Albtraum hoffentlich bald vorbei

nachdem ich selbst im laufe dieses jahres in verschiedenen stadien (schock, trauer, wut, leere) mit all den auf und abs hier geschrieben habe, muß ich jetzt nach 12 Monaten doch ehrlicherweise eine sehr ernüchternde bilanz ziehen, die vielleicht dem einen oder anderen, der vergeblich hofft, hilft.

- letzten dezember begann meine ex eine affäre mit einem anderen mann nach 14 jahren ehe - mir sagte sie nix von dem neuen aber dafür ich weiß nicht mehr was ich will- ich liebe dich nicht mehr- ich will mich selbst verwirklichen
- dann bis märz endlose diskussionen und kampf von mir, sie hatte aber (das weiß ich heute) schon alles für den absprung durchgeplant (inkl. scheidung, unterhalt und umzug bei scheitern der affäre mit unserem kind in ihre heimatstadt zurück
- ich hörte immer nur setz mich nicht unter druck ich will diesen psychostress nicht mehr usw.
- mitte märz dann ich liebe einen anderen mann unser gemeinsames leben ist zuende und zunehmende herablassende kälte-
- mai auszug (ich kämpfte immer noch)
- im juni habe ich mir eine eigene wohnung gesucht und gedacht, ach das wird schon wieder (es kam das auf und ab von trauer und wut und einsamkeit). habe dann angefangen, mein leben neu zu organisieren, die wochenenden mit unserem jungen zu gestalten und versucht, irgendwie abstand und realität zu finden. hoffte, daß mit ihrem Neuen wird sich schon zuerschlagen.
- seit juli beginnender rosenkrieg (die ganzen details kennt ihr aus meinen diversen beiträgen hier)
- seit august ging es mir besser, ich war aus der opferrolle raus, lernte eine neue freundin kennen - bei meiner ex sofort eine mischung aus eiseskälte und sprüchen es freut mich, wenn es dir jetzt gut geht
- september, oktober, november - mein leben stabilisierte sich - habe viel unternommen, wieder angefangen, musik zu machen - mich aufzubauen, schöner urlaub usw.
- dezember- jetzt ging es meiner ex nur noch um kohle, als ich aber zum anwalt ging dann sprüche wie drossele mal dein tempo.... Im dezember leider auch neue spannungen um besuchsregelungen, spätere vermögensaufteilung.... und bei ihr jetzt völlige abgeklärtheit und berechnung (alles mit dem Neuen wird geheimgehalten und vertuscht)....

im nachhinein kann ich nur sagen: viele meiner freunde hatten recht, die anfang 2001 sagten: vergiß es, knick es, mach dich nicht fertig....

aber ich brauchte wohl wirklich diese ganze zeit und die unzähligen kugeln, um endlich aufzuwachen.verstehen tue ich vieles immer noch nicht. da steht eine fremde, die alles an verständnis und zuneigung einem anderen zugesteht, mich aber nur noch als notwendigen vater eines gemeinsamen kindes und potentiellen sponsor , insgesamt aber als verachtenswerte figur ansieht.

dieses jahr 2001 war wirklich ein hartes aufwachen - aber auch mit vielen erfahrungen, leiden und schmerzen verbunden. und gleichzeitig mit vielen neuen schönen erfahrungen, ängsten und einem guten schuß zynismus.
Ich hoffe, daß nach der scheidung in 2002 dieser spuk endlich vorbei ist und kann allen, die hoffen, obwohl der (die ) ex bereits einen neuen Lover haben, nur raten: schützt euch früher, es kommt unterm strich nichts bei raus.

und ich bin froh, wieder ins leben zu gehen und hoffe jetzt nur noch, daß die nächsten monate nicht zu hart werden.

ein zum jahresende sehr erschöpfter mick, der sich freuen würde, von anderen zu hören, wie sie durch diese schwere zeit kommen.
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Hallo Mick...
vielen von uns ist das Jahr 2001 nicht Spurlos vorübergezogen. Dem einen oder der anderen hat es doch schon gewaltig den Boden unter den Füßen weggerissen. Inkl. mir natürlich auch. Es ist schön zu wissen, das es dir Besser geht, obwohl das eigentliche Problem noch eine Weile andauern wird. Wenn die Scheidung erst mal durch ist, fängt ein neues Leben für dich an. Ich selbst war nie verheiratet und habe auch keine Kinder ( zum Glück, denn zur Zeit könnte ich das nicht auch noch verkraften ) aber ich bekomme viel von Freunden und Bekannten mit, die sich getrennt haben, Bei einigen Läuft es ganz gut, ohne Stressund bei anderen wiederrum läuft es total beschiss... Ich wünsche Dir das du im Neuen Jahr wieder so richtig Glücklich werden kannst.

