Affaire und keine Ahnung was ich machen soll

Vielleicht könnte man mal darauf verzichten , in jedem Post , die User als Selbstdarsteller, übergriffig und unfähig mit wenig Grips zu titulieren.
Ich weiss ehrlich nicht was das jedesmal soll. Ist das Hilflosigkeit ?

Zitat von LaLeLu35:

@LarsWilhelm

Auf die Nebenkriegsschauplätze gehe ich jetzt nicht ein.

Man kann nur jemanden helfen, der auch ehrlich zu sich selbst ist. Und das geht. Es läuft hier parallel ein Affärenthread, da sagt der TE selbst, dass er sch. gebaut hat, dass er gelogen hat, dass er bliblablub und er spricht respektvoll über beide! Ehefrau und Affäre.

Aber wenn ich etwas nicht verstehen kann, dann ist es: es ist mir so passiert - ich fühle mich zerrissen ich lass es erstmal laufen. Er eröffnet ein Thema, erzählt, wie seine Frau sich doof verhält, wie seine Affäre alles angetreten hat. Alles - alles nur die anderen.

diese Passivität. Dieses Nichterkennen, dass man sich durch falsches Verhalten, durch Fehler selbst in diese Situation gebracht hat und dass irgendwann der Punkt gekommen ist, wo man die Konsequenzen treffen muss und Entscheidungen. Weil man diese Ehe nunmal nicht alleine führt, weil seine Frau ahnungslos ist und es geht ihm nur um sich selbst.

Der gute Andresman hat mir immer noch nicht die Frage beantwortet, ob er den Kontakt zu seiner Affäre während der Gedankenzeit unterbricht. Vermutlich nicht.

Auf einmal sind es Nebenkriegsschauplätze- Tsss. Du warst diejenige, die stolzgeschwellter Brust geschrieben hat, was sie alles geleistet hat und jetzt ist es ein Nebenkriegsschauplatz.

Ich glaube schon, dass der TE erkannt hat, dass mindestens jetzt Entscheidungen getroffen werden müssen. Allerdings ist er nicht der Superheld, der so eben mir nichts dir nichts den richtigen Weg erkennt. Zumal weder Du noch ich den richtigen Weg für ihn kennen.
Die 4 Wochen Auszeit sind keine schlechte Idee um mal absolut klar zu sehen. Und im Gegensatz zu vielen bin ich nicht der Meinung, man sollte ums verplatzen eine Ehe aufrecht erhalten. Auch nicht, wenn einer schwer krank ist.

Ja so viel, zu bilde dir eine Meinung.

Affären werden doch grundsätzlich ohnehin viel zu viel Bedeutung beigemessen.
Entweder hatte ich eine, und stelle fest, das war es nicht und beende oder ich trenne mich und gehe meinen Weg.
Was ist daran nun falsch ? Als rum eiern, alles und jedes in die Waagschale schmeissen.

Warum entstehen diese Affären in der Hauptsache ? Weil ich Egoist bin, weil ich mich nicht mehr innerhalb einer Beziehung zurück nehmen kann.
Wer das nicht kann, könnte ja auch gehen , vor der Affäre oder zumindest wenn ich so eine Sache begonnen habe.

Gott und Welt soll nun mal gefälligst Verständnis haben , irgendwer soll mir helfen, was tue ich nun?
Ich fange an, nicht nur vor mir selbst zu rechtfertigen , sondern auch vor anderen.
Reicht es nicht das ich die Affäre rechtfertige muss ich diese auch noch ziehen bis mir mal was klar wird ?
Weiss ich also auch nicht.

Mir soll was klar werden, was ich ja gar nicht will.
Denn ich weiss ja nunmal um Lug und Betrug.

Partnerschaften verändern sich, ja, ist so.
Den Partner den ich betrüge , der war vielleicht auch mit vielem in der Ehe nicht einverstanden, hat es aber hingenommen, hält aber an Werte fest.
Wenn ich mich aber nun in wen anderen verliebe. Kann ich das tun, aber ich alleine habe die Konsequenzen und den fairen Umgang damit zu liefern.
Sonst niemand.
Dazu brauch ich nicht 3, 4 oder 6 Wochen und auch kein Jahr um das immer wieder abzuklopfen.
Zumal es hier ja nun auch schon seit mindestens 3 Wochen ein hin und ein her gibt.

