Hallo liebe Trennungsschmerzende,
der Text ist etwas länger geworden, ich hoffe es liest trotzdem jemand! Habe mich auch um Satzzeichen und Satzbau bemüht
ich (m/29) war nun 2 Jahre mit meiner Freundin (30) zusammen. Die Ausgangssituation ist schon recht kompliziert aber wir haben uns irgendwie damit arrangiert. Sie ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt mit ihrem Mann und Tochter in einem Haushalt. Bevor wir uns kennengelernt haben war es zwischen den beiden schon über einem Jahr aus und sie haben keine Gefühle mehr füreinander. Es ist eine Zweckgemeinschaft hauptsächlich der Tochter zuliebe. Was auch der Grund war weshalb ich mich darauf eingelassen habe, es muss ja nicht für immer so bleiben.
Nun hat sie sich vor 2 Jahren Hals über Kopf in mich verliebt. Für mich war es die erste wirklich längere Beziehung. Ich habe vorher immer wieder Frauen kennengelernt aber mehr als ein paar Wochen und ein kurzes verliebt sein war es nie. Wir haben sehr viel geschrieben und nach und nach auch sehr viel gesehen. Sie war fast täglich bei mir. Für mich war das damals etwas zu viel. Ich bin ein recht introvertierter Mensch, bin viel und gern für mich alleine (sicherlich der Grund für die wenigen Beziehungen bisher) und war es einfach nicht gewohnt dass jemand so präsent in meinem Leben ist. Wir haben auch immer wieder mal darüber gesprochen, ich habe ihr das gesagt, dass ich auch mal Zeit für mich brauche. Ich wollte sie ja keineswegs beiseite schieben, lediglich eine gesunde Balance finden. Jedesmal wenn wir darüber gesprochen haben hat sie das ziemlich mitgenommen. Ich habe mich nicht im Ton vergriffen, aber sie nahm es eben so auf als würde ich sie nicht lieben und bekam Verlustängste. Im Nachhinein betrachtet verstehe ich diese Gefühle.
Nach dem ersten Jahr der Beziehung hatten wir nochmal ein etwas größeres Streitgespräch um das Thema, haben uns aber einigen können dass wir uns zwei- drei- viermal in der Woche sehen und so jeder noch Zeit für andere Dinge hat. Auch das Wochenende wollten wir mehr nutzen da wir uns fast ausschließlich unter der Woche gesehen haben. Das Wochenende hat auch sie gern für sich und ihre Tochter genutzt. Nun verging das zweite Jahr und ich hatte das Gefühl dass es sehr harmonisch lief. Wir sind schon immer gerne für ein paar Tage weggefahren, haben uns ein Ferienhäuschen gesucht und hatten schöne Zeiten. Unter der Woche haben wir uns zwei- drei- viermal gesehen und am Wochenende... da haben wir nach wie vor nichts zusammen gemacht (mit ein paar ausnahmen natürlich). Wenn ich sie darauf ansprach sagte sie meistens sie hat keine Zeit weil immer was los ist (Geburtstage, Familiäres, Freunde etc.) Sie ist kein introvertierter Mensch und umgibt sich gern mit anderen Menschen. Ist ja auch überhaupt kein Problem, also dachte ich sie lässt es mich wissen wenn am Wochenende mal Zeit ist und wir was unternehmen können.
Der Frühling verging, dann der Sommer, dann der Herbst und nun auch der Winter.
