20 Jahre Fake?!

A
Hallo liebe Community,
ich bin auf der Suche nach Menschen, die eventuell ähnliches erlebt haben und mir mit ihren Erfahrungen vielleicht helfen können, diesen Wahnsinn in Lebenserfahrung umzuwandeln.

Ich versuche, mich einigermaßen kurz zu halten!

Nach über 2 Jahrzehnten Beziehung/Ehe, hat sich mein Mann Anfang des Jahres, für mich in Nullkommanichts, von Dr. Jekill in Mr. Hyde verwandelt, sich vor mir aufgebaut, eine Tonne Müll über mich geschüttet, mich und unsere Zeit komplett nieder gemacht, noch mal nachgetreten und war danach weg. Meinen Zustand die Wochen danach kann ich gar nicht beschreiben, aber ich hab sie überlebt.
Dazu kam, dass er schon während der letzten Wochen vor und nach dem finalen Knall, offensichtlich den gesamten Freundeskreis davon überzeugen konnte, wie schlimm es ihm mit mir ergangen ist (auch wenn es nach außen immer anders wirkte) und was für ein krasser (im Sinne von krank, böse berechenbar, denke ich) Mensch ich bin. Was auch immer - während er Mitleid und Unterstützung erhielt, wurde und werde ich größtenteils gemieden und auf der Straße in mehreren Fällen geradezu geschnitten.

Für mich ergab nichts einen Sinn, ich war wie betäubt, regelrecht besinnungs- und orientierungslos. Wie dem auch sei, die Monate nach der Trennung waren ein böses Erwachen aus viel zu vielen Jahren Wachkoma. Vielleicht klingeln ja hier bei einigen jetzt schon die Ohren ...

Um eines vorweg zu nehmen, fast vom Tag des finalen Abschusses an (das Bauchgefühl hat dafür gesorgt), hatte und habe ich glücklicherweise therapeutische Unterstützung (klassische Therapie und in größeren Abständen, von einer Familienberatungsstelle). Dank dessen war mir relativ bald klar, dass ich selber diese Chance nutzen muss, um aus dieser Beziehung (mehr als 20 Jahre und zwei [erwachsene] Kinder) ganz aussteigen zu können.

Was mich beschäftigt, ist, dass sich im Nachhinein so viele Situationen erklären lassen, die ich über die Jahre als komisch, abgefahren oder irgendwie unerklärlich abgetan habe. Immer wieder dringen neue alte Geschichten in mein Bewusstsein (die gesamte Zeit betreffend), die auf einmal Sinn ergeben, aber eben sehr abstrus sind. Dabei geht es natürlich um Betrug, aber auch um Versuche, mir meinen Job kaputt zu machen, mich tatsächlich an meiner Wahrnehmung zweifeln zu lassen (Dinge umstellen oder verstecken) oder mich Ängsten auszusetzen (meinen Hundewelpen einen Tag lang als entlaufen zu entziehen, um ihn nachts wieder vor meine Tür zu setzen).
Im großen und ganzen könnte ich es mit Der Feind in meinem Bett umschreiben. Ja, ich weiß, dass ich oft zu unachtsam war. Es gab aber so viele hinterhältige Attacken, die ich nicht sehen konnte, weil das meine Vorstellungskraft überschritten hat.

Vielleicht hat ja hier jemand ähnliches erlebt .

30.10.2019 02:21 • #1


Catalina
Hallo und herzlich Willkommen hier. Das klingt schrecklich, was du durchgemacht hast.

Vielleicht magst du dich mal hier einlesen, da dürfte dir vieles bekannt vorkommen.
ex-partner-und-trennung-von-narzissten-austausch-t35770.html

30.10.2019 03:11 • #2


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20 Jahre Fake?!

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Liebe Catalina, in den letzten 9 Monaten hab ich alles gelesen und gehört, was ich dazu in und unter meine Finger bekommen habe. Die Therapie und die Familienberatungsstelle helfen mir regelmäßig beim Realitätscheck. Nur dadurch wird und wurde es mir möglich, das Ausmaß peu á peu zu erfassen. Aber diese Wucht, mit der sich die gesamte Zeit, eigentlich alles, als Scheinwelt entpuppt, ist krass.

