Hallo ihr,
ich w22 wurde vor 2 Monaten zum zweiten Mal von meinem Freund m22 verlassen.
Wir waren zuvor 2 Jahre befreundet, er hat mich immer schon angehimmelt, aber nie gedacht, er hätte Chancen bei mir. Wir kamen uns an Silvester 18/19 und die Wochen darauf dann doch sehr langsam aber sicher näher, auch wenn ich die ersten Wochen Zweifel hatte und meine Gefühle sich sehr langsam entwickelten.
Waren dann offiziell von Februar-August zusammen und im 7. Himmel. Für mich wars die erste Beziehung und alles war perfekt. Er war aufmerksam und liebevoll, wie hatten keine Streits, nichts. Uns trennten 150km, aber es war lange im Voraus jedes Wochenende geplant, wer zu wem fährt. Meistens ich zu ihm, ich mochte seine Freunde und Familie nämlich sehr und er musste oft am WE arbeiten.
Im August waren wir zusammen im Urlaub und er hat sich auf einmal distanziert und meinte, er liebt mich nicht mehr. Hat dann auch nach der Heimkehr per WA Schluss gemacht. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich hätte niemals damit gerechnet. Er hätte doch einfach ansprechen können, wenns ihm zu viel war?! Ich dachte , er freut sich wie ich immer noch auf die gemeinsamen Wochenenden.
Im September haben wir uns durch die Fachschule wiedergesehen. Ich bin auf ihn zugegangen. Er hat dann auch gebeichtet, er hatte mich im Juli einmal betrogen. Wenige Tage nachdem er mir noch ein fettes Liebesgeständnis gemacht hatte. Ihn plagten daraufhin Schuldgefühle und er hat die Beziehung beendet, weil er sich zu jung fühlte, um sich fest zu binden. Ich habs ihm verziehen, auch wenn ich sowas nie erwartet habe. Wir hatten wieder S. und generell Kontakt wie früher und die Beziehung stand wieder im Raum. Er wusste trotzdem nicht, ob er sie nochmal wollte, hat sich dann aber dafür entschieden. Es folgten nochmal 3 Monate voller Unsicherheit, Distanz, fehlender Kommunikation, Zuneigung und Sicherheit. Durfte mir mehrmals anhören, dass er mich nicht braucht und sein Single-Leben vermisst. Mein Opa kam einmal ins Krankenhaus und ich habs ihm nicht geschrieben, weil ich ihn nicht mit Traurigem belasten wollte. Als ichs ihm dann Tage später erzählt hab, wars ihm ziemlich egal. Aber wenn wir uns dann gesehen haben, war für mich trotzdem wieder alles perfekt. Die Nähe und Vertrautheit. Ich war glücklich, wenn ers war. Wenn er mir nur mal kurz einen Kuss gegeben hat oder unter der Woche auf meine Nachrichten geantwortet hat. Ich hab mich mit dem wenigsten zufrieden gegeben und meinen ganzen Stolz verloren. Beinahe täglich geweint. Er ist mit Freunden in den Urlaub gefahren und ich habs nichtmal gewusst, dachte er ist arbeiten. Hatte ständig Angst, er würde mich nochmal betrügen. Oder gar verlassen. Aber ich wollte immer perfekt sein, um ihn ja nicht zu verlieren. Obwohl er sich zu 0% mehr für mein Leben interessiert hat. Dann Anfang Dezember nach mal wieder 3 Tagen ohne Kontakt hat er mich um 2 Uhr nachts angerufen und wieder Schluss gemacht. Er wollte frei sein. Ich war und bin am Boden zerstört. Mein letzter Satz war, dass er sich nicht schuldig fühlen soll, wenn ich so nicht mehr leben will. Er sagte, das ist unterste Schublade von mir und hat einfach aufgelegt. Den Satz bereute ich sofort und ich würde mir auch nie echt was antun. Aber ich komme einfach nicht klar, dass selbst mein Bestes nicht genug war. Mein Selbstwertgefühl ist praktisch nicht vorhanden. Ich weiß, dass die Beziehung gewissermaßen toxisch war, aber ich bin leider echt emotional abhängig von ihm. Ich kann mit niemandem so gut reden und lachen wie mit ihm. Habe nur wenige Freundinnen, die alle vergeben sind. Letztes WE war er da, um sein Zeug zu holen. Es war so schön, wir haben wieder viel geredet und gelacht und er war wieder ganz normal, wie am Anfang. Kein bisschen gemein. Hat aber auch gesagt, ihm fiels leicht, mich zu vergessen. Ich hab zum Glück Fassung bewahrt und nicht vor ihm geweint. Er sagte, ich solle mit meinen Problemen auch mal auf Andere zugehen. Ganz so, als hätte ich ihn immer nur belastet, was nicht der Fall war. Warum behält er mich denn so in Erinnerung?! Als wär ich Schuld, dass es nicht geklappt hat.
Und jetzt zu wissen, dass ich ihn niemals wiedersehen werde (bin nämlich mit der Schule fertig) und er vermutlich bereits eine Neue hat, macht mich fertig. Er lebt sein Leben wie immer und ist glücklich und ich vermisse ihn unendlich.
Ich weine immer noch jeden Tag, denke bei jeder Kleinigkeit an ihn und wenns nur der dumme Tee ist, den wir beide so gern mögen.
Kann jemand von ähnlichen Erfahrungen sprechen oder mir Ratschläge geben? Ich will meine Freunde langsam auch nicht mehr damit nerven, aber ich bin echt in einem Loch versunken und idealisiere ihn total. Momentan jähren sich auch alle Ereignisse: Silvester, der Tag des 1. Kusses, mein Geburtstag zu dem er mir nichtmal gratuliert hat, jetzt bald unser Jahrestag, usw. Und in der gemeinsamen WA-Gruppe mit Freunden aus der Schule seh ich immer noch seine Nachrichten und stalke ihn auf WA und Instagram, wozu ich sein Passwort weiß. Und obwohls mir danach nur schlechter geht, kann ich nicht damit aufhören.
Ich will ihn einfach nur wiederhaben, würde alles Leid während der letzten Monate nochmal auf mich nehmen.
Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich mal so abhängig von einem Mann sein werde, hätte ich nur gelacht. Genauso darüber, dass er, der tolle aufmerksame Mann, mit dem man so gut reden kann, so eiskalt und gleichgültig mir gegenüber sein wird. Und trotzdem verteidige ich sein Verhalten, weil er eine nicht ganz leichte Kindheit hatte und ja auch nichts für seine Probleme kann. Ich kann nichtmal dieses Helfersyndrom abstellen. Warum bin ich so und wie kann ich wieder normal werden? Hilfe!
31.01.2020 20:06 •
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