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Alleingelassen / Der Verlust der Sicherheit

D
Hallo zusammen,

ich bin eigentlich schon fast ein alter Hase im Trennungsthema. Zumindest in meinem Empfinden, aber wahrscheinlich bin ich einfach zu ungeduldig.
Ich beginne mal ganz vorne.
Vor 16 Jahren lernte ich meinen Mann kennen. Ein Jahr später zogen wir zusammen und bekamen ein Kind. Er war meine erste richtige Beziehungen und ich auch sehr unerfahren und mit einem sehr kleinen Selbstwert. Ich tat alles für ihn. Ordnete mich unter, versuchte ihm alles recht zu machen. Er war sehr dominant. So geschah es, dass ich all meine Freunde nach einem Jahr bereits verloren hatte. In meiner Welt gab es nichts mehr außer ihm und dann irgendwann unseren Sohn. Ich war eigentlich schon schnell nicht mehr glücklich, traute mich einfach aber nicht gegen ihn anzugehen und irgendwie funktioniertes es ja und dann mit kleinem Kind wollte ich noch weniger alleine gehen. Zumal seine Familie mir bereits sehr schnell drohte, ich solle mich bloß nicht wagen, ihn zu verlassen oder sowas. Tatsächlich war es auch seine Familie und erselbst die mich dermaßen unter Druck setzten, dass ich ihn mit zwanzig heiratete. Ich erinnere mich, dass ich todunglücklich war.
Sieben Jahre später erfuhr ich von seiner Affäre. Mein Sohn war im Kindergarten und ich in Teilzeit beschäftigt. Monatelang redete mein Mann mir ein, ich würde mir etwas einbilden. Ich sei „Krank im Kopf“ und solle mit psychologische Hilfe suchen. Er beschwerte sich bei seiner Familie über mich, die mich anrief und mich beschuldigte ihren Sohn zu „stalken“, dabei wäre er absolute ehrlich und würde sowas nicht machen. Diese Zeit hat mich psychich sehr zerstört, daran kaue ich noch immer. Denn irgendwann begann ich ihm zu glauben und stellte meine geistige Gesundheit in Frage.
Doch Die Beweise fand ich nach einem halben Jahr. er zog aus, wollte zu seiner neuen Frau. Ließ meinen Sohn und mich ohne Geld, Essen und Heizung zurück. (Wir hatten ein altes Haus mit Ölofen und leider kein Öl mehr.) Bei Minus Sieben grad saßen mein Sohn und ich im Haus. Alleine. Wir hielten uns war. Leider kommt die Hilfe von AA nicht, wenn man sie dringend braucht. Ich wartete drei Monate. Hielt mich mit Geld meiner Eltern über Wasser. Machte Pizzateig, Mehl war damals günstig, hielt sich lange im Kühlschrank und ich konnte alle Reste draufwerfen, die ich fand. Manchmal war es auch nur Tomatenmark.
Die große Liebe nicht lange. Nach ein paar Monaten kam er zurück. Ich sei die Liebe seines Lebens, er war geblendet, wüsste nicht, was in ihn gefahren war.
Ich nahm ihn zurück. Natürlich. Denn ich war vollkommen vereinsamt, hatte schwere Angstzustände und war froh, wieder eine Stütze zubekommen. Nicht mehr überlegen, wie man am nächsten Tag was zu Essen findet.
Es hielt bis letztes Jahr, war aber schlimmer als je zuvor. Er vermutete, ich würde mich rächen wollen. Er untersagte mir rauszugehen, hatte ein Alk. und hielt mich streng verwahrt. Ich kämpfte darum eine Ausbildung machen zu dürfen, die er mir gestattete, wenn ich nach dem Abschluss sofort wieder kündigte. Ich versprach es, kündigte jedoch nicht. Durch die Ausbildung bekam ich Selbstbewusstsein. Ich bekam eine Führungsposition, verdiente mehr Geld als er (was er mir jedoch durch die Steuerklasse 5 weiterhin nahm, damit es nach außen eben nicht so viel war). Ich kämpfte für mich selbst. Arbeitete weiter an meinem Selbstbewusstsein. In den letzten drei Jahren habe ich mich gewandelt. Ein völlig neues Ich bekommen. Ich bin stark geworden, habe zwanzig Kilo abgenommen und bin beruflich sehr erfolgreich.
Vor 1,5 Jahren erklärte ich ihm, ich will die Trennung.
Er sagte Nein. Ich könnte das nicht einfach beschließen. Ziemlich viele Machtkämpfe, Beschimpfungen. Noch mehr Alk. als je zuvor. Es war nicht mehr zu ertragen. Ich bin schlussendlich vor einem Jahr ausgezogen. Und er zog sehr schnell zu seiner alten Affäre, wo er auch heute noch wohnt.
Vor einem halben Jahr lernte ich meinen neuen Partner kennen. Das absolute Gegenteil. Vom Charakter her eher wie ich. Liebevoll, empathisch, ruhig. Leider selbst auch frisch getrennt nach 17 Jahren Beziehung.
Für mich fand vor zehn Tagen nun der Scheidungstermin vor Gericht statt. Als wir hinausgingen brach ich in Tränen aus und mein Ex-Mann nahm mich in den Arm und tröstete mich. Wir haben keinen Streit. Wir praktizieren mit unserem Sohn das Wechselmodell und haben einen guten Kontakt, indem es immer nur um unseren Sohn geht. Als er mich tröstete fühlte ich mich …. Zuhause.
Versteht mich nicht falsch. Ich will das alte Leben nicht zurück, aber ich vermisse mich. Ich will mich zurück. Denn seit der Trennung ist alles wieder aus den Fugen geraten. Ähnlich wie beim ersten Mal schlafe ich kaum noch, ich kann nicht mehr schreiben (was immer mein Lebensinhalt war) ich habe neue Hobbys versucht. In den ersten Phasen der Trennung viel Sport gemacht, viel gearbeitet und alles versucht, um gegen meine Angst anzukämpfen.
Ich mache meine neue Partnerschaft kaputt, weil ich solche Verlustängste habe. Wir wohnen nicht zusammen, aber ich könnte heulen, wenn er wieder nach Hause fährt. Ich wünsche mir mehr Nähe, obwohl er mir schon so viel gibt und selbst noch um sein altes Leben trauert. Um seine Kinder, die bei der Mutter leben. Wenn ich ihm sage, „Ich hab dich so lieb“, dann nimmt er mich in den Arm und küsst mich. Aber ich bekomme Panik weil er nicht sagt „Ich dich auch“.
Wenn er da ist und wir fernsehen, breitet er seinen Arm aus damit ich mich an ihn kuschle und wenn ich da liege, fühle ich mich ungeliebt, weil er seinen Arm nicht komplett um mich legt.
Wir sind nun ein Jahr zusammen und ich sehne mich danach mit ihm zusammen zu wohnen und fühle mich nicht richtig geliebt, weil er keine Anstalten in diese Richtung macht.

