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6 1/2 Jahre für die Tonne

T
So ich habe lange mit mir gerungen, weil ich mich mittlerweile einfach nur noch für mega gestört halte und es vermutlich auch bin.

Es ist nun mittlerweile 5 Wochen her, dass er mir eröffnet hat, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein, sondern allein sein möchte.
Vor 6,5 Jahren haben wir uns kennen und lieben gelernt. Insgesamt war es eine sehr schwierige Beziehung. Nach 2 Jahren hat er einmal die Beziehung beendet, weil ich angeblich zu viel geklammert habe, nach 1 Woche rief er mich dann an, er würde es nicht mehr ohne mich aushalten, es wäre sein größter Fehler gewesen. Innerhalb dieser Zeit war ich schon 1000 Tode gestorben. Aber ich bin natürlich zurück.
Man muss dazu sagen, dass er ein Mensch ist, der nicht gern unter Leuten ist, was ich auch bis zu dem Punkt halbwegs akzeptiert habe, als er nicht mal zu meiner Geburtstagsfeier erschienen ist, mit der Begründung das wäre ihm zu anstrengend...
Da ich das als absolute Kränkung empfunden habe (und sich da schon einiges angestaut hatte), habe ich Gefühle für eine andere Person entwickelt und mich daraufhin wirklich absolut schweren Herzens getrennt (habe ihn damals noch geliebt), weil ich gemerkt hab, dass sich nix ändert. Daraufhin hat er dann gebettelt und gefleht ohne Ende. Oft beteuert dass er sich ändert. Ich habe oft mit ihm gesprochen und ihm oft Hoffnungen gemacht, ihn sehr verletzt (mache mir da immer noch Schuldgefühle wie sonst was). Bin dann aber trotzdem erstmal mit dem anderen zusammen gewesen. Habe dabei aber gemerkt, dass meine Gefühle für ihn einfach zu groß sind und bin zu ihm zurück. Trotz großer Schuldgefühle etc. haben wir es durch sehr langes Reden dann geschafft, dass wir die Beziehung wieder aufbauen konnten. Ich habe mich aber im Nachhinein gesehen die ganze Zeit sehr schuldig gefühlt. Anfangs hat sich dann jedenfalls vieles geändert. Er ist öfter mit zu Veranstaltungen gleichzeitig habe ich aber auch mehr alleine unternommen. Das allerdings immer noch einiges im Argen war, merkte man daran, dass die Intimitäten immer weniger worden (da habe ich mir dann noch mehr Schuldgefühle gemacht).
Dieses Jahr wurde ich dann im Mai sehr krank. Litt viel unter Panikattacken und musste oft ins Krankenhaus. Er ist nur widerwillig mit mir zum Arzt gefahren, war immer sehr genervt. Man hat wirklich gemerkt dass es ihm absolut nicht schmeckte sich um mich zu kümmern. Das ihn meine Hilflosigkeit nervte.
Als es mir dann im September langsam besser ging, meinte er plötzlich von heute auf morgen, er wäre genervt. Dann hat er eine Woche darüber nachgedacht (ohne mit mir zu reden), um mir dann zu sagen, dass er keinen Sinn mehr in allem sieht, er eigentlich nichts machen wollte, was wir zusammen gemacht haben und er nicht wisse, ob er mich noch liebe. Ich hätte alles für ihn getan...

Seitdem haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Ich habe ihm 3 Briefe geschrieben, die wurden nicht kommentiert. Habe ich aber wenn ich ehrlich bin auch nicht erwartet.
Insgesamt war es eine Beziehung in der ich hinter vielem wirklich ständig hinterherrennen musste. Aber dennoch hatte ich immer das Gefühl dass wir zusammengehören, weil wir so viele gemeinsame Interessen und natürlich auch viele schöne Momente hatten.
In der ersten Woche, war es so schlimm, dass ich in der Psychiatrie gelandet bin, weil es mir so schlecht ging und ich mich umbringen wollte.
Ich habe vor 3 Wochen eine neue Arbeit begonnen. Wir hatten uns das im Sommer noch gemeinsam angeschjaug wo ich arbeiten werde. Nun fühlt sich alles an wie blanker Hohn. Als die Krankheit halbwegs überstanden war, haben wir noch über Kinder gesprochen, das war Ca. 2 Wochen vor der Trennung.

