Hallo Loraine,
mir geht es zurzeit sehr ähnlich. Seit mehr als 2 Monaten bin ich von meiner Freundin getrennt und es vergeht kein Tag und keine Nacht in der ich nicht an sie denke. Es gibt für mich kein anderes Thema mehr als die Frau. Ein Freund sagte zu mir „Talking about Problems creates Problems, talking about Solutions creates Solutions“. Das klingt zwar zunächst banal und ist auch schwer umzusetzen. Ich denke aber, dass man sich versuchen muss bewusst zu konditionieren. Das geht nicht von einen Tag auf den anderen und Tränen und Schlaflosigkeit gehören dazu – und das sag ich dir als ein Mann, der eigentlich nicht sehr nah am Wasser gebaut ist. Mir selber hilft es auch, ab und an mal meine Gefühle aufzuschreiben. Ich finde, dass man beim schreiben eher auf den Punkt kommen muss und somit diffuse Gefühle und Idealisierung stärker hinterfragt. Das bringt zwar alles kaum etwas in der akuten Situation der Trauer. Langfristig hilft es aber sich mit der Situation auseinander zu setzen.
Rückschläge muss man aber einkalkulieren. Ich dachte auch, dass ich auf einem guten Weg wäre. Dann sah ich meine Ex Hand in Hand mit einem neuen Mann. Da ist dann noch mal viel wieder hochgekommen und es hat mich noch mal richtig umgehauen. Die Sache mit dem Kontakt musst du selber entscheiden. In meinem Fall haben weder ich noch meine Ex sich gemeldet – obwohl ich es tausendmal überlegt habe und schon so manche SMS formuliert hatte. Ich denke, dass der Kontakt einen immer wieder zurück schmeißen kann. Andererseits gibt es auch Momente, wo man seinen Gefühlen freien Lauf lassen sollte. Wenn der Ex-Partner cool ist, dann wird er das verstehen und versuchen für dich da zu sein. Ob das allerdings dazu beiträgt, dass du dich lösen kannst ist fraglich. Aber wie gesagt, dass ist von Fall zu Fall verschieden und letztendlich musst du deiner Intuition vertrauen. Denke aber nicht, dass zwei Monate eine lange Zeit sind, um jemand aus deinem Kopf zu verbannen. Liebe, Enttäuschung, verlorenes Selbstvertrauen und Leere sind starke Gefühle, die immer wieder hoch kommen. Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass ich die normalen Momente, in denen man unsicher oder schlecht drauf ist, viel intensiver spüre. Hierbei ist dann nicht alleine die Trennung von meiner Ex ausschlaggebend, sondern andere Dinge, die einfach nicht immer glatt laufen – was ja auch normal ist. Mein Tipp ist deshalb, dass du bewusst und reflektiert trauern solltest. Wenn du denkst, dass du den Kontakt brauchst, dann lass dich nicht von einer dogmatischen aufrecht gehaltenen Kontaktsperre davon abhalten. Erwarte aber nicht, dass alles gut wird. Denn die Entscheidungen die du triffst sind für dich und können seine Sicht der Dinge nur sehr begrenzt beeinflussen.
Ich hoffe, dass dir meine Perspektive etwas bringt. Viele Grüße
23.08.2012 15:25 •
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