Nein! DEN möchte ich nie mehr wieder in meiner Nähe haben und in der Zeit danach hatte ich regelrecht Angst vor seinen kommenden Attacken (die auch kamen). Die Angst hat sich inzwischen zum Glück gelegt.

Übrig bleibt: Alles war Fake, beabsichtigt und zielgerichtet.

30.10.2019 03:51 • #3


Harpyie
Mich würde interessieren, wie seit ihr zusammen gekommen, wie waren die 1. Jahre eurer BZ? Hat er in irgendeiner Form Suchtprobleme, oder psychische Ausfälle?

30.10.2019 04:22 • #4


A
Liebe Harpyie,
auf jedenfall recht jung (23/25). Und ja, es gab Ausfälle, die begannen in ganz kleinen Dosen, nach ca. einem Jahr. Aber hey, damit kannte ich mich ja aus: Seine Familie und Familiengeschichte (bis hin zum Beruf der Eltern) gleicht meiner in einem hohen Maße, nur anders herum gepolt. Am Anfang hatte ich den Eindruck, dass ich es mit der seltenen Sorte einer gesunden Familie zu sein, um irgendwann festzustellen, dass die viel kranker (gibt es eine Steigerung von krank?) ist.
Dazu kommen schlimme Einschnitte innerhalb der ersten 2 Jahre, die ich hier nicht öffentlich (Anonymität) ausführen möchte. Leider war ich da schon mittendrin.

Mir sind meine Anteile recht bewusst. Den Großteil meines Erwachsenenlebens hab ich in einer Art Truman Show verbracht, und trotz allem fällt es mir schwer, die Hinterhältigkeit und Niedertracht zu greifen.

30.10.2019 05:07 • #5


Harpyie
Sehr jung habe ich auch geheiratet, 2 Kinder bekommen! Auch in meiner Ehe hatte sich das ganze Zusammenleben als Psychothriller entpuppt! Er war voll dem Geist in der Spirituosenflasche verfallen! Was der uns angetan , auch noch nachdem ich ihm die rote Karte gezeigt hatte, spottet jeder Beschreibung....Auch seine Familie wusste von dem ganzen Drama, unser Bekanntenkreis, alles hatte nur Verständnis für ihn! Die ganzen Entgleisungen konnten die verstehen, nur meine Entscheidung nicht, das ich und meine Kids niemals unter solchen Bedingungen leben konnten und wollten.....

Ich hab mich immer gefragt, was hat dieser Mensch für eine Begabung alles um sich rum so zu manipulieren das alle Welt Mitleid mit ihm hat, was ich für eine bitterböse EF war! Deswegen meine Frage nach irgendeiner Abhängigkeit!

In deinem Fall,.... seine Familie, seine Eltern wie sind die so drauf? Oft ist es ja so, das Kinder das vorgelebte Familienidyll....übernehmen! Ist er der einzige der sich so um 180 Grad gedreht hat?

30.10.2019 05:49 • #6


G
Ja, du bist nicht alleine. Dein Nochmann ist wahrscheinlich ein Narzist. Meiner hatte es attestiert. Da du jung warst, konnten seine Mechanismen wirken und sich bei dir festigen. Du selber bist sicher eine perfekte Co.
Freunde, die nicht zu dir halten, sind keine.
Die Scheidung von solchen Menschen ist kein Zuckerschlecken,da Anstand ein Fremdwort ist. Besorge dir umgehend einen richtigen guten Anwalt.
Beginne eine Therapie, wenn dir immer mehr um die Ohren fliegt und du deinen eigenen Leidensdruck nicht mehr alleine aushälst. Es sind alle Muster zu erkennen. Vor allem die eigenen.
Mache dich nicht schlecht. Rechtfertige dich nicht.
Schweige in ersten Zeit eisern bei Bekannten. Alles andere gibt ihm nur Munition.
Rechne mit dem Schlimmsten
Sorge gut für dich. Am besten jetzt gleich eine Kur beantragen

30.10.2019 06:31 • #7


P
Mhm, würden Serienmörder und andere Soziopathen so schnell entdeckt, es dann keine Opfer gäbe.

Da sich auch nichts vorwerfen muss.

