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40plus - Neubeginn und soziales Umfeld erweitern

F
Guten Morgen,

Meine letzte Beziehung war eine der Sorte, mit der man hätte alt werden können. Kennengelernt über den berühmten Zufall, mehrfach begegnet, aber auch hier bin ich aktiv dran gewesen, sie anzusprechen, ihr meine Nummer zu geben, das ganze ins Laufen zu kriegen. Später lief es, sehr gut. Getrennt haben wir uns aber, weil sie nicht sesshaft werden konnte und ihrem Job (im Ausland) nachgereist ist), das war für mich dauerhaft keine Option.

Vor 3 Jahren haben wir uns getrennt, kurz darauf bin ich zurück in meine Heimatstadt gezogen, 30.000 Einwohner. Ich habe hier immerhin Eltern, Geschwister, Verwandtschaft. Freunde habe ich keine mehr, das hat sich zerstreut, als ich vor vielen Jahren ins Ausland bin, dort studiert und gearbeitet habe.

Für mich ist das hier somit ein Neustart in meinem (hohen) Alter.

Was ich vor drei Jahren begonnen habe: Ich habe mir verschiedene Vereine angeschaut, da ich schon immer sportlich war, habe ich mich in drei Sportvereinen angemeldet, bin hier auch im Fitness Studio. Und trotzdem fehlen mir Kontakte. Nicht nur weibliche, zum Kennenlernen für eine Partnerschaft, sondern natürlich auch überhaupt Kontakte. Flüchtige Kontakte, Bekanntschaften, kein Problem. Im Verein bin ich sehr kommunikativ, bin fast jeden Tag irgendwo, wenn ich nicht daheim Haushalt mache oder einfach mal meine Ruhe will.

Ich stelle fest, dass ohne mein aktives Zutun kaum etwas zu stande kommt. Egal in welcher Richtung. Ich habe für mich mal das Fazit gezogen. Über den Leichtathletikverein habe ich einen gleichaltrigen Sportler kennengelernt, mit dem ich 1x die Woche trainiere. Er hat Familie und natürlich andere Verpflichtungen. Einige lockere Kontakte zu Frauen, mit denen man mal einen Kaffee trinken geht, sind auch vorhanden. Aber das wars.

Ich will kompakt meine Erfahrungen zusammenfassen.

Eine Frau habe ich kennengelernt, die ich wirklich interessant fand, aber der Altersunterschied war ihr glaube ich zu hoch. Ich mit meinen 41 Jahren und sie mit 30 Jahren. Wir verstanden uns sehr gut, haben auch häufiger etwas zusammen unternommen, uns getroffen, aber spätestens nach dem ich ihr gesagt habe, dass ich ein wenig Orientierung bräuchte, da ich glaube, dass ich mir auch etwas Ernsteres vorstellen könnte mit ihr, wurde sie distanzierter. Das Übliche. Sie ist eher in dem Alter, in dem man glaubt, man kann sich nicht festlegen oder will es nicht, weil man Angst hat, etwas zu verpassen. Seither dümpelt der Kontakt, was schade ist, aber in Ordnung. Wir sehen uns nach wie vor ab und zu mal, 1x im Monat, schreiben öfter, aber ich habe es abgehakt.

Im Sommer habe ich eine Frau kennengelernt, die stärker an mir interessiert war, hier war es genau umgekehrt, sie ist 52, geschieden. .zwar sehr nette Gespräche, aber von meiner Seite aus keine Anziehung.

Das war es. . . .

Erinnere ich mich zurück an meine Zeit in Spanien, wo ich lange gelebt habe, habe ich ständig neue Leute kennengelernt, auch und obwohl ich ja hier groß geworden bin und nicht die dortige Mentalität habe. Aber auch in meiner Studienzeit in Deutschland, ständig lernte man neue Leute kennen und hierüber wieder neue Leute.