Wir waren im September das letzte mal zusammen ein paar Tage weg, seitdem ging es langsam den Bach runter. Wir haben uns nach und nach weniger gesehen, zuletzt einmal in der Woche, streckenweise auch mal eine ganze Woche garnicht. Sie hat seit November eine neue Arbeit (Vollzeit, Nacht bzw. Frühschicht - vorher arbeitete sie Teilzeit). Dadurch hatten wir eigentlich noch weniger Zeit da wir Abends wenn sie bei mir war nach etwa 1 - 2 Stunden ins Bett mussten. Ich habe immer mehr versucht ihr klarzumachen dass ich damit unglücklich bin. Dass sie durch die neue Arbeit natürlich noch mehr um die Ohren hatte war mir bewusst aber es hätte durch Unternehmungen am Wochenende auch ausgeglichen werden können! Ich habe mich immer wiederholt und gesagt es geht mir nur um die Balance. Wenn wir uns von 7 Tagen an 3 oder auch mal 4 sehen ist das absolut ok. Auch mal eine Woche garnicht dafür die Woche darauf mehr. Das verstehe ich unter Balance.
Im Januar diesen Jahres konnte ich es dann nicht mehr und habe gesagt dass ich das so nicht mehr will und wenn sich nichts ändert dass ich es beenden muss. Sie hat gesagt dass sie es versteht aber momentan nichts daran ändern kann. Ich habe es dann beendet. Sie hat ein paar Tage später ihre Sachen geholt und wir haben nocheinmal geredet. Es kamen erstaunliche Dinge heraus. Sie war im prinzip das ganze letzte Jahr nichtmehr richtig glücklich. Sie hat einiges nur vorgespielt. Ich hätte ihr konkrete Vorschläge für die Wochenenden machen sollen und nicht auf sie warten sollen. Sie hat die Liebe nicht mehr gespürt. Über einige andere Dinge haben wir auch geredet. Sie hat nicht gemerkt dass ich sie noch Liebe. Und damit verging Ihre Liebe zu mir wohl auch so nach und nach. Warum hat sie nie darüber gesprochen mit mir? Im Nachhinein betrachtet war ich immer derjenige der sich geäußert hat wenn ihm was nicht passt (ist das nicht normal in einer Beziehung? miteinander reden, Kompromisse eingehen?). An diesem Tag habe ich es das erste mal richtig mitbekommen und verstanden dass sie wohl nicht mehr Glücklich war. Das ihr etwas fehlte.
Wie das aber so ist haben wir dennoch geschrieben. Ich wollte im Endeffekt mit meiner Aktion keine Trennung, ich wollte ein Zeichen setzen dass sich etwas ändern muss! Ich habe ihr seitdem (für meine verhältnisse übermäßig) mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Und musste feststellen je mehr Aufmerksamkeit ich ihr gab desto mehr hat sie sich zurückgezogen. Ich musste immer lange warten bis eine Antwort kam (auch wenn sie die nachricht schon vor Stunden gelesen hat und seitdem immer wieder online war).
Ich denke der typische Fall von hinterherlaufen. Mir war einfach wichtig nicht einfach alles auf sich beruhen zu lassen und hinzunehmen. Ich wollte ihr noch einmal zu zeigen dass mir wirklich etwas an ihr liegt und dass ich jetzt wo ich weiß dass sie mit meinem Verhalten nicht glücklich war auch etwas daran ändern kann. Und das gerne mache. Ihr Standpunkt ist da leider ein anderer, auch in der Vergangenheit hat sie immer wieder gesagt wenn es darum geht dass ich auch etwas anders machen könnte dass sie das nicht will. Sie will nicht dass ich mich wegen ihr ändere. Ich will mich aber nicht ändern, ich will etwas ihr zuLIEBE ändern. Das versteht sie leider nicht.
Es zog sich über Wochen hin. Wir haben uns noch zweimal gesehen. Das erste mal hatte ich einen Neustart vorgeschlagen. Ein neu ineinander verlieben. Wir haben einen schönen Abend draussen zusammen verbracht, über sonstiges gequatscht und die Probleme außen vor gelassen. Geändert an ihrer Zuneigung zu mir hat es nichts. Das zweite mal haben wir uns getroffen um noch einmal über unsere Beziehung zu sprechen. Das konnten wir auch ganz ohne uns in irgendwelche Anschuldigungen und Streitereien zu verzetteln. Auf die Frage ob sie noch eine Beziehung mit mir möchte sagte sie ich glaube momentan nicht. Ich habe ihr gesagt dass ich die Entscheidung akzeptieren (muss) und dass ich aber unter den Umständen auch keinen Kontakt mehr möchte. Wir sind nach hause gefahren und haben uns voneinander verabschiedet.
