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Ich geh kaputt Trennung nach 22 Jahren

K
Hallo zusammen,
ich geh total am Stock. Nach 22 Jahren hat mich mein Mann gestern verlassen und ich befinde mich in einem schockzustand. Kann nichts mehr fühlen, nicht weinen, nichts denken

Mein Mann leider seit mehreren Jahren an Burnout und Depressionen, was unsere Ehe sehr belastet und verändert hatte. Auch ich stellte mir immer öfter die Frage, ob das so noch Sinn hat. Er arbeitete immer mehr statt weniger weil nur das ihn glücklich macht. Er kapselte sich immer mehr von mir ab, war in sich gekehrt und meinte vor ein paar Wochen dass er total leer sei. Nichts mehr fühlen kann. Nicht spürt ob er mich noch liebt. Nicht wüsste ob er noch mit mir leben wolle. Letzten Sonntag sagte er, er wolle am liebsten alleine in den Keller und nur zum Arbeiten rauskommen. Ihn würde sonst nichts mehr eine Freude machen, hier zu Hause hätte er nur noch Herzrasen und Beklemmungen.
Er meinte, er müsse in einem hotel mal paar Tage zu sich finden.

Für mich begann eine Woche wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte in meinen 48 Jahren. Ich weinte nur, lag nur im Bett. Jeder Gedanke an die Zukunft und an das plötzliche Alleinsein versetzten mich in riesige Panik. Der Gedanke, dass ich ihn wohlmoglich verloren habe war unerträglich. Was soll ich jetzt machen? Mein Lebensinhalt wurde mir genommen. Wofür soll ich überhaupt noch aufstehen?

Gestern kam er dann nach einer Woche funkstille, um mir zu sagen, dass er nicht mehr nach Hause kommen würde. Er wolle zukünftig allein sein. Er wolle die Trennung.
Seitdem stehe ich wie unter Schock. Ich kann nicht weinen, nicht denken, nicht fühlen. Absolut nichts fühlen. Ich schätze dass ich mich so schützen will und es einfach nicht wahrhaben will.
Aber was kommt danach? Habe Angst vor der Flut, die mich total nach unten ziehen wird. Kennt ihr diesen Zustand der Leere auch?

Freu mich von euch zu hören
Kerstin aus Dortmund

17.03.2019 08:31 • x 1 #1


S
Warst du schon beim Arzt?

17.03.2019 08:33 • #2


A


Ich geh kaputt Trennung nach 22 Jahren

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K
Hi, seit gestern? Nein...

Nur letzte Woche um mich krank schreiben zu lassen für die letzte Woche.

Wieso fragst du?

17.03.2019 08:35 • #3


Mia2
Oje, das ist ganz bitter. Habt ihr Kinder? Bedränge ihn erstmal nicht zu sehr. Es klingt nach einer schweren Krise. Wie ist er denn bisher mit der Depression und dem Bournout umgegangen?;Hier klingt es so, als würde die Arbeit ablenken, bloss von was ?

17.03.2019 08:54 • #4


F
Hallo Kerstin, dein Mann hat wirklich das Burn Out oder die Depression schwer erwischt. Bevor ihr die Beziehungsprobleme angehen könnt, gehört er dringen in Behandlung. Burn Out Patienten stürzen sich oft in die Arbeit, was in einem schweren Teufelskreis endet. In seiner momentanen Verfassung kommst du nicht an ihn heran. Hast du eine Möglichkeit ihn zu einem Arzt oder Psychologen Besuch zu überreden? Ihn zum Arzt zu schicken? Erst wenn diese Krise überwunden ist, kann über eure Beziehung gesprochen werden, denn er ist momentan so am Boden, dass ihm sicher nicht nur die Ehe, sondern sein ganzes Leben sinnlos erscheint.

17.03.2019 08:57 • x 2 #5


B
Fühl Dich gedrückt Das ist gut wenn Du jetzt erst einmal krank geschrieben bist. In diesem Zustand kannst Du nicht arbeiten. Der jetzige Entschluss Deines Mannes muss nicht endgültig sein. Er muss sich doch geäußert haben was passiert ist. So von heut auf morgen ist seine Entscheidung ungewöhnlich.

Da er unter Depressionen leidet ist er wohl auch krank geschrieben. Ein Depression erkrankter Mensch kann meistens nicht arbeiten. Siehst Du ja in Deinem Fall.

17.03.2019 08:58 • #6


G
Hallo und willkommen im Forum. Hier kannst du dich ausheulen und auch Hilfe bekommen.

Du sagst, dein EM habe schon seit Jahren Burnout/Depressionen/arbeitet lieber mehr als weniger. Ist er damit in Behandlung?

Wenn er soviel weg ist, war er kaum daheim. Was habt ihr in der gemeinsamen verbliebenen Zeit miteinander gemacht? --- mein Lebensinhalt, hast du dich da nur um ihn gekümmert und dich selber und deine Bedürfnisse total vergessen?

Wie sind denn eure Lebensverhältnisse....gemeinsames Haus? Wohnung? Kinder, die noch bei euch wohnen? Bist du vollzeit berufstätig?