Das fehlt mir vollständig. Ich habe hier weder eine Clique noch Freunde zum Weggehen, treffe auch so gut wie nie auf Gleichaltrige. Die scheinen alle in Familienplanung oder ihrer gegründeten Familie zu stecken, scheinen sich auch in ganz anderen Kreisen zu bewegen.

Meine Schwester ist selbst Mutter und hat einen ganz anderen Kontaktkreis als ich. Ich habe das Gefühl, wenn sie wollte, würde sie wöchentlich neue Alleinerziehende Männer kennenlernen. Sie ist aber verheiratet. Sie hatte mich einmal mit genommen zu einem Fest, und mir ein paar Leute vorgestellt, aber das ist natürlich sehr flüchtig gewesen, da ich mich in diesem Umfeld nicht wirklich aufhalte und nur mal ausnahmsweise da war, kann man nicht von Kennenlernen sprechen.

Ich lese hier ja seit einiger Zeit mit und man liest immer: Schalt mal runter, such nicht, lass dich finden und sei mal locker.

Völlig richtig. Ich war als ich hier angekommen bin, Wohnung eingerichtet habe usw, auch anfangs in den Vereinen, sehr locker, da ich überhaupt keinen Nerv dafür hatte jemanden in Richtung Beziehung kennenzulernen, also eigentlich genau diese Passiv-Phase, in der ich zwar aktiv war, aber bei weitem nicht suchend. Dieses Prinzip Wer nur locker genug ist, findet. . ging Mitnichten auf. Also in dieser Zeit habe ich nicht einmal lockere Kontakte aufgetan.

Als ich dann endlich angekommen war, Wohnung eingerichtet war, Behördengänge erledigt, neuen Job gefunden hatte, war das anders. Ich bin wieder sehr aktiv gewesen, auch aktiv auf Frauen zugegangen. Nicht im Arbeitsumfeld und nicht in den Vereinen, eher im Sportstudio oder einem Umfeld, wo man sich nicht ständig über den Weg läuft oder auch mal allein auf Veranstaltungen gegangen, da mir die Freunde zum Mitgehen fehlen. Und es ergaben sich immerhin eine Handvoll Kontakte oder Kennenlernen. Daraus wurde zwar nichts Weiteres, aber hier wurde ich aktiv und scheinbar funktioniert es nur so.

Aktiv sein bedeutet nur leider häufig: Man ist bedürftig, nicht locker oder sonst was. Jedenfalls wird es oft so hingestellt.

Onlinedating meide ich komplett, ich halte davon nichts. Ich verfolge das seit einiger Zeit bei Arbeitskollegen. Da gehts meistens nur ums Eine oder Oberfläche pur, kostet Geld, Zeit ohne Ende und ich suche nicht die Nadel im Wühltisch.

Wer hat Tipps zum Erweitern des sozialen Umfeldes, wie geht ihr mit 40plus damit um, dass die gleichaltrigen eher nicht mehr draußen sind oder sich in anderen Kreisen bewegen?

02.11.2023 11:48 • x 2 #1


E
Es gibt auch Apps zur gemeinsamen Freizeitgestaltung.
Eine davon ist zB Spontacts, da kann man mit Leuten in Kontakt kommen, um gemeinsamen Interessen nachzugehen. In welcher Form auch immer, Sport, Museum, Wandern, Parties, Essen gehen, Weihnachtsmärkte etc
Man kann es filtern nach Ort, Alter, Hobbies etc

Vielleicht probierst Du das mal aus?

02.11.2023 11:52 • x 2 #2


A


40plus - Neubeginn und soziales Umfeld erweitern

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D
Ich weiß, dass dieses Märchen gerne kommuniziert wird vom passiv bleiben, leb einfach dein Leben.

Ich war 4 Jahre Single, habe während dieser Zeit neue Sportarten erlernt, bin gereist, Sprachen gelernt. Und ich habe niemanden ernsthaft kennengelernt. Trotzdem ich unter Menschen war. Wieso nicht? Weil ich nicht aktiv war.