Es kann und wird nicht besser, wie auch?


Vielleicht sollte man sich ja mal ernsthaft fragen , wenn morgen mein letzter Tag wäre, mit wem würde ich diesen verbringen wollen ?
Mit meiner EF oder meiner AF.
Mit jemand der vielleicht nicht mehr ganz so dem entspricht, wie ich es möchte, aber dafür vertraut und mit Erinnerungen , oder jemand der mir plötzlich wie ein Traum vorkommt, von dem ich aber nicht weiss, was mir die Zukunft überhaupt mit ihr gebracht hätte.

Vielleicht hilft das ja mal.

Nur alles haben, geht nicht. Sei denn eine Öffnung der Ehe wird von beiden angestrebt.



Es ist die eigene Unfähigkeit keine Entscheidung treffen zu wollen.

Zum Thema reingestolpert ...
Ich glaube, das kann man eigentlich nur verstehen wenn man selber in der Situation war. Es ist nicht so, dass ich in meinem Job mit sehr viel Kundenkontakt, Messen etc. noch keine Angebote bekommen hätte. Das war NIE ein Thema - noch nicht mal ein Grund zum Nachdenken.
Bei meiner Affaire ist es so, dass erst Liebe entstanden ist - und zwar beidseitig - sie hat es Monate versucht zu verdrängen bis es einfach nicht mehr ging und ich habe mit einem klaren Nein! reagiert. Ich habe mehrfach versucht, der Vernunft wegen, das Ganze im Keim zu ersticken aber es geht einfach nicht. Liebe ist keine bewusste Entscheidung ... ich hätte mich NIE entschieden mich fremdzuverlieben...

Zitat von LarsWilhelm:

Auf einmal sind es Nebenkriegsschauplätze- Tsss. Du warst diejenige, die stolzgeschwellter Brust geschrieben hat, was sie alles geleistet hat und jetzt ist es ein Nebenkriegsschauplatz.

Das - mein Lieber, hast Du da hineininterpretiert. Nix habe ich mit stolz geschwellter Brust geschrieben! Denn für mich ist es eine Selbstverständlichkeit und keine beachtenswerte Leistung von mir. Ich habe damit verdeutlicht, dass ich selbst lange in einer sehr langen Beziehung war und es eben auch kenne, wenn sich beidseitig Gefühle entwickeln. und ich sehe es anders als Andersman...Und dass ich es nicht rein dogmatisch schreibe, ohne selbst in der Situation gewesen zu sein, sondern selbst 2-3 x erlebt habe. In 20 Jahren Beziehung erlebt man viel, vor allem, wenn man selbst noch sehr jung und wild ist

Nein, man kann sich nicht dafür entscheiden, sich fremdzuverlieben. Aber man kann sich dagegen entscheiden. Aber genau das ist die passive Haltung die ich meine. Dinge geschehen zu lassen ,von denen man weiß, dass sie nicht richtig sind, macht nix besser, aber passt halt.

Er hat seine Entscheidung verkündet und ich, warum ich sie so nicht schön und fair finde. Damit gebe ich die einzige Hilfestellung, die ich geben könnte, nämlich ne andere Sichtweise als Denkanstoß. Er muss sie ja nicht annehmen - macht er ka auch nicht. Ist doch auch okay, ist sein Leben - seine Entscheidungen.

Und meine Frage, welche Präsenz die Geliebte in der Findungsphase hat, beantwortet er halt eben einfach nicht.

Zitat von unbel Leberwurst:

Darf ich mal fragen, wie Du Dir ein Leben mit kleinen Kindern so vorstellst?

Bislang hast Du nur geschrieben, dass Du mit der 6frequenz nicht zufrieden bist.
Von sonstiger Entfernung habe ich bislang nichts gelesen.

