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Als alleinerziehende in neuer Partnerschaft

F
Liebe Foris,
ich Frage für eine Freundin: Wie viel Support vom Partner kann man nach einer 3 monatigen Beziehung erwarten? Es ist so, dass sie es momentan als anstrengend empfindet, neben ihren Kindern (alleinerziehend) auch noch Zeit für den neuen Partner aufzubringen und sie ist oft sehr erschöpft. Er fragt, wie er helfen kann, was sie sehr zu schätzen weiß. Nur will sie ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu stark in ihren Alltag einbinden.
Sie sucht aber schon sehr lange nach einer größeren Wohnung, da sie momentan kein eigenes Zimmer hat. Intimität ist unter diesen Umständen bei ihr nicht möglich und sie leidet sehr unter der Wohnsituation (sie schläft auf einer Couch in der Küche und hat keine Privatsphäre).

Da sie alleinerziehend ist und der Wohnungsmarkt sehr angespannt ist, hat sie bisher keine Wohnung gefunden.
Sie würde sich sehr freuen, wenn er sie bei der Suche unterstützen könnte, aber mehr als Wohnungsangebote schicken kann er ja auch nicht.
Deshalb hat sie mal vorsichtig geäußert, ob man vielleicht zu zweit bessere Chancen auf dem Wohnungsmarkt hätte, aber er sieht ein Zusammenziehen erst in weiter Zukunft.
Sie versteht das natürlich, fühlt sich aber deprimiert weil sie einfach keine Wohnung findet.
Der Mann sagt auch, dass es ihm mit ihr sehr ernst ist und er eine gemeinsame Zukunft möchte.
Sie hält es meit der aktuellen Wohnsituation kaum noch aus und schläft auch schlecht.

Sie weiß, dass sie nicht erwarten kann nach so kurzer Zeit zusammen zu ziehen, aber ist auch traurig, dass er es komplett ausschließt zum jetzigen Zeitpunkt.
Wie seht ihr das? Gibt es Männer die nach so kurzer Zeit schon zusammen ziehen würden? Wie kann er sich noch in die Wohnungssuche mit einbringen?
Lässt sich aus seinem Verhalten ableiten, wie ernst es ihm mit ihr wirklich ist?

Lg

14.06.2023 21:45 • #1


Wollie
Zitat von Fridoline:
Wie seht ihr das? Gibt es Männer die nach so kurzer Zeit schon zusammen ziehen würden? Wie kann er sich noch in die Wohnungssuche mit einbringen?
Lässt sich aus seinem Verhalten ableiten, wie ernst es ihm mit ihr wirklich ist?

ich habe dies mal gemacht, nach kurzer Zeit zu einer Frau gezogen und es war einer meiner grössten Fehler. Deshalb kann ich ihn auch meiner Sicht völlig verstehen, dass er dies erst in ferner Zukunft in Betracht zieht. Und deine Freundin sollte aufpassen, dass sie ihn damit nicht unter Druck setzt, der ist schneller wieder weg wie sie schauen kann.

14.06.2023 21:48 • x 6 #2


A


Als alleinerziehende in neuer Partnerschaft

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S
Ich finde auch, dass es gut ist, dass er sich da Zeit lässt - auch im Sinne der Kinder deiner Freundin. Ich würde mit einer Alleinerziehenden Frau und ihren Kindern auch nur dann zusammenziehen, wenn ich mir der Sache sehr sicher bin, ansonsten verlieren die Kinder bei einer Trennung eine Bezugsperson, die sie gerade erst kennen gelernt haben und im schlimmsten Fall auch noch ihr Zuhause.

Bei der Wohnungssuche kann er sich eigentlich nur einbringen, indem er mit die Augen und Ohren offen hält. Und bei Besichtigungen mitgeht, nicht um dort mit einzuziehen, sondern weil vier Augen oft mehr sehen als zwei.

14.06.2023 21:54 • x 5 #3


S
Puuuh also ich würde mich @Wollie gerne anschließen.

