Plötzliche trennung, gemeinsame wohnung!

L
hallo zusammen,

mich hat es vor 5 tagen getroffen. nach 4 jahren glücklicher und weitgehend harmonischer beziehung hat er DI abend mit mir schluss gemacht. ich kann es immer noch nicht richtig glauben (ok, so langsam setzt es sich, realisiere ich, dass er das wirklich auch so meint).
ich wollte mit ihm alt werden. er zog vor knapp 2 jahren zu mir, löste seine wohnung auf, verkaufte alles. die ersten 3,5 jahre waren richtig super, es gab kaum probleme. wir sind uns sehr ähnlich, grundsätzlich und von den interessen her. er war früher etwas ruhiger, kam aber immer mehr aus sich raus und hatte dann richtig spaß, seine bedürfnisse kund zu tun. was ich prima fand. wenn es streit gab, konnten wir den i.d.r. schnell klären. irgendwas ist diesen sommer passiert, und ich weiß nicht genau, was.

ich dachte, wir hätten eine vorrübergehende krise: ich wurde überraschend arbeitslos, er schulte um, prüfungsstress, jobsuche. klar waren wir beide gereizt und hatte dünne nerven. dazu kam, dass sein umgangston insgesamt immer rauher wurde. für mich sah es so aus, dass der fiese ton, der in seiner umschulung vorherrschte, den er immer als sehr belastend empfand, auf ihn übersprang. er meinte, es wäre der prüfungsstress, der ihm zusetzte. wir motzten uns also immer öfter an. eine fiese dynamik. das ist mir aber durchaus aufgefallen und ich hatte versucht, dagegen zu steuern. hab ihm immer wieder gesagt: hey, wir sind partner, ich bin nicht dein feind, ich bin deine freundin! ich habe ihn auch öfter gefragt: bis du glücklich, geht es dir gut mit unserer beziehung? was er immer überzeugend bejahte.

tja, weihnachten und die feiertage war es harmonisch und nett bei uns, es schien aufwärts zu gehen. dann wurde es wieder schlimmer. ich fragte ihn auch: was bist du so feindselig zu mir? dieses mal: stress wegen geld, eine überraschende anschaffung. er hatte eh immer viel noch nebenbei gearbeitet, um sich die schule leisten zu können, zeitweise haben wir uns kaum gesehen. jetzt, anfang des jahres, war dann klar, ab mitte januar werden wir beide viel zeit zusammen zuhause verbringen. ehrlich gesagt: mir graute davor, ich hatte kein gutes gefühl dabei ...

mir fiel auch vor wochen schon auf, dass er immer mehr ohne mich, mit anderen, unternimmt. seine bestandene prüfung wollte er nicht mit mir feiern. dafür aber mit seinen mitschülern. da war mir klar, hier läuft was schief. zärtlichkeiten wurden auch immer weniger, hörten dieses jahr dann ganz auf. anfassen wurde mit bösem knurren beantwortet. sehr frustrierend.
ich gab so schnell nicht auf, wünschte mir mehr nähe, gemeinsamkeit, action. er hat mich dann jetzt für februar noch eine reise buchen lassen, valentinstag wollten wir essen gehen. dienstag wollten wir auch gemeinsam etwas unternehmen, es gab wieder weder einer totalen kleinigkeit zoff (ich schlürfte meinen kaffee zu laut! u.a.), er verließ wortlos das haus und machte abends schluss. weil es immer zoff gibt wenn wir was machen (beispiel konnte er mir keins nennen) und seine gefühle dabei wohl verloren gegangen sind.

ich fiel aus allen wolken! ich war mir sicher, wir schaffen das, wenn wir beide das wollen. aber da scheine ich sein wollen deutlich überschätzt zu haben! wir haben so eine stabile basis, sind uns so ähnlich. ich finde ihn toll. ok, seit dieser woche nicht mehr so sehr, mein vertrauen hat schwere schlagseite erlitten. er meint das total ernst. ohne vorherige ankündigung, ohne jegliche beziehungsarbeit, schluss ende finito. sein erster gedanke, wir fahren trotzdem noch zusammen weg, gehen essen, er schläft weiter im gleichen bett ...
hab ihn aufs sofa ausquartiert und werde nicht mit ihm wegfahren. bin ziemlich fassungslos, so hätte ich ihn NIE eingeschätzt. er ist eiskalt, reserviert. schalter umgelegt. dass ich unsere WG blöd finde, findet er wiederum total blöd, das hatte er sich wohl einfacher und unkomplizierter vorgestellt. ich hatte in den letzten wochen manchmal gesagt, hey, wir agieren hier wie mitbewohner, ich würd mich lieber wie ein liebespaar fühlen. da dachte er sich wohl, gute idee... nachdem ich in diese woche mit tränen, frust und wut ob der neugeschaffenen tatsache konfrontiert und das gespräch, dass nicht statt fand, gesucht habe, sucht er jetzt mit hochdruck nach einer wohnung.