Alles Gute,
M.

Hi Mick,

auch wenn man sagt, aus erfahrung lernt man, hätte ich doch gern auf die erfahrungen aus den letzten sechs monaten verzichtet. aber leider kann man sich gegen solche schicksalsschläge nicht wehren. sie kommen, wann immer sie wollen.

umgehen damit, tja, irgendwie.....
eine basis für mich zu finden, das neue leben, die neue situation anzunehmen, war sehr schwer für mich, weil alles neu geplant, überdacht und aufgebaut werden musste. die ganzen gemeinsamen ziele und wünsche waren von heut auf morgen geplatzt und das akzeptieren dieser tatsache hat mich sehr viel kraft gekostet.

mit der unterstützung vieler freunde, die mir mut gemacht haben, dass das leben auch dann noch lebenswert ist, auch wenn das alte zu ende ist, weil eben dann was neues kommt, habe ich mich öffnen können - eben für etwas neues.
das neue kann für mich auch mit dem EX beginnen, aber es kann natürlich auch eine ganz andere richtung einschlagen.

meine tränen und schmerzen widme ich der vergangenheit, welche schön und traurig war. ich möchte jetzt neu beginnen und hoffe, dass mir die ungewollten erfahrungen dabei helfen werden.

an dich, mick, und alle die diesen beitrag lesen:
alles gute und liebe

Jacqueline

Hallo Mick,

für uns alle war das Jahr 2001 mit viel Leid und Aufregung verbunden. Manchmal auch mit massiven Veränderungen in unserem Leben. Die einen wurden vom Schicksal in ein Leben geschubst, in das sie nicht wollten. Andere haben das erlebt, was sie im Grunde schon längere Zeit wussten bzw. befürchtet haben. Aber in allen Fällen war es so, dass wir einen geliebten Menschen oder sogar eine intakte Familie verloren haben. Die Familie ist die soziale Basis in unserem Leben. Deshalb ist der Verlust der Geborgenheit und Wärme einer Familie, auch wenn sie kinderlos ist, eine Tragödie.
Aber im Laufe der Zeit schöpft man neue Kraft. Und lernt, sein neues Leben anzunehmen. Und es neu zu formen. Und je mehr Zeit vergeht, je mehr man gelitten und auch nachgedacht hat, desto häufiger erhält man lichte Momente und man beginnt zunehmend, seine Persönlichkeit neu zu entdecken. Durch den Verlust des Partners müssen wir uns neu definieren. Die Bestätigung durch den Partner sowohl rational als auch emotional ist auf brutale Weise fast auf dem Nullpunkt. Dies wirft uns in die Löcher, die wir alle kennen. Doch es gibt einen Weg  heraus. Wir müssen es wollen und zulassen.
Das Bewusstsein wird durch die Beziehungsebene so stark beeinflusst, dass die Inhaltsebene manchmal massiv verwischt und unklar wird. Deshalb stecken wir, wenn wir lieben, sehr oft in einer Scheinwirklichkeit. Wir empfinden unseren Partner oftmals völlig anders als aussenstehende Menschen. In einer intakten Beziehung ist das etwas Wundervolles. Bei Trennungen jedoch fatal. Denn wir begreifen oftmals sehr lange nicht, was wirklich vor sich geht bzw. passiert ist. Die Zeit, bis Verstand und Vernunft Herr über die Liebe werden, ist die schlimmste denke ich. Erst wenn man den verlorenen Menschen wieder als normalen Menschen ansehen kann und nicht mehr als Liebe des Lebens oder Übermensch, kann man wirklich anfangen, los zu lassen und weiter zu gehen.

Alles Gute für Dich und Deine Lieben.

Hubi

Hallo Mick, hallo Hubi,
ich kann mich deinen Worten nur anschließen. Das schlimmste ist erst dann überwunden, wenn man bewußt loslassen kann. Irgendwann kommt der Moment, wo man denkt... Ups.. es tut ja gar nicht mehr weh, wenn ich Sie / Ihn sehe. Bei einigen kommt er etwas früher und bei anderen etwas später. Aber der Moment kommt! Dieses Jahr war auch für mich kein so tolles Jahr und ich setzte alle meine Hoffnungen in das neue Jahr. Denn ich muß viel neu organisieren wie z.B. eine neue Wohnung, neuer Job, (neue Frau?), also es ist viel zu tun. Ablenkung hilft da sehr.
Alles Gute für Dich!
M.