Alles auf einmal.

S
So recht weiß ich gerade gar nicht wo ich anfangen soll, aber ich bin total durcheinander. Ich kannte meinen Freund schon länger, da ich mit seiner Ex befreundet war. Wir zerstritten uns, die Ehe der Beiden ging in die Brüche, sie zog mit der gemeinsamen Tochter aus und wir kamen danach zusammen. Wir wären jetzt Ende des Jahres ein Jahr zusammen gewesen, haben viel durchgemacht schon allein durch meine Probleme. Ich leide seit über 5 Jahren an Magersucht und Bulimie, habe es seit diesem Jahr sehr gut im Griff und eine Therapie angefangen. Vor ein paar Monaten wurde ich schwanger und er war sich davor schon nicht mehr sicher. Ich fragte ihn ob es jetzt eine Rolle spielte und ich bekam nur ein nein zu hören, dass es für ihn keinen Unterschied machen würde. Daraufhin planten wir, mussten ja schnell sehen wie es weitergeht mit Wohnung usw... Vor nun 3 Wochen bekam ich ziemliche Probleme und verlor das Kind. Ich komme bis jetzt nicht darüber hinweg und dachte er könnte mich dabei unterstützen und helfen.
Dieses Wochenende war er bei mir und wir redeten sehr lange, bis er schließlich ging. Er trennte sich von mir, weil er sieht wie schlecht es mir geht und er einen großen Teil der Schuld daran trägt. Er wolle mir nicht noch mehr weh tun...
Mein Arzt empfahl mir Ruhe, da die Krämpfe wieder zunahmen. Der Kreislauf ist sehr schwach und der Blutdruck zu niedrig, seit dem kann ich auch kaum noch etwas essen. Komme bald wieder an die Grenze zum Untergwicht. Ich wollte mir wirklich Ruhe gönnen, erstmal den Verlust verarbeiten mit ihm und jetzt kommt das noch hinzu...

04.12.2006 13:17 • #1


E
Hey du!
Sieh zu das du es mit deiner Therapie wieder so gut wie vorher in den Griff bekommst,einmal hat es ja schon geklappt,bzw. du hast denn Handlungsbedarf dafür gesehen.
Mach es jetzt nicht für dich von dieser Geschichte abhängig,sehe das eher als Auswirkung nicht als die Ursache.
Primär sollte es darum gehn die Gründe zu finden warum du das hast,sonst wird es dir im Leben immer wieder im Weg stehen.
Das das natürlich sehr hart ist und ist leichter gesagt als getan,unter diesen,deinen Umständen,Freund weg und sicher noch schlimmer für eine Frau ein Kind zu verlieren,tut mir sehr leid für dich.

Lieber Gruß

05.12.2006 00:42 • #2


A


Alles auf einmal.

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S
Die Therapie hatte ich durch ihn angefangen, weil ich mir oder auch den Leuten um mich herum beweisen wollte dass ich es schaffe. Nur hing alles damit zusammen und ich konnte meine Probleme nur dadurch umsetzen und verarbeiten, so ging es die letzten Jahre. Mittlerweile sehe ich wie ich viele Schritte wieder zurück gehe und merke dass ich es im Moment auch gar nicht anders will.
Die Waage spielt wieder eine große Rolle und für mich ist das gerade jetzt ein Punkt wo ich mich daran festhalten kann. Die letzten Wochen hingen immer von ihm ab, er entschied sich und ich kam mir so hilflos vor. Dass ich wieder abnehmen möchte ist jetzt mein Projekt wo ich entscheiden kann, wo ich die Kontrolle habe. Die Therapie werde ich dennoch auf keinen Fall abbrechen, so vernünftig bin ich dann doch. Ich hoffe ich kann die letzten Wochen einigermaßen verarbeiten, muss ihn am Wochenende nochmal sehen, wegen meinen Sachen. Hoffnungen mache ich mir sicherlich noch... weil ichs so richtig auch noch nicht begreifen kann und will.

Aber danke erstmal...

05.12.2006 10:34 • #3


E
Hallo Sharon!
So wie sich das bei dir anhört schaffts du das,ich drück dir die Daumen.
Kennst du die seelischen Ursachen für deine Magersucht?