Ferner nicht jede miese Trennung gleich irgendwelche Störung als Ursache hat. Auch Frauen trennen sich oft mies, unerwartet, abwertend und kalt, gerne auch schon mit neuem Opfer in der Hinterhand wo man sich auch als Mann fragt was die geritten hat. Dann natürlich auch noch auf Opfer machen um von ihren sozialen Netzwerken/Seelenmülleimern nicht kritisiert zu werden.

Oft leider Normalität Sowas und oft gibt es die dicke Rechnung/Abrechnung auch erst am Ende zb. wenn man still gelitten hat unter dem Partner vorher.

Und Suff und Co, wurde hier angesprochen. Gerade Soziopathen fast nie rauchen oder trinken.

Für meine Soziopathen die ich hatte Rauchen eine Schwäche war und Suff des Teufels weil sie dann Kontrolle und Co verloren hätten. Besoffene und Kinder die Wahrheit sagen und das ganz genau wissen aber Soziopathen passiv-aggressiv zb. ihre Partner gerne zermürben bis diese anfangen zu saufen um die Soziopathen zu ertragen. Damit natürlich den Grundstein legen um diese hinterher sozial anzuschwärzen und zu ächten.

Der abstinente Soziopath der Gute ist, das trinkende Opfer das Böse.

30.10.2019 08:41 • #8


T
Was wird dir denn vin allen Seiten vorgeworfen? Wie stehen deine Kinder dazu?

30.10.2019 09:18 • #9


A
@harpyie,
Zitat von Harpyie:
In deinem Fall,.... seine Familie, seine Eltern wie sind die so drauf? Oft ist es ja so, das Kinder das vorgelebte Familienidyll....übernehmen! Ist er der einzige der sich so um 180 Grad gedreht hat?


Die Ex-Schwiegereltern, insbesondere die Mutter, gehören zum Glück der Vergangenheit an. Die gute Frau hat mich von dem Tag an angefeindet, als sie erfahren hat, dass ich schwanger bin.
Für seine Mutter war der Ex so eine Art Partnerersatz. Bevor wir uns kennenlernten, waren Mutter und Sohn jedes Jahr 3 Wochen im Urlaub, obwohl der Vater anwesend war/ist.
Seit der Trennung haben sie sich kein einziges mal bei unserer Tochter (18) gemeldet, naja, bei mir sowieso nicht, aber das passt zu unserem Verhältnis. Einen Sohn hatte ich mit in die Beziehung gebracht. Zu dem hat der Ex (nach dem er 20 Jahren Ziehvater sein) den Kontakt abgebrochen und entzieht sich jedem Gesprächswunsch des Sohnes. Traurig, da zusehen zu müssen.

Getrunken hat der Ex reichlich. Er hat dazu auch die passenden Freunde, da wird viel gefeiert.

@grimes
Ich hatte das Glück, sofort eine Therapie beginnen zu können. Ganz am Anfang vom Ende waren wir noch 3 mal bei einer Familienberatung. Bei der waren wir vor ein paar Jahren schon einmal gemeinsam und er dann alleine. Das bei ihm eine Störung vorliegt, war die Vermutung der Therapeutin dort. Ob ich Co-abhängig bin? Keine Ahnung. Ich war nie ein Mauerblümchen und hab mit meiner Meinung selten hinterm Berg gehalten. Du bist immer so klar hab ich von ihm öfter zu hören bekommen (mal bewundernd, mal abfällig). Seine schwankte je nach Situation und Umfeld.
Allerdings komme ich aus einem hoch narzisstischen Elternhaus, genau wie er

@Puffeltierchen
Oh nein, ich bin nicht dem Alk. verfallen , auch nicht aggressiv oder hysterisch.
Still gelitten hat er vielleicht, weil er kaum Freiheiten hatte und statt 9 mal die Woche, nur 5 mal ausgehen konnte, ihm mein Essen nicht geschmeckt hat, oder er sich um Dinge im Haushalt kümmern musste, da ich ja selber einen Job habe.

