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Zwischen Freundschaft, Affaire und Beziehung

M
Vor 6 Monaten habe ich während eines Praktikums eine 30-jährige Frau kennengelernt. Wir verstanden uns von Anfang an und spürten schnell, dass da körperliche Anziehung besteht. Zwei Monate später begann unser körperliches Verhältnis. Nach einigen Wochen stellte sie klar, dass sie eigentlich keine Beziehung wolle, da sie nach ihrer letzten Beziehung wieder ein unabhängiges Leben aufbauen will. Ich habe ihr mein vollstes Verständnis zugesichert, ich sich nicht will, dass sie sich seobst aufgibt. Leider hat sie einen enormen Canabiskonsum und ich merkte, dass sie gar nicht den nötigen Antrieb hat, sich ein unabhängiges Leben mit festem Freundeskreis aufzubauen. Dies spielte meiner Verlustangst in die Hände und so verbrachten wir den ganzen Tag zusammen (auch auf Arbeit). Als sie zwei Wochen im Urlaub war, litt ich unter enormen Stresszuständen, obwohl wir jeden Tag telefonierten (das sind meine Verlustängste). Nach dem Urlaub war alles wieder beim Alten, wir waren jeden Tag zusammen. Das brachte irgendwann eine ziemliche Unzufriedenheit, die ich gar nicht wirklich aussprechen konnte. Bis ich vor drei Wochen gefragt habe, ob wir das ganze nicht besser beenden sollten, woraufhin sie sich trennte und fürchterlich weinte, da sie mich als Person und Mensch sehr schätzt, aber zu unsicher ist, ob sie sich mit mir eine Zukunft vorstellen kann. Da ich immer alles aus ihrer Perspektive betrachtet habe, konnte ich nicht merken, dass auch ich das eigentlich gar nicht wusste.

Zwei Wochen kein Kontakt.

Ich begann, sie zu vermissen (die ch weiss, dass das zu Trennungen dazugehört und nicht wirklich was bedeuten muss). Also ging ich zu ihr und wir redeten und küssten uns.

Einige Tage kein Kontakt.

Ich schrieb ihr, ich weiss nicht ob es gut oder schlecht ist, sich körperlich so nahe zu sein, diese Bewertungen sind geprägt von aussen. Ich wolle ihr nahe sein. Wir trafen uns um zu reden, sprachen alles aus ind schliefen wieder miteinander. Fazit: wir fühlen uns körperlich angezogen, haben Gefühle füreinander, die wir beide unterschiedlich bewerten bzw. welche Gefühle muss man haben, für eine Beziehung? Ist Unsicherheit ein Garant dafür, dass es scheitern wird? Ich weiss es nicht, denn ich bin ein verletzter Mensch und weiss nicht genau was das Mass der Liebe ist. Dennoch kann ich mir mit meinem Gefühlen eine Beziehung vorstellen. Wir wollen uns nicht verlieren, wollen uns aber auch nicht weiter verletzen; wollen nicht Kontakt halten, um den anderen irgendwann mit einem neuen Partner verschwinden zu sehen.

Ich weiss nicht genau was ich tun soll. Kontalt abbrechen bis es mir egal ist? Eine Freundschaft anstreben? Unsere Zuneigung ausleben?

Ihre Worte waren: wäre ich jünger ind hätte nicht den Wunsch eine Familie zu gründen, würde ich mit dir weitermachen. Ich will auch jetzt mit dir weitermachen, aber irgendwann würde es vorbeisein und es würde noch schwieriger sich zu trennen. Also lieber jetzt einen Schluss setzen und uns so erhslten bleiben.
Klingt für mich eigentöich klar, sie will Freundschaft. Nur will das nicht in meinen Kopf.

Ich bin ziemlich verunsichert.

26.04.2022 18:12 • #1


B
Hey,

das hört sich für mich nach ziemlich ungünstigen und vor allem ungesunden Umständen an. Gut ist, dass du deine Schwachstellen und Ängste offenbar kennst und sie benennen kannst - das ist ein wichtiger, erster Schritt in die richtige Richtung.