Alles erinnert an ihn und besonders, weil es eben so schwierig war die Beziehung aufrecht zu erhalten bin ich nun natürlich am Boden zerstört. Ich habe das Gefühl an allem Schuld gewesen zu sein und die alten Schuldgefühle von vor 3 Jahren kommen immer wieder zurück.
Ich kann einfach nicht loslassen obwohl ich intellektuell weiß, dass nicht alles gut war, will ich ihn trotzdem zurück. Ich habe alles in meinem Leben von ihm emotional abhängig gemacht. Ich komme einfach nicht mehr klar hoffe jeden Tag, dass er sich bei mir meldet. Musste mich die ganzen Wochen so extrem zusammenreißen neben den Briefen nicht auch noch Nachrichten ohne Ende zu schicken, anzurufen oder vor seinem Haus zu stehen...

Ich habe das Gefühl meinen Seelenpartner verloren zu haben, der wie für mich gemacht war
Ich weiß nicht mehr weiter (in Gesprächstherapie bin ich). Ich denke über Hypnose nach. Bin total fertig. Ich komme allein einfach nicht zurecht

26.10.2015 22:49 • #1


M
liebe teardrop,
lass dich mal drücken. ich kann dich so gut verstehen. auch ich bin nach einer trennung nach sechs jahren völlig zusammengebrochen, war in der psychatrie, hab mir vorwürfe gemacht, hab ihm briefe geschrieben etc.. das gleiche wie bei dir. ich habe auch jetzt, ein jahr nach der trennung, noch das gefühl, meinen seelenverwandten verloren zu haben und das macht mich immer noch traurig. aber fakt ist, wenn ein mensch gehen will kann man nichts machen. so schwer es ist, man muss ihn gehen lassen. und meist ist es so, dass wenn man den kontakt nach der trennung abbricht, irgendwann mal wieder freundschaft oder auch mehr möglich ist. wenn ihr zusammen gehört, werdet ihr irgendwann wieder zusammen finden. aber hör bitte auf, dir vorwürfe zu machen. es gehören immer zwei dazu und er hat bestimmt auch nicht wenige fehler gemacht. ich kann dir zwei bücher empfehlen, die mir geholfen haben. einmal wenn der partner geht von doris wolf und das andere heißt umarme dich selbst, leider weiß ich die autorin grade nicht. die gute nachricht ist: es wird besser und du wirst wieder glücklich werden, auch ohne ihn. die schlechte: es dauert manchmal jahre. bei mir liegt die trennung jetzt über ein jahr zurück und ich denke immer noch ständig an ihn und unsere zeit. aber ich kann trotzdem wieder lachen und glücklich sein. ich wünsche dir alles gute auf deinem weg und schreib einfach hier im forum. hier versteht einen jeder, liebe grüße

27.10.2015 07:58 • x 1 #2


A


6 1/2 Jahre für die Tonne

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T
Hallo mariebu,

Danke für deine lieben Worte. Ich habe das Gefühl, dass es nie wieder besser werden wird

27.10.2015 08:35 • #3


R
Hallo teardrop,

auch von mir mal eine liebe Umarmung!
Du schreibst: Alles erinnert an ihn und besonders, weil es eben so schwierig war die Beziehung aufrecht zu erhalten bin ich nun natürlich am Boden zerstört.
Über genau diesen Satz bin ich gerade gestolpert... Passt auch irgendwie in meine Situation gerade... War zwar nicht so lange mit ihm zusammen... aber trotzdem...

