Abstand / Pause nach falscher Kommunikation

Hallo miteinander. Ich möchte euch gerne einigermaßen kurz meine Geschichte erzählen und hoffe auf ein paar gute Erfahrungen. Derzeit geht es mir gar nicht gut, jedoch hänge ich sehr an meiner Beziehung und ein Schlussstrich kommt in keinem Fall für mich infrage. Ich finde die Einzigartigkeit und der Wert des Partners ist viel zu hoch um leichtfertig aufzugeben. und man findet so einen Menschen nie wieder.
Meine Freundin und ich sind seit 2,5 Jahren zusammen. Nach 2 Monaten Beziehung stellte sich heraus, dass sie eine Art Depression hat. Sie ist ohne Vater aufgewachsen, Mutter schon etwas narzisstisch eher. Sie beendete da gerade ihre Ausbildung und war nur 1 halben Tag fähig in der neuen Arbeit zu sein. Sie bekam dann Angstzustände, so wie auch in der Vergangenheit oft. Es folgte die Krankschreibung und das wars mit der Arbeit.

Ich konnte mit der Situation lange nicht umgehen. Es gab gemeinsamen Urlaub und eine schöne Zeit. Ich habe mit ihr mitgekämpft. Sie musste sich das Problem erst selbst eingestehen. das war schwer und dauerte. Sie ging in eine Klinik. sie war mal perspektivenlos in einem Loch ohne Antrieb. ich hab oft am Limit gekratzt und war auch traurig wenn es ihr nicht gut ging aber Schluss machen kam nie infrage. Irgendwann habe ich ihre Probleme nicht mehr gesehen und da war nur noch die Liebe. Sie begann vor 1 Jahr soziale Arbeit zu studieren. Bis jetzt. Leider seither Zuhause. Sie selbst: Sehr liebevolle und Partnerbezogene Person. Zusammenziehen war ihr immer wichtig. Ich hab es immer vorgeschoben und hatte ständig im Kopf, dass ich eine eigenständige Frau möchte. Wie sich herausstellte habe ich meine eigenen Ängste mit dieser Ausrede versteckt.

Situation jetzt:
Vor 3 Monaten hatten wir eine harte Konfrontation wegen dem Thema gemeinsame Wohnung. Mir wurde die Pistole an die Brust gehalten. Ich habe am Telefon ohne weiter in mich gehen zu können gesagt, dass mir wichtig ist meine Freundin hat Ziele, ist eigenständig und geht einer Arbeit nach. Sie wurde bodenlos verletzt, wollte Abstand. Bin nach 4 Tagen eingeknickt, hab sie angebettelt und ihr erklärt wie wichtig sie mir ist und wie sehr sie mein Leben bereichert was auch wirklich stimmt. Ich schrieb einen Brief, wir trafen uns und es ging wieder gut. Zusammenziehen laut ihrer Aussage erst mal vom Tisch.
Es folgten 3 Monate, in denen es immer besser wurde. Mehr S., sie immer gut gelaunt und freundlich. Spaß am Studium plötzlich wieder da, gute Stelle fürs Praxissemester gefunden.
Erste Dezemberwoche waren wir uns noch mal nahe. sie sagte sie liebt mich.

Dann: Nach einem Treffen mit ihrer Tante, die sehr unglücklich mit ihrem Leben ist schreibt sie, sie ist sehr unglücklich und muss mit mir sofort reden.
Bin aus der Arbeit sofort hin hatte Angst. (Kurze Erklärung: Letzte Freundin hat mich am letzten Tag vor Weihnachten verlassen.) Ich liebe Weihnachten. Für mich das totale Fest der Liebe. Freue mich das ganze Jahr darauf mit dem Partner).
Naja. Sie warf mir eine ganze Menge Probleme vor. Ohne Vorbereitung. Zu wenig Unternehmungen, vernachlässige sie im Alltag. Will nicht Zusammenziehen. Weihnachten will sie den ganzen Tag mit mir. Fahre Sonntag oft zu Eltern. Ja vieles auf einmal. Ich hab komplett dicht gemacht. Komplett. Ich konnte nicht mehr erwachsen reagieren. Habe gesagt wenn wir zusammenziehen brauch ich wenigstens nen Finanzplan jetzt. Ich war total verschlossen, sturr und bockig. Konnte nicht argumentieren und ging nicht auf sie ein.
Sie sagte sie will Abstand. Ich stimmte dem zu weil mein Kopf leer war. 23. Dezember wollte sie sich melden. Das wars. Bin gegangen.

