4 Monate später und es tut immer noch weh

Allanea
Vor 4 Monaten hat sich mein Freund von mir getrennt. Wir waren 4 Jahre zusammen und für mich war es wie ein Traum, der wahr wurde, als er sich für mich interessierte. Ich war davor 10 Jahre Single gewesen, meistens unglücklich verliebt in verschiedene Typen. Ich hatte nie so großes Glück mit Männern. ich wirke zuerst zu unnahbar und dann bin ich zu kumpelhaft. Bei ihm konnte ich mich dann irgendwann fallen lassen.
Es wurde schon nach ca. 2 Jahren deutlich, dass wir unterschiedliche Vorstellungen von Beziehung haben, für mich ist eine Beziehung ein Geschenk und wichtig, für ihn ist sie ein netter Zusatz zu vielen anderen tollen DIngen in seinem Leben. Er glaubt auch nicht daran, dass Beziehungen halten und lebt nur für den Moment.
Deshalb hat er mir auch null Sicherheit gegeben und irgendwann auch keine positive Bestärkung mehr. Wenn wir mit anderen unterwegs waren, unterhielt er sich immer mehr mit denen als mit mir, sein Sport wurde immer wichtiger und er baute eine neue Freundschaft zu einer Frau auf, die ich nicht mag und sie wurde immer wichtiger (es lief aber nichts zwischen ihnen) Und ich wurde immer unwichtiger. Ich fühlte unbewusst, dass er keine Gefühle mehr für mich hat, aber ich hielt an ihm fest, klammerte, war eifersüchtig, versuchte zu reden, aber er behauptete immer, dass ich mir alles nur einbilde. Ich bin immer weiter in die Depression abgerutscht und deshalb hat er dann auch Schluss mit mir gemacht, weil er mein negatives Selbstbild nicht mehr ertragen konnte. Er meinte, ich sei ein toller Mensch und solle mich darauf besinnen, aber in der gleichen E-Mail schrieb er: Wie soll man jemanden lieben, der sich nicht selber liebt?
Und dieser Satz verfolgt mich, ich komme aus dem Loch nicht raus, dass man mich nicht lieben kann. Und ich weiß, wie schwer es für mich ist jemand neuen kennenzulernen und zu vertrauen und vorallem mögen mich die Männer nicht. Er war meine einzige Chance auf eine Beziehung!
Ich gehe zum Sport, lenke mich mit Arbeit ab, bin beim Online Dating, aber es hilft alles nichts. Ich nehme auch Anti-Depressiva, aber ich glaube die haben es nur noch schlimmer gemacht. Ich will am liebsten tot sein. Oder mein altes Leben zurück, als wir noch zusammen waren und gemeinsame Freunde hatten und alles irgendwie rund war, auch wenn ich mich ungeliebt und schei. gefühlt habe in der Beziehung, ich war wenigstens nicht alleine! Ich weiß nicht, was ich noch machen kann, es tut immer noch genauso weh wie vor 4 Monaten. Er hat natürlich schon seit Monaten eine neue Freundin und lebt glücklich weiter, er hat auch alle gemeinsamen Bekannten, ich sehe niemanden mehr, weil ich auch so enttäuscht bin von allen. Niemand hat sich bei mir gemeldet und inzwischen will auch niemand mehr über ihn und meinen Schmerz reden. Darum musste ich hier mal alles aufschreiben, weil ich nicht weiß, was ich noch tun kann, damit es besser wird. Bisher hat die Zeit nichts geheilt.

01.04.2016 11:44 • #1


SilentOne78
Zitat:
Bisher hat die Zeit nichts geheilt.


Wie soll die Zeit auch irgend etwas heilen, solange Du Dich an diesen falschen Glaubenssatz klammerst:
Zitat:
Er war meine einzige Chance auf eine Beziehung!


DU selbst bist Deine beste Chance auf eine glückliche Beziehung. DU mit Deinem Selbstbild, Deinen Glaubenssätzen und Deinen Erwartungen an Partnerschaft und Beziehung. Fang bei DIR an.

