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Zu wenig Gemeinsamkeiten mit Freund?

S
Ich bin seit 4 Monaten in meiner ersten Beziehung. Mein Freund und ich sind eigentlich so ziemlich das absolute Gegenteil voneinander, aber wir fanden einander trotzdem interessant und dann kam einfach eins zum anderen.

Und obwohl ich immer noch total verliebt bin, mache ich mir langsam Sorgen um uns. Er will irgendwann mal Kinder, ich nicht. Er möchte am liebsten sein ganzes Leben in seinem Heimatort verbringen (wegen Familie und Arbeit), ich möchte weiter wegziehen und irgendwann mal auswandern. Er reist nicht gern, ich schon. Er geht oft auf Partys und hat viele Freunde, ich nicht. Und dann gibt es noch kleinere Unterschiede, was Hobbies angeht oder einfach wie wir die Welt sehen. Man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein, aber irgendwie hat schon jeder so seine eigene Art Dinge zu machen.

Auf jeden Fall habe ich weiterhin Gefühle für ihn und wir streiten auch kaum. Aber innerlich befürchte ich, dass das nicht mehr lange halten wird und überlege sogar jetzt schon Schluss zu machen, damit er die Chance kriegt jemanden zu finden, der wirklich zu ihm passt und wir nicht unsere Lebenszeit miteinander verschwenden. Was soll ich tun?

04.03.2020 08:15 • #1


W
Zitat von Sarahh:
Er will irgendwann mal Kinder, ich nicht.


Das ist am wenigsten verhandelbar. Über alles andere kann man irgendwelche Kompromisse finden, wenn man will. Aber diese grundsätzliche Frage Kinder ja oder nein, ist meiner Meinung nach, schon elementar.

Du/ihr seid noch jung, da kann sich ja noch vieles verändern. Aber ich kann den Gedanken nachvollziehen, wenn solche Dinge jetzt schon nicht übereinstimmen, dass Du die Beziehung in Frage stellst.

04.03.2020 08:19 • x 2 #2


A


Zu wenig Gemeinsamkeiten mit Freund?

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Catalina
Zitat von Sarahh:
Er will irgendwann mal Kinder, ich nicht. Er möchte am liebsten sein ganzes Leben in seinem Heimatort verbringen (wegen Familie und Arbeit), ich möchte weiter wegziehen und irgendwann mal auswandern. Er reist nicht gern, ich schon. Er geht oft auf Partys und hat viele Freunde, ich nicht.

Ihr beide scheint schon sehr unterschiedlich zu ticken und auch eure Pläne für die Zukunft gehen weit auseinander. Ist ja erstmal nicht schlimm und im Leben kommt es sowieso oft ganz anders, als man es geplant oder sich vorgestellt hatte. Zudem seid ihr noch jung und werdet euch im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Du könntest es also auch einfach weiter laufen lassen und schauen, wohin die Reise geht.

Man sagt ja immer Gegensätze ziehen sich an oder Gleich und Gleich gesellt sich gern. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind viele Gegensätze am Anfang sicherlich reizvoll und spannend, können aber auf Dauer die Beziehung belasten, weil man sich schwer einigen kann und ständig nach Kompromissen suchen muss. Wenn man sich aber zu ähnlich ist, kann es irgendwann langweilig werden, weil es keine Reibung gibt. Wie so oft im Leben macht es die richtige Mischung.

04.03.2020 14:24 • #3


Rosa-91
No panic!
1. Kommt eh alles anders und 2. als man denkt
Genieße deine Verliebtheit und die Zeit! Danach wirst du sehen wohin die Reise geht. Lass dich vom Leben treiben und lebe lieber im Hier und Jetzt, statt in der Zukunft. Du kannst viele Dinge eh nicht steuern.

06.03.2020 09:36 • x 1 #4


Tomi
Zitat von willan:

Das ist am wenigsten verhandelbar. Über alles andere kann man irgendwelche Kompromisse finden, wenn man will. Aber diese grundsätzliche Frage Kinder ja oder nein, ist meiner Meinung nach, schon elementar.