4 Tage später war ich am Ende und meldete mich. Haben telefoniert. Ich hatte wirklich über diese Probleme nachgedacht. Hab ihr das am Telefon versucht zu erklären. War nur Chaotisch und sie glaubte mir nichts. Naja.
1 Woche verging. Habe ich mich gemeldet, Brief geschrieben und ihr eingeworfen (Auf Anraten Freund). Wir telefonierten wieder 2h. Ich brach total in Tränen aus. Sie meinte, sie hat keine Gefühle mehr oder weiß es nicht, weil sie auch so wütend gerade ist. Sie würde mir gern die Chance geben aber sie hat kein Vertrauen mehr, dass sich was ändern würde weil sich 3 Monate nichts änderte. Habe auf ein Treffen gepocht. Sie hat widerwillig zugestimmt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits 6 Seiten Brief verfasst und mir über alles Gedanken gemacht. Jedes Problem unserer Beziehung reflektiert. Es sind nur Alltagsprobleme. Ich hab meine eigene Angst beim Thema Wohnung gefunden. Dass ich ihr nicht gerecht werde und ich so viel Respekt vor dem Schritt habe, weil ich das noch nie getan hatte.

Soweit. 2 Tage später (Am 22.12.) schrieb ich ihr wegen dem Treffen. Sie wollte draußen kurz spazieren; meinte sie will das gar nicht und ihr wird übel wenn sie an mich denkt. Sie war total wütend. Ich würde sie wieder nicht respektieren und Kontakt suchen über Brief, Telefon etc. obwohl sie sagt sie brauchst Abstand, aber es ginge nur darum, dass es mir besser gehen würde.

Ich beschloss, das Treffen abzusagen und mich Gedanklich zu distanzieren (habe bereits 7kg abgenommen und liege nur noch am Sofa daheim rum. Gefühle sind einfach so stark für diese Frau). Sie bestand dann aber auf das Treffen. Da es ZUM GLÜCK regnete, stimmte sie mir nun zu und wir trafen uns in ihrer Wohnung.

So. Wir unterhielten uns 3,5h. Ich habe mich aufrichtigst für meine Reaktion entschuldigt, als sie mir die Probleme aufzählte. Ich war total überfahren. Ich habe ihr erklärt, dass ich an der Beziehung arbeiten möchte und mir überlegt habe, wie wir es lösen können. Ich habe dafür sogar einen Zukunftsplan für uns handschriftlich gemacht und ihn ihr mit dem Brief gegeben. Ich habe ihr erklärt was für einen Stellenwert Beziehung für mich hat und, dass ich überhaupt nicht gemerkt habe, dass etwas nicht passt. Tatsächlich hab ich 2 Wochen davor vor einer Kollegin geschwärmt, wie toll die Beziehung gerade läuft. Wie sollte ich da erkennen, dass ich etwas ändern muss? Sie erkannte hier tatsächlich ihren Fehler und entschuldigte sich dafür. Das Gespräch lief sehr gut. Sie stimmte mir oft zu, sie erkannte meinen Ernst. Sie nickte häufig und akzeptierte, was ich sagte. Sie erzählte mir von einem Ex, der nach ihrer Forderung des Abstands nicht aufhörte und eine Entscheidung wollte dann war es aus. Ich gab ihr zu verstehen, dass es mir wichtig war alles von der Seele zu reden, damit sie weiß wie maßlos wichtig es mir mit ihr ist und, dass ich diese Krise nutzen möchte um uns ganz neu aufleben zu lassen. Sie ist einfach die eine für mich.
Sie sagte dann ,,heute hast du endlich mal alles richtig gemacht. Aber sie meinte, sie hat eine totale Mauer gegen mich aufgebaut und weiß nicht ob die wieder fällt. Das muss die Zeit zeigen. Sie kann mir nicht garantieren was passieren würde und sie braucht trotzdem den Abstand. In der letzten Woche hatte sie mich nicht vermisst. (Allerdings war sie da auch noch wütend auf mich). Das fehlerhafte Gespräch konnte ich ihrer Angabe nach wieder einigermaßen gutmachen.
Jetzt ist Funkstille. Weihnachten war ich jetzt ohne sie. Das macht mich sehr traurig. Silvester bin ich nun auch alleine. Wegen Corona auch.

