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1 Jahr und 35 Tage danach

U
Da hast du sicher recht. Trotz allem, geht so was ja eigentlich nie an einem völlig Spurlos vorbei. Und nicht immer ist ein neuer Partner der Grund für eine Trennung. Denn tief in einem drin, bleibt etwas zurück. Jeder Mensch ist mit allen Menschen verbunden. Ob man sich dessen bewusst ist oder nicht. Trennung ist nur eine Illusion. Und wenn man längere Zeit mit einem Menschen verbracht hat und auch intim geworden ist, existiert diese Verbindung, sogar noch stärker.

Am Ende ist aber auch ein neuer Partner nicht unbedingt Garant dafür, das es keine weiteren Gefühle und Emotionen gegenüber dem alten Partner gibt. Vermutlich ist das Thema und die Umstände jeder Beziehung/Partnerschaft einfach zu komplex und vielschichtig um darauf definitive Antworten geben zu können...

04.04.2014 17:19 • #16


S
Hallo alle miteinander....
schön zu wissen, das ich damit nicht alleine bin. Also ich meine, bei mir sind seit der endgültigen Trennung
schon vier Monate vergangen. Ich denke, bei mir wird es sehr, sehr lange dauern das zu verarbeiten und wieder im Kopf und Herzen frei zu sein. Ich kann ja nicht mal komplett loslassen, momentan zumindest noch nicht,was auch immer das heißen mag, obwohl mein Ex Mann nicht stehenbleibt was andere Frauen betrifft, er hat mir auch nie irgendwas an Hoffnung vermittelt, ganz im Gegenteil, nach 8 intensiven, allerdings sehr schwierigen gemeinsamen Jahren, hat er mich innerhalb weniger Wochen aus seinem Leben geschmissen, mit Scheidung und allem TamTam. Ohne ein Wort des Bedauerns, des Traurig seins, nichts. Kein nettes Wort, keine gefühlsmäßige Regung seinerseits, keine Antworten auf meine Sms gefühlsduseligen Arien, mein Fragen nach dem Warum, blabla... Nein. Das völlige Gegenteil: er sagt und schreibt mir wenn, wie gut es ihm ohne mich geht, wie toll sein Leben und alles ohne mich ist...nur sowas höre bzw. lese ich von ihm.- Nichts also was mich auch nur annähernd hoffen lassen könnte. Dennoch sitze ich hier in meinem emotionalen Trauerloch, heule mir die Augen aus dem Kopf, überlege was ich bloß machen könnte, dass er sich mir wieder annähert, etc.... Ist das nicht völlig bescheuert und albern von mir?!
Es wird ewig dauern, eine neue Beziehung, bzw. ein neuer Mann in meinem Leben ist soweit entfernt und völlig undenkbar....
Ach man, ich möchte nicht mehr traurig sein....
Ich grüße euch ganz lieb...

04.04.2014 17:22 • #17


A


1 Jahr und 35 Tage danach

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U
Stürmchen,

ich verstehe sehr gut wie du dich fühlst. Ganz ehrlich.

Vielleicht hilft dir das, was ich seit meiner letzten Trennung für mich, als meine Wahrheit, erkannt habe.

Alles was passiert, hat (s)einen Sinn. Immer. Überall. Ob wir das erkennen können oder nicht. Ob wir das akzeptieren können oder nicht.
Nur unser Denken lässt uns leiden. Unsere Gedanken die uns da sagen eigentlich sollte/sollte nicht... oder er/sie ist für mein unglück verantwortlich oder wenn er/sie doch nur... erzeugen das Leid in uns. Es ist ein Widerspruch gegen die Wahrheit, gegen die Realität und gegen das Leben. Es ist der pure Wahnsinn. Das was jetzt im Moment ist, das ist. Sich dagegen zu wehren ist völlig Absurd, weil es nichts daran ändert, außer das man sich bedeutend schlechter fühlt.
Das was ist, ist einfach. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb prüfe deine Gedanken auf wahrheitsgehalt. The Work von Byron Katie kann einem da die Augen öffnen!

