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Zum Glück ist morgen wieder Montag ;- !

Philomena
Hallo liebe Mitfühlende,

jetzt übermannt es mich doch wieder und ich bin froh, dass morgen die Arbeitswoche wieder anfängt, wo ich Leute sehe. Beim Aufstehen ging es mir noch gut, aber jetzt, wenn alles um mich herum so still ist, ich den Eindruck habe, dass die meisten mit ihrer Familie gleich zu Mittag essen (obwohl ich weiß, dass auch das alles andere als idyllisch sein kann...) und dabei... reden, im besten Fall auch lachen und sich ihres Glückes bewusst sind, bin ich wieder zu Tode betrübt.
Die Sonne scheint, da muss ich an früher denken: Früher, wo ich sonntags bei diesem Wetter mit ihm draußen war, wir stundenlang spazieren gegangen sind und geredet haben, Pläne geschmiedet haben... Und jetzt sitze ich hier, alleine, und mache nichts. Spazieren war ich schon vorhin, an meinem neuen Instrument, welches ich jetzt wegen der Trennung neu erlerne, habe ich schon geübt, Wäsche habe ich gemacht usw. Und jetzt?
Neue Leute versuche ich kennen zu lernen, das klappt auch einigermaßen. Nur kann ich sie natürlich nicht ständig beanspruchen. Außerdem, das muss ich zugeben, ist es mir peinlich, so einsam zu sein. Ich treibe die Menschen doch in die Flucht, wenn ich sie immer wieder frage, ob wir etwas zusammen machen können...
Ab Januar werde ich mich in der Vhs zu irgendeinem Kurz anmelden und hoffe, dort nette Leute kennen zu lernen. Aber bis dahin...
Mein Sohn ist auch noch da, aber als Teenager hat er Besseres zu tun als mit seiner Mutter Scrabble zu spielen (einen Spielekreis habe ich schon organisiert, aber die meisten sind so beschäftigt, dass wir uns auf ein Mal im Monat einigen mussten... Für mich etwas wenig, da ich wegen der Trennung auch neu in diese Stadt gekommen bin).
Wem geht es genauso? Ich bin froh, dass morgen die Woche wieder anfängt und ich auf der Arbeit wenigstens nicht allein und einsam bin.
Liebste Grüße an alle,
Philomena

06.11.2016 13:13 • x 2 #1


NeuStarten
Bin bei dir, kann es nachvollziehen. Bin momentan auch alleine hier.
Aber wirklich alleine bist auch wieder nicht, hast hier das Forum und alle sind bei dir.

06.11.2016 13:27 • x 2 #2


A


Zum Glück ist morgen wieder Montag ;- !

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Cindy38
Geht mir genauso,das Dumme ist das man es sich selbst schwer macht,man hatte vor der Beziehung auch ein Leben. Nur weis ich auch grad nicht wie ich es neu strukturieren soll. Funktioniere nur noch..

06.11.2016 13:33 • x 2 #3


Philomena
Danke für eure Nachrichten.
Ich wünsche es keinem, so alleine zu sein. Aber es tut gut zu sehen, dass man nicht die einzige Person ist, der es so ergeht.
Es ist fast peinlich, wenn ich mich selbst beobachte: Wie ich in Facebook herumschleiche und hoffe, jemand schreibt auf meine Seite, damit ich merke, ich existiere. Wie ich in meinen Nachbarschaftszirkel gucke, ob jemand ein Treffen vorschlägt (habe selbst schon einiges vorgeschlagen, aber... es soll ja niemand glauben oder... wissen, dass ich so einsam bin), an dem ich teilnehmen könnte, auch wenn mich das Thema nicht interessiert. Wie ich Leuten Mails schreibe, mit denen ich eigentlich nicht mehr viel zu tun habe, einfach um das Gefühl zu haben, es gibt Menschen, die mir zuhören. Wie ich in die Stadt laufe mit Tasche, obwohl ich gar keine Tasche brauche, aber einfach so tun will, als hätte ich ein Ziel - obwohl es mir nur darum geht, Leben um mich herum zu spüren. Wie ich mich schäme, länger auf der Arbeit zu bleiben, nur um daheim nicht einzugehen und dabei von den anderen zu hören bekomme (aus Spaß, aber da ist ja etwas dran!), Hast du kein Leben? Wieso bleibst du noch hier?. Montags zu erzählen, das Wochenende sei ganz schön voll gewesen, nur um nicht im Erdboden zu versinken, wenn alle von ihren Aktivitäten erzählen.
Eine Lüge habe ich mir für die Weihnachtstage auch zurechtgelegt. Es ist mir einfach peinlich, allein zu sein, einsam zu sein und nur wenig vorzuhaben. Das passt nicht in unsere Gesellschaft, wo jeder unter dem Gewicht seines vollen Stundenplans mit seinen 100 Freunden ächzt... Wie peinlich.

07.11.2016 19:28 • x 1 #4


Cindy38
Ich fühle ebenfalls mit dir. Ich habe zwar eine Tochter,aber sie geht auch jedes zweites Wochenende zu ihrem Vater, und was mir vor der letzten Trennung überhaupt nix ausmachte,im Gegenteil,war begeistert auch mal was für mich zu tun,ist grad ein Greuel. Steck total fest...