Ich bin keine Psychologin und kann nur das beurteilen, was ich lese und aus eigener Erfahrung kenne - aber für mich liest es sich so, als hätten sich da zwei Suchtpersönlichkeiten gefunden (ohne das zu pathologisieren). Wenn sie wirklich so viel Canna. konsumiert, dass du ihr kein funktionierendes Leben zutraust, ist das schon mal überhaupt keine Grundlage für einen Austausch auf Augenhöhe. Bei dir scheint es ja eine Tendenz zu einer sogenannten Liebessucht zu geben - du gibst dich mit ein paar Krümeln von Zuneigung zufrieden, hast Angst, wenn du diese nicht erhältst. Jeder sehnt sich natürlich nach Aufmerksamkeit und möchte begehrt werden, hier jedoch wirkt das ganze sehr von Leid und Schmerz geprägt - und so sollte sich ja gerade eine anbahnende Beziehung nicht anfühlen, oder?

Ich würde versuchen, den Kontakt ruhen zu lassen, weil diese Person dir nicht das geben kann, was du dir eigentlich wünscht. Vor allem, wenn du auch Familie willst. Weißt du denn, woher die Verlustangst rührt?

26.04.2022 18:36 • #2


A


Zwischen Freundschaft, Affaire und Beziehung

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M
Danke für die Antwort. Ich habe meine Ängste sehr genau analysiert, ich habe Jahre damit verbracht, mich zu verstehen, so nahe an mein Unterbewusstsein zu gelangen wie möglich. Ich fühlte mich darin bestärkt, alle Voraussetzungen für eine gute Beziehung zu kennen betreffend Kommunikation. Blöderweise musste ich feststellen, dass Wissen und Fühlen im Moment des Fühlens absolut keinen Einfluss aufeinander haben. Meine Verlustängste entstanden nach meiner letzten Trennung. Ich habe als Kind nie gelernt, mit Verlust umzugehen und war nach der Trennung verloren. Mein Selbstwert ging kaputt.
Ich habe wunderbare Freunde und eine feste Stelle. Es fehlt mir an nichts. Nur habe ich den Wunsch, eine feste Partnerin zu haben, da ich Familie will.

Zu ihr: Sie will auch Familie. Deshalb meinte sie, würde es zwischen uns weitergehen, hätte sie nicht dies Zeitdruck (weil sie es sich mit mir nicht vorstellen kann).

Wir leiden beide an der Situation. Ich wollte eigentlich nicht klammern, aber wenn ich nie gelernt habe, sie nicht in meiner Nähe zu haben, dann kommen eben riesige Ängste, wenn es mal so ist (Urlaub, aber auch schon nur zwei Tage hintereinander). Jetzt, da es eigentlich vorbei ist und wir nur wenig Kontakt haben, geht es mir gut. Ich konnte in dieder Zeit auch all meinem Frust rauslassen, der sich angestaut hat. Dennoch fehlt sie mir aif eine gewisse Weise und mir ist klar, dass das normal ist und vielleicjt einfach nur bedeutet, dass ich die Zuneigung vermisse. Aber eben auch sie als Menschen, den ich als so herzensgut empfinde.

Sie will auch weiterhin Kontakt und sie sagt, sie litt sehr unter der direkten Trennung. Dennoch sollten wir, trotz körperlicher Anziehung, aufhören mit S. uä, wenn wir uns weiterhin sehen, da auch sie sonst keinen Cut setzen kann. Ich will diesen Cut nicht.


Ihr Konsum ist ihr Bewusst. Da ich selber viel Zig. rauche, ist mir klar, was Sucht bedeutet. Ihre Sucht stört mich nicht, aber das, was die Stoffe mit ihr machen. Sie unterdrückt eine riesige Energie.

Dass wir nicht voneinander loskommen, könnte wohl aich mit der Suchtdynamik zusammenhängen, die durch unsere Nähe ausgelöst wird. Mir ist das eigentlich klar, weshalb ich eigentlich zum Schluss hekommen bin, dass sie wigentlich mehr Gefühle hat als ich. Nur bewerten wir diese anders, da unsere Ansprüche, Ängste und Erwartungen aufgrund unserer individuellen Vergangenheit andere Parametergrössen sind.

26.04.2022 18:56 • #3


B
Zitat von malsomalsomalso:
Mir ist das eigentlich klar, weshalb ich eigentlich zum Schluss hekommen bin, dass sie wigentlich mehr Gefühle hat als ich. Nur bewerten wir diese anders, da unsere Ansprüche, Ängste und Erwartungen aufgrund unserer individuellen Vergangenheit andere Parametergrössen sind.

