Zwischen zwei Beziehungen, Entscheidung drängt

U
Hallo ich habe ein großes Problem und bin seit Monaten in einer Patt-Situation. Komme aus dem Raum Hamburg.
Es droht zeitnah eine konsequenzenreiche Entscheidung.
Ich möchte jetzt nicht zuviel Details online stellen, was mich identifizieren könnte, aber nur soviel, ich bin 25 Jahre verheiratet, zahle für 2 studierende Kinder alleine. Die Ehe lief nie wirklich gut. Es gab S. einmal alle 3-4 Monate und vor 10 Jahren drei Jahre überhaupt nicht mehr. Das führte mich zu einer Affäre. Als es aufflog, gab es großen Krach und ich beendete es.
Es lief weiter unbefriedigend. Ich schaffe voll, zahle fast alles, die Frau verdient 500 Euro, ich fahre täglich 2 Stunden berufsbedingt.
In den letzten Monaten eskalierte es, mir wurde immer öfters Scheidung und Auszug angedroht, und ich lernte jemanden auf einer Feier kennen, es funkte und mit dem ich nach kurzer Zeit zusammen zog.
Die neue Beziehung funktioniert hervorragend, bis auf ein Problem. Die Partnerin ist völlig loyal, aber es gab schon 5-6 mal Situationen, die existenziell sind.
Sie sagt sie sei kompliziert, wenn sie verletzt werde, verliere sie das gute Gefühl, und könne niemals etwas vergessen. Sie trenne sich dann.
Bingo, ich verlasse meine Familie wegen ihr, bekomme die Scheidung, bin finanziell derzeit nicht alleine überlebensfähig, da ich 2100 Euro für die drei bezahle und verliere 1000 Euro Rentenanspruch, werde dann von Altersarmut betroffen sein. Meine Partnerin hat keine Rentenansprüche, verdient nur 1200 netto.

Ich habe nun ein Dutzend mal einen Umkehrversuch gemacht und nicht geschafft, weil wir sehr gute Zeiten haben, bis auf die wenigen aber deftigen Situationen. Meine Frau hatte nun die Nase voll.
Als es das letzte mal das Problem mit der Freundin gab (hat halben Tag angehalten) Hatte ich das Gefühl muss retten was noch geht und habe meine Frau kontaktiert. Nach viel Geschrei gelang es wieder etwas aufzubauen. Wir reden wieder miteinander und ruhig (was früher immer nur ein paar Wochen funktionierte) Sie weiß nicht ob sie darüber hinwegkomme, aber ich könne zurück kommen.
Wenn ich noch einmal schwanke kommt die Scheidung mit voller Härte. Dann wird es heftig wegen der falschen Hoffnung und bestimmt 1500 Euro Unterhaltsnachzahlung, die werden dann eingeklagt. Und meine Rente ist zu 50% futsch.
Die Freundin zu verlassen habe ich grosse Probleme; wir haben gerade seit paar Monaten unsere gemeinsame Wohnung bezogen, und sie hat ihre Wohnung aufgegeben. Wenn sie nicht den einen Punkt hätte, wäre es einfacher.
Bei der Frau fühle ich mich derzeit auch gut, aber das hat x-mal nur für kurze Zeit funktioniert.
Ich habe Rückkehr zugesagt, und Angst mich falsch zu entscheiden. Nun habe ich nur noch wenige Tage Zeitfenster, dann knallt es endgültig, was mir Angst wegen der Konsequenzen macht die unwiderruflich sind. Wäre das andere nicht überschattet, könnte ich es schaffen. Andererseits bringe ich es nicht fertig eine gut funktionierende Beziehung auf die Straße zu setzen. Da gäbe es dann auch definitiv kein zurück.
Wie kann man das entscheiden mit der Angst im Nacken samt Zeitdruck. Meine Frau sagt entweder oder, Psychologen kann man Monate warten um zu reden.
Wer hat eine Idee, wie man Zeit gewinnen kann ohne morgen hüh oder hott sagen zu müssen, und wie man schnell zu einem Entschluss kommen kann. Kinder sind übrigens gegen Rückkehr, aber das zählt nicht.

12.11.2016 10:15 • #1


A
Was soll man da raten? Einmal zur Schuldnerberatung zu gehen. Versuch alleine und selbständig zu leben. Was für ein eigenartiger Deal mit deiner Frau.....