In der heutigen Zeit wird genau wie es früher immer schon war, vom Mann immer noch erwartet, dass der aktiv wird. In sehr seltenen Fällen kommt es vor, dass Frauen mich angesprochen haben, die dann aber eher gezielt auf der Suche nach einem jüngeren Mann waren und auch eher nochmal nach meistens erlebter Scheidung dem Ex Mann zeigen wollten, dass sie es noch drauf haben.

Nach etwa vier Jahren wurde ich wieder aktiv, habe aktiv angesprochen, wenn mir jemand gefallen hat, einfach mal kommunikativ in Kontakt gekommen. Nicht mit dem Gedanken auf irgendwas, sondern einfach Präsent sein und Small Talk halten, auch ohne Nummern tauschen oder nach einem Date fragen. Und ja, vieles verlief sich, führte zu nichts, aber einiges führte zu was und man lernte sich kennen.

Wer passiv lebt, der bleibt es auch. Als Mann sowieso, weil viele nebenher noch online angemeldet sind und sich daher offline überhaupt nicht bemühen. Frauen lassen sich online auch gern vorgaukeln, wie viele theoretische Chancen sie auf Tinder und Co haben, wo eben Frauen immer noch in der Unterzahl und Männer in erheblicher Überzahl auftreten, was dazu führt, dass Frauen viel mehr Anfragen bekommen und daher auch noch weniger bereit sind, sich offline oder überhaupt zu bemühen. Also muss man sich als Mann aktiv verhalten oder es wird eben nichts draus.

Wenn man raus ist aus den typischen gesellschaftlichen Strukturen, die hier in Deutschland sehr vorgegeben sind: Schule, Ausbildung bzw. Studium, Familiengründung und dadurch wieder in neuen gesellschaftlichen kreisen, ist man mit ~40 ziemlich auf sich gestellt und muss gucken, wo man bleibt.

Von jüngeren Frauen halte ich nach einigen Erfahrungen auch Abstand. Viele sind nicht orientiert, suchen jemanden, der ihnen finanziell Reisen und Co bietet, und dafür bin ich mir zu schade, da beschenke ich mich lieber selber mit etwas Schönem.

02.11.2023 13:59 • x 3 #3


Islantilla
Zitat von Füchsin83:
Eine davon ist zB Spontacts,

Ich hab das vor einiger Zeit mal ausprobiert und mich dort angemeldet... also wenn man, so wie ich, auf dem Land lebt, hat man dabei kaum Chancen, ohne erst mal kilometerweit fahren zu müssen um irgendwo hin zu kommen.
Ist also auch nicht das Wahre. Und meinen Sport (Walking), den kann ich auch alleine ausüben, ohne Partner. Ich brauche niemanden, der mich stundenlang zuquatscht, während ich laufe.

Tipps hab ich für dich keine. Ich kann dir nur sagen, dass ich auch keinen Freundeskreis habe.
Bekannte oder Kollegen ja, aber sonst ? Nö. Mir macht das aber nix aus. Ich fühl mich trotzdem gut.
Und alle, die mich kennen, meinen, ich solle mehr privat unter die Leute gehen, mich in einem Verein anmelden, mich mal in ein Café setzen, mich dort mit anderen unterhalten usw. ... hä ?
Das ist ganz und gar nicht mein Ding. Es gibt eben Menschen, die sind Einzelgänger. Und warum andere das nicht verstehen können oder wollen, das verstehe ich wiederum nicht.