Alles was wir in jedem Moment erleben, ist das was wir erleben dürfen und sollen. Es ist niemals zu viel für uns. Wir bekommen nur das mit dem wir auch Umgehen können. Jede dieser Erfahrungen ist ein Zeichen des Lebens für eine neue Wachstumsphase. Wenn wir das ignorieren und nicht wahr haben wollen, erzeugen wir uns selbst schmerz und leid. Es wird sich solange wiederholen, bis wir bereit sind zuzuhören, hinzuschauen und am Ende auch zu Handeln und daran zu wachsen.

Wir sind alle niemals allein. Wir sind nicht die ersten die uns jetzt so fühlen wie wir es tun. Es gibt über 7 Milliarden Menschen auf der Welt. Wie hoch ist die wahrscheinlichkeit, das wir die einzigen sein könnten, geschweige denn die ersten.

Absolute ehrlichkeit, aufrichtigkeit und liebe sich selbst gegenüber ist Voraussetzung für Wachstum, Erkenntnis und Akzeptanz im Leben. Ohne diese Elemente, bleiben wir gefangen.

Woher weiß man denn, das der Ex Partner wirklich der richtige für einen war? Woher weiß man den, das der nächste nicht der Partner ist, den wir schon immer haben wollten? Niemand weiß das. Woher auch.

Das was jetzt im Leben ist, ist einfach. Wenn man das erkennen und sogar lieben kann (weil es ja eh schon da ist) kann man sich befreien.

VLG

04.04.2014 17:39 • x 1 #18


L
Meine Trennung liegt fast 3 Jahre zurück. Ich habe immer noch Tage, an denen es mir schlecht geht, Gott sei Dank werden die Abstände immer grösser.
Ich bin heute so weit, dass ich mir sicher bin, dass ich ihn nie zurücknehmen würde, aber wir hatten einfach unheimlich schöne Jahre.

Mich nervt ehrlich gesagt diese Einstellung, dass man, wenn man wirklich will, loslassen kann und nach vorne sieht und sich dafür nur selber zu lieben braucht.
Und nein, es ist nicht alles vorbestimmt, es wäre furchtbar, wenn es so wäre, dann wäre einem jede Verantworrtung entzogen und man könnte alles geschmeidig laufen lassen. Ich denke, man ist seines Glückes Schmied (wie es so schön heisst) und was passiert, soll nicht so passieren, sondern ist eine Konsequenz unseres eigenen Tuns.
Und natürlich wird einem manchmal mehr aufgebrummt, als man ertragen kann, es gibt sogar einen medizinischen Begriff dafür, das broken-heart-syndrom.

Niemand fühlt sich wohl in der Rolle des/der Leidenden. Ich habe eine naturwiss. Ausbildung und war so verzweifelt, dass ich in alle Richtungen geschaut habe, um mich besser zu fühlen. Von äusserlichen Veränderungen, Sport und Treffen mit Freunden bis hin zu esoterischen Geschichten wie Selbsterkenntnis, Verzeihen und sogar loslassen-ritualen. Ich wollte nichts mehr, als diese Zeit endlich ruhig, sachlich und ausgeglichen hinter mir lassen zu können.

Nun ja, es gibt inzwischen sehr viele schöne und fröhliche Tage, aber diese tiefe Traurigkeit erwischt mich auch immer mal wieder.
Es reicht eben nicht, sich selbst zu reflektieren und nach vorn zu blicken - es hilft, aber es reicht nicht.

ich bin immer noch nicht in der Lage, eine neue Beziehung einzugehen...

05.04.2014 19:53 • x 3 #19


N
Alle sagen immer so schön sich mehr selbst lieben und annehmen zu lernen . das möchte ich auch gerne - wie geht das praktisch?

ich weiß bevor ich mit meinem ex zusammen war, war ich sehr ausgeglichen mit mir selbst, ich hatte meine eigene mitte gefunden, war zufrieden...... und nun bin ich aus dem gleichgewicht gekommen. nach 4 wochen trennung inzwischen, habe ich inzwischen auch immer mehr tage wo ich extrem viel über alles was war nachdenke, auch wenn ich weiß, dass es nichts bringt.

