Affäre oder Geliebte - was bin ich / wie geht es weiter?

Zitat von Arnika:

Also seid doch nicht gar so naiv und verklärt, wie es hinter verschlossenen Türen in vielen hiesigen Ehen ausschaut und was oft die wahren Motive sind. Das hat mit Liebe oft gar nix und schon lang nichts mehr zu tun.

Aber wieso man dann noch mitfühlend das Köpflein tätschelt, versteh ich auch nicht.
pay your price for your paradies. Wenn sie lieber im eigenen Haus und Garten leben wollen und dafür das andere in Kauf nehmen, ist das ihre Entscheidung. No need zu jammern. Sie müssten es ja nicht. An der Stelle tuts halt vermutlich weniger weh.

Zitat von Arnika:

Nur weil die Gattin droht, die Kinder gegen sie aufzubringen und sie das Haus verlieren würden, sitzen sie halt ihre lieblose Ehe aus. Oft genau so lange, bis die Kinder aus dem Haus sind und nicht mehr so leicht zu manipulieren. Danach hört man von der Gattin, die vorher jahrelang mit Kindesentzug drohte, keinen S. mehr wollte etc absurderweise dann „Ich hab gar nicht bemerkt, dass er unglücklich ist. Es kam aus heiterem Himmel.“ Ja eh

Das würde bedeuten, dass Gespräche geführt wurden, die Männer ständig betont haben wie unglücklich sie sind, erzählten , dass sie eine Affäre am laufen hatten usw. Ist das so? Wie kam es sonst zu solchen Drohungen? Ich habe meinem NM nie gedroht, wieso auch? Ist er vielleicht deshalb gegangen? Die Kinder waren noch klein und 6 liebte ich. Und nun? Übrigens hätte er was von der Affäre erzählt, hätte ich ihm keine Träne nachgeweint geschweige denn festgehalten.

Zitat von Arnika:

Da musst du aus sehr eigenartigen Verhältnissen kommen wenn du davon ausgehst, dass mich so ua meine Verwandschaft weinend flachlegen will

Wäre auch nichts Neues unter verschwägerten Personen, komischerweise kommen sich so viele über das Gejammere näher und dann schwups, liegt man plötzlich im Bett, um sich gegenseitig Trost zu spenden.

Zitat von Arnika:

Und Männer reden untereinander über sowas nicht oder nur sehr selten. Zu wem sollten sie also gehen, um sich auszuweinen? Zur Arnika, die ihnen mit Verständnis begegnet und sie nicht mit der Moralkeule und eigenen (falschen) Glaubenssätzen erschlägt.

Wie wäre es mit das eigene Leben in die Hand nehmen und etwas ändern anstatt zu weinen? Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Affären genau dafür gebraucht werden. Dem Alltag zu entfliehen und rumzujammern wie schlimm dieser doch wäre.

Zitat von Arnika:

Mein Cousin lebt aber zB gerade in Scheidung und ist endlich mit seiner Affäre frei und glücklich. Gottlob! Weil gar so liebevoll und treusorgend, wie hier gern in grenzenloser Naivität dargestellt, sind die Gattinnen auch oft nicht. Das war in dem Fall eine ziemlich billige boshafte geldgeile Funsn. Da hat er sich halt in jungen Jahren nur mal ordentlich vergriffen. Aber gut, war seine Entscheidung. Freu mich aber für ihn, dass er da endlich raus ist.

Tja und im Falle meines NM hat sich die Nachfolgerin als eine Golddiggerin entpuppt. Kann ich jetzt das auf alle Affärenfrauen übertragen?

Ich dagegen habe weder den Trennungsunterhalt beantragt noch bin ich im Haus geblieben. Bin ich trotzdem die böse NF? Kinder könnte er öfters haben, will er nicht. Ich könnte all deine Klischees komplett widerlegen, bin mir aber sicher, dass es halt alles gibt. Und nicht immer das Typische - böse EF und liebevolle AF.

Zitat von alleswirdbesser:

Wie kam es sonst zu solchen Drohungen?