12.11.2016 10:43 • #2


A


Zwischen zwei Beziehungen, Entscheidung drängt

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VictoriaSiempre
Was nutzt es Dir denn, noch Zeit zu gewinnen? Deine Situation wird in 2 Monaten, einem Jahr oder fünf Jahren doch nicht anders aussehen. Liest sich so, als ob Du eine Probezeit mit Deiner Freundin verlängern möchtest - geht es gut, dann bleibst Du da, wenn nicht, gerne zurück zur Ehefrau (die Du besser kennst und einschätzen kannst, ach ja - natürlich den Unterhalt nicht zu vergessen).

Wie wäre es denn mal, eine zeitlang ganz alleine zu bleiben und ohne Netz und doppelten Boden zu leben?

Du bist mit Deiner Frau 25 Jahre verheiratet und hast genau so lange Eure Rollenverteilung doch ganz offensichtlich akzeptiert. Dann gehört bei einer Auflösung des Ehevertrages halt auch dazu, dass Dein Einkommen und Deine Rente entsprechend aufgeteilt wird. Mag bitter für Dich sein - ist aber ja nun mal so. Da musst Du durch, das haben andere auch geschafft.

Wenn Du rein aus finanziellen Gründen zurück zu Deiner Ehefrau gehst, dann wird das mMn eh nix mehr. Du wirst unglücklich sein (und evtl. die nächsten Affären suchen) und Deine Frau wird es auch merken und unglücklich sein.

Also: Mann oder Maus. Die Entscheidung liegt bei Dir! Und die kannst Du nicht ewig hinaus schieben!

12.11.2016 11:05 • #3


Herztot
Sorry ich lese hier nur Geld, Geld, Geld.
Wenn du aus einer Ehe gleich in die nächste Beziehung ziehst, mit allem drum und dran, glaubst du, du hättest mal irgendwann in dieser Zeit dein Leben mit Abstand betrachten können? Etwas analysieren und mit nehmen können, dass es deiner Entwicklung dient?
Was glaubst du was passiert, wenn du zurück gehst? Wo siehst du dich in 5 Jahren? Was glaubst du, wenn du bleibst? Du verlangst von deinen Frauen eine Sicherheit zu bekommen, die du dir nur selbst geben kannst. Das ist sehr egoistisch. Du betrügst deine Frau mit ihr und das was du jetzt machst, du hintergehst deine Freundin.
Nur zu deinem Vorteil. Versetzte dich mal in deren Lage, falls du das überhaupt kannst. Und alles das hast du vorher ausrechnen können.
Und nur du kannst dich aus dem Sumpf in den du dich begeben hast wieder raus ziehen.
Hättest du mit deiner Ehefrau eine Paarberatung aufgesucht, versucht mit allen Mitteln die Ehe zu retten, dich dann getrennt, weil es nicht geklappt hat, dann... Wäre nicht passiert, klar Geld ist ein guter Klebstoff, macht aber in keinem Fall glücklich.

12.11.2016 11:10 • #4


U
Ich weiss, wie beschissen die Situation ist, aber ist halt der Stand wie er ist. Wer sagt denn dass ich die Rollenverteilung die Jahre so akzeptiert habe, oder jetzt wo die Kinder außer Haus sind, gut finde?
Lösen läßt sich das nur aktiv durch mich oder passiv, indem eine oder beide eine Entscheidung treffen.
Dennoch bin ich wie gelähmt, weil ich eine Angstproblematik habe.
Es hatte sich ja nicht ohne Grund so entwickelt, wie es ist.
Ich will hier nicht bemitleidet werden, sondern wer war schon mal in so einer Lage, und wie findet man da den richtigen Ausgang?

12.11.2016 11:22 • #5


Herztot
Es kann keinen richtigen Ausgang geben, weil wir nicht in die Zukunft gucken können.
Niemand kann hellsehen. Ist deine Freundin auch warm gewechselt?
Ich würde das Geld ganz gesondert sehen und dann gucken wie es sich anfühlt.

12.11.2016 11:26 • #6


S
Deine Frau will endlich Klarheit, aus ihrer Sicht absolut verständlich. Das Ganze geht jetzt ja schon ziemlich lange und warum sollte sie sich jetzt nochmal von dir hinhalten lassen? Du bist schon ziemlich lange ausgezogen und agierst jetzt mit ihr heimlich. Das bietet doch keinerlei Perspektive für deine Frau.