Ich bin total unruhig und im Alltag erinnert mich alles an sie, was mich ständig wieder traurig macht. Ich tu mich schwer, mich da zu lösen weil ich den Partner einfach so über alles hebe. Ich frage mich die ganze Zeit was passieren wird. Sie meinte ganz klar sie will keine Trennung, sie muss schauen ob da noch ein Funke da ist bzw. ob sie wieder das Vertrauen gewinnt eine Annäherung zu versuchen.

Die Angst ist aber leider so groß. und ich hab mir so viel Mühe gegeben. Nun kann ich auch gar nichts mehr machen. Den Brief wird sie lesen. Weihnachtsgeschenke gaben wir uns nach dem Gespräch auch noch, weil wir irgendwie sehr zufrieden waren. Ihre Wut war ganz weg.


Hat jemand, der diesen langen Text nun gelesen hat, schon mal so was ähnliches gehabt? Das schlimme ist. punkt mit Beginn des schrecklichen Beziehungschaos begann meine Bearbeitungszeit der Bachelorarbeit. Ich schleife mich gerade ohne jegliche Motivation durch. Fürchte einfach nur um meine geliebte Freundin. Ich hab noch nie eine so liebevolle Person an meiner Seite gehabt und möchte sie nicht aufgeben.

Hi @herzdruide,

kurz zum Verständnis, weil deine Datumsangaben irgendwie nicht passen: War das alles letztes oder vorletztes Jahr? Wir haben ja heute erst den 25.12. und Du schreibst z.B. vom 27.12. und anschließend von einer weiteren Woche, die verging. Irgendwas passt da nicht oder ich bin zu blöd

oh entschuldige. Wo steht das denn? Es war alles dieses Jahr...

Am 8.12. war das sehr schlechte Gespräch... am 20.12. gab ich ihr meinen Brief und wir telefonierten das 2. mal und das jetzt gute Treffen war am 22.12.

ich habe was vergessen jaa... ursprüngliche wollte sie am 23.12 die Entscheidung. Beim ersten Telefonat meinte sie dann aber, der Druck ist zu hoch, dass sie an diesem Tag wissen muss was Sache ist. Daher haben wir es auf nach Weihnachten verschoben.

Naja und seither alles stumm. Nur immer Gedankengewirr, ob man vermisst wird oder ob derjenige überhaupt an einen denkt

Zitat von Herzdruide:

Wo steht das denn?

Schau mal z.B. hier:

Zitat von Herzdruide:

23. Dezember wollte sie sich melden. Das wars. Bin gegangen.

4 Tage später war ich am Ende und meldete mich. Haben telefoniert. Ich hatte wirklich über diese Probleme nachgedacht. Hab ihr das am Telefon versucht zu erklären. War nur Chaotisch und sie glaubte mir nichts. Naja.
1 Woche verging.