05.04.2014 20:25 • #20


E
Zitat von dreamer_:
aber im grunde war es von mir aus ein Fehler mich auf etwas neues einzulassen ohne mit dem ex abgeschlossen zu haben..


Hi Dreamer,

kannst Du mir genau erklären warum es von Dir ein Fehler war ohne vorher abgeschlossen zu haben?

Grüße Einsicht

05.04.2014 21:26 • #21


U
Was ist eurer Meinung nach der Grund dafür, das es so lange dauert?

Nicht unbedingt generell, vielleicht ja ganz speziell bei jedem einzelnen?

06.04.2014 01:35 • #22


björnt
Zitat von User38992:
Was ist eurer Meinung nach der Grund dafür, das es so lange dauert?

Nicht unbedingt generell, vielleicht ja ganz speziell bei jedem einzelnen?

Weil man im Leben nicht jeden Tag diese besonderen Menschen kennenlernt, die einem selbst auf so vielen Ebenen ähnlich bzw. in einigen Dingen glücklicherweise gegensätzlich-ausgleichend sind.

Man hat Familie, Freunde und Bekannte... jeder dieser Menschen kann einen Teil der eigenen emotionalen Bedürfnisse stillen oder Facetten der eigenen Persönlichkeit teilen. Und das reicht im Grunde, um zufrieden durchs Leben zu kommen (oh ja). (Ein guter Teil der Nothilfe-Tipps in diesem Forum handelt davon sich dessen wieder bewusst zu werden, oder verstehe ich das etwa doch falsch).

Manchmal trifft man Menschen, die mehr sind - oder wenigstens so erscheinen.

Meine damalige Freundin war der erste Mensch in meinem Leben bei dem ich mich vollkommen geborgen gefühlt habe. Und es waren schöne, prägende Jahre. Ein solcher Mensch kann nicht einfach so ersetzt, geschweige denn rasch vergessen werden.

Und:

... denn dass ein Lebenspartner fort ist, bedeutet fast immer, dass er nicht nur einen leeren Platz hinterlässt, sondern auch einen Teil von uns mitnimmt.

VERLUST. Und der Kampf um den Verstand, die langwierige Heilung und die Narben. Der mühsame Weg zurück ins Sonnenlicht.

Zitat von lilly33:
Meine Trennung liegt fast 3 Jahre zurück.

Zitat von lilly33:
Nun ja, es gibt inzwischen sehr viele schöne und fröhliche Tage, aber diese tiefe Traurigkeit erwischt mich auch immer mal wieder.
Es reicht eben nicht, sich selbst zu reflektieren und nach vorn zu blicken - es hilft, aber es reicht nicht.

Ich finde deinen (ganzen) Kommentar super und fühle mich in vielem angesprochen.

Zitat von lilly33:
ich bin immer noch nicht in der Lage, eine neue Beziehung einzugehen...

Ich genieße es zur Zeit, mit vielen Menschen (Männern Frauen) in Kontakt zu stehen.
Ein solches Leben kann erfüllend sein - auch ohne tatsächliche, feste Paarbeziehung.

Obwohl ich eigentlich der Mensch bin, der nur wenige, dafür feste Beziehungen braucht.
Und, da sind wir uns doch wieder ähnlich, ich bin noch nicht bereit dazu, mich
(wirklich tiefgehend) zu öffnen.

Dennoch, ohne Zweifel, mein Leben ist - von diesem Aspekt abgesehen - wieder stabil - und schön.
Auch diese Beziehungssache wird sich irgendwann wieder ergeben.

Dir würde ich es auch wünschen .

06.04.2014 03:46 • x 1 #23


L
Sehr wahr björnt, danke, deine Beschreibung von Menschen die mehr sind - das ist eine treffende Zusammenfassung für die Gründe, warum es so weh tut.

wenn ich an das mehr meines Ex-Mannes denke, waren es das Gemeinsame und auch das Trennende was uns verbunden hat.
Am allermeisten aber vermisse ich das gemeinsame Lachen...

06.04.2014 19:24 • #24


A


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