@ttttt
Da der Kontakt zu fast allen Freunden sofort mit abbrach, kann ich nicht genau sagen, was mir vorgeworfen wird. Manchen hat er weiß gemacht, dass ich fremd gegangen wäre (dabei war das sein Part) oder mich nur für meinen Job interessieren würde (den hab ich vor 3 Jahren angefangen und er konnte den von Anfang an nicht leiden, weil ich so viel Spaß daran habe). Ich vermute mal, dass er für jeden die passend zugeschnittene Geschichte parat hat. Einem befreundeten Nachbarn hat er beispielsweise wohl dosiert von meiner furchtbar herrschsüchtigen Art erzählt. Dieser Nachbar hat danach sehr am Ex gezweifelt und den Kontakt zu ihm abgebrochen. Viel mehr weiß ich nicht. Ich habe keinen Versuch unternommen, das bei irgendwem richtig zu stellen.

30.10.2019 16:16 • #10


S
Hallo @Aufundweg

tut mir Leid was Dir widerfahren ist. Fühl Dich gedrückt! Hier wirst Du Menschen finden, mit denen Du Dich austauschen kannst.

Zu Deinem Topic möchte ich nur kurz einen Gedanken zum Ausdruck bringen: ich kann mir nicht vorstellen, das ein Mensch 20 Jahre lang durchgehend faked. Sicher, es gibt immer mal Momente in denen sich ein jeder von uns verstellt oder eine Maske aufsetzt. Aber durchgehend faken? Nein.

Ich wollte Dir das unbedingt sagen, damit Du erst gar nicht auf die Idee kommst Dich selbst nieder zu machen. Denn wenn man davon ausgeht, dass man über zwei Jahrzehnte hintergangen, belogen und verarscht wurde, herbwürdigt man sich selbst auf vielen Metaebenen. Das mag in Deiner aktuellen Verarbeitungsphase üblich sein, aber all zu lange solltest Du dem Gedanken nicht folgen.

Alles Gute für Dich!

30.10.2019 16:27 • #11


A
@schnickchnack
Kann sein, dass nicht alles immer Fake war. Die seltsamen Geschichten zogen sich allerdings durch die gesamte Zeit, Dinge verstecken oder umstellen zum Beispiel. Es gab offensichtlich schon immer mindestens zwei Gesichter.

30.10.2019 16:39 • #12


Heffalump
Zitat von Aufundweg:
Dinge verstecken oder umstellen zum Beispiel. Es gab offensichtlich schon immer mindestens zwei Gesichter.

Mach dich nicht verrückt mit dem was war. Es war eben so und du hast ja Glück im Unglück, du bist dem entkommen. Hier kann die Ex-Schwiegermutter ihrem Enkel nicht mal zum Geburtstag gratulieren, der Ex Schwiegervater (beide seit x-Jahren geschieden) verspricht viel und hält nix. Mehr oder weniger wie der Erzeuger.

Man seht es erst deutlich, wenn man 1.) mehr weiß und 2.) genug Abstand dazu hat. In den zwei Jahrzehnten, die ich hinter mir habe, an deren Seite, hab ich auch oft ungläubig den Kopf geschüttelt.

01.11.2019 06:33 • #13


A
Danke @t4u. Traurig ist das für die Kinder. Erst müssen sie die Trennung miterleben und dann auch noch, dass sie da hoc von den Großeltern fallengelassen werden.
Ja, der Abstand und NoContact ist Gold wert. Erst dann, nach ca.6/7 Wochen lichtete sich bei mir der suppendichte Nebel und es war klar, dorthin möchte und darf ich nie wieder zurück. Die Phase danach war, als hätte ich meinen Kopf mehrmals durch die Waschmaschine gejagt. Zum Glück gibt es das Internet.
Krass war auch die Erkenntnis, dass, wenn man den ganzen verschrabbelten Wortsalat, den man so an den Kopf geknallt bekommen hat, umkehrt, manche Aussagen auf einmal verständlich werden. Mir wurde gesagt, nachdem ich anmerkte, dass er bei seinem momentanen Lebenswandel irgendwann tod umfallen wird, dass ich mich dann ja froh seien könnte, wegen seiner Lebensversicherung (ein niedriger 5-stelliger Betrag) .

01.11.2019 11:05 • #14


Heffalump
Zitat von Aufundweg:
dass ich mich dann ja froh seien könnte, wegen seiner Lebensversicherung (ein niedriger 5-stelliger Betrag) .

Hüstel, oh Gott warum fiel er nicht um - war jetzt mein erster Gedanke

01.11.2019 11:10 • #15


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