Gemeinsame Wohnung - Trennung noch frisch

Hallo ihr lieben, vor gut 2 Wochen hat sich mein Freund (nach 3,5 Jahren Beziehung) von mir (26) getrennt. Ich war davon schon etwas überrascht, weil wir gerade erst beschlossen hatten, nach einem Streit, an uns zu arbeiten und die Beziehung weiter zu führen. Dann hat er aber gemerkt, dass er eine Blockade hat und mir nicht mehr nah sein kann. Er quält sich offensichtlich nicht weniger als ich mit dem Beziehungsende, aber ich habe in scheinbar so sehr enttäuscht, dass er einfach nicht mehr kann...

Zur kurzen Erläuterung: einen Mega-Streit hatten wir, weil ich ihm auf facebook hinterher spioniert habe und in letzter Zeit auch häufig sein Handy kontrolliert habe. Er hat einfach, für meinen Geschmack, zu viel Kontakt zu anderen Frauen....auch nur rein freundschaftlich. Mit ihm darüber reden konnte ich nie emotionslos. Ich habe so lang gewartet bis alles aus mir raus brach und ich ihm Vorwürfe gemacht habe. Ich kann nicht mal so richtig erklären warum das so kam. Ich hab wohl immer sehr viel Angst davor gehabt ihn zu verlieren.

Nun aber zum eigentlichen Problem: bis gestern Abend dachte ich, die Beziehung wäre noch irgendwie zu retten. Doch gestern hat er zum ersten mal seit der Trennung gesagt, dass ich ausziehen soll. Er will mir kein Datum setzen, weil er eigentlich auch weiß, dass ich mir eine eigene Wohnung nicht leisten kann, aber das ist nunmal die logische Konsequenz der Trennung, oder nicht? Aber eigentlich will ich nicht ausziehen und wieder einen Schritt zurück machen.
Die letzten Tage waren geprägt von Normalität. Ich habe mit ihm fern gesehen, wir waren im Kino, konnten lachen...alles wie gute Freunde. Doch das ertrage ich einfach nicht. Ich möchte Nähe zu ihm...

Mein Problem ist: ich bin finanziell und emotional total abhängig von ihm. Ich wohne erst seit ca. 2 Jahre in dieser Region und bin 500km von meiner Heimat entfernt. Wegen ihm (und einer Ausbildungsstelle, die ich wegen ihm hier gesucht habe) bin ich nur hier her gezogen und kenne so gut wie keinen. Nicht mal ein Hobby habe ich, dass mich ablenkt.

Ich fühle mich gerade sehr einsam und bin mit der auf mich einprasselnden Situation völlig überfordert. Hilfe!

bin jetzt erstmal für 2 Tage zu einer Bekannten gezogen und habe mich krank schreiben lassen, weil ich ständig anfangen muss zu weinen und ich keinen klaren Gedanken fassen kann. Eigentlich will ich nur zu ihm...ich vermisse ihn so sehr.
Am Wochenende werden wir uns auch nicht sehen...wir fahren, getrennt von einander, weg.
Montag Abend werde ich aber spätestens wieder in die Wohnung zurück müssen.
Wie soll ich mich dann nur verhalten?

Hi..

ich kann dich grad sehr gut verstehen, man fühlt sich so einsam und alles hat keinen Sinn mehr. Familie und Freunde fangen ein zwar auf aber die Gedanken an den Anderen lassen einen nie los.

Meine Trennung ist jetzt 6 Wochen her, und mein Gefühlschaos ist noch immer das selbe.

Was bei dir aber jetzt wirklich wichtig ist, du brauchst Abstand und musst da dringend ausziehen.

Ich war auch mit meinem Freund 350 km von meiner Heimat weggezogen, doch ich hab es nicht ausgehalten und wir sind gemeinsam zurück, was jetzt ein Vorteil ist. Du brauchst dein gewohnte Umgebung. Menschen die allein sind, grad in dieser Situation, müssen enorm stark sein.