07.11.2016 22:37 • #5


Philomena
Auch ich habe ein Kind. Es ist immer bei mir, möchte nicht zu seinem Vater. Es ist aber 15 Jahre alt, so dass es keine große Lust hat, mit seiner Mami zusammen auf der Couch zu hocken oder groß zu reden... So dass es kaum einen Unterschied macht. Er ist zwar da, aber fast nur in seinem Zimmer. Das ist bei dir etwas anders zum Glück. Manchmal denke ich, es wäre schön, wenn mein Kind noch etwas von mir wollen würde, wie früher. Und dann denke ich, bald hat er sein eigenes Leben und ich kann vielleicht neu anfangen. Jetzt lasse ich ihn natürlich ab und zu alleine, aber wohl ist mir dabei nicht. Bzw. nicht, wenn ich zu lange weg bin. Ich bin frei aber irgendwie doch nicht frei. Er ist da aber irgendwie doch nicht da.

Das Leben kann so grausam sein.

07.11.2016 23:09 • #6


Cindy38
Ja es ist art,ich bin im Moment manchmal sehr froh,wenn meine Tochter nicht da ist,weil ich nicht möchte,das sie mich so traurig sieht. Oft hab ich zu nix Lust und das tut mir so leid wegen ihr. Heute hab ich mal mit ihr gesprochen weshalb es mir so geht. Sie kam zu mir und umarmte mich. Da war der Schmerz für nen Moment weg.

07.11.2016 23:16 • #7


Philomena
Ja, das hört sich traurig an... Gut, dass du sie hast...
Mir geht es gerade so dreckig, weil mein Ex und ich vor einer Woche beschlossen haben, uns nicht mehr zu schreiben oder anzurufen. Vorher waren wir zwar nicht mehr zusammen, aber das Surren des Handys, wenn eine Antwort von ihm kam, war irgendwie beruhigend und hat der Leere ein wenig Inhalt gegeben, wenn auch manchmal nur Streitereien oder unwichtige Sachen. Aber es füllte die Zeit.
Würde gerne wissen, ob ihm das genauso fehlt wie mir. Aber ich weiß, dass er gerade eine neue Leidenschaft (irgendein politisches Thema, in das er sich vertieft wahrscheinlich) hat und deswegen seine Ruhe möchte. Er sagte, für einige Monate. Es ist verrückt: Ich will ihn auch in einigen Monaten nicht zurück und doch leide ich... Obwohl alles richtig ist.
Hoffnung auf etwas Neues mit einem anderen habe ich nicht mehr.

07.11.2016 23:24 • x 1 #8


Babette1969
Mit der Einsamkeit bist du nicht allein. Mir geht es auch so. Ich fühl mich auch einsam. Meine Trennung ist noch nicht so lang her und viele Menschen in meiner Umgebung wissen auch nichts davon und ich mag es auch nicht erzählen, auch weil es mir peinlich ist.

07.11.2016 23:37 • #9


M
Jedem geht es mal dreckig. Das ist nichts besonderes. Das gehört dazu. Jeder fühlt sich mal einsam. Allen Alleinerziehenden geht es nicht anders. Und selbst wenn ein anderer Mann da ist, so kann der auch stören und man fühlt sich nicht wesentlich besser. Im Gegenteil, er kann einem die Energie auch abziehen und Mann kann nicht einfach abhauen, sondern die innere Leere ist trotzdem da.
Dann gilt es sich wieder zu finden. Glück bei und mit sich zu finden. Das ist sehr entscheidend. Danach ist man wieder ganz und ist eine Bereicherung für sein Umfeld. Dann macht man sich und andere glücklich. Weil man voll ist. Voll zufrieden und voll mit Sich.

07.11.2016 23:52 • #10


Philomena
Hallo Babette,
das kommt auch noch hinzu, ja. Das Nicht-Erzählen-Wollen, weil es peinlich ist. Ich habe damals die Trennung von meinem Mann nur einer Person auf der Arbeit erzählt. Nach zwei Wochen kamen Kollegen zu mir und sagten mitleidig Und? Wie geht es dir so?. Geholfen hat mir, dieser einen Person zu sagen (ich habe geahnt, dass sie es nicht für dich behalten würde, so musste ich es wenigstens nicht erzählen), dass er und ich schon lange getrennt sind. So war es dann für die anderen nicht ganz so interessant zu gucken, ob vielleicht noch in meinem Augenwinkel eine Träne schimmert. Denn bei mir ist es so: Wenn ich weiß, die anderen meinen, ich bin traurig, dass ich den Eindruck geben muss, ich bin es wirklich.
Von meinem Ex-Freund, von dem hier oben die Rede ist, wussten sie aber nichts - zum Glück, da er auf der Arbeit auch manchmal da und somit bekannt ist. Das wäre ja noch schlimmer...!
Heute haben wir uns gesehen, er wollte einen bescheuerten Smalltalk anfangen (warum, frage ich mich...) und ich habe ihn abgeschmettert. Gesagt, ich wolle keine Gespräche mehr mit ihm führen. Leider ist er jedoch arbeitsmäßig gesehen abhängig von mir und ich bin gezwungen, ihm Sachen zu erklären... Obwohl ich nicht will. Sehr schwierig.

08.11.2016 19:22 • x 1 #11


A


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