Dafür muss man ja nichts von einer Affäre erzählen. Es reicht, wenn du andeutest, dass du eine Trennung in Erwägung ziehst.

Davon abgesehen, finde ich aber auch: Wem Haus und Garten wichtiger sind als seine seelische Zufriedenheit, der hat seine Wahl getroffen und muss eben den Preis dafür zahlen.
Damit dann anderen Leuten die Ohren vollzujammern, ist eher schäbig und zeugt nicht unbedingt von Charakter.

Zitat von alleswirdbesser:

Kinder könnte er öfters haben, will er nicht.

Das ist mMn oftmals von Next abhängig, wie oft sich der Verlasser um seine Kinder kümmert. Bei mir war es 5 Jahre gar nicht der Fall, weil der Next meiner “Mutter” das nicht wollte In der Regel läuft das so.

Zitat von Hola15:

Aber wieso man dann noch mitfühlend das Köpflein tätschelt, versteh ich auch nicht. pay your price for your paradies. Wenn sie lieber im eigenen ...

Naja, das Köpfchen getätschelt hab ich ihm nicht gerade. Im Gegenteil Aber sein Leben, seine Entscheidung. Genauso wie ihre. Wurschteln ja viele ewig in unglücklichen Ehen herum.

Mich wundert ja eher, wie weltfremd viele hier oft sind. Kennen die keine Menschen im echten Leben? Oder glauben sie aufgehübschten Foto-Love-Storys auf Instagram?

Manche haben ja nicht mal aus Liebe damals geheiratet, sondern nur aus wirtschaftlichen Gründen der „guten Partie“, endlich regelmäßiger S., ohne dauernd wen Neues beeindrucken zu müssen, Angst vorm Alleinsein, letzte Chance, Kinder zu bekommen, dem gesellschaftlichen Status etc pp. Eine Zeitlang lenken sie sich mit Hausbau, Urlauben, die sie alleine so nicht gehabt hätten, Kinderaufziehen etc. ab, und irgendwann wackelt halt das Kartenhaus. Dann dauerts oft noch ein paar Jahre, bis sie es sich monetär leisten wollen, und sich trauen, ihre Einsamkeit bzw den Dauerkampf zu beenden.

Aber muss eh jeder für sich entscheiden. Man sollte nur vielleicht als erwachsener Mensch nicht gar so naiv durchs Leben gehen und glauben, Ehe hat automatisch was mit langer Liebe zu tun.

Zitat von Seneca22:

Das ist mMn oftmals von Next abhängig, wie oft sich der Verlasser um seine Kinder kümmert. Bei mir war es 5 Jahre gar nicht der Fall, weil der Next ...

Vor allem wenn man für die Liebe hunderte von Kilometer wegzieht.

Zitat von Arnika:

Man sollte nur vielleicht als erwachsener Mensch nicht gar so naiv durchs Leben gehen und glauben, Ehe hat automatisch was mit langer Liebe zu tun.

Tut die Affäre das? Glauben nämlich die AF‘s auch gerne, dass es mit Ihnen ganz anders und besonders wäre…. Findest du, dass die Liebe zur Affäre die wahre Liebe ist? Ganz anders als die Liebe zur Person, die man heiratet? Meinst du die Fluchthilfe hätte mehr Bestand? Manchmal sicher, aber die Regel ist es bestimmt nicht. Spätestens weiß die AF das, sobald die Next AF im Spiel ist.

Ist das nicht naiv als AF zu glauben, dass sie die Richtige ist und nicht wie die Frau davor nur eine Lebensabschnittsgefährtin?

Zitat von alleswirdbesser:

Wie wäre es mit das eigene Leben in die Hand nehmen und etwas ändern anstatt zu weinen? Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Affären genau ...

Na, hat er dann eh. Er hat sich eine andere gesucht und so lange gewartet, bis er die Abfindung hatte, um die Gattin auszuzahlen.

Hätt einer von den beiden früher die Ehe beenden sollen? Meines Erachtens, klar! Weil um Liebe ging’s da nicht. Zumindest schon sehr sehr lang nicht mehr. Aber wenn beide zumindest die Liebe zum Haus vereint, und das ihnen beiden sehr lange das wichtigere Motiv ist, ist das ja auch ok.