04.11.2023 22:13 • x 2 #4


Elfe11
Ich kann dir einen Tipp geben: Lebe dein Leben und verfolge begeistert deine Hobbys und Ziele! Und betreibe täglich Selfcare, um deine Energien aufzuladen und dich persönlich weiterzuentwickeln. Und dann sieh dich aufmerksam und neugierig in deiner Nachbarschaft um. Schau auch mal auf nebenan.de. Der Schlüssel ist Hilfsbereitschaft. Aktiv anderen in einer Gruppe helfen privat und Hilfe annehmen und fragen. Ich bin über meine Rassekatzenbabys in 1 Verein und 1 Katzensittinggruppe gekommen, wo ich sehr herzliche, hilfsbereite Menschen getroffen habe. Wir treffen uns regelmäßig, gehen ins Restaurant oder besuchen uns zuhause auf 1 Tasse Tee. Wir unterstützen uns gegenseitig beim Katzensitting. Es ist toll! Auch auf Facebook gibt's gute Kochgruppen oder lokale Ü40 Gruppen, die sich regelmäßig treffen und aktiv Freundschaften aufbauen helfen. Ich bin diese Woche mit 20 Ü50 Frauen aus meiner Region in einer edlen Pizzzeria eingeladen. Und betreibe wirklich sehr viel Selfcare, denn dann kommen die Menschen mit ähnlichen Vibes auf dich zu und umgekehrt. Ihr trefft quasi automatisch aufeinander. Und melde dich auch mal bei Tinder an und mache dir ein eigenes Bild! Vielleicht wäre ein Salsa Tanzkurs was für dich? Viel Erfolg!

04.11.2023 22:34 • x 6 #5


Blanca
Zitat von Freddulin:
Freunde habe ich keine mehr, das hat sich zerstreut, als ich vor vielen Jahren ins Ausland bin, dort studiert und gearbeitet habe.

Sind Deine damaligen Freunde denn auch fortgezogen von dort? Sonst könntest Du doch versuchen, wenigstens ein paar dieser alten Kontakte wiederzubeleben?

Zitat von Freddulin:
Ich habe mir verschiedene Vereine angeschaut, da ich schon immer sportlich war, habe ich mich in drei Sportvereinen angemeldet, bin hier auch im Fitness Studio. Und trotzdem fehlen mir Kontakte.

Das liest sich, als ob Du jeden Abend nach der Arbeit irgendwo zum Sporteln bist. Beim Fitnessstudio geht es normalerweise etwas anonymer zu, aber wie schaut es denn in den drei Vereinen aus, gibt es da vielleicht auch mal ein Vereinsfest oder sieht man sich da ausschließlich zum Training?

Zitat von Freddulin:
Ich stelle fest, dass ohne mein aktives Zutun kaum etwas zu stande kommt.

Zitat von Freddulin:
Nicht im Arbeitsumfeld und nicht in den Vereinen, eher im Sportstudio oder einem Umfeld, wo man sich nicht ständig über den Weg läuft oder auch mal allein auf Veranstaltungen gegangen, da mir die Freunde zum Mitgehen fehlen. Und es ergaben sich immerhin eine Handvoll Kontakte oder Kennenlernen. Daraus wurde zwar nichts Weiteres, aber hier wurde ich aktiv und scheinbar funktioniert es nur so.

Yep!

Zitat von Freddulin:
Aktiv sein bedeutet nur leider häufig: Man ist bedürftig, nicht locker oder sonst was. Jedenfalls wird es oft so hingestellt.

Hat man Dir das ernsthaft so unterstellt? Oder ist das eine Befürchtung, die Du innerlich hegst?

Zitat von Freddulin:
Wer hat Tipps zum Erweitern des sozialen Umfeldes, wie geht ihr mit 40plus damit um, dass die gleichaltrigen eher nicht mehr draußen sind oder sich in anderen Kreisen bewegen?

Eigentlich finde ich, daß Du eine Menge richtig gemacht und den Schlüssel (aktiv sein) für Dich bereits gefunden hast. Gute Kontaktbörsen im Real Life sind im übrigen auch Volkshochschul- oder ähnliche Kurse, Singlereisen, Freizeitnetzwerke wie New-in-Town oder man engagiert sich sozial, politisch, kirchlich (sofern man gläubig ist), da trifft man naturgemäß nicht nur auf Menschen, sondern auch gleich solche mit zumindest teilweise gemeinsamen Grundinteressen.