Meine Trennung ist nun 1,5 Jahre her und ich habe so viel gelernt, aber ich fühle mich immer noch klein und voller Angst. Habe Angst, weil ich finanziell alleine dastehe, kaum noch Motivation habe aufzustehen und seit dem Scheidungstermine weine ich jeden Tag und fühle mich so verzweifelt. So Einsam. Mein Heilpraktiker fragte mich vor einer Woche Und nun, ganz ehrlich: Was fühlst du jetzt gerade?
Ich fühle mich alleingelassen.
Ich weiß das ist unsinn, denn ich bin gegangen. Aber genau das fühle ich. Ich fühle mich als alleiniger Kämpfer. Alleine weil mein Ex-Mann seine Sicherheit natürlich seiner neuen Partnerin gibt. Alleingelassen, weil mein neuer Partner mir das nicht abnehmen kann. Das soll er auch gar nicht, aber unbewusst, bin ich vielleicht einfach gewohnt, dass jemand da ist, der mir hilft meine Päckchen zu tragen .
Ich war in dem Jahr beim Psychologen, bei der Lebenshilfe, beim Heilpraktiker, aber noch immer kann ich nicht schreiben. Noch immer ist die Angst da. Noch immer versuche ich Freunde zu finden. Und immer noch nicht bekomme ich die Verlustangst weg. Noch dazu habe ich solche Schuldgefühle, weil ich ihm den sicheren Teil unsere Beziehung genommen habe. Ich habe die Trennung entschieden. Ich habe ihm den Schmerz angetan und das tut mir unendlich leid. Ich wollte nie einen solchen Schmerz in ihm auslösen. Und natürlich gab es bei uns auch gute Zeiten. Er war schon immer gut darin mich zu trösten. Mich sicher fühlen zu lassen. Diese Sicherheit fehlt mir.

Hat jemand Tipps für mich? Ähnliche Verläufe? Versteht mich jemand

12.12.2022 13:06 • #1


mutig
Ich verstehe dich!

Das ist einfach unendlich schmerzhaft, diese Angst alleine zu sein, diese Existenzängste...
Aber weißt du was? Du bist nicht alleine, du hast das alles geschafft, schau mal zurück, wie stark du bist.
Du hast für dich und dein Kind gesorgt, du hast diese Ausbildung geschafft, stehst auf eigenen Beinen und du hast dich getrennt.

Du bist nicht mehr oder weniger alleine als vorher auch, denn dein Ex Mann war eigentlich gar nicht so sicher wie du denkst.
Er hat dich ohne alles alleine gelassen.
Er hat dich an deiner gesunden Wahrnehmung zweifeln lassen.
Er hat dich danach eingesperrt und kontrolliert.