Ich meine zu ahnen, was du meinst - aber für mich hört es sich auch so an, als würdest du sie eher als Projektionsfläche für deine Fantasien sehen.
Zitat von malsomalsomalso:
Ich habe wunderbare Freunde und eine feste Stelle. Es fehlt mir an nichts. Nur habe ich den Wunsch, eine feste Partnerin zu haben, da ich Familie will.

Es ist doch eigentlich egal, ob sie mehr Gefühle hat, wenn sie nicht in der Lage ist, diese zu zeigen oder mit dir ein stabiles Verhältnis zu haben, oder? Ich weiß, dass sich das jetzt grob anhört. Aber für mich scheint sie große, eigene Baustellen zu haben, die keinen Platz für eine Beziehung lassen. Vor allem sagt sie ja auch, dass sie sich keine Familie mit DIR vorstellen kann - schreckt dich das nicht ab?
Zitat von malsomalsomalso:
Jetzt, da es eigentlich vorbei ist und wir nur wenig Kontakt haben, geht es mir gut.

Ich denke, das sollte dich aufhorchen lassen. Du bist auf dem Weg der Besserung und würdest bei erneutem Aufflammen wieder leiden, ziemlich sicher. Und sowas kann sich jahrelang ziehen, so weit, dass es einen kaputtmachen kann. Und vor allem Chancen auf eine Partnerin nimmt, die zu deinen Vorstellungen besser passt.

Mein Gefühl ist, dass du versuchst etwas passend zu machen, was eigentlich nicht zusammengehört... zumindest kenne ich sowas von mir sehr gut; die Fantasie war stärker als die Realität, die mich letztlich natürlich trotzdem eingeholt hat

26.04.2022 19:11 • #4


M
Ich gebe dir in allen Punkten recht und ich weiss es auch. Nur meinte ich deshalb, dass Wissen, Analytik und Bewusstsein, auf einer ganz anderen Ebene liegen, sodass ich aus meiner Angstkrankheit und meinem Selbstwertproblem nicht darauf zurückgreifen kann. Oder zu schwach bin, diesem Wissen zu folgen. Meine Umfeld und ich wissen, dass ich das therapieren lassen sollte. Nur denke ich mir dann wieder hei, du weisst ja alles über dich, ein Therapeut kann dir da nicht weiterhelfen, da du eh schon weisst, wo die Probleme liegen. Andererseits wünsche ich mir, eine Therapie würde mein Verhalten ändern. Meine Reaktion auf Zuneigung und Gefühle wieder normalisieren. Ich wünsche mir eine Beziehung, wie ich sie einmal hatte. Ich glaube, ich hatte sie sogar, nur resgiere ich so darauf, dass ich soe zerstöre.

Ich habe selbst an dieser Frau gezweifelt, wenn ich nicht gerade Angst hatte, sie zu verlieren. Vielleicht sind wir eben nur Freunde, zumindest ich für sie, denn sie meint, meine Ansichten, meine Empathie (ich halte mich nicht für empathisch, denn eigentlich bringe ich Menschen nur dazu sich seobst zu analysieren, damit ich mehr Wissen über diesen Menschen habe (toxisch und vielleicht sogar narzisstisch, ich weiss)) und meine Kommunikationsfähigkeit bewundert sie und würde leiden, dies zu verlieren. Da kommt aber auch mein Stolz und sagt "warum sollte ein Mensch von deinen Eigenschaften profitieren und du selbst hast nix von ihr (weil immer beki., wenn nicht, ist sie super und ich spüre eine gewisse Verliebtheit).

In den letzten Jahren hat sich ein kleiner Dämon breitgemacht in mir und wenn er sich in mein Gehirn setzt, bin ich fast machtlos.