Zudem merkt der Partner hofft was er hatte wenn es eben nicht mehr da ist. Mein EX ist sofort ausgezogen, was ich am Anfang echt schlimm fand, aber so versuch ich ab und zu wirklich nur was für mich zu machen.
Ich bin viel mit Freunden und Arbeitskollegen unterwegs, dass hilft einen auf jeden Fall für den Moment.
Nehm Kontakt zu Freunden auf, reden hat mir auch geholfen.
Andere Meinungen sind enorm wichtig, auch die deiner Familie.
Les ein Buch und Zeitschriften, gebe nie auf ich hab auch oft die Tage an denen ich nur wein und verzweifelt bin. Das braucht man aber vermutlich auch, dass kann nur zur Verarbeitung beitragen.

Lass den Kopf nicht hängen, auch wenn man glaubt man ist allein, man ist es wirklich nicht.

Liebe Grrüße

Hallo Wolke7,

danke für deine Worte!

Ich mag eigentlich die Region in der ich hier wohne, und da ich noch in der Ausbildung stecke kann ich auch nicht einfach so gehen. Die will ich auch weiterhin machen...das steht ja wohl außer Frage.

Es stimmt schon, dass einem die Freunde auffangen, aber wie schon erwähnt, ich habe hier kaum welche. Die letzten 2 Tage bei der Bekannten waren ok, und ich könnte auch länger dort bleiben, wenn ich wollte...aber ich will eigentlich nicht.
Ich will nur meinen Freund schütteln, so dass er seine Gefühlsblockade los wird und wir uns wieder zusammen raufen.

Mal sehen wie das Wochenende bei meinen Eltern jetzt wird...! Da wird mich wahrscheinlich auch so gut wie alles an ihn erinnern. Er war/ist mein Leben.
Ich finde es ganz grauenhaft, dass ich mich so über ihn definiere...aber ohne ihn ist wirklich alles doof.

Vor allem weil ich merke, wie schlecht es auch ihm geht...! Das kann doch nicht das Ende sein...sonst würde es ihm doch besser gehen, oder?

Meint ihr, es gibt noch einen Weg zurück?

Ach Tränchen,

einen weg zurück gibt es nie aber Wege nach vorn. Wie auch immer die aussehen und wohin auch immer die uns führen.

Meine Trennung liegt 3 Monate zurück.
Nein ein zurück. Mein Ex Freund leidet auch sehr unter unserer trennung , er hat keine andere.

Mittlerweile treffen wir uns wieder ...
Von einem guten Ende will ich noch nicht sprechen. Aber vielleicht von einem guten Anfang.

Vielleicht konnte ich Dir etwas Hoffnung machen, Du klammerst dich da im Moment sehr daran und auch mir half das in der Anfangszeit sehr über den extr. Schmerz.

Lass Dir Zeit.

Zeit ist bei uns so ein Problem...! Er wird ab Mitte Juli ins Ausland gehen für 4 Monate...er ist Soldat. Ich denke, dass vor allem diese Extremsituation (für die er sich freiwillig entschieden hat, ohne mit mir vorher darüber zu sprechen...) auch ein bisschen Schuld daran ist, dass er die Beziehnung nicht mehr will. Denn es heißt: Wenn es vor dem Einsatz schon kriselt ist es danach vorbei. Ich könnte mir aber vorstellen, dass uns das auch stärken könnte...aber er sieht das scheinbar anders.
Für mich ist sein Einsatz von Anfang an ein rotes Tuch gewesen und ich wollte selten mit ihm darüber reden. Ich habe immer gehofft, dass er, aus welchen Gründen auch immer, nicht fährt. Aber nun ist es bald soweit und auch das macht mich ganz wuschig. Dadurch haben wir gar nicht die Chance uns wieder an zu nähern...denn er ist ja nicht da.
Ich werde in den 4 Monaten meine Ausbildung vorzeitig beenden und kann diesen ganzen emotionalen Streß überhaupt nicht gebrauchen. Ich möchte nur ihn und seine Unterstützung...ich habe Angst, dass ich das allein nicht schaffe...er war immer mein Rettungsanker