Erstmal richtig kennen lernen und dann über zusammen wohnen Nachdenken…zumal: es sind noch Kind(er) im Spiel. Gar nicht mal so toll, wenn der neue Partner einzieht und nach kurzer Zeit vielleicht wieder auszieht…

Ich möchte auch nicht unhöflich klingen aber irgendwie liest es sich so, dass deine Freundin gerne zeitnah mit ihrem Freund zusammen wohnen möchte weil sie dann die Chance auf eine größere Wohnung hat mit der Hälfte an Kosten?!

Haben die Kinder Kontakt zum Vater? Dann wäre ja in diesen Zeiten die Möglichkeit Zweisamkeit zu leben. Wenn der Partner deiner Freundin sie wirklich will, wie du es sagst, werden die beiden Wege finden, ihre Beziehung zu leben ohne ad hoc zusammen zu ziehen!

14.06.2023 21:57 • x 6 #4


alleswirdbesser
Zitat von Fridoline:
Sie weiß, dass sie nicht erwarten kann nach so kurzer Zeit zusammen zu ziehen, aber ist auch traurig, dass er es komplett ausschließt zum jetzigen Zeitpunkt.

Da hat er absolut recht, auch kommt es den Kindern zugute, weil nicht so schnell jemand Fremdes einziehen wird. Da verstehe ich die Mutter absolut nicht. Ich schlief übrigens auch auf der Couch, als es mal nötig war. Natürlich wünscht man sich was anderes, aber besser als einen Fremden den Kindern vor die Nase zu setzen.

Ich bin auch AE und habe eine große Wohnung gefunden. War nicht leicht und ich hatte viele Besichtigungen und das während der frischen Trennungsphase, aber es geht auch ohne Mann.

Und wie steht der frisch gebackener Partner nach einer Trennung da? Sie wird wohl kaum ausziehen müssen wegen der Kinder, er ist derjenige, der packen muss und keine Bleibe mehr hat.

Überhaupt ihn nach drei Monaten als festen Partner zu sehen ist gewagt. Es ist noch eine Kennenlernphase.

14.06.2023 22:12 • x 10 #5


Teardrop_ine
Wenn der Partner einen unterstützen mag, kann er auch noch andere Optionen in Betracht ziehen außer zusammenziehen oder nur Wohnungsanzeigen weiterleiten.
Für manche ist das grenzwertig aber in meinem Fall hat es mir tatsächlich endlich eine Wohnung gebracht.
Habe Haustiere und bin kein Dickverdiener, daher immer raus geflogen gegen Mitbewerber.

Bei der Wohnungssuche gibt es noch die Option den Partner im Mietvertrag anzugeben (also mit 2 Gehältern auf den Markt zu gehen und somit die Chancen zu verbessern). Die Wohnung formell zusammen anzumieten.
Natürlich muss „sie“ sich die Wohnung alleine leisten können, aber als „Paar“ wird man eher genommen.
Als ich in München monatelang nicht weiter kam, hat mein Ex-Freund den Mietvertrag mit unterschrieben und seine Gehaltsnachweise mit angegeben. Wir haben damals den Vermietern gesagt, dass er nur am WE da ist. Was der Wahrheit entsprochen hat, da er 3h entfernt war.
Im Gegenzug dazu habe ich ein Schriftstück aufgesetzt, dass ich ihn von allem entbinde aufgrund dessen, dass er nur zu Besuch ist aber nicht komplett dort wohnt.
Damals waren wir aber nicht erst 3 Monate zusammen.
Da kann man sowas zwar aus Liebe machen, aber kennt den jenigen ja nach so kurzer Zeit kaum.
Probleme gabs damit übrigens keine, die Vermieter kannten uns beide als Paar und ich habe nach der Trennung den Mietvertrag auf mich umschreiben können.