26.04.2022 19:21 • #5


B
Ich verstehe auf jeden Fall was du meinst und kann sagen, dass es mir da ziemlich ähnlich geht. Ich weiß eigentlich auch, was Sache ist, aber meine Ängste sind oftmals viel größer und übernehmen dann die Kontrolle über die Situation. Das ist unglaublich schwierig und ein kräftezehrender Prozess, dem entgegenzuwirken.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Therapie (in meinem Fall eine Verhaltenstherapie, die bei dir ja vielleicht auch Sinn ergeben würde) eine gute Stütze ist und oftmals eine andere Perspektive eröffnen kann. Vor allem sind es manchmal einzelne Schlüsselsätze, an die ich mich im Zweifel halten kann, falls ich wieder diesen inneren Widerspruch fühle.. Viele Dinge habe ich mithilfe von Therapie in den Griff bekommen, aber meine Angst vor schlechten Erfahrungen in der Liebe sind leider immer noch ein Problem - das dauert wohl seine Zeit, aber korrigierende Erlebnisse soll und will ich in Zukunft mehr zulassen. In deinem Fall denke ich, dass es eher eine Bestätigung deiner Befürchtungen sein könnte, denn andersherum, wenn du mit dieser Frau weiterhin Kontakt hältst.

26.04.2022 19:28 • x 1 #6


alleswirdbesser
Zitat von malsomalsomalso:
Ihr Konsum ist ihr Bewusst. Da ich selber viel Zig. rauche, ist mir klar, was Sucht bedeutet. Ihre Sucht stört mich nicht, aber das, was die Stoffe mit ihr machen. Sie unterdrückt eine riesige Energie.

Und sie hat einen Kinderwunsch? Je schneller desto besser?

26.04.2022 20:40 • #7


CaliZero
Zitat von malsomalsomalso:
Danke für die Antwort. Ich habe meine Ängste sehr genau analysiert, ich habe Jahre damit verbracht, mich zu verstehen, so nahe an mein ...


ganz ehrlich? mach besser einen Cut... und ja, der wird weh tun. Aber jetzt leidest du auch unter der Halbbeziehung.
Du hast Verlustängste, die du zwar erkennst, aber noch nicht davon geheilt bist. Verlustängstler ziehen oft Bindungsängstler an und dann kommt es zu solchen Dynamiken.

Ich hab das selbst alles durch. Auch ich leide unter Verlustängsten. Meine letzte Beziehung war eine Achterbahnfahrt aus On und Off, immer wieder weggestoßen und wieder rangezogen werden. Immer wieder heiß und ganz viel kalt. Immer wieder von ihr, sie würde die Trennung bereuen, wisse aber dennoch nicht, was sie will...
Vor einem Monat musste ich mich von ihr lösen. Ich schrieb ihr, dass ich das eigentlich nicht möchte. Aber muss.
Denn es war demütigend und hat mich kaputt gemacht.
Einen Menschen loslassen zu müssen, für den man tiefe Gefühle hat, ist sehr schwer. Und ich würde lügen, wenn ich sagte, dass es mir jetzt blendend geht.
Aber ich nutze das jetzt, um mit meiner Vergangenheit aufzuräumen, die mir diese Ängste beschert hat.

Und vielleicht solltest du das auch tun.

26.04.2022 20:56 • #8


T
Zitat von malsomalsomalso:
Ich weiss nicht genau was ich tun soll. Kontalt abbrechen bis es mir egal ist?

Nach allem, was ich gelesen habe: Kontakt abbrechen und den Prozess der Gesundung damit einleiten.
Zitat von malsomalsomalso:
Ihre Worte waren: wäre ich jünger ind hätte nicht den Wunsch eine Familie zu gründen, würde ich mit dir weitermachen. Ich will auch jetzt mit dir weitermachen, aber irgendwann würde es vorbeisein und es würde noch schwieriger sich zu trennen. Also lieber jetzt einen Schluss setzen und uns so erhslten bleiben.

Auf deutsch: Du bist der Pausenclown, bis der richtige für sie vorbeikommt, der sie schwängert. Sie nimmt mit, was du ihr bietest. Was meinst du wird bei dir los sein, wenn SIE das Ganze beendet wegen eines anderen Mannes? Du wirst leiden, vermutlich noch mehr als bei einem von dir selbstgewählten Cut.
Zitat von malsomalsomalso:
Nur habe ich den Wunsch, eine feste Partnerin zu haben, da ich Familie will.

Und warum verschwendest du deine Zeit mit einer Frau die folgendes zu dir sagt?
Zitat von malsomalsomalso:
Zu ihr: Sie will auch Familie. Deshalb meinte sie, würde es zwischen uns weitergehen, hätte sie nicht dies Zeitdruck (weil sie es sich mit mir nicht vorstellen kann)

Du kannst dir das offensichtlich mit ihr vorstellen, sie sich nicht mit dir. Ihre Aussage ist eine glasharte Ansage. Diese Ansage solltest du sehr ernst nehmen.