Weißt du wie viel Zeit dazwischen lag zu seinem Entschluss ins Ausland zu gehen und den Zeitpunkt bei dem du das erfahren hast? Wie lange geht deine Ausbildung noch? Abbrechen würde ich die nicht. Falls du deine Abschlussprüfung wegen den Gedanken an Ihm nicht schaffen solltest, hast du mindestens noch weitere 6Monate. Aber abbrechen ist der falsche weg Du hast außerdem meinen Vollen Respekt

Mhm...so richtig weiß ich gar nicht, wann er seinen Antrag (oder was auch immer) für den Einsatz gestellt hat. Letzten Sommer wurde er plötzlich einberufen und sollte noch in 2012 gehen. Da er aber noch nicht fertig ausgebildet war für den Einsatz, musste er absagen. Da auch er im letzten Jahr sehr überrascht darüber war, könnte ich mir vorstellen, dass er vielleicht 1-2 Monate vorher den Antrag gestellt hat.
Ich habe dann ca. 1 Monat später durch eine Bekannte erfahren, dass er sich freiwillig gemeldet hat :-/
Er konnte wohl nie mit mir darüber reden und wollte es deshalb so hinstellen, als ob der Bund ihn ganz normal einziehen würde...!

Meine Ausbildung ist Anfang/Mitte Januar zu Ende. Im November habe ich die schriftliche Abschlussprüfung und bis dahin muss ich noch mein Abschlußprojekt machen. ...und wir alle wissen wie schnell die Zeit vergeht und die Prüfung auf einmal da ist.
Ich werde definitiv nicht abbrechen. Diese Ausbildung habe ich mir hart erarbeitet und ist quasi meine letzte Chance auf eine wirklich gute Arbeitsstelle.

Morgen fahre ich wieder nach Hause...in UNSERE Wohnung. Ich weiß nicht was mich erwartet und vor allem nicht wie ich mich verhalten soll.
Er hat mir heute ne WhatsApp geschrieben und gefragt wann ich denn zurück bin...er hat wohl seinen Wohnungsschlüssel vergessen (er war übers Wochenende auch nicht daheim). Nach meiner (sehr kurzen) Antwort mit meiner ungefähren Ankunftszeit kam nichts zurück...also weiß ich jetzt nicht ob er zu Hause ist oder nicht. Er hätte ja wenigstens sowas in der Art schreiben können, wie: Ok, dann werde ich auch da sein oder Kommando zurück, hab den Schlüssel gefunden oder what ever.

Könnt ihr mir einen Tipp geben wie ich mich verhalten soll, wenn ich morgen nach Hause komme? Kalte Schulter zeigen oder noch ein klärendes Gespräch suchen (habe immer noch tausend Fragen im Kopf, vor allem: WARUM?!)?
Wir haben uns nun 5 Tage nicht gesehen und quasi keinen Kontakt gehabt.

Ich weiß jetzt schon, dass ich auch heute Nacht wieder lange wach liegen und grübeln werde

Wenn er den Antrag schon selbst abgegeben hat, dann wird es schon vorher für Ihn nicht gepasst haben. Natürlich hätte er zurückschreiben sollen. Habt ihr öfters gestritten? Eine Überlegung die ich habe wäre, dass du nochmal zu deinem Bekannten ziehst. Vielleicht merkt er dann was er an dir hat. Wirst du denn übernommen in deinem Betrieb? Weißt du das vielleicht schon? Ich würde mich vorsichtshalber an deiner stelle erkundigen, wie du in eine neue Wohnung ziehen kannst. Sei es durch das Amt oder vielleicht als Vorschuss von deinen Eltern.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass er letztes Jahr schon mit der Beziehung gerungen hat. Da sprach er noch mit meiner Familie über Hochzeit, damit ich abgesichert bin...! Ich möchte wirklich ungern bei den Bekannten wohnen. Der weg zur Arbeit wäre noch weiter als so schon. Aber wenn ich es gar nicht aus halte werde ich das natürlich tun. Gestritten haben wir sehr selten und es war auch immer alles sehr harmonisch. Ich habe mit meiner Eifersucht und Neugier alles zerstört, obwohl er mir nie wirklich das Gefühl gegeben hat, das was nicht stimmt. Ich bin leider sehr unsicher und habe starke Verlust- und Versagensängste. Aber diese Einsicht kommt zu spät

Ich würde versuchen ihn morgen zu ignorieren wenn du nach Hause kommst. Auch wenn es hart klingt, aber ich denke du wirst momentan keine Antwort auf das Warum kriegen. Was mir geholfen hat Bekanntschaften zu schließen war bei Facebook in Gruppen zu gehen und Leute zu finden die die gleichen Interessen haben.

ich werde schauen wie er sich verhält und ihm sagen, dass wir so wenig wie möglich Kontakt haben werden in den nächsten Wochen...mal sehen wie das klappen wird.

