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Zu hohe Ansprüche?

C
Ihr lieben,
seit Sonntag bin ich nun Single. Ich war 1,5 Jahre mit ihm zusammen und es ging wirklich zu schön um wahr zu sein an. Nach 2 jährigen Freundschaft, in denen ich versucht hab eine 7 jährige Beziehunh hinter mir zu lassen, funkte es zwischen meinem damaligen, wie ich fand guten Kumpel und mir. Er war angeblich die ganze Zeit über in mich verliebt und hat wohl auf mich gewartet. Dementsprechend war seine anfängliche Euphorie auch kaum zu bremsen. Er wollte eigentlich jede Sekunde mit mir verbringen und hielt es sogar kaum aus, wenn ich arbeiten war. Ich war das gar nicht gewohnt weil sein Vorgänger und ich eine Katastrophenbeziehung mit vielen Verletzungen und Einsamkeit durchlitten hatten. Nun dachte ich, ich wäre endlich angekommen und hätte den Partner, der passt. Er ist auf meine Gefühle eingegangen, hat mich mit lieben Worten und Gesten überschüttet und war verlässlich. Aussagen wie ich hab das Gefühl ich mag dich viel mehr als du mich zeigten auch seine Angst, ich könnte wieder abspringen. Ich war zu dem Zeitpunkt sehr froh über die Beziehung, war àber noch etwas vorsichtig. Um ihm aber die Angst zu nehmen, habe ich ihm eigentlich meine ganze verfügbare Zeit geschenkt und meine Wohnungsschlüssel. Und das von Herzen. Dann kam der schock. Ein Anruf...eine frau, die sich als seine Ex-Affäre herausstellte, behauptete er wäre mit ihr nach dem Feiern im Bett gewesen. Sie hat alles ganz detailliert beschrieben...er streitet bis heute alles ab. Es stand aussage gegen aussage. Er meinte sie wollte uns auseinander bringen, da sie nicht damit klar kam, dass er keine Beziehung mit ihr wollte.
Ab da war das Märchen für mich vorbei. Ich habe mich zwar dazu entschieden zu versuchen ihm zu glauben, aber er war für mich danach einfach nicht mehr nur der, in den ich mich verliebt hatte. Ich hab auch genau gesagt, was ich brauche um wieder vertrauen aufzubauen. Doch er zog es vor es auf seine Weise zu versuchen, nämlich einfach so zu tun als sei nichts gewesen. Ich fand es schon sehr fragwürdig, dass er überhaupt mit dieser Person bis morgens in Clubs feiern war...weswegen das Thema Feiern einfach ein rotes Tuch wurde (meine Beziehung davor ging auch kaputt weil der Mann lieber in Clubs mit anderen Frauen abhing, als einen Abend mit mir zu verbringen)

Die Situation spitzte sich jedenfalls zu. Das anfänglich wunderschöne von seiner Seite wurde immer weniger, absprachen wurden nicht eingehalten und er zog sich immer mehr zurück. (Er behauptete es läge an den Schmerzen, die er wegen einem bandscheibenvorfall hat, weswegen er auch schon seit 2 Jahren nicht arbeiten ist)
Am Anfang haben wir immer von der Zukunft geträumt, uns Dinge vorgestellt. Irgendwann war das auch nicht mehr und er meinte auch solange sein rückén nicht in Ordnung ist, könne er gar nix planen und träume würden nix bringen, dazu wäre er zu realistisch.
Pläne für weihnachten oder Silvester hat er erstmal für sich gemacht ànstatt sie mit mir abzusprechen und so zog er sich immer mehr zurück, während ich immer mehr versucht hab ihm zu zeigen, dass was schief läuft. Er hat sich dadurch aber nur noch bedrängt gefühlt und jetzt hieß es, ich hätte ihn eingeengt...

Ich hab ihm am Anfang wirklich allen freiraum der Welt gelassen, aber freiraum schön und gut, was ist, wenn auf der beziehungsseite dann nichts mehr ist? Wenn wir uns gesehen haben, wollte er eigentlich nur S. oder hat geschlafen. Unternehmen wollte er nichts mehr mit mir, was vorher so gut wie immer von ihm aus ging. Ich hab mich gerne mitziehen lassen, hab aber auch in dieser Zeit dann versucht ihn mitzuziehen. Leider ohne Erfolg. Zum Schluss waren die einfachsten Dinge wie gute Nacht sagen zum Streitpunkt geworden, auch hier fühlte er sich eingeengt. Wir haben uns meistens nur noch einmal die Woche gesehen...ich wurde immer unglücklicher und hab viel geweint. Er fing dann auch immer wieder davon an, dass er sein Leben nunmal breitgefächert Leben will und er sein Leben auf verschiedenen Säulen aufbauen will (was ja im Prinzip richtig ist) nur für ihn hieß das, die anderem Säulen haben genauso viel Gewicht, wenn nicht noch mehr als die Beziehung.

