1 Gemeinsame Wohnung und Streß ist es jetzt schon!

Hallo! Bin schon länger stille Gastmitleserin und habe mich jetzt registriert, da ich irgendwie nicht weiß, wie ich mit der gegebenen Situation umgehen soll.

Bin 38 Jahre alt, mein Partner 42 Jahre. Kennen gelernt haben wir uns über das Internet (FB) letztes Jahr. Haben dann viel geschrieben und telefoniert und führten eine Zeitlang eine Fernbeziehung (350 km Entfernung). Ende März d.J. ist er zu mir gezogen. Meine Wohnung ist auf Dauer jedoch zu klein, weshalb wir uns jetzt unsere erste gemeinsame Wohnung gesucht und gefunden haben. Und da beginnt der Streß jetzt.... Ich suche die Küche aus (nach seinen eigenen Worten hat er hiervon keine Ahnung). Bin mit ihm zusammen beim Planen gewesen wegen Farbe etc. pp.

Am kommenden Samstag bestellen wir die Küche. Habe noch ein paar Änderungen vorgenommen, da mir der 1. Vorschlag nicht gleich gefiel. Diese Änderungen wollte ich ihm heute zeigen. Habe ihm dies gesagt und dann ging es los. Ihm interessiert das nicht mehr, ich soll machen, was ich will. Wegen einem Kleiderschrank soll ich mich jetzt selbst drum kümmern, da er bestimmt keinen gebrauchten Kleiderschrank aus dem Internet kaufen wird (weshalb, warum - weiß ich nicht)

Alles ist ihm viel zu stressig, ihm schmeißt es die Nerven wegen (nach seinen eigenen Angaben). Ich habe auch einen Vollzeitjob und klar ist das Geld derzeit etwas eng, wegen Umzug, Neukauf diverser Sachen etc. Und dann trotzdem noch so großkotzig sein und keinen gebrauchten Kleiderschrank aus dem Internet kaufen wollen!

Irgendwie habe ich das Gefühl, als wäre es kein Miteinander mehr, sondern ein nebeneinander und teilweise gegeneinander.

Bin selbst bestimmt auch keine einfache Person, doch mit mir kann man in einem normalen Ton über alles reden. Und er wird immer sofort gleich aufbrausend. Sage ich ihm das, ist kurz Ruhe aber auch dann geht es irgendwann wieder los.

Vielleicht war ja jemand in einer ähnlichen Situation - wie habt ihr denn da reagiert? Einfach Augen zu und durch.... In der Hoffnung, daß sich die Streßsituation wieder einpendelt?

Ihr kennt euch erst kurz, vielleicht solltet ihr zwei eigene Wohnungen nehmen.
Es scheint ihm alles zu viel zu werden- warscheinlich fühlt er sich durch deine (verständliche) Planerei erdrückt.

Wenn ich eins im Leben gelernt habe, ist es, nie wieder mit jmd. nach kurzer Zeit zusammen zu ziehen.

Es ist einfach wahr, dass man sich nicht kennt. Man verliebt ist, es aber noch keine Liebe ist. Diese wächst erst.

Aber, dass sind meine Erfahrungen. Da ihr den Mietvertrag schon unterschrieben habt, müsst ihr da wohl durch.

Alles Gute.

Hallo Verwirrte,

ihr lernt gerade neue Seiten und Eigenschaften aneinander kennen. Das ist so, wenn eine Beziehung das erste Mal in eine Stressphase kommt. Durch so eine Probe muss wohl jede Beziehung mal durch... Bei den einen ist es die erste gemeinsame Wohnung, bei den anderen der Haubau durch den die Nerven blank liegen, ein Arbeitsplatzverlust, ein Todesfall in der Familie... es gibt vieles, was Stress in eine Beziehung bringen kann. Und einen den Partner plötzlich in einem neuen, bis dahin unbekannten Licht sehen lässt...

Jetzt wird sich zeigen, ob ihr solche Situationen miteinander durchstehen könnt, ob ihr miteinander könnt und es schafft, euch zusammenzuraufen - oder nicht.

Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung helfen da weiter... und da frag ich mich ehrlich gesagt, wie es damit bei euch steht? Das hier

Zitat:

Und dann trotzdem noch so großkotzig sein und keinen gebrauchten Kleiderschrank aus dem Internet kaufen wollen!

klingt schon sehr genervt und herablassend.
Hör mal in Dich rein... musstest Du Dir da jetzt nur mal Luft verschaffen und Dampf ablassen, weils die letzte Zeit so schwierig war, spürst aber im Grunde immer noch große Zuneigung zu ihm? Oder sind die Gefühle generell schon so stark abgekühlt, dass Du ernsthaft Zweifel hast, ob das nochmal was wird?

Danke für eure Antworten!

Nach einer sehr ruhigen Aussprache dürfte jetzt soweit alles geklärt sein!

Tut gut, hier sich einfach mal Luft zu machen und die Ansichten von Anderen zu hören und zum Nachdenken anfangen.

Alles weitere zeigt die Zeit