Was mir noch nie unterkam ist, daß jemand sich gleich in drei (!) Sportvereinen plus (!) Fitnessclub parallel anmeldet. Wenn Du da jeweils nur 1-2x wöchentlich hingehst, ist doch schon jeder Abend belegt. Hinzu kommen noch Job, Haushalt, und daß man ab und an auch schlicht mal seine Ruhe braucht - wie willst Du da noch Freundschaften pflegen? Oder verstehe ich da etwas miss?

Im übrigen finde ich drei Jahre jetzt keine so ellenlange Zeit. Bis aus einem Freizeitpartner ein guter Bekannter und aus letzterem ein guter Kumpel wird, kann es Jahre brauchen. Im Großen und Ganzen finde ich, daß Du es ziemlich gut angefangen hast und der Rest ist halt auch ein wenig Glücksache. Wichtig ist, daß Du gut mit Dir allein zurecht und keine Einsamkeit aufkommt. Das strahlst Du dann nämlich auch aus. Nur Idioten werden Dich ggfs. als bedürftig einstufen, wenn Du fragst, ob Ihr auch nach dem Training mal auf ein Bierchen gehen wollt.

04.11.2023 22:56 • x 1 #6


Islantilla
Zitat von Elfe11:
Schau auch mal auf nebenan.de.

Auch das habe ich gemacht. Hab mich dort angemeldet und dann stand da: Es müssen 100 Personen in deiner Nachbarschaft angemeldet sein, erst dann wird sie freigeschaltet - oder so ähnlich. Tja, ... und wieviele waren es ? Genau 17. Da kann ich noch lange warten.... Doof.

04.11.2023 23:28 • x 2 #7


M
Zitat von Freddulin:
Ich stelle fest, dass ohne mein aktives Zutun kaum etwas zu stande kommt. Egal in welcher Richtung.


Zitat von Freddulin:
Erinnere ich mich zurück an meine Zeit in Spanien, wo ich lange gelebt habe, habe ich ständig neue Leute kennengelernt, auch und obwohl ich ja hier groß geworden bin und nicht die dortige Mentalität habe. Aber auch in meiner Studienzeit in Deutschland, ständig lernte man neue Leute kennen und hierüber wieder neue Leute.


Das ist etwas ganz Bemerkenswertes, was Du ansprichst!
Früher konnte man überall Leute kennenlernen und Bekanntschaften, sogar Freundschaften sind entstanden.
Ich erinnere mich an eine Zeit, wo man auch in Kneipen, Restaurants Leute kennengelernt hat. -
Diese Zeit ist VORBEI.
Für manche ist dieser Zeitenwandel ein harter Aufschlag in die heutige Realität.
Gottseidank bin ich im Gemüt eher bei @Alduin , deshalb kann ich damit leben.
Aber ich erinnere mich an damals an eine buntere, lustigere Zeit, wo alles möglich schien.
Heute sind die Leute (leider berechtigt!) vorsichtig geworden, zumal man in Zeiten von #metoo (was auch berechtigt ist!) aufpassen muss, dass man niemanden belästigt - auch als Frau.
Die Zeiten von denen Du sprichst, das muss so ungefähr zu der Zeit gewesen sein, als die Loveparade noch in Berlin war. Ich war nie dort, aber das Lebensgefühl damals war insgesamt ein anderes. Man genoss das Leben, die Jugend, die Freunde, tolle Musik. Es war auch mehr ein Wirgefühl.
Mit der Plastikwelt von Social Media, nach Corona und sonstigen Widrigkeiten ist das alles weg.
Heutzutage erschaffen sich Jugendliche eine künstliche Welt, in der sie sich beweisen wollen.
Wir haben damals in der echten Welt gelebt und hatten unseren Spaß.
Manchmal sehe ich wehmütig auf diese Zeit, weil sie so schön war. Ich bin froh, dass ich damals von Social Media weitgehend verschont war, weil es das in der penetranten Form wie heute schlichtweg (noch) nicht gab. Stattdessen traf man sich persönlich in geselliger Runde und verbrachte eine schöne lustige Zeit zusammen.
Gottseidank bist Du in die Nähe von Eltern, Geschwistern und Verwandtschaft gezogen! -Bedenke, dass viele Leute heutzutage auch schon völlig (!) isoliert sind, weil die Familie weit weg wohnt bzw. verstorben ist!
Du hast also bei allem noch Glück!

