gibt Klarheit, was einen wirklich belastet

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EngelohneFlügel
Obwohl ich ja sagen würde bleibe bei den anderen Threads damit man nicht ständig quer lesen muß mal ein paar Antworten zu deinen Fragen aus der Sicht von jemanden, der jetzt auf das zweite Jahr der Trennung zu rennt und sein Leben wieder selber in der Hand hat (....war 21 Jahre mit meiner Ex-Frau zusammen, 2 Kinder und wurde einfach so verlassen....)

1)
Warum sollst du das jetzt nicht mehr machen? Klar, eine Partnerschaft gibt einem gewisse Ziele vor die man erreichen will. Aber du solltest diese Sachen auch für dich selber machen....Urlaube planen, Wohnung, Haus.....dir muß klar werden das du selber die wichtigste Person bist. Das ist übrigens kein Egoismus, das nennt man Selbstliebe und ist mitunter das wichtigste für ein erfülltes Leben.

2)
Ok, das ist situativ aber auch kein Muß das da kein Kontakt ist. Ich habe z.B. zu meinen Ex-Schwiegereltern immer noch einen guten Draht auch wenn Ex-Frau sich da grämt. Es sind einfach Menschen die mir wichtig sind. Und umgekehrt sehen sie es auch so. Genauso wie Freunde. Dieses Auseinanderdividieren kommt immer vor....klar....aber wir haben Freunde die zu mir genauso einen Draht haben wie zu ihr. Auch wenn sie es anders sieht (Meine Freunde/deine Freunde.....das ist Kindergarten)

3)
Diesen Punkt heilt die Zeit. Ich schaue gern auf UNSER Leben zurück das wir hatten und bin auch dafür dankbar. Ja, es ist vorbei aber deswegen kann ich meine Lebensgeschichte ja nicht ausradieren. Und will es auch gar nicht. Es gehört zu meinem Leben und hat mich geformt.

4)
Da hat jeder seine eigene Philosophie ...ich habe gelernt, du brauchst niemanden neben dir. Ein Partner ist eine Bereicherung aber zwingend notwendig ist er nicht. Stelle dich auf die eigenen Beine, nimm dein Leben in die Hand. Ich bin 10 Jahre älter und durfte bei 0 anfangen.....Ängste habe ich deswegen nicht. Klar es ist doof aber Angst? Warum? Du hast zwei Hände, Beine und einen Kopf. Sorge für dich selber und alles andere wird sich ergeben.

5)
Das ist einfach menschlich nach einer Trennung und das du diese Gedanken hast ist der Zeit geschuldet. Nach 3 Monaten ist man nicht so abgeklärt wie man immer meint oder denkt. Das dauert. Und du wirst noch einiges finden was dich an ihr gestört hat...auch unbewußt. Denn niemand ist perfekt.

6)
Auch das ist nachvollziehbar. Aber gut, man kann eine Partnerschaft beenden in dem man die rosarote Brille aufsetzt und sich in was neues Stürzt ohne das bisherige zu verarbeiten was zur Folge haben wird (meistens jedenfalls), das der Aufschlag für sie danach noch härter ist denn diese Flucht wird nicht von Erfolg gekrönt sein oder man akzeptiert eben und lernt, nichts ist für die Ewigkeit. Lerne mit dir selber im Reinen zu sein. Diese Beziehung wird nie Enden. Und Vertrauen kann man zu einer Person verlieren, ja. Aber nicht grundsätzlich. Sonst würden wir uns alle wie die Lemminge von der Klippe stürzen. Vertrauen muß man aufbauen und das kommt automatisch mit der Zeit. Dein Vertrauen ist angeschlagen....ich kann dir mit ein wenig Vorsprung sagen....glaub einfach an dich. Das Vertrauen kommt wieder.

14.04.2021 14:18 • x 9 #3


W
Zitat von NeuesMitglied:
Wie in meinen anderen Beiträgen beschrieben,

Warum machst Du ständig neue Stränge auf?
Das ist total unübersichtlich und eigentlich geht's ja immer um die selbe Thematik.

14.04.2021 15:12 • x 2 #4


N
Sorry, du hast Recht - in dem Moment wirkte das wie ein neues Thema, aber eigentlich sollte das über den anderen laufen. Kann man den Thread hier löschen?

19.04.2021 08:56 • #5


N
@Forenleitung - Doppelpost, bitte dieses Thema (nicht den einzelnen Post) löschen

Danke

06.05.2021 09:14 • #6




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