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Zwei Jahre danach

goldbeere
Hallo zusammen,

meine Trennung ist jetzt fast zwei Jahre her. Das Forum hat mir sehr geholfen ... es ging - mit den entsprechenden wertvollen Tipps ( Kontaktsperre, Listen schreiben, Briefe an den Ex immer nur schreiben, nie abschicken, sich um sich selbst kümmern etc. ... ) stetig aufwärts.

Doch jetzt plötzlich habe ich so etwas wie ein Flashback. Nach langer Zeit tut es plötzlich nochmal richtig weh. Kennt das jemand, dass nach so langer Zeit der Schmerz nochmal so richtig aufflackert ?

Ich bin seit der Trennung keine neue Beziehung mehr eingegangen, vielleicht hat es auch damit zu tun ?

LG Goldbeere

18.08.2015 21:08 • #1


N
Zitat von goldbeere:

Doch jetzt plötzlich habe ich so etwas wie ein Flashback. Nach langer Zeit tut es plötzlich nochmal richtig weh. Kennt das jemand, dass nach so langer Zeit der Schmerz nochmal so richtig aufflackert ?

Ich bin seit der Trennung keine neue Beziehung mehr eingegangen, vielleicht hat es auch damit zu tun ?


Hallo goldbeere,
es tut mir leid für dich, dass du nach so langer Zeit immer noch leidest.
Und es liegt keinesfalls daran, dass du seitdem keine neue Beziehung eingegangen bist. Es ist sogar gut so, dass du noch keinen neuen Partner in Erwägung gezogen hast.
Dein Schmerz weist dich nur darauf hin, dass du das Ende deiner letzten Beziehung nicht wirklich verarbeitet ,sondern versucht hast, die Gründe zu ignorieren. Du hast dich offenbar zu sehr abgelenkt, statt dich intensiv damit auseinanderzusetzen . Damit hast du nicht verarbeitet, sondern alles nur zeitlich verlagert. Jetzt ist es an der Zeit, dich ganz offen allem zu stellen,die Trennung zu akzeptieren, die Gründe, die dazu führten ,zu respektieren und in Frieden damit abzuschließen.

Vielleicht könnte es dir helfen, einen Abschiedsbrief zu schreiben.
Bedanke dich für die schöne Zeit,gestehe deinem Partner zu, dass sich Interessen verschieben können, Prioritäten ändern und seine Lebensplanung einen anderen Weg einschlagen kann. Teile mit, dass du seine Entscheidung respektierst und anerkennst und wünsche ihm alles Gute.
Verzeihen ist hier das Schlüsselwort.
Schicke den Brief aber nicht ab. Er soll dir nur helfen zu reflektieren und dich den Gegebenheiten zu stellen.

Ich wünsche dir viel Kraft.

19.08.2015 11:44 • #2


A


Zwei Jahre danach

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H
Hey goldbeere,

du hast eigentlich alle Schritte unternommen, von ihm loszukommen. Vermisst du wirklich ihn, mit all seinen Fehlern und Gemeinheiten oder vermisst du einfach das Gefühl, jemanden zu haben der dich liebt, jemanden zum Reden, für Zärtlichkeiten, für gemeinsame Erlebnisse?

19.08.2015 12:07 • x 1 #3


_Tara_


Ich kann mir schon vorstellen, dass nach einer längeren Zeit irgendwie alles nochmal hochkommt.
Vielleicht ist das ja so eine Art letztes Aufbäumen, bevor man dann wirklich abgeschlossen und alles abgehakt hat?

Ich habe 'mal den Tipp gehört, dass man in einem Ritual die Beziehung beerdigen soll, wenn es an der Zeit ist. Wie wäre es damit? Einen kleinen Sarg basteln, ein Foto, ein paar Erinnerungen, ein Blümchen rein, vergraben, eine Grabrede halten, sich in Frieden und ohne Bitterkeit verabschieden und dann zuschaufeln? So richtig als Abschluss?

Hmm... jetzt, wo ich das so schreibe: ich glaube, ich werde das auch irgendwann machen...

19.08.2015 12:11 • x 1 #4


K
Das ist völlig normal. Trauerarbeit heißt nur, dass der Schmerz auf Dauer verblasst und die Abstände der Trauerattacken größer werden.

Die bisherigen Vorschläge sind gut. Stell Dich diesem Rückfall, er wird auch wieder vergehen. Alles Gute!

19.08.2015 12:17 • #5


N
Hallo Goldbeere,
das mit dem endgültigen Abschiednehmen, wie Tara vorgeschlagen hat, ist eine gute Sache. Ich hab z. B. nach 1 Jahr und 4 Monaten ein ähnliches Ritual vollzogen. Ich hab alles, was ich in der gesamten Zeit geschrieben hab, was an ihn gerichtet war und meine festgehaltenen Gedanken in der Sache, draußen, an einem stillen Ort verbrannt, mich bedankt für die schöne gemeinsame Zeit und ihm alles Gute gewünscht. Es war ein angenehmes Gefühl, dabei zuzusehen, wie der Wind die Asche verweht hat und somit meine mich quälenden Gedanken. Mir hat es geholfen. Ich denke noch immer hin und wieder an ihn in Dankbarkeit und das ist ein gutes Gefühl.

19.08.2015 13:04 • x 1 #6


goldbeere
Vielen Dank für Eure Antworten, für Euer Mitgefühl und die guten Vorschläge !

Ich habe mich schon sehr intensiv mit allem auseinandergesetzt. Ich denke der Knackpunkt ist, dass ich den Groll noch nicht loslassen kann und deshalb im Herzen auch noch nicht frei bin. Wenn ich daran denke, wie das alles lief, kommt immer noch Empörung auf.
Verzeihen ist das Schlüsselwort - sagt Neja - und ich glaube das habe ich noch nicht ganz geschafft.

Ich vermisse den Mann nicht, jedenfalls nicht als Partner, da ist glaube ich eher so ein Mangelgefühl, niemanden zu haben, wie Henk es sagt. Auch denke ich immer noch darüber nach, was mit mir nicht stimmt, dass sich jemand mir gegenüber so verhalten konnte bzw. ich mir jemanden ausgesucht habe, der sich so verhält.

Manchmal denke ich an zwei Menschen ( ihn und mich ), die verwirrt und in ihre Ängste verstrickt waren und sich nicht besser verhalten konnten. Dann habe ich für beide Mitgefühl, und das fühlt sich sehr gut an. Ich denke dann Affirmationen wie mögen wir beide heil sein oder mögen wir beide wieder in das Reich der Liebe aufgenommen sein. Dann fühle ich keine Abhängigkeit mehr von der Partnerschaft oder diesem Menschen, eher so was wie eine geschwisterliche Verbundenheit. Es hält halt leider noch nicht dauerhaft an.

Aber vielleicht hat Karma recht, dass es sich in Schüben vollzieht, und ich darf einfach darauf vertrauen, dass sich alles noch vollständig löst.

20.08.2015 13:05 • x 1 #7




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