Er wollte keine selbstständige Frau, aber genau die bist du geworden.
Und das ist gut so!
Denn das was mit deinem Ex ablief, war nicht gesund.

Heute bist du nicht mehr abhängig, du hast dich daraus gekämpft, hast dir ein eigenes Leben aufgebaut.

Dein Gefühl braucht nur noch eine Weile zu begreifen, dass du diese Kontrolle und vermeintliche Sicherheit von niemandem mehr brauchst.
Denn du kannst nun für dich alleine sorgen.
Genau so sollte es sein.

Nichts desto trotz ist es schön, wenn man weiss dass da jemand ist, der für einen da ist.
Und das ist dein neuer Partner oder?
Aber er ist eben nicht so ungesund und das ist neu und macht Angst.

Aber du wirst dich ganz sicher daran gewöhnen und sehen, dass es so viel viel besser ist, als das Alte.
Denn das war alles andere als gut und gesund für dich.

Du hast auf die harte Art Laufen gelernt und jetzt hast du wahrscheinlich Angst, hinzufallen.
Das kann passieren, aber du weißt nun wie laufen geht und du kannst wieder aufstehen.

Du hast eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht und darauf kannst du stolz sein.

12.12.2022 13:16 • x 7 #2


A


Alleingelassen / Der Verlust der Sicherheit

x 3


T
Zitat von darkzimt:
aber ich vermisse mich. Ich will mich zurück.

Wer genau bist du denn? Was genau willst du zurück?
Zitat von darkzimt:
Ich mache meine neue Partnerschaft kaputt, weil ich solche Verlustängste habe.

Und ich habe das Gefühl, dein neuer Partner ist eine Art Ersatz und du forderst sehr viel von ihm ein. Das was du von außen möchtest, kann dir kein anderer Mensch geben.
Wie lange bist du zum Psychologen gegangen?

12.12.2022 13:27 • x 1 #3


S
@darkzimt

Willkommen im Forum Darkzimt

Zitat von darkzimt:
Hat jemand Tipps für mich?

Aufgrund dem geschilderten würde ich dir nahegelegen eine Therapie zu machen.

12.12.2022 13:52 • x 1 #4


E-Claire
Liebe Darkzimt,

willkommen im Forum!

Ich verstehe Dich! Und es wird hier einige geben, die das auch tun.

Schau mal, ich bin ein ziemlicher Sportmuffel und wenn man mir jetzt sagen würde, ab morgen musst Du jeden Tag einen Marathon laufen, weißt Du, wie ich mich dann fühlen würde, völlig überfordert, sehr klein und ich hätte einen Haufen Ängste.

Und warum, weil niemand auch der sportlichste Mensch- aus dem Stand einen Marathon laufen kann. Weil wir für alle Dinge Übung brauchen und wir mit den meisten Dingen klein anfangen müssen.

Du warst doch noch ein halbes Kind, als Dein Sohn auf die Welt kam. In die erste WG ziehen, den ersten Mietvertrag unterschreiben, die erste Trennung, der erste Urlaub allein, den ersten Kühlschrank kaufen, das erste Mal krank sein, ohne die Eltern und so vieles mehr, was die meisten von uns in ihren Zwanzigern erlebt haben, hast Du alles unter der Aufsicht von erst den Eltern und dann direkt Deinem Ex gemacht.

Du hättest Dich gerne zurück? Ich glaube, um ehrlich zu sein, daß zu Deinem Ich einfach einiges fehlt und daher diese Leere in Dir kommt. Wichtig für Dich wäre, daß Du Dich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigst. Daß Du weiter alleine wohnst und die Zeit, in der Du nicht mit Deinem neuen Freund zusammen bist, dazu nutzt, Dinge allein zu tun. Ja, das macht Angst und ja, das ist wahnsinnig unangenehm, aber genau das wird Deine Selbstwirksamkeit stärken und jedes einzelne Mal, wenn Du wieder eine kleine Angst überwunden hast, wirst Du nicht nur ein wenig mehr über darkzimt wissen, sondern auch Deinen Glauben an Dich selbst stärken.

Zum Abschluss:
Zitat von darkzimt:
Wir sind nun ein Jahr zusammen und ich sehne mich danach mit ihm zusammen zu wohnen und fühle mich nicht richtig geliebt, weil er keine Anstalten in diese Richtung macht.

Du spürst innere Einsamkeit, die niemand im Außen heilen kann. Eine Umarmung ist wie ein Schal, natürlich wärmt der ein wenig, wenn einem kalt ist, aber eigentlich gescheitert wäre, zu lernen, wie man für sich selbst Suppe zubereiten kann, die wärmt nämlich von innen.