Zitat:
Ich nehme auch Anti-Depressiva

Nimmst Du nur Antidepressiva, oder nimmst Du zusätzlich auch eine Verhaltens- / Gesprächstherapie oder ähnliches in Anspruch?

01.04.2016 11:59 • #2


A


4 Monate später und es tut immer noch weh

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Allanea
Ich werde auch bald eine Therapie anfangen, hatte schon das Vorgespräch dafür.
Ich habe nur das Gefühl, dass ich immer kämpfen muss und ich hab keine Lust mehr dazu. in der Beziehung habe ich darum gekämpft, dass sie hält, jetzt muss ich kämpfen um das durchzustehen und natürlich muss ich mich ändern bzw. an mir arbeiten, er kann einfach weitermachen, weil er ein cooler typ ist und immer sofort eine neue Freundin findet. Er muss nichts reflektieren, er muss keine Therapie machen, er macht einfach weiter....Ich weiß, das bringt mich jetzt auch nicht weiter, dass ich da so wütend bin und eine Trennung ist nie fair, aber ich habe so viel versucht, um eine gute Freundin zu sein, hab ihn so akzeptiert wie er ist, hab so viel investiert....aber ja, so ist das wohl immer. eine_r ist immer verlassen und der andere macht einfach locker weiter...

01.04.2016 12:18 • #3


K
ich war wenigstens nicht alleine!

Wenn du so denkst, besitzt du dann überhaupt noch eine Identität?
Ich bin gern allein, philosophiere und defragmentiere meine Gedanken zusammen.

aber ich habe so viel versucht, um eine gute Freundin zu sein

Ich glaube das du in eingeengt hast, wodurch er Freiraum brauchte.

01.04.2016 19:45 • #4


Allanea
naja, tatsächlich habe ich versucht genau das nicht zu tun, das gehört für mich auch dazu, dass jede_r seinen freiraum hat in einer beziehung. seine freundin vor mir hat ihn eingeengt, darum war das eh thema zwischen uns.
nein, es hat ihn höchstens eingeengt, dass ich unsere beziehung nicht öffnen wollte, denn er wollte z.b. gerne was mit seiner mitbewohnerin haben und dass ich von ihm auch gerne mal was nettes über mich hören wollte, bisschen bestätigung und zärtlichkeit eingefordert habe. das hat ihn vielleicht eingeengt, aber mehr nicht.

ich habe versucht eine gute freundin zu sein und dadurch vergessen darauf zu achten, was mir gut tut. es ging gegen ende immer darum, wie es ihm gut geht, damit er mich nicht verlässt. ob ich noch eine identität besitze ist eine gute frage, ich habe vieles dem wunsch nach einer guten beziehung unter geordnet und versuche gerade wieder meine interessen herauszufinden. ich habe mich nicht komplett aufgegeben, nur teile von mir vernachlässigt.

ich bin auch gerne alleine und denke viel nach, aber ich finde es trotzdem voll toll und wichtig eine gute beziehung zu haben. das eine schließt das andere doch nicht aus...

01.04.2016 20:22 • #5


K
Zitat:
dass ich unsere beziehung nicht öffnen wollte, denn er wollte z.b. gerne was mit seiner mitbewohnerin


Oh.. da denke ich habe ich gerade was missverstanden.
Wenn du der Typ von Frau bist, und er dir sagt das er gerne was mit seiner Mitbewohnerin Machen wollen würde, passt ihr entweder nicht zusammen, oder er muss sich noch austoben. Das er dir das aber gesagt hat, hat Eier.
Ob du damit zurecht kommst, kannst eigentlich nur du wissen..

Zitat:
seine freundin vor mir hat ihn eingeengt


War bei mir ähnlich, was mich letztendlich in eine Bindungsangst führte. Jeder jeck ist anders..

Zitat:
darauf zu achten, was mir gut tut.


Kenn ich...
Half meine EX vom sumpf zum Himmel und als dank gab's die Abwertung. Wenn du dich so für eine Beziehung aufopfern musst, ist es aussichtslos. Eine Beziehung sollte und muss einfach Funktionieren auch wenn man nichts tut.

