Allgemeines zum Thema Umgangston

Zitat von Fenjal:

1. Vorsorgevollmacht,...

Danke.
Deine genannten Punkte habe ich alle schriftlich festgelegt.

Für mich wäre interessant zu wissen, falls Pflege in einem Heim ansteht, wie man sicher gehen kann, bestmöglich versorgt zu werden.

Ich sah vor langer Zeit einen Beitrag, in dem ein älterer Herr nach Polen (oder Tschechien) ging und dort noch eine richtig gute Zeit hatte.
Vielleicht wäre das die bessere Option, als hier in D vor sich hin zu vegetieren.

Zitat von Fenjal:

Solltest du dann eine Klinik als Pflegefall verlassen, sehen sich die meisten Angehörigen nicht in der Lage selbst Hand anzulegen. Sie sorgen dann, wenn überhaupt Interesse besteht, für einen Seniorenheimplatz, wo sie dann ( wegen Distanz und fehlender Zeit, eigener Familie ) vielleicht an Weihnachten und runden Geburtstagen auftauchen.

Ja, auch das ist leider sehr sehr oft der Fall. Und daher glaubst also, das ein wildfremder Berufsbetreuer da eine bessere Figur macht und dich wöchentlich besucht um zu schauen, ob du zum Beispiel auch körperlich in einem angemessen hygienischen Zustand bist? Sorry, aber wenn schon das eigene Fleisch und Blut kein Interesse an deinem Zustand hat, dann glaubst das es ein wildfremder hätte, nur weil es sein Beruf ist deine behördlichen und finanziellen Angelegenheiten zu regeln?! So illusorisch kamst du mir bis jetzt gar nicht vor

Zitat von Fenjal:

es muss kein Berufsbetreuer bestellt werden, das Gericht folgt gerne deinem Vorschlag in der Betreuungsurkunde, das kann ein gute Freund sein.

Welch bahnbrechende neue Information.. Wenn der oder diejenigen (z.B Freunde) die du in deiner Betreuungsurkunde vermerkt hast, aber nicht mehr leben oder schlichtweg nicht im Stande dazu sind ihr Amt anzutreten, was machst DU dann ? Du bist ja dann nicht mehr im Stande zu entscheiden, wer sich jetzt kümmern soll

Zitat von MissLilly:

Ja, auch das ist leider sehr sehr oft der Fall. Und daher glaubst also, das ein wildfremder Berufsbetreuer da eine bessere Figur macht und dich wöchentlich besucht um zu schauen, ob du zum Beispiel auch körperlich in einem angemessen hygienischen Zustand bist? Sorry, aber wenn schon das eigene Fleisch und Blut kein ...

Wenn du folgerichtig denken könntest, wäre es dir klar, dass es keinen Unterschied macht, ob nun deine Tochter oder ein Rechtspfleger deine Interessen vertritt, ganz im Gegenteil, nur, möchte man soetwas natürlich nicht zur Kenntnis nehmen, denn Kinder sind nahestehender und kümmern sich... die Realität sieht völlig anders aus.

Zitat von MissLilly:

Welch bahnbrechende neue Information.. Wenn der oder diejenigen (z.B Freunde) die du in deiner Betreuungsurkunde vermerkt hast, aber nicht mehr leben oder schlichtweg nicht im Stande dazu sind ihr Amt anzutreten, was machst DU dann ? Du bist ja dann nicht mehr im Stande zu entscheiden, wer sich jetzt kümmern soll ...

Auch hier hast du nicht aufgepasst! Ein Casemanagement kann per Eilantrag innerhalb von 2 - 3 Tagen einen Rechtspfleger bestellen, in manchen Fällen begutachtet der Amtsrichter persönlich, das ist völlig stressfrei.
Bevor man poltert sollte man sich informieren .

Zitat von Umbra_:

Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass nahe stehende Angehörige sich kümmern als dass die Hilfe von völlig Fremden kommt.

Um ehrlich zu sein, erlebt man gerade Angehörige als sehr emotional und Fakten ziehen wie Wolken an ihnen vorbei.
Selten sind sie in der Lage Entscheidungen zu treffen,, wollen sich nicht schuldig machen und haben oft sich selbst eher im Fokus als den Kranken.
Anders ein Rechtspfleger, er ist nicht emotional, rein faktenorientiert, geht scharf auf Linie mit der Verfügung und entscheidet mit dem Team, sachlich und folgerichtig.
Ich persönlich würde zu 100% einem Rechtspfleger Entscheidungen überlassen, zum ersten weil er nicht emotional involviert ist und zum zweiten er mit dem Team, Prognose,,Lebensqualität, Patientrnverfügung sachlich angeht.
Ich schätze soetwas, weil genau dann der Patient im Mittelpunkt steht und weniger emotionale Angehörige.

Schwieriges Thema, bei dem es weder richtig noch falsch gibt. Sonst wäre es viel einfacher. Der wichtigste Punkt für jeden ist, glaube ich, überhaupt vorzusorgen. Bewusst sein, dass jederzeit das Schicksal oder wie auch immer man das zu definieren beliebt, zuschlagen kann. Das wie und mit wem muss jeder Einzelne, mit allen Konsequenzen und Unsicherheiten, für sich entscheiden.

Im Endeffekt geht es darum, wie sehr sich der Bevollmächtigte einsetzt. Familie kann Fluch oder Segen sein, ein Betreuer sehr viele Klienten haben. Man muss wirklich Glück haben. Als Erkrankter und als Angehöriger.

@Umbra_ das ist richtig, ihre letzten Jahre verbrachte meine Oma bei mir, als ihre Kraft zu Ende ging, mit 94 Jahren, blieb sie auch dann bei mir, sie war keinen Tag in irgendeiner Einrichtung oder in einer Klinik.

Ich habe sie versorgt, der Tod war für uns jemand, dem man die Tür öffnet, wenn er anklopft, also ist sie in meinem Häuschen verstorben, was wir beide vereinbart hatten. Sie hat immer zu mir gesagt, ich winke dir zu, werde aber dann mit Ihm gehen, du lässt mich dann und das habe ich genauso gemacht, sie hatte soviel für mich getan, dieser großartigen Frau, mit großen Händen, viel Kraft und einem messerscharfen Verstand, konnte ich etwas zurückgeben.
Sie und ich waren zufrieden, ohne viel Aufhebens zu machen, dem Richtigen habe ich damals meine Kraft gewidmet.

Du hast Recht, wenn du dich um deine Mutter kümmerst, da bin ich bei dir.
Nur, eine Selbstverständlichkeit ist das eben nicht.

@Umbra_ glaub mir, auch wenn bei hochbetagten Menschen zu Hause Gevatter Tod auf der Bettkante sitzt, wird der Notarzt gerufen, um nur ja keine Versntwortung übernehmen zu müssen, weil Angehörige emotional überfordert sind.
Sollte ich ein Alter von 94 erreichen, möchte ich das jemand folgerichtig entscheidet und mir meine Würde lässt, eben ein Rechtspfleger, der souverän die Patientenverfügung durchboxt