Ich glaube hier verstehen Dich viele und wenn Du magst dann bleib eine Runde, denn hier gibt es ganz viele, die gerade lernen, ihr Süppchen zu kochen.

12.12.2022 14:12 • x 7 #5


D
Zitat von Tin_:
Wer genau bist du denn? Was genau willst du zurück? Und ich habe das Gefühl, dein neuer Partner ist eine Art Ersatz und du forderst sehr viel von ihm ein. Das was du von außen möchtest, kann dir kein anderer Mensch geben. Wie lange bist du zum Psychologen gegangen?


Ich bin in erster Linie kreativ. Ich habe als Autorin gearbeitet nebenher. Das war das, was ich immer machen wollte und das ist nun fort. Ich male nicht mehr, ich schreibe nicht mehr, ich hab es so oft inzwischen versucht, aber der Kopf macht einfach nicht mehr mit. Es fließt nicht, weil ich natürlich hauptsächlich mit der Angst beschäftigt bin.

Hmm ... also als kompletten Ersatz sehe ich ihn nicht, weil ich mir mit ihm auch was ganz anderes vorstelle und eigentlich will ich auch keine klammernde Beziehung mehr, sondern Freiraum für beide und dennoch am Ende des Tages als Team zusammenkommen. Aber ja, das was da kickt mit der Verlustangst, rührt vermutlich daher, dass ich versuche mir von ihm ersatzweise zu holen, was ich so viele Jahre hatte und sich für mich wie Sicherheit anfühlt gerade.

Also der Psychologe ist ja kein Therapeut. Ich war drei Mal dort, habe mit ihm geredet. Danach bin ich zur Lebenshilfe weitergegangen, was auch sehr geholfen hat.
Aber bei dem Versuch eine Therapie zu bekommen, bin ich bislang gescheitert. Es gibt keine freien Plätze und nur Wartezeiten von zwei Jahren.


@mutig: Vielen Dank, wenn du das so schreibst sieht das natürlich wieder anders aus. Den Blickwinkel verliert man ja viel zu oft. Ich wünschte halt, ich könnte den Kopf endlich auch davon überzeugen. Mein neuer Partner ist prinzipiell für mich da, hat aber auch noch sehr viel mit seinem eigenen Weg zu kämpfen. Ich habe halt auch Sorge, dass ich uns so kaputtmache, weil ich mich mit den Verlustängsten nicht gut unter Kontrolle bekomme.

@E-Claire : Danke für deine Worte. Das macht Sinn, da ist mir irgendwie auch bewusst, dass viele Ängste daher rühren, weil ich zum ersten Mal alleine bin und mich nur auf mich selbst verlassen kann und natürlich sieht es nun bei anderen in meinem Alter so leicht aus, weil die meisten dann doch auch ganz anders gestartet haben. Ich habe in diesem Jahr schon sehr viel neues versucht, mich Situationen gestellt, die mir Angst machen oder einfach alleine mal was zu machen, was man so nicht macht. Ganz simpel alleine Essen gehen. Oder alleine in eine Therme gehen. Das waren tatsächlich gute Erfahrungen. Vielleicht bin ich zu ungeduldig mit mir, weil ich mir denke, es funktioniert doch irgendwie, warum kann ich dennoch nicht frei von Angst sein und wieder schreiben und unbeschwert fröhlich sein. Ich arbeite derzeit sehr an meinem Selbstwert, hab da aber auch noch nicht so ganz den dreh raus
Der Vergleich mit dem wärmenden Schal ist sehr schön, ich glaube das beschreibt es wirklich ganz gut. Mir ist bewusst, dass ich nur versuche mir von Außen eine Heilung zu holen, obwohl ich sie in mir selbst finden muss. Ich bin nur aktuell nicht mehr sicher, wie ich sie noch aus mir herauslocken soll. Ob ich noch irgendwas tun kann oder warten muss.

12.12.2022 14:28 • x 1 #6


E-Claire
Zitat von darkzimt:
warum kann ich dennoch nicht frei von Angst sein und wieder schreiben und unbeschwert fröhlich sein


Immer langsam mit den jungen Pferden:

Frei von Angst?
Ich verrate Dir jetzt mal etwas über die Angst, Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern etwas trotz ihrer zu tun. Alle Menschen haben Ängste, in manchen Menschen laufen diese Ängste aber eben nicht permanent mit einem Megafon herum. Man kann lernen die Lautstärke der Ängste ein wenig zu beeinflussen, hin und wieder diese zu regulieren. Das ist aber super individuell und hat eben etwas damit zu tun, sich selbst gut zu kennen und daher sich immer wieder selbst kennenzulernen.

Alleine Essen und allein in die Therme finde ich super. Aber ich glaube, Du bist noch so ein wenig in der Illusion gefangen, daß Ängste wie einmalige Kopfschmerzen sind, man nimmt nen Tablette und schläft ne Nacht drüber, dann sind die weg. So funktioniert das nicht wirklich und das weißt Du auch, denn Du betonst ja, daß Du ungeduldig bist.