05.11.2023 15:47 • x 7 #8


Islantilla
Danke, Multiversum.
Genauso sehe ich das auch, kann mich aber leider nicht so gut ausdrücken wie du, sonst hätte ich das auch geschrieben.
Es ist schon sehr traurig, was da heute alles so läuft mit dem Handy.

05.11.2023 16:22 • x 2 #9


F
Zitat von Blanca:
Sind Deine damaligen Freunde denn auch fortgezogen von dort? Sonst könntest Du doch versuchen, wenigstens ein paar dieser alten Kontakte wiederzubeleben? Das liest sich, als ob Du jeden Abend nach der Arbeit irgendwo zum Sporteln bist. Beim Fitnessstudio geht es normalerweise etwas anonymer zu, aber wie schaut es ...

Tatsächlich habe ich noch ein paar ur ur alte Schulkontakte hier, die aber in ihren Scheidungskonflikten oder zum Glück auch noch funktionierenden Ehen gut eingebunden sind. Ich glaube, da haben die wenig Kapazität für einen Single Mann. Ich versteh es natürlich auch.

Ich orientiere mich ein bisschen in den Vereinen an älteren Menschen, egal ob Mann oder Frau, ich glaube mit denen komme ich schneller in Kontakt, auch Frauen in meinem Alter plus 10 Jahre sind super offen, was so diese Beziehungskistenthemen betrifft. Ich habe doch tatsächlich neulich mit einer Frau gesprochen, die ich über drei Ecken über den Verein kenne, dass ich es als ziemlich schwierig empfinde, bei Frauen zu landen und sie gab mir dann Hinweise, was ich so falsch mache und ich fand, die liegt da sehr richtig. Schön, von einer Frau zu hören, wieso ich hier und da meine Probleme habe. Zu zögerlich, zu wenig initativ, also wenns um die Sache geht, denkt Frau dann bei mir schnell was will der, nur quatschen oder auch mehr?. Ich fand das informativer als jede Vorlesung im Studium. Lebensnahe. Sie sagte mir auch, typische Signale von Frauen, sind diese und jene. Das sind leider eher Ausnahmen an Gesprächen, die informativ, witzig und locker sind. Die Frau kenne ich seit einem guten halben Jahr über einen Verein, anfangs kannte ich nicht einmal ihren Namen und jetzt kommt man mit solchen Themen ins Gespräch.

Das fiel mir früher sehr viel leichter, auch mit Frauen in meinem Alter. Kneipe, Bar, Restaurant, abgesehen davon dass es viele Bars hier garnicht mehr gibt, einfach hingehen, freundlich Hallo sagen, sich vorstellen, irgendwie kam man ins Gespräch. Ich hatte mal eine Dame angesprochen in einer Bar, wo man eher locker angezogen war. Sie sah so geschäftsmäßig aus, ich sprach sie darauf an, ob sie auf der Durchreise ist oder beruflich unterwegs.....schon war man im Gespräch, das war einfach so schön locker. Das ist über 10 Jahre her.

Tatsächlich bin ich in vielen Vereinen, was aber nicht heißt, dass ich jeden Tag unterwegs bin. Ich habe in beispielsweise einem der Vereine nur alle 14 Tage Training. Und ich sage auch immer, ich bin jederzeit bereit, Trainings zu streichen, wenn ich jemanden habe, mit dem ich sozial etwas machen kann, also damit meine ich nicht nur Dates, sondern auch einfach mal was mit einem Mann unternehmen kann. Nur bin ich jemand, dem die Decke auch auf den Kopf fällt, wenn er im Home Office daheim ist und sonst abends auch nur daheim, daher habe ich tatsächlich auch die Vereine gewählt. Und ich mag auch dieses gesellschaftlichen Events, wo man sich mit Ehrenamt und Co mal beteiligen kann und ins Gespräch kommt. Das ist für mich sogar der Hauptaspekt. Aber ..... es dauert wirklich ewig, bis sich die Leute das Gesicht und den Namen merken. Das ist echt manchmal frustrierend.