01.04.2016 20:41 • #6


Allanea
ja, er muss sich noch austoben, braucht ganz viel freiheit und das gefühl, jung zu sein, dazu gehört es für ihn auch offene beziehungen zu führen. er glaubt nicht an monogamie, aber vermutlich ist er trotzdem gerade so dolle verliebt in seine neue, dass er doch ganz viel zeit mit ihr verbringen will und keine andere braucht. so war es bei uns am anfang auch und dann wollte er doch plötzlich nicht mehr reden und gefühle zeigen, sondern party machen und die beziehung öffnen.

Eine Beziehung sollte und muss einfach Funktionieren auch wenn man nichts tut.

das finde ich ganz interessant, weil genau das hat er auch immer gesagt. sobald man zuviel reinstecken muss, damit es läuft, macht es für ihn keinen sinn mehr. ich denke, dass man immer was investieren muss, viel kommunizieren muss, besonders wenn man ein paar jahre zusammen ist, da läuft es einerseits zwar richtig gut und es ist viel vertrauen da, aber andererseits wird es langweilig und man muss sich umeinander bemühen.

aber du hast recht, wenn man sich aufopfern muss, damit es läuft hat es keinen sinn. und es hat ja auch nicht geholfen, vermutlich hat meine aufopferung es nur schlimmer gemacht.
denkst du deine ex hat den respekt vor dir verloren, weil du so viel für sie gemacht hast oder was meinst du mit abwertung?

01.04.2016 20:51 • #7


Thomas69
@Allanea
Hi grüß dich ;
Also zuerst einmal, das du eine Therapie machen willst ist eine sehr gute Sache... Habe selbst schon einige Erfahrungen gesammelt auf dem Gebiet und das kann sehr, sehr gut tun... Also unbedingt der Sache eine Chance geben!
Und dann noch was, du solltest unbedingt damit aufhören dich an ihm zu messen... Was er erreicht hat und wieder macht spielt für dich am besten überhaupt keine Rolle mehr! Wer sagt das er deine einzige Chance auf Beziehung war? Er war definitiv nicht der richtige wenn er so wie du beschrieben hast war, und der richtige läuft draußen noch rum und wartet irgendwo auf dich! Zuerst mußt du aber an dir arbeiten, das beginnst du ja bald! Du mußt an deinem kaum noch vorhandenem Selbstwertgefühl arbeiten, es gibt bestimmt einige tolle Seiten an dir die nur wieder zum Vorschein kommen müssen! Ich war da auch mal ganz unten, bis ich daran begonnen habe zu arbeiten und heute finde ich mich ok,und solange ich mich selbst gut finde ist alles andere zweitrangig und das erhöht auch die Chance irgendwann wieder jemand nettes kennenzulernen enorm! Du schaffst das, wenn du aufhörst über das, was dir eh nichts mehr bringt nachzudenken ( lass wenn noch vorhanden auch die Erinnerungen an ihn verschwinden, Dinge und Bilder usw) ... Damit der Kopf nicht immer damit belastet wird!
Und ich finde eine Beziehung muß erstmal gar nichts,außer das beide Menschen sich drauf einlassen, ehrlich zueinander sind und ständig mit ihr wachsen und dran arbeiten wollen...Dann entwickelt es sich oder manchmal auch nicht...Das kann uns eh vorher niemand garantieren!
Wünsche dir eine gute Nacht, mein Wecker ist schon gestellt da ich früh arbeiten muss

01.04.2016 20:57 • #8


K
Zitat:
dass man immer was investieren muss, viel kommunizieren


Kommunikation hielt ich für selbstverständlich, daher meine aussage.

Zitat:
denkst du deine ex hat den respekt vor dir verloren, weil du so viel für sie gemacht hast oder was meinst du mit abwertung?


Sie hat Borderline.
Es gibt aber auch Menschen, die öffnen ihr Herz und der gegenüber rafft einfach nicht was er mit seinem handeln an einem anrichtet.
Deine aussage war aber nicht unbedingt falsch, das mit dem Respekt. Jedoch Interpretationssache mit welcher Person man zu tun hat.

01.04.2016 21:25 • #9


A


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