Du/ihr seid noch jung, da kann sich ja noch vieles verändern. Aber ich kann den Gedanken nachvollziehen, wenn solche Dinge jetzt schon nicht übereinstimmen, dass Du die Beziehung in Frage stellst.


Ich halte tatsächlich die anderen Dinge für weit weniger verhandelbar in diesem Alter. Kinder sind absolute Zukunftsmusik und vollkommen irrelevant in der jetzigen Situation.
Und wie du sagtest; es kann sich einiges ändern.

Meine Einstellung zu Kindern ist nach wie vor unsicher, irgendwie ja, aber irgendwie auch nein. Aber selbst mit 26 mache ich mir überhaupt keinen Druck in der Frage, weil Kinder ohnehin erst mit 30 in Frage kommen und meine Partnerin in der gleichen Gefühlswelt diesbezüglich lebt. Immerhin sind wir uns einig, dass wenn Kinder, dann mit dem Anderen.

Aber Reisen, die Partys und das soziale Leben und Ansichten über die Welt sind bereits jetzt wichtig. Wie soll dort der Kompromis aussehen, der Beide langfristig glücklich macht? Nach allem was man liest in dem Forum sollten die Kompromisse nie zu groß sein, weil man sich sonst in zu vielen Dingen verbiegt.
Ich bin mit meiner Freundin reisen, so oft es geht. Machen vieles zusammen, weil es uns beiden Spaß macht. Sie ist dadurch gleichzeitig meine beste Freundin.

Klar macht man Aktivitäten auch mal getrennt und alles zusammenzumachen ist auch ungesund, aber grundsätzlich leben Beziehungen von gemeinsamen Erinnerung und Erlebnissen. Wenn man vieles getrennt macht oder meist nur Kompromisse eingeht und keine Leidenschaften teilt, dann wird man unglücklich. Man sollte diese Dinge nicht unterschätzen...im Gegenteil.
Wie häufig habe ich hier in dem Forum von Ehepaaren gelesen, die das klassische Muster Haus, Heirat, Kind haben und dann merkt einer, dass man ja eigentlich keine gemeinsame Basis hat und vollkommen unterschiedliche Ansichten hat.

06.03.2020 15:54 • #5


monchichi_82
Zitat von Sarahh:
und ich sind eigentlich so ziemlich das absolute Gegenteil voneinander

Meiner Erfahrung nach kann es eine Zeit lang ganz spannend sein wenn der andere so ganz anders ist als man selbst aber das vergeht irgendwann, spätestens in einem gemeinsamen Haushalt, fangen diese Unterschiede an zu nerven und werden zum handfesten Beziehungsproblem.
Zitat von Sarahh:
Er will irgendwann mal Kinder, ich nicht. Er möchte am liebsten sein ganzes Leben in seinem Heimatort verbringen (wegen Familie und Arbeit), ich möchte weiter wegziehen und irgendwann mal auswandern. Er reist nicht gern, ich schon. Er geht oft auf Partys und hat viele Freunde, ich nicht. Und dann gibt es noch kleinere Unterschiede, was Hobbies angeht oder einfach wie wir die Welt sehen. Man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein, aber irgendwie hat schon jeder so seine eigene Art Dinge zu machen.

Ich stimme dir vollkommen zu, dass man nicht immer einer Meinung sein muss, das ist niemand aber die Grundmauern in einer Partnerschaft sollten solide stehen und das tun sie nicht wenn jeder eine andere Vorstellung vom Leben hat. Einer von euch wird immer unglücklich sein. Sei es weil er eventuell auf einen Kinderwunsch verzichtet und du kannst dir irgendwann verpasste Chancen vorwerfen lassen oder weil du auf dein Fernweh verzichtest und mit ihm im Ort sesshaft wirst. Langfristig halten einen doch nicht die Unterschiede fest sondern die Gleichheiten.

09.03.2020 19:16 • x 1 #6