Ich muss aber dazu sagen, ich bin nicht in die Vereine eingetreten, um Frauen kennenzulernen. Sondern einfach Menschen. Und noch viel mehr der Sache wegen. Das war viel mehr noch meine Zielsetzung, weil ich denke, es muss einfach Spaß machen. Sonst wäre ich auch schon ausgetreten. Ich finde es nur schwer, diese Kontakte mit ins Privatleben zu übernehmen, es erfordert enorm viel Ausdauer, weil all diese Leute natürlich auch ihr Leben und ihren Kreis haben - klar.

Diese Bedürftigkeit........mir blieb mal ein Satz im Kopf kleben. Wir hatten letztes Jahr Weihnachtsfeier. Ich bin dann, wo es lockerer wurde, auch mal an andere Tische und es war eher Zufall, dass ich an Tischen gelandet bin, wo ich mit den Frauen wirklich nette Gespräche hatte, die im Sportverein sind. Und ein Mitglied meinte im Nachgang mal, dass ich ja auch mehr am Baggern bin als mancher Volleyballspieler auf dem Feld. Da habe ich reflektiert, dass das tatsächlich so wahrgenommen wird, obwohl ich es garnicht so meine. Also eine Unterhaltung ist ja erstmal nicht Baggern. Es sind ja neutrale Themen und keine Anmachversuche, abgesehen davon, dass viele der Frauen ja auch vergeben sind.

Viel viel leichter ist es natürlich, sich einem Mann anzubieten als Weggeh-Partner. Bei einer Frau wirkt das sofort als Anmache, was auch verständlich ist. Frauen ab 40 aber sind etwas entspannter finde ich, ich glaube da würde die ein oder andere vielleicht auch mal mit mir weg gehen, ohne zu vermuten, dass ich sofort was von ihr möchte.

Hinsichtlich der Apps würde ich das mal testen. Glaube aber, man muss tatsächlich tendenziell schon in der Nähe eines Ortes wohnen oder einer Stadt mit ein paar mehr Einwohnern.

05.11.2023 18:01 • x 5 #10


M
Zitat von Freddulin:
Und ein Mitglied meinte im Nachgang mal, dass ich ja auch mehr am Baggern bin als mancher Volleyballspieler auf dem Feld.


Da hat sich etwas Grundlegendes geändert. Die Wahrnehmung ist auch eine ganz andere.
Vielleicht wird man in der Zukunft GAR NICHT mehr miteinander sprechen!?
Wer weiß.

05.11.2023 19:55 • x 4 #11


E
Zitat von Islantilla:
Ich hab das vor einiger Zeit mal ausprobiert und mich dort angemeldet... also wenn man, so wie ich, auf dem Land lebt, hat man dabei kaum Chancen, ohne erst mal kilometerweit fahren zu müssen um irgendwo hin zu kommen. Ist also auch nicht das Wahre. Und meinen Sport (Walking), den kann ich auch alleine ausüben, ohne ...


Ok, kann ich verstehen.
Ich wohne in einer Großstadt und da ist es natürlich tatsächlich etwas anderes

05.11.2023 20:28 • x 1 #12


Blanca
Zitat von Freddulin:
Ich orientiere mich ein bisschen in den Vereinen an älteren Menschen, egal ob Mann oder Frau, ich glaube mit denen komme ich schneller in Kontakt,

Hat vermutlich damit zu tun, daß die halt anders ticken als das Junggemüse, weil sie noch ähnlich geprägt wurden wie Du.

Zitat von Freddulin:
Die Frau kenne ich seit einem guten halben Jahr über einen Verein, anfangs kannte ich nicht einmal ihren Namen und jetzt kommt man mit solchen Themen ins Gespräch.