Ich finde es zB super bemerkenswert, wie gut du die Zeit nach dem ersten Verlassen gemeistert hast, in meinen Augen trägst Du unglaubliche Stärke in Dir. Diese zu sehen, an diese zu glauben und vor allem diese zu spüren, ist aber vielleicht Deine nächste Aufgabe.

Und ja, Ängste gehen nicht weg, wie gesagt, die sind mal laut und mal eher so Hintergrundgeräusche, aber und auch das ist wichtig, sie gehören zu Dir. Ängste zu haben, ist kein Zeichen von Schwäche, denn es kann je nach dem auch Zeichen von Stärke sein, wichtig ist, anstatt sie abzuspalten oder zu bekämpfen, sich mit ihnen anzufreunden.

Wieder schreiben?
Schreib hier, denn Du hast längst angefangen wieder zu schreiben. Schenk Dir einen Kurs in einer Schreibwerkstatt zu Weihnachten. Ach das ist auch eine gute Idee, was schenkst Du Dir denn selbst zu Weihnachten?
Ich freue mich immer über Geschenke von anderen (Schals), aber zu Weihnachten und an meinem Geburtstag mache ich mir grundsätzlich auch selbst ein Geschenk (suppe), denn man weiß ja nie, ob die anderen etwas taugen .

Unbeschwert fröhlich?
Adulting su*ks. Will sagen, wenn Du wieder so unbeschwert fröhlich, wie mit 16 sein möchtest, habe ich schlechte Nachrichten. Du kannst aber eine fröhliche 40/50/60jähirge werden, also meistens.
Aber auch da, das Geheimnis ist, sonst wäre es ja nicht weit her mit dem Unbeschwertsein, nicht allzu sehr danach zu streben.

Also was schenkst Du Dir denn zu Weihnachten? Kommt nicht aufs Budget an und Gasrechnung zahlen gilt nicht.

12.12.2022 14:48 • x 3 #7


mutig
Meistens verliert man jemanden eher, wenn man zu arg klammert, das ist so ein blöder Teufelskreis.

Du machst das doch schon gut, gib dir Zeit, alles braucht Geduld und Zeit zum wachsen auch du.
Natürlich könnte man immer mehr und schneller und weiter... Aber was hilft das, wenn man sich damit unter Druck setzt?
Es kommt auch von alleine, vergiss nicht was du schon alles geschafft hast.
Du gehst deinen Weg, in deinem Tempo.

Und noch was... Ich glaube , kein Mensch ist frei von Angst.
Das wäre auch ziemlich ungesund, denn Angst lässt einen darauf schauen, dass nichts passiert.
Angst ist also eigentlich ein Schutzgefühl.
Garnicht sowas schlechtes, wie es sich immer anfühlt, es erinnert einen daran, nachts nicht alleine in den Wald zu gehen z.B.
Und bei dir sagt es dir ganz deutlich: ich sollte lernen auf mich selber aufzupassen und mich unabhängiger machen, damit, falls ich echt ganz alleine bin, ich es schaffen kann.
Und da bist du doch dabei.
Deine Angst weist dir den Weg, vielleicht nicht immer so konstruktiv wie man es sich wünscht, aber wenn man erstmal rausgefunden hat, was sie einem sagen möchte, geht's leichter

Unabhängigkeit vom Partner und Selbstwert aufbauen

12.12.2022 14:53 • x 2 #8


G
Liebe TE,

fassen wir doch mal das Wesentliche zusammen:
Du kommst aus einer Beziehung mit einem durch und durch narzisstischen Mann, der im Laufe Eurer Ehe so ziemlich jedes Register gezogen hat, um Dich klein zu halten, Dich zu manipulieren, zu isolieren, zu kontrollieren und Dich emotional abhängig zu machen.

Warum konnte er das alles mit Dir machen?
Die Antwort hast Du Dir erfreulicherweise schon fast selbst gegeben:
Zitat von darkzimt:
Er war meine erste richtige Beziehungen und ich auch sehr unerfahren und mit einem sehr kleinen Selbstwert. Ich tat alles für ihn. Ordnete mich unter, versuchte ihm alles recht zu machen.

Ich vermute mal sehr stark, dass es gerade diese ziemlich dependenten Züge waren, die ihn angezogen und Dich zum idealen Opfer gemacht haben.

Trotz Scheidung hat er nach wie vor immer starke Macht und Einfluss auf Dich - trotz allem was Du wegen ihm durchgemacht hast. Dabei solltest Du froh sein, diesen Menschen los zu sein und den Kontakt (im Sinne des Kindes) auf ein absolutes Minimum beschränken.