Gruß

05.12.2006 14:43 • #4


S
Die seelischen Ursachen... es ist schon lange her, aber im Grunde war nich noch nie mit mir zufrieden, habe in allem die eigene Schuld gesehen und dann auf mein Äußeres zurück geführt. Mein Ex hat damals sehr viel Wert auf das Äußere gelegt und ich zog mit. Er konnte damit nicht umgehen und so trennte er sich von mir. Danach wurde es schlimmer... ein Jahr Magersucht und wenn ich was gegessen habe kam die Bulimie. Hatte ziemliches Untergewicht bis ich selbst was ändern wollte. Danach vergingen über 2 Jahre als ich mit meinem letzten Freund zusammen kam und ich hatte wieder zugenommen und es einigermaßen im Griff, da er mir wirklich half. Seine Worte sind nur jetzt sinnlos geworden, da er die Ängste, die er mir nehmen wollte mit seinem Entschluss jetzt wiedergegeben hat. Ich fühle mich als ob ich ein Jahr nur verarscht worden bin, das Kind sollte das Wichtigste im Leben werden und ich wollte es schaffen. Jetzt habe ich Beides verloren und sitze da und habe nichts mehr worauf ich meine Energie legen sollte. Die Waage spielt da wenigstens mit, man freut sich über jedes Kilo was weg ist... irgendwo gerade jetzt hilfts. Werde es aber nicht wieder übertreiben, dazu war das eine Jahr zu schlimm und ich mache mich damit nur selbst kaputt.

06.12.2006 09:11 • #5


E
Hey Sharon!
Pass auf dich auf und vor allem tu dir was gutes und schmeiss die Waage weg.
Und glaub mir ein Kind wäre auch nicht die Lösung deiner Probleme,denk eher mal dran wieviel Erwartung deinerseits auf diesem Kind liegen würde,diese Erwartung würde das Kind sehr belasten und unter Umständen sogar traumatisieren.
Such erstmal die Lösung in dir und dann kannste gern an so etwas denken.
Sich Erfolgserlebnisse über eine Waage zu holen ist nichts anderes als eine Form massiver Verdrängung tatsächlicher Defizite,denk mal drüber nach und mach dein mentales Innenleben nicht von Dritten abhängig,denn das macht abhängig!

Lieber Gruß

06.12.2006 09:29 • #6


S
Als die erste Zeit die Regel ausblieb machte ich mir schon Gedanken und wäre dazu denke ich auch nicht bereit gewesen. Nach dem ersten Test, der negativ ausfiel war ich tot unglücklich und merkte dass ich mich so intensiv damit befasst hatte, dass ich es wollte. Der zweite Test zeigte dann positiv an... ich konnte mich also endlich darauf einstellen und es war ein schöner Gedanken. Meine Krankheit durch das Kind zu überwinden kam nie in Frage, ich hatte sie so weit es ging überwunden und das wichtigste war das Kind. Im dritten Monat kamen Krämpfe und ich hielt es den einen Tag nicht mehr auf Arbeit aus, konnte kaum fahren. Im Wartezimmer der Praxis immense Schmerzen, auf der Toilette dann starke Blutungen... so viel Angst hatte ich noch nie in meinem Leben. Das werde ich nicht so einfach mehr los und der Mensch, der mir da helfen wollte und auch hätte können hat mich trotz allem verlassen. Meine Krankheit ist also nicht das Erste was jetzt eine Rolle spielt, ich habe den Willen das zu schaffen, aber im Moment kann ich so besser damit umgehen. Vielleicht verdränge ich auch nur um nicht ständig daran denken zu müssen, wer weiß... ich warte auf die hoffentlich bald entretende Wut auf ihn, so dass es mir leichter fällt das alles zu vergessen.

Aber du hast Recht ich sollte nicht in allem nach Anderen gehen und mich darauf konzentrieren ihnen zu gefallen... würde ich gesund sein und mich von Außen betrachten würde ich mir versuchen die selben Dinge zu sagen, der Kopf ist bei ganzen Sache leider das Problem.

06.12.2006 12:15 • #7


E
Hallo Sharon!
Ich weiß ja nicht wie alt du bist aber das wichtigste was ich hier bisher herausgelesen habe ist,das du so langsam damit anfangen solltest dich selbst zu lieben ,dich selber anzunehmen so wie du bist,egal was andere sagen,oder denken.
Und was dir widerfahren ist und nicht zu erzählen brauchst, sollte für dich so langsam sekundär werden.
Es ist dein Leben und deine Entscheidung was du in Zukunft daraus machst.