Bingo - da schreibst Du es doch selbst, wieviel Zeit es schon dafür mitunter braucht. Nach dem halben Jahr für das erste nette Gespräch dauert es jetzt vielleicht nochmal eins für die erste bilaterale Verabredung und wer weiß - vielleicht ergibt sich dann über die kommenden ein oder zwei oder mehr Jahre auch eine gute Bekanntschaft; mit viel Glück und noch mehr Zeit auch eine Freundschaft - oder halt nicht. Ich meine das nicht gemünzt auf diese spezielle Frau, sondern allgemein.

Zitat von Freddulin:
Ich muss aber dazu sagen, ich bin nicht in die Vereine eingetreten, um Frauen kennenzulernen. Sondern einfach Menschen.



Zitat von Freddulin:
Ich finde es nur schwer, diese Kontakte mit ins Privatleben zu übernehmen, es erfordert enorm viel Ausdauer, weil all diese Leute natürlich auch ihr Leben und ihren Kreis haben - klar.

Tatsächlich wird man mit zunehmendem Alter weniger offen für neue Kontakte, wenn man bereits eine eigene Familie, Beruf, Hobbies und einen festen Bekanntenkreis hat. Der Tag hat nur 24 Stunden und letztlich will man auch mal seine Ruhe. Allerdings kommt irgendwann auch die Zeit, wo Menschen wieder geschieden werden, Ehepartner wegsterben, Kinder aus dem Haus gehen, der Ruhestand eintritt. Daher würde ich es an Deiner Stelle locker sehen und mein Leben leben - Du hast es Dir meines Erachtens vorbildlich eingerichtet und solange Du innerlich bewußt offen für neue Kontakte bleibst, ist der Rest dann auch ein Stück weit Glück- und Geduldsache.

Gestatte mir an dieser Stelle bitte ein Kompliment: Deine Schreibe kommt sympathisch rüber. Insofern scheinen mangelnde Eloquenz oder Tiefgründigkeit nicht das Problem zu sein.

Zitat von Freddulin:
Und ein Mitglied meinte im Nachgang mal, dass ich ja auch mehr am Baggern bin als mancher Volleyballspieler auf dem Feld.

Kann es sein, daß die Menschen dort in Deiner Small town generell ein wenig kleingeistig sind? Vielleicht war der Typ aber auch einfach nur neidisch, weil er selbst nicht so gut ins Gespräch mit den Frauen kam wie Du? Irgendwas muß ihn ja zu so einer gehässigen Bemerkung veranlasst haben...

Zitat von Freddulin:
Also eine Unterhaltung ist ja erstmal nicht Baggern.

Eben.

Zitat von Freddulin:
Viel viel leichter ist es natürlich, sich einem Mann anzubieten als Weggeh-Partner.

Es ist vordergründig unverfänglicher (vorausgesetzt, daß er nicht vom anderen Ufer ist). Zudem könnten männliche Kumpel auf Dauer nachhaltiger sein, da sie nicht plötzlich mit einem neuen Partner daherkommen, der die Frau mit Eifersüchteleien unter Druck setzt.

05.11.2023 22:53 • x 2 #13


F
Vielen Dank für die Beiträge. Ich halte Euch mal auf dem Laufenden, was passiert. Tatsächlich war ich am Sonntag auf einer Vereinsfeier, eigentlich nicht so rechte Lust, es zog sich auch etwas und das Wetter war sehr bescheiden, aber allein die Gedanken vom Montag, der Arbeitswelt, etwas abdriften zu lassen, und sei es nur durch Situationskomik verschiedener MItglieder im Verein, war es absolut wert.

Tatsächlich glaube ich, ist es das Beste, locker, ohne Erwartungen und damit meine ich wirklich ohne Erwartungen, heranzugehen. Ich denke mittlerweile, das strahlt man auch aus.

07.11.2023 20:47 • x 5 #14


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