Rein rechnerisch wärst Du dort schon im Januar 2021. Aber egal, ist wohl nur ein bißchen konfus formuliert

Wie passt

Zitat von Herzdruide:

Ich hab noch nie eine so liebevolle Person an meiner Seite gehabt

zu

Zitat von Herzdruide:

Mir wurde die Pistole an die Brust gehalten

?

Und zu

Zitat von Herzdruide:

Sie warf mir eine ganze Menge Probleme vor. Ohne Vorbereitung. Zu wenig Unternehmungen, vernachlässige sie im Alltag. Will nicht Zusammenziehen. Weihnachten will sie den ganzen Tag mit mir. ... Ja vieles auf einmal.

?

Da kommt ziemlich viel Druck mit mit dieser Liebe. Ich würde mal zwei Schritte zurücktreten und mich fragen, ob du hier nicht mehr manipuliert als wahrhaft geliebt wirst ...

Ja da hast du absolut recht. Das passt gar nicht. Ich kann es ihr allerdings in der Hinsicht verzeihen, dass sie das Thema Zusammenziehen zu dem Zeitpunkt bereits über 1 Jahr belastet und ich ihr nie eine klare Antwort gegeben hab.

Als sie mir dann die Antwort ,,abverlangte, waren wir am Vorabend auf einer Geburtstagsfeier mit vielen Pärchen und die haben alle gefragt ob wir schon zusammenleben und wieso denn nicht? Das hat den Stein ins Rollen gebracht. Da hat es ihr irgendwie gereicht mit meinem rumgeschiebe. Eine solche Situation ist natürlich nicht repräsentativ für die ganze Beziehung. Ansonsten war das ja wirklich immer anders. Ich wurde jeden Tag gefragt wie es mir geht, sie hat mir täglich Bilder geschickt, mir erzählt was sie macht, für mich Sachen beim Einkaufen mitgebracht - einfach so weil sie dachte es freut mich. Sie hat mir immer viele Dinge gebastelt (Karten, Kalender, usw). Sehr schöne und herzliche Dinge.

Wenn es dein Wunsch ist eine eigenständige Frau an deiner Seite zu haben, die im Notfall auch für dich und euch da sein kann, dann solltest du bei diesem Wunsch bleiben. Was ich aus deinem Beitrag lese ist ein ungesunder Kompromiss, der dich einschränkt, ihr aber alle Freiheiten lässt.

An deiner Stelle würde ich überlegen woher deine starke Kompromissbereitschaft kommt und warum ihre Bedürfnisse wichtiger zu sein scheinen als deine eigenen.

Wenn deine Freundin soziale Arbeit studiert, dann wird sie später in Funktionen arbeiten, in denen sie Entscheidungen für andere trifft, unter Stress eigene Bedürfnisse zur Seite schieben muss und sehr organisiert sein muss. Das alles scheint mir nicht in ihr angelegt. Deshalb auch fraglich, ob siehe die Partnerin sein kann, die du dir wünscht und vielleicht sogar brauchst. Sie hat bestimmt tolle Seiten. Mach dir deshalb doch mal eine Pro und Kontraliste und guck dir an, ob das Ergebnis dich langfristig trägt ud zufriedenstellt.

Ich hab sie schon ganz schlimm verletzt an diesem Gespräch Anfang Dezember... Ich weiß es ist absurd aber bisher lief die Beziehung so gut und alles war total schön. Da ist irgendwas total in die falsche Bahn geraten und ich hab einfach total Angst um sie. Obwohl das letzte Gespräch am 22. so gut war und ich ihr unbedingt ihren Abstand lassen will kann ich mich nicht beruhigen bzw. damit abfinden. Wenn ich morgens aufwache dann hab ich sofort negative Gedanken, weil ich mich vor dem Tag fürchte an dem irgendwas passieren wird. Das ist so schlimm. Mir gehts jeden Tag schlecht und ich frag mich was sie denkt und tut und wieso das jetzt so weit gekommen ist obwohl ich doch auch bereit bin die Probleme des Alltags zu lösen...