Es sollte nicht schwierig sein, eine Beziehung aufrecht zu halten! Es sollte dein Glück vervollständigen... und dich nicht unglücklich machen oder gar ein Wettkampf sein! Ich glaube, dass hab ich gerade auch selbst verstanden...

Du hast auf jeden Fall was besseres verdient. Auch wenn es jetzt noch sehr sehr schwer fällt... versuch dich frei zu machen... mit dir selbst glücklich zu werden, dich abzulenken und Sachen zu machen, die dir Spaß machen...
Der richtige wird kommen... Und zwar der, der dich liebt und der, bei dem du nicht um Aufmerksamkeiten und Liebe kämpfen musst!

Ich wünsche dir viel Kraft
LG
Raicine

27.10.2015 09:04 • #4


G
Das hört sich sehr traurig an.

Wenn ich ehrlich sein darf, aber auch danach, dass es Zeit ist für einen Neunanfang. Nach der Trennung von meiner Ex-Faru war ich auch monatelang zu nichts mehr zu gebrauchen, obwohl wir jahrelang eig. nur noch (sehr sehr gute) Freunde waren und ich das wusste. Vieles, so hat sich gezeigt, lag einfach an der Gewöhnung und der Angst, was denn nun kommen sollte. War alles genau richtig. Ich bin hinterhergelaufen, aber meine Ex hat - richtigerweise - gesagt, dass es aus sei und sie nun ihr Glück suchen wolle. Wir hatten unsere Zeit und die neue kam danach.

Heute bin ich froh, wie es gelaufen ist, denn ich habe eine wundervolle Frau gefunden, mit der ich alt werden möchte.

Wünsche dir viel Kraft

27.10.2015 09:27 • #5


T
Ich bin mir sehr sicher das ich ihn noch liebe

27.10.2015 11:48 • #6


T
Ich weiß nicht wie lange ich diese innerliche Panik noch aushalten soll. Ich habe schon mehrmals resigniert innerlich...

27.10.2015 14:09 • #7


T
Ich werde wahnsinnig!

27.10.2015 22:59 • #8


D
Hallo Du Arme,

halte durch! Du hast Dir schon mal aktiv Hilfe geholt und arbeitest daran.

Laß Dir gesagt sein: es wird besser. Ich wurde mit 39 Jahren von meinem Freund verlassen trotz gemeinsamen Kinderwunsch. In den ersten Wochen hatte ich Panikattacken, schlimmste Existenzängste, meine psychosomatischen Symptome kamen wieder und ich musste Beruhigungstabletten nehmen. Die psychisch Stabilste bin ich auch nicht. Aber auch uns psychisch etwas Versehrten geht es wieder besser. Glaube daran und versuche zu ergründen, warum Du in der Beziehung offensichtlich hinter allem her laufen musstest. Eventuell glaubst Du, in Beziehungen leiden und kämpfen zu müssen. Dran bleiben zu müssen, Schwierigkeiten ertragen zu müssen. NEIN, muss man nicht. Das sind lediglich sehr ungute Beziehungsmuster....Beziehungen können auch nährend und stärkend sein und nicht so, dass man danach ein Wrack ist.

Und lass Dir versichert sein: Diese massiven Schuldgefühle und Angst, alles verbockt zu haben und in dem Ex einen grundguten Seelengefährten zu sehen - das ist eine klassische Trennungsphase. Die komplette Über-Idealisierung. Die geht vorbei. Deshalb habe Geduld und mach keinen Quatsch. Geh zur Not wieder ins Krankenhaus.

Du musst für Dich selbst leben. Du hast einen Körper, der leben will und einen Kopf, der noch viele Dinge sehen und wissen will und ein Herz, das auch wieder lieben wird. Achte gut auf alle Drei und nimm keine Beziehung mehr mit einem Mann auf, der Dich so fertig macht und sich dann nur unwillig um Dich kümmert.

Alles Gute

27.10.2015 23:51 • #9


A


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