Jetzt könnte alles so schön sein, aber ...
Zitat von darkzimt:
ch mache meine neue Partnerschaft kaputt, weil ich solche Verlustängste habe. Wir wohnen nicht zusammen, aber ich könnte heulen, wenn er wieder nach Hause fährt. Ich wünsche mir mehr Nähe, obwohl er mir schon so viel gibt und selbst noch um sein altes Leben trauert. Um seine Kinder, die bei der Mutter leben. Wenn ich ihm sage, „Ich hab dich so lieb“, dann nimmt er mich in den Arm und küsst mich. Aber ich bekomme Panik weil er nicht sagt „Ich dich auch“.
Wenn er da ist und wir fernsehen, breitet er seinen Arm aus damit ich mich an ihn kuschle und wenn ich da liege, fühle ich mich ungeliebt, weil er seinen Arm nicht komplett um mich legt.
Wir sind nun ein Jahr zusammen und ich sehne mich danach mit ihm zusammen zu wohnen und fühle mich nicht richtig geliebt, weil er keine Anstalten in diese Richtung macht.

Merkst Du was? Mal abgesehen davon, dass frisch getrennte Männer kein wirklich gutes Beziehungsmaterial sind, scheint das Problem nicht in erster Linie der Partner zu sein, sondern es wiederholt sich bei Dir ein Muster.

Zitat von darkzimt:
Ich war in dem Jahr beim Psychologen, bei der Lebenshilfe, beim Heilpraktiker, aber noch immer kann ich nicht schreiben. Noch immer ist die Angst da. Noch immer versuche ich Freunde zu finden. Und immer noch nicht bekomme ich die Verlustangst weg. Noch dazu habe ich solche Schuldgefühle, weil ich ihm den sicheren Teil unsere Beziehung genommen habe. Ich habe die Trennung entschieden. Ich habe ihm den Schmerz angetan und das tut mir unendlich leid. Ich wollte nie einen solchen Schmerz in ihm auslösen. Und natürlich gab es bei uns auch gute Zeiten. Er war schon immer gut darin mich zu trösten. Mich sicher fühlen zu lassen. Diese Sicherheit fehlt mir.

Und hier sind wir beim Generalfehler:
Das, was Du brauchst, kann Dir definitiv kein anderer Mensch geben.
Was Du brauchst, ist ein gesünderer Umgang mit Dir selbst, Selbstfürsorge, Selbstliebe, Autonomie und als Folge davon auch einen höheren sowie stabileren Selbstwert, der nicht vom Wohlwollen anderer Menschen in diesem Maße abhängig ist.

Zitat von darkzimt:
Also der Psychologe ist ja kein Therapeut. Ich war drei Mal dort, habe mit ihm geredet. Danach bin ich zur Lebenshilfe weitergegangen, was auch sehr geholfen hat.
Aber bei dem Versuch eine Therapie zu bekommen, bin ich bislang gescheitert. Es gibt keine freien Plätze und nur Wartezeiten von zwei Jahren.

Allerdings bräuchtest Du gerade einen Therapeuten / eine Therapeutin, der/die sein/ihr Handwerk vernünftig beherrscht.
Wo hast Du denn überall nach Therapieplätzen gesucht?

12.12.2022 15:07 • x 2 #9


D
Zitat von gabehcuod:
Merkst Du was? Mal abgesehen davon, dass frisch getrennte Männer kein wirklich gutes Beziehungsmaterial sind, scheint das Problem nicht in erster Linie der Partner zu sein, sondern es wiederholt sich bei Dir ein Muster.

Da hast du sicher recht, ich suche das, was ich kenne und das wird das alte Muster bei mir sein. Ich weiß nur einfach nicht, wie ich da wieder rauskomme. Mir ist bewusst, dass ich da übertreibe mit meiner Verlustangst und ich wünsche mir ja auch kümftig eine Beziehung, in der jeder von beiden autonom sein kann, in der nicht alles so geklammert und ich komplett wieder von ihm abhängig bin. Aber ich kriege mich einfach nicht gebremst bzw. mir das Gegenteil klargemacht.


Zitat von gabehcuod:
Allerdings bräuchtest Du gerade einen Therapeuten / eine Therapeutin, der/die sein/ihr Handwerk vernünftig beherrscht.
Wo hast Du denn überall nach Therapieplätzen gesucht?


Im Internet hauptsächlich. Als ich beim Psychologen war, riet er mir im Internet nach einer Liste zu suchen, in der alle Therapeuten der Umgebung gelistet waren, da waren leider sehr viele Dateileichen drin und ansonsten viele die sagten, sie hätten gar nichts frei und würden nicht aufnehmen und andere, die mir von zwei Jahren etwas erzählten. Der Psychologe sagte, es wäre sehr problematisch einen Platz zu bekommen. Dann gab es noch diese Telefonnummer bei der ich angerufen hatten, die sagten mir auch, es gäbe nichts, ich solle zum Hausarzt gehen... Aber der kann ja auch nichts tun.

