Alles kaputt nach 22 Jahren

Zitat von robrt:

Ich setze mich mit der Akzeptanz selbst unter Druck, damit der Schmerz eher aufhört. Ich würde es gern beschleunigen aber das geht wohl nicht.

Ich denke, dass der Druck eher das Gegenteil erzeugt. Es dauert so lange wie es dauert. Und selbst, wenn du es akzeptiert hast, wirst du nicht von jetzt auf gleich die Trauer und/ oder Wut verarbeiten. Aber mal ganz ehrlich, diese Trauer ist berechtigt und darf auch Zeit in Anspruch nehmen.

Mir fällt es z.B. am Schwersten die Zukunft los zu lassen. All das was man gemeinsam geplant hatte. Denn das wird es nicht mehr geben. Die Vergangenheit ist vorbei und lässt sich nicht ändern. Das jetzt ist schwer, aber die Zukunft ist gerade komplett ungeschrieben. Auch eine Chance, aber mit Ängsten verbunden.

Zitat von Birkai:

Mir fällt es z.B. am Schwersten die Zukunft los zu lassen. All das was man gemeinsam geplant hatte. Denn das wird es nicht mehr geben. Die Vergangenheit ist vorbei und lässt sich nicht ändern. Das jetzt ist schwer, aber die Zukunft ist gerade komplett ungeschrieben. Auch eine Chance, aber mit Ängsten verbunden.

Diese Angst vor dem Ungewissen. Schaff ich das, kann ich das, will ich das?
Jede noch so kleinste Entscheidung muss man nun alleine treffen. Ohne mit dem Partner sich austauschen zu können. Sich auf ihn verlassen können das dieser diese Entscheidung mitträgt.

Zitat von Birkai:

Mir fällt es z.B. am Schwersten die Zukunft los zu lassen.

Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Mich triggert vielmehr (wenn man jemand neuen findet, was ich hoffe) ob man je wieder so vertrauen kann um an eine gemeinsame Zukunft zu glauben. Die Enttäuschung die man gespürt und verarbeitet hat ist dann hoffentlich nicht so im Vordergrund das man liebevollen bleibt um nicht wieder so einen Verlust zu erleben. Liegt wahrscheinlich auch an meiner ,Bedürftigkeit, nicht allein sein zu wollen.

Zitat von MacMamq:

Jede noch so kleinste Entscheidung muss man nun alleine treffen.

Das ist für mich das kleinere Problem, da bei uns beide Entsvheidungen getroffen haben. Da ist eine gewisse Gewohnheit vorhanden.

Zitat von robrt:

Das ist für mich das kleinere Problem, da bei uns beide Entsvheidungen getroffen haben. Da ist eine gewisse Gewohnheit vorhanden.

Das ist auch gut so.
Aber nun wirst du auch Entscheidungen ohne und gegen sie treffen. Und welche nur für dich allein.

Zitat von robrt:

nicht so im Vordergrund das man liebevollen bleibt um nicht

.. das man lieber allein bleibt…

@robrt
Gib dir Zeit dich selbst wieder zu finden.

Zitat von robrt:

Mich triggert vielmehr (wenn man jemand neuen findet, was ich hoffe) ob man je wieder so vertrauen kann um an eine gemeinsame Zukunft zu glauben.

Wow. Soweit denke ich noch nicht mal. Ich plane gerade die Zukunft allein mit meinen Kindern. Ob und wie da jemand anderes noch rein passt, keine Ahnung. Findet sich dann, wenn es soweit ist. Darüber mache ich mir aktuell gar keine Gedanken. Warum auch? Ich brauche die Zeit zum Verarbeiten und zum Abschließen. Von daher wird es auch kein Thema sein mit dem ich mich in nächster Zukunft auseinandersetzen muss.

Die Zeit zum Verarbeiten solltest du dir jetzt auch nehmen. Sich Barrieren im Kopf aufzubauen und solche Fragen zu stellen, bringt dich ja aktuell nicht weiter und verängstigt doch noch viel mehr. Die Zukunft die du planen kannst, ist aktuell die mit den Kindern und darauf solltest du auch den Fokus setzen. Alles andere ergibt sich.