Es tut mir leid für dich, dass das mit euch nicht funktionieren KANN, weil sie es nicht WILL. Schau genau darauf: Sie WILL es nicht. Das ist zwar sehr hart, aber ich glaube, wenn deine Selbsteinschätzung von dir richtig ist, wirst du genau diesen Satz brauchen.

27.04.2022 08:23 • #9


M
All eure Worte treffen zu. Jene über mich und auch jene über unsere Beziehung. Ein Cut wird das Einzige sein, weil ich weiss, dass mich eine Freundschaft (aus gegenwärtiger Sicht) verletzen wird, weil ich mich ausgenutzt fühle. Sie meint, dass sie es versteht, wenn ich einen kompletten Kontaktabbruch brauche und würde es unter Trauer tolerieren. Sie will mich nicht warmhalten und mich als Menschen nicht verlieren. Ich glaube, sie will eine Freundschaft zu mir. Nur hat sie das nie so direkt gesagt, weil es mich wohl verletzen würde. Es könnte sogar eine Freundschaft mit S. sein, da wir diese Anziehung verspüren, nur würden wir uns darin verlieren. Es wäre eine Illusion und dessen ist sie sich bewusst und kann auch danach handeln. Ich bin da weniger stark. Ich weiss, dass ich nie (und ich möchte am liebsten das Wörtchen ''wahrscheinlich'' hinzufügen, damit meine Illusion weiterlebt) das sein werde, was ich für sie sein möchte und in meiner Schwäche würde ich mich damit zufrieden geben. Bis ich selbst nicht mehr will, weil ich keine Lust mehr auf sie habe.

Wenn jemensch behauptet, keine Beziehung zu wollen, dann ist das teilweise eigener Wille, an dem jemensch sich orientieren kann. Wenn's aber knallt bei dieser Person, dann wird diese wohl aber Mühe haben, keine Beziehung einzugehen. Deshalb muss ich fast davon ausgehen, dass sie ungeachtet ihrer Bindungsängste tatsächlich zu wenig Gefühle für mich hat, um sich mehr vorzustellen. Und sie zurecht Unsicher ist, wenn sie jetzt schon an ihren Gefühlen zweifelt.

Diesen Sonntag haben wir miteinander geschlafen, nachdem wir ein langes Gespräch hatten. Wir haben beide unsere Gedanken geteilt und sie hat gemerkt, dass ich zwiegespalten bin. Einerseits will ich sie, andererseits will ich sie nicht (wegen Dro. und allgemeinen Zweifeln, ob wir zueinander passen). Sie will mit mir Dinge unternehmen, nur sollten wir lernen, dies ohne körperliche Nähe ''auszuhalten'' (wenn es für beide, also auch mich, möglich ist). Als ich sie gefragt habe, was sie denn eigentlich genau von mir wolle, wollte sie nicht antworten. ''Was willst du eigentlich von mir?'' - keine Antwort. Auf die Gegenfrage antwortete ich ''Dich, aber weil ich mich frage, ob ich nicht eine Frau an meiner Seite haben sollte, mit der all diese gegenseitigen Zweifel nicht so viel Raum einnehmen, eben auch nicht''.

Eigentlich ist die Situation klar, nur will das nicht in meinen Kopf. Ich weiss es und handle nicht danach. Dieses Verhalten will ich ändern.

Weil ich merke, dass ich mich nicht wirklich in echtem Liebeskummer befinde, bin ich trotzdem bereit, sie zu treffen, ohne nähere Intimität. Um zu sehen, ob ich mich von ihr lösen kann, da wir keine körperliche Nähe mehr haben. Um herauszufinden, ob zwischen uns nur körperliche Anziehung besteht und ich mit dieser Nähe nicht klarkomme, aufgrund meiner Verlustängste. Vielleicht wollen meine Ängste gar nicht zulassen, dass ich erkenne, dass ich keine tieferen Empfindungen für diese Frau habe, sondern mich einfach an sie klammere, um sie zu halten. Damit ich sie eben nicht verliere.

27.04.2022 10:27 • #10


A


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