Zitat von mutig:
ich sollte lernen auf mich selber aufzupassen und mich unabhängiger machen, damit, falls ich echt ganz alleine bin, ich es schaffen kann.

Das muss ich lernen, das ist mir absolut bewusst und das will ich auch lernen, aber ich hab das Gefühl so viel gemacht und getan zu haben und einfach nicht den richtigen Weg zu finden, wie ich mir das beibringen kann. Denn das Aushalten allein scheint es vielleicht einfach nicht zu bringen, so wie es sich anfühlt.


Zitat von E-Claire:
Also was schenkst Du Dir denn zu Weihnachten? Kommt nicht aufs Budget an und Gasrechnung zahlen gilt nicht.

Das ist eine schöne Idee, das sollte ich vielleicht auch mit für mich überlegen. Tatsächlich ist die Gasrechnung aber eher präsent. Ich bin extrem knapp finanziell, was momentan ja nicht schwer verwunderlich ist und deshalb auch einen großen Teil meiner Ängste ausmacht. Wenn ich so nachdenke, wüsste ich jetzt direkt gar nichts, was ich mir selbst zum Geschenk machen soll. Ich wüsste im Augenblick nichts, woran ich Spaß hätte. Das, was ich mir am meisten Wünsche ist tatsächlich finanzielle Sicherheit. Heizen zu können, ohne Bauchschmerzen. Ich habe nur minimal geheizt und frieren demotiviert mich noch mehr. Ebenso Tanken ohne mich zu fragen, wie ich den Rest des Monats überleben soll. Ich bin Pendler, das ist leider eine sehr ungünstige Zeit um zu lernen, alleine klarzukommen. Ansonsten fällt es mir einfach schwer, etwas zu finden, was mich gut fühlen lässt. Ich glaube ja auch dass deshalb auch meine Hobbys nicht mehr funktionieren. Ich schaue auch keine Filme oder Serien, weil ich mich nicht darauf konzentrieren kann. Ich weiß nicht mehr, was ich in der Sache noch tun soll. Ich versuche an meinem Selbstwert zu arbeiten, an meinem Bewusstsein für mich selbst, damit ich mich mehr traue und auch mehr für mich einstehe und die Ängste nicht mehr so belastend und einengend sind. Aber ich weiß einfach nicht wie.

13.12.2022 16:32 • x 1 #10


CanisaWuff
Hallo Liebe TE,

schau doch mal ob es eine Selbsthilfegruppe von Coda bei Dir in der Nähe gibt.
Co-Abhängigkeit ist nämlich viel mehr, als das was man landläufig denkt. In so einer Gruppe wirst Du viel über Menschen erfahren und auch über Dich selber und Du triffst auf Menschen die Dich verstehen und Dich aufnehmen.

https://www.coda-deutschland.de/

Und weißt Du was... versetzt Dich nun mal gedanklich zurück in die Lage,
kein Öl, kein Essen, Kalt... kleines Kind.... hol es Dir zurück, all das was dieser Mensch Dir angetan hat, Du warst ihm total egal und dann freu Dich an Deinem neuen Partner.

Ich kann verstehen, dass Du klammerst und ihn nicht gehen lassen möchtest.
Aber wenn Du erkannt hast, dass Du niemanden ausser Dich brauchst (ok... und 2-3 Katzen *kleiner Scherz*) dann klammerst Du auch nicht mehr.



Ich habe dieses Buch
Ella Kensington
Mary - Die unbändige, göttliche Lebenslust

2 oder 3 mal gelesen. Ich glaube es entspringt einer Sekte, aber viel von dem Inhalt habe ich doch aufgenommen. Vor allem den Punkt, dass man nur denkt, dass man andere braucht, weil man von Urzeiten her nicht alleine sein kann. Man benötigt andere um zu überlegen... daher denkt man, dass man genau diesen Menschen braucht.
Ob das alles so richtig ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber mir hat es schon sehr geholfen.

@gabehcuod

hast Du dazu Infos?