Deine Freundin scheint dir nicht das zu bieten, was du an Sicherheit auf eine gemeinsame dauerhafte Beziehung von ihr erwartest und du hast jetzt, während des Zusammenlebens mit ihr wohl Charakterzüge entdeckt, die dich in dieser Einschätzung bestätigen.

Ich finde auch, du solltest dich zuerst einmal hinsichtlich deiner Gefühle nochmal überprüfen. Mit welcher der beiden Frauen möchtest du alt werden und dann entsprechend handeln.

Deine Überlegungen zu deiner finanziellen Situation sind prinzipiell ok, allerdings wusstest du doch während deiner Ehe schon, dass du deine Rente mit deiner Frau teilen musst. Das müsstest du ja auch, wenn ihr euch nicht getrennt hättet. Ob du immer damit einverstanden warst, dass deine Frau nur wenige Stunden gearbeitet hat, ist doch jetzt total irrelevant, weil du dich auch mit dieser beruflichen Situation arrangiert hattest. Wie deine finanzielle Situation sich gestalten könnte, die beiden studierenden Kinder, deine Frau, du ... hast du dir bei deinem Auszug nicht überlegt?

Vielleicht könnte deine Frau jetzt mehr arbeiten, nach 25 gemeinsamen Jahren, ist es vermutlich für sie auch schwierig jetzt einen Job zu finden.

Irgendwie kommen mir deine Gedanken zu den Finanzen auch ein bisschen vorgeschoben vor, um nicht wirklich über deine jetzige Beziehung nachdenken zu müssen, in der du wohl doch nicht so glücklich bist, wie du dir das erhofft hast.

Du stehst jetzt immer noch oder wieder zwischen zwei Frauen, nur kannst du diesmal nicht entscheiden oder manipulieren, du hast keine Kontrolle über die Situation und das macht dir vermutlich zu schaffen und verstärkt deine Zukunftsängste.
Nur mal so nebenbei: So ähnlich hat sich vermutlich deine Frau gefühlt, als du dich von ihr getrennt hattest.

12.11.2016 11:53 • #7


A
Aber es ist doch toll eine Schuldige zu haben. Die Frau, die nicht arbeiten wollte....pffft! Wie eine Rollenverteilung in der Ehe aussieht entscheidet man doch gemeinsam. Ihr habt nun mal dieses Modell gewählt. Du Opferst jetzt Kohle und sie hat auch Berufsjahre geopfert.


Komm mal raus aus deiner Opferrolle und dem Selbstmitleid. Dann kannst du auch wieder aktiv werden!

12.11.2016 12:05 • #8


VictoriaSiempre
Doch, Du hast die Rollenverteilung akzeptiert. Auch wenn Du es vielleicht nicht gut gefunden hast, hast Du diese Aufteilung mitgemacht - ansonsten hättest Du es viel früher ansprechen, dass es Dir so nicht passt und die Notbremse ziehen müssen. Jetzt darüber zu klagen, ist müßig.

Aber ich denke auch, dass es zwei Paar Schuhe sind: Finanzen und Gefühle.

Beim Geld ist es doch relativ einfach, Rechtsicherheit zu bekommen. Geh zu einem Anwalt für Familienrecht und lass Dir ausrechnen, was Du zahlen musst. Da Deine Ehe lange gedauert hat und je nach dem, wie Deine Frau wieder beruflich einsteigen kann, wird evtl. noch nachehelicher Unterhalt fällig (der aber wahrscheinlich niederiger sein wird als der Trennungsunterhalt). Deine Kinder sind in absehbarer Zeit mit dem Studium fertig, da fällt der Unterhalt dann weg und schwupps - ist wieder mehr Geld in Deiner Kasse (ja, in der Deiner Frau vermutlich auch). Die erworbenen Rentenpunkte werden geteilt, da beißt die Maus keinen Faden ab. Klar hast Du dann weniger Rente, aber Du hättest Dein Renteneinkommen doch eh mit Deiner Ehefrau teilen müssen (es sei denn, Du warst schon immer Herr über das Familieneinkommen und hast Deiner Frau das Haushaltsgeld zugeteilt ).

Der Selbstbehalt wird Dir ja immer bleiben und letztlich: Was sind schon finanzielle Einbußen gegen die Möglichkeit, die ganz große Liebe entlich leben und genießen zu können? Das meine ich nur fast ganz ohne Ironie.

Du kannst den Kuchen nicht essen und behalten.

12.11.2016 15:42 • #9


A


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