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Zusammenwohnen - ein muss?

Maus-89
Ich kann das nur unterschreiben. Ich bin seit 27 Jahren verheiratet.
Habe meinen Mann Anfang letzten Jahres verlassen und wohne
seitdem alleine. Die räumliche Trennung ist ein Segen. Er ist ab und
an bei mir und ich bei ihm. Es gibt viele im Bekanntenkreis die denken,
Mein Gott ist die bescheuert, sie hängt die halbe Zeit bei ihm rum.
Sie könnte genau so gut wieder zurück kommen!.
Nee, ich will nicht. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine
eigene Wohnung und ich genieße es.
Für uns sind getrennte Wohnungen das Beste.

26.09.2016 08:44 • #16


J
Interessanter Thread...
Passt gerade in meine Lebenssituation:)

Ich lebe/wohne mit meinem Ex und Vater meiner Kinder in einer Art Eltern-WG.
Das Zusammenleben klappt super,wir sind nach neun Jahren ein eingespieltes Team,wir haben gewisse Zeiten und Absprachen,an die wir uns beide halten und wir haben auch noch viele Familienmomente,essen oft alle gemeinsam,spielen zusammen Gesellschaftsspiele,kümmern uns eben zu zweit um die Kids.
Ansonsten gilt hier das Motto: Leben und leben lassen. Wir waren mal(kurze Zeit)ein Liebespaar.
Vielleicht wars der Alltag....vielleicht passen wir aber auch einfach gar nicht zusammen-so als Liebespaar....jedenfalls passen wir aber als Wohn-,u.Lebensalltag-Partnerganz gut zusammen.

Nun habe ich(ganz offiziell) seit einem Jahr einen jüngeren Lover,der unbedingt gerne mit mir zusammenziehen möchte. Ich verstehe seinen Wunsch,teile ihn aber nicht.
SO wie es ist,ist es spannend,es knistert und ich freue mich auf ihn jedesmal....wieder.

Eine zeitlang hat er angefangen zu klammern,er wollte mich ganz.Mehr Zeit mit mir.

Ich habe ihm meine Sicht der Dinge erklärt,dass zusammenwohnen nicht unbedingt Glück und ewige Liebe verheisst.
Nun habe ich aber auch insgesamt 16 Jahre mit zwei meiner Freunde zusammengewohnt(sieben Jahre mit meinem ersten Freund,neun Jahre mit meinem jetzigen Ex-Freund).

Wenn sich irgendwann(wenn die Kids grösser sind)unsere Lebensgemeinschaft auflösen sollte,dann ist mir zuallererst mal nach ALLEINE wohnen zumute.Ganz klar fühle ich das in mir.

Ich denke,man KANN sich lieben und auch sich als Paar fühlen,sich durchs Leben begleiten etc.,auch(oder gerade!)wenn man nicht zusammen wohnt.

Man trifft sich,muss sich verabreden und hat dann auch wirklich Quality-Timemiteinander.
(zusammen lecker essen,schönen S.,einen ausgewählten Film schauen,intensiv reden und beieinander sein...)....

DAS ist es,was ich mir wünsche.Und das erfüllt mich.
Mein Lover und mein Alltag vermischen sich nur gering,Alltag lebe ich mit meinem Ex(hier geht es um Rechnungen,Einkäufe,Schulangelegenheiten,Reparaturen im Haushalt,Kindererziehung und nat.auch Spass und Erfüllung im Familienalltag...)

Die besondereZeit für mich erlebe ich mit meinem Lover-es sind Auszeitenvom Familienleben,es ist stressfreie Zone,es sind innige,intensive Liebesmomente und viel Zärtlichkeit und schöner S6....Natürlich auch ganz viele gemütlicheMomente und wirklich gute Gespräche...

Zusammen Leben gestalten geht auch,wenn man nicht zusammen wohnt.



Ich wäre ja bescheuert,wenn ich nun meinen Ex

26.09.2016 09:12 • #17


A


Zusammenwohnen - ein muss?

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Luto
Zitat:
Praktisch ist es aber für Bindungsgestörte deren Distanzbedürfnis gleichermaßen ausgeprägt ist.


Ist man für Dich bindungsgestört, wenn man ein Distanzbedürfnis hat?

26.09.2016 10:11 • #18


G
Man ist nicht für mich bindungsgestört. Man ist Bindungsgestört. Das wann ist von jedem gern selbst zu ermessen, fernab der Literatur.
Und ich bin der Meinung, was aber auch gern nachzulesen ist das es eine bestimmten Grad gibt, ab dem der normale Rahmen in dem man sich bewegen kann durch einschneidende Erlebnisse gestört sein kann. Stichwort Bindungstheorie.

hast du da grade was pauschalisierendes rausgelesen?

26.09.2016 11:31 • #19


Luto
eher was Gestörtes.

26.09.2016 12:59 • #20


Maria Magdalena
Jetzt gebe ich hier auch mal meinen Senf dazu
Mir ging es mit meinem Ex ähnlich, der die Meinung vertritt, man müsse in einer richtigen Beziehung unbedingt auch (täglich und immer) zusammenwohnen.
Ich jedoch denke da anders. Besonders auch ab einem gewissen Alter und den jeweiligen Lebensumständen, vielleicht auch persönliche Gewohnheiten vorhanden, die nicht deckungsgleich sind, und sich die Partner vielleicht gegenseitig damit früher oder später sogar nerven.
Ich habe es trotzdem versucht mit dem Zusammenziehen, doch mehr und mehr gemerkt, dass ich mich in dieser Wohnung und den Abläufen und um des lieben Friedens Willen immer mehr selbst hintenangestellt habe und mich (auch räumlich) nicht wirklich entfalten konnte. Wenn ich das Gespräch darauf brachte, dass eine Beziehung in wahrer Liebe auch gegenseitiger Freiraum bedeutet, hatte mein Ex eine ablehnende Haltung dazu, meinte sogar, mit meiner Einstellung sei das ja keine Beziehung für mich sondern lediglich eine Affäre.
Seine Bekannten und Familie pflichten ihm da bei. Ich habe mich und meine Denkweise dahingehend während der Beziehung sehr stark hinterfragt, und wusste nicht mehr, was richtig oder falsch ist. Obwohl meine innere Stimme die Richtigkeit meiner Einstellung für mich sagte, zweifelte ich doch zugleich daran und an meinem Selbstbewusstsein. da ja so viele anderer Meinung waren, und ich offensichtlich eine falsche Denkweise hatte.
Heute weiß ich - Gott sei Dank wieder -, dass es völlig egal ist, was andere denken und wie andere leben. Jeder von uns ist selbst der Regisseur in seinem Leben, das wir so gestalten und leben können, wie wir wollen. Ich würde mich niemals mehr danach richten, wie ein anderer Mensch zu leben wünscht, wenn es mich und meine Freiheit auf eine Art und Weise beschneiden würde, die mich ungesund einengt und auf irgendwelche althergebrachten Denkweisen und Konventionen beruht.
Wahre Liebe lässt auch frei.
Mit Bindungsangst hat das mE nicht automatisch was zu tun.

26.09.2016 14:40 • x 2 #21


Maus-89
Du sprichst mir aus der Seele.
Nur habe ich 50 Jahre gebraucht, um das zu verinnerlichen.

26.09.2016 19:59 • #22


O
Ich finde,

das Wichtigste ist,
bitte, danke, ja, nein und Entschuldigungen sagen zu können,
und einen Teil der Zeit gemeinsam, allein und mit anderen verbringen zu können.
Wenn man alt und älter wird, ist Zusammenleben gut ...

26.09.2016 22:47 • #23




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