Ein kurzes Beispiel: als ich neulich abends von der Arbeit kam war eine Freundin mit ihrer Tochter da... ich hab mich dann erst umgezogen, mir nen Kaffee gemacht und mich aufs Sofa gesetzt. Während die Freundin noch da war rief ihre Schwester an. Meine Frau fragte dann obs was Wichtiges wäre, war es nicht - sie riefe zurück. Als ihre Freundin gegangen ist hab ich zu ihr gesagt: komm mal 2 Minuten kuscheln; Antwort: ich muss erst meine Schwester zurückrufen und dann Essen machen ...

Wie stell ich mir ein Leben mit Kindern vor? Mein Kind ist mein Kleinod ... aber auch um 20.30 spätestens im Bett. Wenn dann Handy daddeln und fernsehen grundsätzlich wichtiger ist als ich stell ich mir das SO nicht vor! MIr geht es auch nicht um 5x 6 die Woche. Mir geht es um ein Gefühl ... das Gefühl, dass meine Frau wenigstens hin und wieder mal BOCK AUF MICH hat ... DAS fehlt ....

Zitat von Andersman:

Als ihre Freundin gegangen ist hab ich zu ihr gesagt: komm mal 2 Minuten kuscheln; Antwort: ich muss erst meine Schwester zurückrufen und dann Essen machen ...

Dann solltest du auch genau da ansetzen,,, um zwar sofort.
Dass dir was fehlt, dass das alles zu wenig ist und das da jemand ist der in deinem Leben eine Rolle spielen möchte und du mehr als gefährdet bist, mangels Nähe , dich von ihr abzuwenden.

Hast du ihr das so, oder so ähnlich gesagt ?

In 15 Jahren hat deine neue auch kein Bock mehr auf dich. Da ist man halt da und zusammen und selbstverständlich. Wenn man nicht kommunizieren kann.

@Andersman
So ganz verstehe ich auch nicht, was dir diese 4 Wochen bringen sollen.
Also...die Frage von LaLeLu: ist der Kontakt zur AF in der Zeit auch gekappt?

Und zweitens: Wen oder was willst du in der Zeit beobachten?
Deine Frau? Ob sie sich ändert? Ob sie ihr Verhalten dir gegenüber ändert?
Ist das nicht ein bisschen unfair, wenn sie glaubt, dass alles wie immer ist?

Schau mal, ich geb dir mal ein Beispiel: Meine Frau hat damals die Affäre von sich aus beendet. Ist also sozusagen wieder komplett zu mir zurückgekehrt. Dummerweise hat sich aber in unserer Beziehung dadurch nichts geändert. Ich habe nichts geändert. Weiter dieses Selbstverständliche, dieses Eingeschlafene, Alttag, Trott. Tja, wie denn auch? Ich wusste ja von nichts. Ich wusste ja überhaupt nicht wie es um uns stand.
Und was hat sie dann nach Wochen gemacht?
Gebeichtet. Um eine Entscheidung herbeizuführen. Wie geht es weiter? Geht es überhaupt weiter?
Das hat aufgerüttelt (um es mal vorsichtig auszudrücken).

Also von selbst wird sich doch da bei euch nichts ändern.

Zitat von paulaner:

Also von selbst wird sich doch da bei euch nichts ändern.

Das ist der Kernsatz!

Warum sollte die des TE in den nächsten 4 Wochen irgendetwas von sich aus ändern?
Vielleicht wenn sie wüsste, dass eine Entscheidung ansteht.

So lange seine Frau nicht um die Gefahr um sie herum weiss und auch nichts ahnt, sie bewusst im Dunkeln gelassen wird, wird sich auch nichts ändern.

Das mit dem Telefonat als Beispiel zeigt das klar auf, ähnlich wie bei mir damals. Sie fühlt sich wohl, sie vermisst nichts ( weil sie genauso jetzt drin ist, in dem Ehe und Kind Nest ) , sie wird aber wissen, was die Uhr 12 schlagen kann, wüsste sie das ihre Welt / Familie in Gefahr wäre.