Ich habe mir einfach ein gemeinsames Leben gewünscht. In dem man Freude und Leid teilt, gemeinsame Freunde und Interessen hat und nicht alle lebensbereiche klar aufteilt und voneinander abgrenzt. Dadurch habe ich mich wirklich als sehr unwichtig für ihm empfunden. Er war teilweise auch sehr kalt.

Jetzt ist es vorbei und ich denke mir oft, es gibt bestimmt jemanden der besser zu mir passt und auch auf mich und meine Bedürfnisse eingehen kann. Nur wie kann sich das als Zuversicht in mir manifestieren? Ich bin gerade sehr traurig darüber wie alles gelaufen ist und dass ich mich so getäuscht habe. Oder hätte ich mich damit irgendwie zufrieden geben sollen?

Ich würde mich über Meinungen und Inspirationen zum Umgang mit der Situation freuen.

Liebe Grüße

26.06.2014 08:51 • #1


M
Liebe Carma,

Zitat von Carma22:
Jetzt ist es vorbei und ich denke mir oft, es gibt bestimmt jemanden der besser zu mir passt und auch auf mich und meine Bedürfnisse eingehen kann. Nur wie kann sich das als Zuversicht in mir manifestieren? Ich bin gerade sehr traurig darüber wie alles gelaufen ist und dass ich mich so getäuscht habe. Oder hätte ich mich damit irgendwie zufrieden geben sollen?


Du hast großartige Einsichten, Du bist genau auf dem richtigen Weg, meiner Meinung nach. Viele Leute brauchen wesentlich länger nach dem Ende einer Beziehung um an diesen Punkt zu kommen und den für sich auch zu definieren.

Trauer ist ein Teil vom Trennungsprozeß. Sie gehört dazu und Du solltest der Trauer auch Ihren Raum geben. Wichtig ist aber auch: Das Leben ist nicht nur Trauer. Die Trauer hat auch immer ein Gegengefühl. Laß Dich nicht von der Traurigkeit in ein ewiges Dunkel ziehen. Gib auch dem Schmerz Raum, denn wenn Du ihn akzeptierst wird er vergehen. Trauer und Schmerz zeigen Dir, daß die Beziehung für Dich authentisch war, keine Luftnummer oder Einbildung.

Es gibt keine falschen Entscheidungen im Leben. Jede Entscheidung fällt zu jeder Zeit mit den besten Absichten (Ausnahmen bestätigen die Regel) und so war es auch mit Deiner Trennung. Wenn der Bauch schmerzt und der Kopf summt, dann ist das Hören auf´s Herz halt nicht das Mittel der Wahl.

Und es gibt mit Sicherheit jemanden, der wesentlich besser zu Dir passt. Du bist auf einem guten Weg, einem ganz neuen noch dazu.

Liebe Grüße
Manfredus

26.06.2014 09:37 • #2


A


Zu hohe Ansprüche?

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A
Hallo Carma,
ich wollte Dir einen Link schicken, aber irgendwie funktioniert es nicht.
Lies mal im Netz: Martin von Bergen Warum Männer sich emotional distanzieren.
Ich finde das sollte Pflichtlektüre für jede Frau werden.

LG
Anna-Lotte

27.06.2014 10:12 • #3


M
Sehe da nichts an eigenem Änderungsbedarf.

Der Freund bestätigt durch kommunikativen Rückzug, scheinbar unerklärliche Angefressenheit und Planungsverweigerung die andere Nummer.

Die Entscheidung ist konsequent, die berechtigten Ansprüche an ihn hat er verfehlt und will nichts bessern.

Solche Toten kann man nur begraben, der lebt einfach nicht mehr als der welcher er war.

Ein Pfund Frust und Trauer auf den Abschied von ihm, kurz Wut und Leben geht weiter.

27.06.2014 10:42 • #4


C
Anna Lotta, ich kenne diese Seiten...aber mal im ernst, bevor ich mich in einer Beziehung so verstelle, nur damit der Mann ja keine Bindungsangst bekommt, bleibe ich lieber alleine. Ich will ich selbst sein können und ich bin ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen und ich habe keine Lust Spielchen zu spielen oder mich zu verstellen.

25.07.2014 09:40 • x 2 #5




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