Gruß

07.12.2006 09:15 • #8


S
Ich bin 24 Jahre... und konnte mich noch nie akzeptieren, obwohl ich weiß dass es nicht wichtig ist und das es darauf nicht ankommt. Bei anderen Menschen gehe ich ja auch nicht danach, aber mir ist es wichtig. In der Therapie kauen wir seit einem Jahr das Thema durch, dass ich mich akzeptieren kann und ab und an kann ich das auch, so hoffnungslos ist das also nicht. Dennoch wirds immer Menschen, wie mich geben, die sich damit schwer tun und vieles in sich hinein fressen. Aufgeben werde ich nicht, dafür hab ich auch schon viel verkaften müssen und habe es schluss endlich auch geschafft. Das wichtigste ist im Moment meine Familie und meine Freunde... alles andere was mich angeht, werde ich in Ruhe angehen und mir keinen Stress mehr machen. Das hat mein Ex schon die ganze Zeit getan und mich unter Druck gesetzt, davon bin ich erstmal befreit.

Dank dir fürs Aufbauen...

07.12.2006 14:43 • #9


E
Hey Sharon !
Gern geschehen!
Ich glaube du schaffst das auch,das kann ich bei dir rauslesen!
Ein Trost für dich das Viele ähnliche Probleme haben.
Lass dich in derlei Dingen nie unter Druck setzen ,du mußt gar nichts,vor allem nicht für Andere die das fordern oder erwarten.
Mach es so wie es dir gut tut,du bist jung und hast alle Zeit der Welt.

Gruß

07.12.2006 14:50 • #10


F
Hallo Sharon

erstmal viel Glück beim genesen.Ich denke du wirst viel hören in der Zukunft-tu dies das so geht dies das ......

Von mir nur ein kleiner Tipp:Welche Ursachen oder Weshalb du magersüchtig bist ist nicht wichtig-jetzt werden wohl wieder paar psychodeppen schreien-hihi aber einst sagte ein waiser Mann da dies nicht wirklich hilfreich ist-wichtig ist nur dass es wieder besser wird und dazu dient dieses Analysenforschung nicht.War selber Alki-und hab aufgehört -ohne Hilfe mich hat es nie interessiert warum ich einer war, oder warum bekommte einer Krebs, warum geschah dies oder das.Vergangenheit lass sie ruhn-okay wünsch dir alles Liebe
Warum ging die Beziehung schief -was soll dass all dies ist ein Teil -aber alles ist Vergangenheit.Klingt abgedroschen aber wenn wir morgen sterben würden was waere dann wirklich wichtig-)))) Würde ich mich fragen warum war ich Alki??? Wohl kaum-)Zwinker und guten Appetit-)
Felsbach

09.12.2006 22:20 • #11


S
In der therapie gingen wir das bis zum Urschleim durch, warum, weshalb und wodurch. ich weiß warum ich es mache und auch meine Probleme damit umsetze... warum ich allerdings so mit meinem Körper umgehe weiß ich nicht und ich denke da hast du Recht es ist auch nicht wichtig.
Wir hatten gestern ein letztes Gespräch, habe gedacht mir rafts wirklich komplett weg danach, aber es ging. Menschlich gesehen kann ich überhaupt nicht mehr auf ihn zu gehen und als er auf mich zukam wich ich einen Schritt zurück, obwohl er Abstand hielt. Zeigte mir, dass er mir nichts mehr wert ist und mir zu weh getan hat...
Hoffe die Zeit vergeht jetzt schnell bis zu dem Punkt wo es mir besser geht und wo ich sagen kann ich fühle mich gut, den Punkt kenne ich und darauf freu ich mich auch.

Körperlich gehts so lala... vielleicht ab nächster Woche KH, kommt auf meine Werte an. Bin jetzt zusätzlich noch krank geworden, weil mein Kreislauf schwach ist und ich wenig Abwehrstoffe habe... aber bin guter Dinge, dass es wieder wird.

Danke und schönen Abend noch

11.12.2006 14:56 • #12


A


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