13.12.2022 17:29 • x 1 #11


CiRa78
Oh jee, als ich deinen Thread so las, habe ich viel von mir darin wiedergefunden. Ein Rezept habe ich für Dich nicht, weil diese Gefühle von Angst, Verlustängsten und vielen anderen in Wellen kommen und aber auch wieder gehen. Du neigst, wie auch ich zum Idealisieren eines Menschen und das ist auf Dauer ungesund. Du möchtest eine autonome leichte Beziehung zu deinem jetzigen Partner, warum? Weil er Dir gut tut und das ist auch erstmal schön und richtig. Aber, er kann deine Baustellen nicht lösen. Du musst wirklich erstmal auf Dich schauen. Erstmal etwas tun, damit deine Sorgen weniger werden. Ich stand vor den gleichen Problemen, vor einiger Zeit. Habe dann alle möglichen Optionen in die Hand genommen. Stunden hoch weil ich vorher Teilzeit gearbeitet habe, später sogar den Job gewechselt, in dem ich noch mehr verdiene und sogar weniger Stress habe als vorher. Diese nicht mehr vorhandenen, starken Ängste vor finanziellem Ruin, haben das Loslassen vom Ex sogar leichter gemacht. Das klingt absolut oberflächlich, aber hat mir gezeigt, dass ich nicht an ihm als Mann hing, sondern an der Gewohnheit, der finanziellem und sonstigen Sicherheit und das für mich absolut keine Grundlage einer Beziehung. Ich habe dadurch und durch alleine klarkommen gemerkt dass ich auf niemanden angewiesen bin und kann meine neue Beziehung mit ganz anderen Augen sehen. Dazu kommt aber auch, dass ich einen wundervollen Freundeskreis habe und Hobbys die mich ausfüllen. Schau nicht mehr zurück. Schau nach vorne, auf die Möglichkeit einer tollen Zukunft. Alles andere behindert dich nur im Weiterkommen.

13.12.2022 21:12 • x 1 #12


G
Zitat von darkzimt:
Als ich beim Psychologen war, riet er mir im Internet nach einer Liste zu suchen, in der alle Therapeuten der Umgebung gelistet waren, da waren leider sehr viele Dateileichen drin und ansonsten viele die sagten, sie hätten gar nichts frei und würden nicht aufnehmen und andere, die mir von zwei Jahren etwas erzählten.

Ich weiss ja nicht, welche Liste Du gefunden hast.
Die jeweilige Landes-KV pflegt eine Datenbank mit sämtlichen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten, die man durchsuchen. Da sind unter Garantie keine Karteileichen drin.
Hier in BaWü gibt's noch unter 11 6 11 7 die Terminservicestelle der KV, bei der Dir als frei gemeldete Termine vermittelt werden können.

13.12.2022 21:15 • x 1 #13


H
Liebe TE,

den Menschen ohne Angst gibt es nicht. Wir reden oft darüber, etwas zu bekämpfen oder an etwas zu arbeiten, wir wollen immer besser werden als das, was wir sind. Nun ist es so: du bist gut so wie du bist. Das gilt es anzunehmen, nur für heute. Und wenn du heute aufwachst, die Augen öffnest, atmen und gehen kannst und vielleicht auch sehen und hören, dann ist das sehr, sehr viel. Und genau in diesem Moment passiert nichts Schlimmes. Vergegenwärtige dir das beim nächsten Aufwachen: ich lebe und gerade: passiert nichts Schlimmes, sondern was Tolles. Es wird dir klar werden, dass Ängste aus der Vergangenheit kommen und in die Zukunft projiziert werden, solange nicht tatsächlich ein Tiger vor dir steht:)

13.12.2022 22:17 • x 1 #14


alleswirdbesser
Zitat von darkzimt:
Mir ist bewusst, dass ich da übertreibe mit meiner Verlustangst und ich wünsche mir ja auch kümftig eine Beziehung, in der jeder von beiden autonom sein kann, in der nicht alles so geklammert und ich komplett wieder von ihm abhängig bin. Aber ich kriege mich einfach nicht gebremst bzw. mir das Gegenteil klargemacht.

Ich finde, dass du einfach die Trennung nicht verarbeitet und sehr schnell die nächste Beziehung eingegangen bist. Zumindest ist das meine eigene Erfahrung. Die erste Beziehung nach meiner Trennung (18 Jahre zusammen) war auch ein absolutes Strohfeuer, zu schnell, zu viel, zu stark.... mein Wunsch nach heilem Familienlleben, Verlustangst, die ich möglicherweise mit Liebe verwechselte, starkes Bedürfnis ihn bei mir zu haben (war bei ihm noch stärker), nach einem Jahr zusammen gezogen, 7 Monate später getrennt. Meine aktuelle Beziehung ist ganz anders, sehr autonom, viel Freiraum, kein Kkammern, kein love bombing, was komplett Anderes. Mein Leben ist quasi die berühmte Sahnetorte und er die leckere Kirsche oben drauf. Das verstehe ich aber erst heute richtig. Und ich glaube es geht ihm nicht viel anders, er freut sich, dass er trotz Beziehung seinen Freiraum hat und verbringt sehr gerne auch Zeit mit mir, immer von sich aus.
Im Nachhinein betrachte ich es als einen großen Fehler damals so schnell eine Beziehung angefangen zu haben, von dem Wunsch getrieben wieder ein Familienleben führen zu können. Das ist inzwischen nicht mehr so.

13.12.2022 23:03 • x 2 #15


A


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