ich wundere mich, wie viele menschen nach einer trennung noch eine weile zusammenwohnen. das ist total belastend, finde ich! zu einem freund kann er nicht, ich überlege gerade, ein paar tage wegzufahren außerdem warte ich auf einen neuen arbeitsvertrag, wenigstens dürfte dieses problem auf meiner seite damit gelöst sein, glück im unglück! (ob er darauf neidisch ist?)

tja, lange rede kurzer sinn: wie gestalten wir unsere temporäre zwangs-WG am besten? ich habe sorge, dass die stimmung hier immer schlechter wird, eigentlich sind wir beide beherrschte typen, ich möcht keinen rosenkrieg oder psychospielchen ... ich kann ihn gerade gar nicht mehr einschätzen, versuche, ihm aus dem weg zu gehen, nicht leicht in einer kleinen 2zkb wohnung.

08.02.2015 23:13 • #1


V
Hallo lisboa,

mit geht es gerade ähnlich wie dir!
Ich wohne auch mit meinem Partner zusammen und ich habe irgendwas gemerkt und wurde super unsicher und bohrte ständig ob alles gut sei. Dann am Freitag seine Aussage er weiß nicht ob er die Beziehung noch will! Ich hab dann ein paar Sachen gepackt und bin zu meinen Eltern! Seit dem Funkstille! Heute ist der Tag an dem ich mal wieder in die Wohnung muss bzw will weil ich mich auch nicht vertreiben lassen möchte. Schliesslich ist es auch meine Wohnung! Trotzdem graut er mir davor!
Mir geht es auch super schlecht, kann nicht essen nicht schlafen! Ich denke euch wird der Abstand so schlimm wie es gut tun, um mal über alles nachdenken zu können und dann in Ruhe eine Entscheidung treffen zu können. Manchmal finde ich schmeißt man zu schnell alles hin!
Ich würde bewusst Abstand suchen und mal abwarten, Vlt ändert es noch was an der Situation! Ich drücke die daumen!
Ich finde es schön das man nicht alleine mit seinem Kummer ist und es anderen auch so geht!
LG

09.02.2015 15:12 • #2


A


Plötzliche trennung, gemeinsame wohnung!

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L
hallo Va89nessa,

oh, ich wünsche dir viel kraft, wenn du in eure wohnung zurückkehrst! wird er da sein? das ist ja noch richtig frisch!

hast du dir schon gedanken gemacht, wie es weitergehen soll? ich gewöhne mich gerade an die situation (ne gar nicht!), naja immerhin schaffe ich es, ihm ohne zu heulen zu begegnen. aber eigentlich ist es total fies, in unserer wohnung standen immer alle türen offen, jetzt wohnt er im wohnzimmer, ich im schlafzimmer, jeder hinter geschlossener tür ... bad und küche teilen wir, gerade hab ich mal seine zwei sachen mit abgewaschen, in alltagskrams gab es eigentlich nie probleme, die zwei tassen stehen zu lassen fand ich dann auch albern. er ist gerade auf job- und wohnunggsuche...

wie lange dauerte eure beziehung? ja, einfach alles hinschmeißen ... schock! bei uns ist der zug abgefahren, er will ganz klar nicht mehr... du scheinst noch hoffnung zu haben?

liebe grüße

09.02.2015 15:25 • #3


W
Danke für diese Story.
Solche Geschichten bestätigen mich immer darin, dass ich niemals mit einem Freund zusammen ziehen würde.
Weil wenn dann genau so was passiert - dann: Hölle, Katastrophe, Chaos.
Daran ändern für mich auch nichts die 3,5 vermeintlich schönen Jahre, die man vorher miteinander gewohnt hat.

Ansonsten rate ich dir gut dafür zu sorgen, dass er schnell Land gewinnt

09.02.2015 15:29 • #4


L
liebe WiseWoman,

ich bin die letzten beiden jahre regelrecht fan vom zusammenwohnen geworden! naja, alltag konnten wir perfekt, zusammen kochen, aufräumen, abend- und wochenendgestaltung, sehr harmonisch. wir hatten beide plötzlich nur noch halb so hohe monatliche fixkosten, bleibt mehr geld für urlaub übrig...!

aber du hast recht, jetzt rächt es sich. danke für deinen beitrag!
nach dem ersten schock hab ich ihm sehr deutlich gemacht, dass ich keinerlei interesse an einer WG habe. er dachte ja im ernst, bis er weg ist, bleibt alles, also dass er mit mir im gleichen bett weiterhin schläft. ich glaube mein blick hat ihm den gedanke sofort und nachhaltig ausgetrieben. geht gar nicht! tja, die wohnungsituation in unserer stadt ist alles andere als rosig, also eher katastrophal, puhhh. und diese wohnung ist meine, und ich liebe sie, wohne schon länger hier, werde sie bestimmt nicht hergeben. ist echt vertrackt! ich will ja auch nicht die böse sein, die ihn auf die straße setzt! aber ich hasse solche situationen. naja, hatte auch nicht damit gerechnet in absehbarer zeit...

liebe grüße

09.02.2015 15:47 • #5




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