Dann würde sie erst reagieren , leider. Und da vermutlich sogar offen und ehrlich , weil ihr bewusst würde, was sie verliert und wie wenig ja von ihr gekommen ist.
Manchmal braucht es das.
Ich, bin das beste Beispiel dafür.

Aber lieber TE , diesen wesentlich Aspekt blendest du aus.
Du bist davon überzeugt , sie muss das von alleine merken, Ne wird sie nicht.
Und nicht mal weil sie dich nicht liebt, sondern weil sie sich in ihrer Welt so eingerichtet hat, und es gewohnt ist, ihren Tagesablauf allein zu gestalten, viele Frauen haben dann Mühe , von jetzt auf gleich den Partner , so bald er da ist, wieder in den Fokus zu setzen, zumal da auch immer noch das Kind ist, was wieder wenig Zeit lässt .
Oder weil man wieder einmal heute zu müde, für ihn ist.
Kenne ich alles.

Zitat von Andersman:

Ein kurzes Beispiel: als ich neulich abends von der Arbeit kam war eine Freundin mit ihrer Tochter da... ich hab mich dann erst umgezogen, mir nen Kaffee gemacht und mich aufs Sofa gesetzt. Während die Freundin noch da war rief ihre Schwester an. Meine Frau fragte dann obs was Wichtiges wäre, war es nicht - sie riefe zurück. Als ihre Freundin gegangen ist hab ich zu ihr gesagt: komm mal 2 Minuten kuscheln; Antwort: ich muss erst meine Schwester zurückrufen und dann Essen machen ...

@Andersman
Dein Beispiel könnte ein Szene aus meinem Leben sein, bevor mein Mann eine Affäre begann.
Ich konnte sein Bedürfnis nach Nähe damals nicht wahrnehmen.
Ich hatte keine Antenne für diese Signale bzw meine Antennen waren diesbezüglich eingefahren.
Das ist auch etwas, dass ich mir im Nachhinein selbst verzeihen musste.
Trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass dies meinen Mann dazu berechtigte diesen egoistischen Weg einer Affäre zu gehen.
Vielleicht hätte ich es auch ohne dieses Debakel - diesen Tsunami - verstanden.
Ein vernünftiges Gespräch damals, ein Gespräch, bei dem wirklich Tacheles geredet wird, hätte vielleicht auch gereicht.

Nun geredet haben wir dann - danach - sehr viele viele Gespräche.
Aber auch sehr viel Leid und Tränen.

Ja, mein Mann vermisste damals meine Nähe und fühlte sich auf meiner Prio-Liste unter ferner liefen.
Ich hingegen vermisste Romantik, Verführung und Wertschätzung.
Darüber war er im Nachhinein sehr verblüfft, da er damals ebenfalls glaubte, dass ich ihn gar nicht mehr will.
Tja, ich war so mit dem Management meiner Karriere, unserer Familie.. beschäftigt, dass ich seine Bedürfnisse einfach nicht sah.
Er war mit seiner Unzufriedenheit und seinem Beleidigtsein so beschäftigt, dass er meine Bemühungen nicht sah und mir somit auch keine Wertschätzung vermitteln konnte.
Bei all dem blieb die Romantik bei uns beiden auf der Strecke.
Es war wie ein Teufelskreis, den wir leider erst, nachdem alles so leidvoll wurde, durchbrechen konnten.

Statt deiner Frau in einer Situation, wo sie ihre Pflichten in ihrem Kopf noch nicht erledigt hatte, zu sich zu rufen, hättest du auch zu ihr gehen können, ihr wertschätzend deine Hilfe anbieten - mit der Aussicht auf einen schönen romantischen Abend, z.B.: Ich sehe, dass du noch einiges erledigen möchtest. Kann ich dir jetzt gerade helfen? Vielleicht können wir uns heute einen besonders schönen Abend machen. Ich würde dich gerne heute Abend spüren...

Trotzdem - ganz ehrlich - so lange du eine andere Frau am Start hast, ist doch alles irgendwie unehrlich, und authentisch kannst du dann auch nicht sein.

So lange die andere noch da ist, keine Chance.
Stimmt.