@Birkai
Da hast Du sicherlich recht. Gerade aktuell wo ich eh am annehmen und trauern bin. Das die geplante Zukunft sich in Luft aufgelöst hat, betrauere ich ebenso sehr. Alles was geplant war, ist hinfällig. Alle Träume sind zerstört und man versteht nicht warum eigentlich. Daher vielleicht auch der Versuch an die Zukunft zu denken um Hoffnung zu haben.

Zitat von robrt:

Versuch an die Zukunft zu denken um Hoffnung zu haben.

Zitat von robrt:

Daher vielleicht auch der Versuch an die Zukunft zu denken um Hoffnung zu haben.

Ist es derzeit wirklich eine Hilfe? Hörte sich für mich nicht so an.

Die Angst nicht mehr Vertrauen zu können, kann ich gut nachvollziehen. Zumal selbst das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung erschüttert ist.

Zitat von Birkai:

Ist es derzeit wirklich eine Hilfe? Hörte sich für mich nicht so an. Die Angst nicht mehr Vertrauen zu können, kann ich gut nachvollziehen. Zumal selbst das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung erschüttert ist.

Wohl eher nicht, da könntest Du recht haben.

Ja, die eigene Wahrnehmung. Hier sprichst Du wieder etwas an. Ich bin erst 1,5 h im Auto gefahren und habe mir davor und während der Fahrt den Kopf zermartert warum meine Wahrnehmung anders war oder ich es hätte merken müssen. Eigentlich Quatsch, aber mir wurde das so überzeugend vermittelt das ich das echt glaube bzw das tun entschuldige. Eigentlich lächerlich aber trotzdem belastet es.

Zitat von robrt:

den Kopf zermartert warum meine Wahrnehmung anders war oder ich es hätte merken müssen

Davon musst du weg kommen. Egal ob du jetzt was findest oder nicht, ändert es ja nichts. Wenn du so in die Tiefe gehst, wirst du immer wieder irgendetwas finden, was du mit dem jetzigen Kenntnisstand anders bewerten würdest. Damit machst du dich aber immer weiter fertig. Ich denke hier musst du für dich einfach einen Schlussstrich ziehen.

Zitat von robrt:

warum meine Wahrnehmung anders war oder ich es hätte merken müssen. Eigentlich Quatsch

Nicht eigentlich!
Es ist schon erschreckend wie weit sie dich gebracht hat.
Du hättest bitte was merken müssen? Das sie eine super Schauspielerin ist?
Hast du denn das Studium der Hellseherei und des Gedankenlesens noch nicht abgeschlossen?
Du hast sie doch angesprochen. Nur redenden Menschen kann geholfen werden. Dir jetzt hinterher einen Strick draus drehen dass sie den Mund nicht auf bekommen hat.
Tut mir leid das trifft einen Nerv bei mir.

Zitat von MacMamq:

Hast du denn das Studium der Hellseherei und des Gedankenlesens noch nicht abgeschlossen?

Musste gerade schmunzeln. Fast den selben Spruch hab ich meinem Ex an den Kopf geworden, als er mit so einem Kram um die Ecke kam.

@Birkai @MacMamq
Richtig, wenn man klar denkt glaubt man das nicht. Die Schuldumkehr funktioniert tadellos bei meiner NF.
Aber sie packt mich an der richtigen Stelle. Ich reflektiere über vieles und nehme es mir dann auch an, wenn es plausibel ist. Und hier ist es anscheinend so, dass ich im Unterbewusstsein das immer entschuldigen will.
Ich muss mir das mehr bewusst machen, dass sie etwas hätte sagen können insbesondere da ich sie zu einigen Zeitpunkten auch darauf angesprochen habe. Das sie eine gute Schauspielerin war muss ich wohl übersehen haben.

@robrt
Du musst nur merken dass nicht alle Schuhe passen.
Sie hat einen auch einen großen Anteil, wenn nicht den größten, an dem Ist-Zustand.