17.03.2019 09:02 • #7


K
Hallo und danke.
Mein Mann nimmt seit mehreren Jahren ein Antidepressivum. Seit ca sechs Monaten macht er eine Therapie.
Nur weniger gearbeitet hat er nie. Ganz im Gegenteil. Er ist selbständig und suchte sich immer ein neues Projekt. Er ist süchtig nach Anerkennung und Bestätigung aus dem Job.
Lebensinhalt : eigentlich haben wir außerhalb seiner Arbeit alles zusammen gemacht. Viel unternommen. Zumindest bis er immer kranker wurde. Wir haben die selben Interessen, über alles geredet, alles geteilt. Hatten immer den Traum zusammen irgendwo im Süden alt zu werden....

Ich weiß dass ich aufgrund seiner Krankheit und weil auch einfach in letzter Zeit vieles nicht mehr gut gelaufen ist und ich, wenn ich ehrlich zu mir bin, schon sehr lange nicht mehr glücklich war, diese Ehe nicht retten kann. Ich habe ihn verloren.

Aber diese Leere in mir diese Angst vor dem Alleinsein, dieses Gefühl erst einmal ohne Lebensinhalt zu leben. Das macht mich fertig.

Wir haben einen Sohn (21)der noch zu Hause wohnt. Ab April beginnt allerdings seine studienphase in Lingen. Dann bin ich ganz allein.

17.03.2019 09:17 • #8


B
Es ist schwer sich aus einer langen Ehe zu verabschieden aber ich kann Dir versichern es geht. Das Leben allein zu meistern geht und ich kann Dir versichern (aus meiner Sicht) es geht gut sogar sehr gut. Schau nicht zurück auf all die schönen Momente , schau nach vorn und freu Dich auf Deine Zukunft. Geh viel raus oder setz Dich ins Cafe.

17.03.2019 09:34 • #9


mafa
Zitat von Kersi:
Dann bin ich ganz allein.


Das sind wir früher oder später immer ... es ist unsere Natur .. wir sollten dieses Gefühl nie vergessen , seh es als Chance ... es wird wieder besser aber es dauert ...

17.03.2019 09:36 • x 1 #10


K
Aber wieso kann ich gerade nichts fühlen? Letzte Woche haben mich meine Gefühle überrannt und jetzt? Nix!

17.03.2019 09:46 • #11


F
@Kersi

das tut mir sehr leid für dich, aber das Ende einer Ehe ist nicht das Ende des Lebens. Man kann den Auszug des Kindes auch als einen Neuanfang und nicht als Start des Alleinseins werten. Immerhin hast du nun auch wieder ein paar Freiheiten zurück. Und nur weil eine Ehe scheitert, kann man als Freunde noch bestehen bleiben. Und ein Freund ist manchmal mehr wert als eine schlechte Ehe. Wenn du sagst, ihr habt viel gemeinsam unternommen, vielleicht geht das auch noch danach, nur ohne den Beziehungshintergrund.

17.03.2019 09:47 • x 2 #12


Fuulhorn16
Liebe Kersi
Auch ich drück Dich mal aus der Ferne. Es tut mir leid, was pssiert ist. Dieses Forum ist sehr hilfreich, hier kannst Du Dir alles von der Seele schreiben, es gibt viel Unterstützung.
Ich kenne Deinen Schmerz, darum bin ich auch hier. Ja, es ist übel, der Boden ist weg, der Sohn flügge und Dein Gefühl alleine zu seinist riesig. Und leider ist das auch so. Jetzt. Aber es wird besser, auf jeden Fall. Es braucht Zeit, viel Zeit. Bei mir ist die Trennung 2 Jahre her, ich geh durch Tiefen und Höhen. Alle hier wissen das, erleben das. Ich war beim Arzt, nahm zeitweise Medis, und geh seither in Therapie. Ich fand das Buch von Frau Wolf Wenn der Partner geht sehr hilfreich. Ich weinte oft und überall unf ich redete mit Freunden. In der ersten Zeit half mir das. Viele Tränen, sie tun Dir gut. Deinem Mann scheints echt mies zu gehen, das tut mir leid. Dennoch glaube ich, ist noch nicht alles verloren. Aber schau erst mal auf Dich! Wie gehts dem Sohn damit?

17.03.2019 09:47 • #13


K
Jede Aktivität scheint mir so sinnlos und füllt mich schon beim Gedanken daran nicht aus. Wieso sollte ich heute plötzlich mit einer Freundin ins Café gehen obwohl ich doch sonst viellieber mit meinem Mann auf dem Sofa liegen würde oder spazieren gegangen wäre. Unter normalen Umständen hätte ich doch jetzt und heute auch nicht das Bedürfnis gehabt mit einer Freundin statt mit meinem Mann etwas zu unternehmen. So schnell kann ich doch nicht umschalten

17.03.2019 09:51 • #14


F
Zitat von Kersi:
Mein Mann nimmt seit mehreren Jahren ein Antidepressivum. Seit ca sechs Monaten macht er eine Therapie.
Nur weniger gearbeitet hat er nie. Ganz im Gegenteil. Er ist selbständig und suchte sich immer ein neues Projekt. Er ist süchtig nach Anerkennung und Bestätigung aus dem Job.


Ich fürchte dann hat er sich die falsche Therapeutin gesucht. Ohne die Ursache des Leides (die viele Arbeit) zu beseitigen bringen auch die Pillen nichts. Habt ihr denn mal darüber gesprochen, was ihn so fertig macht, was er gern anders hätte? Weiß er das überhaupt noch? Warum glaubst du, dass die Rettung der Ehe auch ausgeschlossen ist?

17.03.2019 09:54 • x 1 #15


A


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