14.06.2023 22:12 • x 1 #6


M
Grundsätzlich scheint der Mann ja nicht abgeneigt zu sein, sie und die Kinder zu unterstützen, was schon mal sehr gut ist.
Ich glaube für einen suchenden Mann gibt es kaum schwerere Aufgaben als eine alleinerziehende Mutter, da er sich nicht nur auf die (neue) Partnerin einlässt, sondern auch auf die Kinder, die Erziehung und eventuellen Umgang mit dem leiblichen Vater.
Dass er sich in den Alltag einbinden will, ist also schon mal ein sehr positives Zeichen.
Ich kann ihn mit dem Warten in Bezug auf das Zusammenziehen absolut verstehen, da im Falle einer Trennung absolutes Chaos mit den Kindern herrschen würde in der neuen Wohnung und auch finanzieller Schaden (Mietvertrag, Kaution) entsteht.
Wichtigster Punkt ist für mich tatsächlich pädagogisch bedingt: klappt es nicht und wurde der Mann bereits zu stark in den Alltag der Kinder eingebunden, verlieren die Kinder (erneut) eine Vaterfigur, was gerade im jungen Alter sehr negativ prägend sein kann. Hier gilt: lieber Vorsicht als Nachsicht.

14.06.2023 22:20 • x 5 #7


alleswirdbesser
Nach drei Monaten kennenlernen, würde ich niemandem meine Gehaltsbrechnungen in die Hand drücken

14.06.2023 22:22 • x 5 #8


tlell
Zitat von Fridoline:
Wie viel Support vom Partner kann man nach einer 3 monatigen Beziehung erwarten?

Gar keinen! Das ist kennenlernen.In meinen Augen ist das nicht mal eine Beziehung sondern der Anfang. Es wird vielleicht mal eine, wenn man das erste Jahr überlebt. Ich finde die Idee nach 3 Monaten auch nur drüber nachzudenken sehr sehr schräg. Gibt es in der Wohnung nicht mal ein Wohnzimmer das man als Schlafplatz nutzen kann?

15.06.2023 00:04 • x 6 #9


Teardrop_ine
@alleswirdbesser Ich auch nicht …Was die Gehaltsabrechnung und diesen „etwas gemogelten Weg“ betrifft an eine Wohnung zu kommen …aber für mich ist das keine kurzfristige Angelegenheit mit dem
Zusammenziehen …ich bin meist erst nach Jahren zu so einem Schritt bereit. Mit Kindern wäre ich gleich drei mal vorsichtiger.
Wenn sich das Wohnungsproblem allerdings weiter nicht lösen lässt und das Vertrauen gewachsen ist, kann man das ja nach dem
Jahr oder so mal als Idee im
Hinterkopf haben. Der optimale Fall ist es nicht, da sind wir uns einig.

15.06.2023 04:12 • x 2 #10


CiRa78
Ehrlich gesagt finde ich es etwas befremdlich, zu erwarten, dass der neue Partner schon konkret übers Zusammenziehen nachdenken soll. Das erzeugt Druck und würde mich nicht wundern, wenn er sich verzwiebelt.

Natürlich ist die Wohnsituation nicht angenehm. Können sich die Kinder vielleicht ein Zimmer teilen? Kommt natürlich darauf an, wie alt sie sind.

Deine Freundin sollte erstmal alle anderen Möglichkeiten in Betracht ziehen und ihren neuen Freund vorerst aussen vor lassen. Natürlich kann er mit suchen, aber das ist auch völlig ausreichend.

15.06.2023 06:14 • x 2 #11


L
Meine Gedanken dazu:

Ich finde es geradezu krass nach 3 Monaten kennen, darüher nachzudenken einen (noch) fremden Mann mit in die Wohnung zu packen.

Befremdlich finde ich ebenfalls, die ERWARTUNG. Schön wenn er sich einbringt, aber erwarten?!
Zitat von Fridoline:
Es ist so, dass sie es momentan als anstrengend empfindet, neben ihren Kindern (alleinerziehend) auch noch Zeit für den neuen Partner aufzubringen und sie ist oft sehr erschöpft.

Dann frage ich mich, warum sie a) in einer Beziehdung und b) dann auch noch gleich zusammenziehen möchte?