Ja ja, Leute mit gleichen Interessen finden...aber da braucht man erstmal wirkliche Interessen.
Ich habe die letzten 7 Jahre entweder fürs Studium gearbeitet (und nebenbei mit Freunden den ein oder anderen Cocktail genossen) oder für die Ausbildung (weil Studium dann doch nicht geklappt hat). Da ich zur Arbeit eine Stunde fahre habe ich abends, nach einem 11 bis 12 Stunden Tag, kaum noch Lust irgendwas zu machen, außer mich manchmal ins Fitnesstudio zu schleppen. An den Wochenenden sind wir häufig ins Kino gegangen oder zu Spiele-Abenden bei Freunden. Ich bin kein Party-Gänger mehr...!
Außerdem gehe ich auch lieber in eine schöne Ausstellung oder Theateraufführung oder schaue mir zu Hause Filme/Serien an als zum shoppen oder Biertrinken zu gehen. Und das sind alles Dinge die Leute in meinem Alter eher weniger tun. Oder irre ich mich da sehr?

Oh man...ich war mal ein so geselliger Mensch und nun ?

Wenn man wenig zeit hat, ist es natürlich blöd. Mir hat es wirklich geholfen bei Facebook anzumelden. Ich bin kein Freund von Facebook und habe auch nicht wirklich viel Zeit. Ist heutzutage allerdings eine gute Möglichkeit Menschen mit gleichen Interessen zu finden. Du könntest z. B. nach Gruppen suchen mit Filmen die dich interessieren um ins Gespräch zu kommen. Theater wäre auch eine gute Möglichkeit. Man muss sich wirklich überwinden um neue Leute kennenzulernen

Nun bin ich wieder zu Hause und er ist auch da. Mehr als ein Na? zur Begrüßung kam nicht von ihm!
Ich habe erstmal in Ruhe meine Sachen ausgepackt und ihn quasi ignoriert. Ich war mehrmal im Wohnzimmer, in dem er sich aufhielt...aber es kam nichts aus seiner Ecke. Also habe ich tief durch geatmet, sein Bettzeug geschnappt und ihm ins Wohnzimmer gelegt. Dann, zurück im Schlafzimmer, bin ich wieder in Tränen ausgebrochen.

Ich will das er etwas zu mir sagt. Ich will, dass er irgendeine Reaktion zeigt...aber nichts passiert. Bin ich ihm denn schon so egal?
Obwohl ich das nicht glaube....er sieht sehr schlecht aus.

Morgen muss ich wieder arbeiten...wie sehr es mir davor graust.
Einem Kollegen habe ich schon erzählt, dass es vorbei ist (*autsch*)...für den Rest werde ich versuchen das fröhliche Mädel zu sein, dass ich war. Irgendwie wird der Tag schon rum gehen...!

@Pen88: ich werde mir deinen Tipp annehmen...noch bin ich aber nicht bereit dazu...noch schmerzt alles zu sehr.

Das Gefühl kenne ich. Ich habe öfters Phasen, an den ich an meine ex denke. Auch wenn es jetzt schwer zu glauben ist, es wird mit der zeit leichter. Ich wollte es am Anfang auch nicht glauben. Liest du vielleicht gerne? Du solltest nämlich irgendwas finden um dich abzulenken. Da du eine lange Fahrt hast, weiß ich nicht ob du es schaffst einfach mal nach draußen an die frische Luft in einen Park zu gehen. Zuhause zu sein, tut dir nämlich momentan nicht gut. Cocktailbars würden sich vllt. auch eignen. Einfach mal rauskommen. Weil du ja auch geschrieben hast dass du Cocktail magst.