Am nächsten Tag kam eine Nachricht von ihr dass sie nachgedacht hat und mit einer Verabschiedung unglücklich ist. Klasse dachte ich mir, hat das Gespräch ja doch was bewegt! Ihre Aussage war sie ist durcheinander und weiß nicht wie sie damit umgehen soll. Sie wollte mich nocheinmal treffen um zu reden (wie es weitergeht). Sie war daraufhin aus familiären Gründen am Wochenende nicht da und die Woche darauf die ersten 3 Tage beruflich nicht in der Gegend. Das war nun letzte Woche.
Sie kam am Mittwoch letzte Woche zurück. Am Donnerstag habe ich sie gefragt wann es denn klappt dass wir uns zum reden nochmal zusammen setzen. Sie meinte das klappt erst nächste Woche (diese Woche) da sie am Wochenende für ihre Tochter da sein muss da ihr Mann nicht auf sie aufpassen kann. Ich sagte es wäre vielleicht besser wenn wir uns bis dahin nicht mehr schreiben. Ich hab es nicht ertragen dass sie mich so depriorisiert hat, mir damiot gezeigt hat dass ich ihr nichtmehr wichtig bin. Sie hat mich daraufhin kommentarlos blockiert. Am Samstag schrieb sie mir wieder. Ganz belanglos was ich so mache. Habe mich kurzgehalten und geantwortet. Am Sonntag das gleiche. Abends rief sie mich an und sagte dass sie am Samstag Abend weg war und Sonntag den ganzen Tag draußen unterwegs, die Sonne genießen. Ihre Tochter war bei Ihren Großeltern. Zudem war sie am Samstag mit ihrem besten Freund auf einer Metal Night. Was sie angeblich vorher nicht wusste ist dass es in einem Partnerwechsler war. In einem Swinderclub. Ich muss es wiederholen da mich das im Nachhinein richtig schockiert. Sie meinte lachend es war ganz gruselig und sie ist nach 1,5 Stunden wieder gegangen.
Ich hab das beim ersten Telefonat garnicht richtig wahrgenommen und hab sie danach nochmal angerufen und gefragt warum sie mir nicht sagt dass sie doch Zeit hatte und dass sie doch mit mir reden wollte. Ihre Antwort war dass sie nicht daran gedacht hätte und dass ich sie mit der Fragerei überrumpel. Ich hab den Schock erstmal verdauen müssen und ihr am Abend geschrieben dass sie tun kann was sie möchte, sie soll mit freunden weggehen, sich ausleben, was auch immer tun und dass ich ihr ganz ernstgemeint alles gute wünsche. sie soll mir aber nicht mehr schreiben, in mein leben passt das nicht rein.
Nun sitze ich fassungslos und dauerkopfschüttelnd seit Sonntag hier und bin völlig durch den Wind.
Ich habe mich informiert und auf besagter Metal Night gibt es keinen Dresscode, aber Straßenklamotten sind tabu. Sie sagt sie wusste nicht dass es ein Partnerwechsler ist. Wie kam sie dann rein? Mit Straßenklamotten sicher nicht. Was lief dort? Cocktail an der Bar schlürfen? Aufmerksamkeit von *beep* Männern sammeln? Mehr?
Mein Kopf sagt mir dass das der Gnadenstoß für die Rettung der kaputten Beziehung war. Im Herz ist es leider noch nicht angekommen.
Ich danke allen die diesen langen Text gelesen haben! Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren, was ratet ihr, wie würdet ihr handeln und mit der Situation umgehen? Ich habe sicher nicht alle Einzelheiten beleuchtet aber es ist mehr als genug Lesestoff!
Freue mich auf Antworten!
09.03.2015 21:23 •
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