Zitat von Arnika:

Aber wenn beide zumindest die Liebe zum Haus vereint, und das ihnen sehr lange das wichtigere Motiv ist, ist das ja auch ok.

Solange man nicht darüber jammert… Schließlich trifft man selbst die Wahl..

Zitat von alleswirdbesser:

Tut die Affäre das? Glauben nämlich die AF‘s auch gerne, dass es mit Ihnen ganz anders und besonders wäre…. Findest du, dass die Liebe zur ...

Ja, in dem Fall weiß ich das sogar. Und auch wenn das viele in ihr Weltbild nicht reinkriegen, die AF ist manchmal, wie hier, im Vergleich zur EM die weit anständigere Frau und bessere Wahl. Mit Abstand. Der Dolm hat sich in jungen Jahren das größte Flitt.. zwischen Scheibbs und Nebraska eingetreten, die ihn wohl mit ihrem kecken Hüftschwung lockte, weil er attraktiv war und gut verdiente und sie es sich halt beweisen wollte. Und sich von ihm so schnell wie möglich schwängern lies.

Soviel dazu.

Der Trottel der

Zitat von Arnika:

Mich wundert ja eher, wie weltfremd viele hier oft sind. Kennen die keine Menschen im echten Leben? Oder glauben sie aufgehübschten Foto-Love-Storys auf Instagram?

Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und fand jede Ehe dort desolat. Meine Eltern führten jedoch wenigstens im Vergleich mit den Nachbarn keine Fassadenehe. Bei denen war’s klar, dass die keine Ehe führen und wahrten auch keinen Schein nach außen.

Vllt. habe ich deshalb den Weg gewählt lieber offen und ehrlich die Paarbeziehung mit meinem Mann zu beenden, bevor ich ihn belügen muss.
Ich mags einfach gern offen und ehrlich.
Ich denke aber die Möglichkeit hat (fast) jeder. Wenn beide die Ehe nicht mehr gut finden, wieso wird das nicht ausgesprochen? Wieso muss man lügen und andere Menschen in dieses Konstrukt ziehen? Besonders heutzutage in der Scheidung kein Thema mehr ist.

Es gibt mE nach tausend Motive weshalb jemand (heutzutage) in einer Beziehung oder Ehe verharrt. Es gibt auch tausend Motive weshalb jemand fremdgeht. Das kann, aber muss nicht immer fehlende Liebe oder fehlender S. sein.

Das Argument man könne nicht gehen und müsse deshalb lügen und betrügen hat für mich in der heutigen Welt - und dieser Kultur- jedenfalls keinerlei Überzeugungskraft.

@Hola15 Ja, bei mir war’s ähnlich, wobei meine Eltern bis heute eine ganz gute, normale Ehe führen. Aber da sind sie nicht ungebingt in der Mehrheit

Und natürlich könnten beinahe alle - im Westen zumindest - gehen. Aber sie müssten dabei Federn lassen, und zwar beide, und es geht den meisten von ihnen ganz einfach nur ums Geld und die Hütte. Und natürlich drohen viele Frauen deshalb mit Kindesentzug, meistens auch wegen dem Ego, Status und finanziellen Vorteilen. Da wird eine Affäre durchaus solang ignoriert, bis sie eine Gefahr wofür die Wohngelegenheit und das gemeinsame Konto werden könnte. Also sich da was vorzumachen, worum es in vielen, wenn auch sicher nicht allen Ehen nach einer gewissen Dauer eigentlich geht, sollte man eigentlich ab einem gewissen Alter schon mal mitbekommen haben

Wenn sie wegen Behausung und Gewohnheit verharren, na gut, auch ein Lebensweg. Mich nervt aber die Heuchelei und/oder Realitätsverweigerung. Grad vom Dorf stammend müsstest du genauso zig Beispiele wie dieses kennen, vielleicht, weil man mehr Einblicke hat. Aber in vielen städtischen Wohnungen spielt es sich genauso ab.