Zitat von Fridoline:
Sie sucht aber schon sehr lange nach einer größeren Wohnung, da sie momentan kein eigenes Zimmer hat. Intimität ist unter diesen Umständen bei ihr nicht möglich und sie leidet sehr unter der Wohnsituation (sie schläft auf einer Couch in der Küche und hat keine Privatsphäre).

Das ist schlimm und da muss ich nachfragen: Vielleicht macht es Sinn zu überdenken was und WO man nach einer Bude sucht.

Zitat von Fridoline:
Sie weiß, dass sie nicht erwarten kann nach so kurzer Zeit zusammen zu ziehen, aber ist auch traurig, dass er es komplett ausschließt zum jetzigen Zeitpunkt.

Ok, dann drehs mal um: Wie wäre es wenn er erwarten würde nach 3 Monaten ein Kind zu machen. Hätte sie nicht auch das recht, das zum jetzigen Zeitpunkt auszuschließen?

15.06.2023 06:21 • x 4 #12


Einfachatmen
Städte haben doch in der Regel auch geförderte Wohnungen, da wird sie sicher bevorzugt.
Wohnbau
Genossenschaftswohnungen
Etc.

Überall auf die Warteliste setzen lassen!

Sind die Kinder auch mal beim Papa!?

15.06.2023 06:31 • #13


Einfachatmen
Zitat von Lumba:
Ich finde es geradezu krass nach 3 Monaten kennen, darüher nachzudenken einen (noch) fremden Mann mit in die Wohnung zu packen.

Befremdlich finde ich ebenfalls, die ERWARTUNG. Schön wenn er sich einbringt, aber erwarten?!

Absolut - fände ich auch als neuer Partner unangenehm.

15.06.2023 06:33 • #14


K
Guten Morgen,

ich persönlich hätte in dieser Sache absolut null gar nicht never ever auch nur im Ansatz eine Erwartungshaltung. Mal den Müll rausbringen wäre für mich das höchste der Gefühle, was ich meinem Partner nach 3 Monaten abgewinnen würde. Frei nach dem Motto: ihr Problem sollte hier ihr Problem sein und bleiben.
Sie kann sich maximal beschweren, dass sie keine Wohnung findet. Selbst das würde ich mit mir selbst ausmachen nach der kurzen Paar-Zeit. Es ist gerade Mal ein Kennenlernen und hat mit Beziehung kaum was am Hut. Ich finde ihre Traurigkeit über seine Reaktion eher überflüssig. Ihre Traurigkeit entspringt ihrer Erwartung/Hoffnung und das hat nichts mit ihm zu tun.

Wie lange sucht sie schon eine Wohnung? Reden wir hier von 4 Wochen oder 8 Wochen oder von x Monaten?
Ich verstehe, dass die Situation sehr belastend ist! Ich habe damals 8 Monate warten müssen, bis sich ein Vermieter für mich entschieden hat. Alleinerziehend, zwei Kinder (14+16) und ein Hund...die anfängliche Begeisterung über uns, ließ sofort nach, als festgestellt wurde, dass nur ein Gehalt zur Verfügung stand. Teils haben die Vermittler gleich abgewunken und ich kassierte x Absagen. Ich nahm es sportlich, ließ mir erst nichts anmerken...irgendwann wurde ich nervös, denn ich musste aus meinem Heim raus, da wir eine Kündigung wegen Eigenbedarfs erhalten hatten. Mein Glück war das lange Mietverhätlnis und die damit verbundene längere Kündigungsfrist. Soll heißen: sie sollte es auch sportlich nehmen, denn wie man sieht, geht es auch extremer. Sie hat immerhin die Wahl und entschied freiwillig für sich, dass sie was Größeres braucht. Das kann ich verstehen, denn keine Intimsphäre zu haben, ist schon belastend für einen Alltag. Letztend Endes sollte sie ihre Zufriedenheit davon nicht abhängig machen und die Lösung/Unterstützung im Gegenüber sehen. Nicht nach dieser kurzen Zeit.

Geduld, Geduld, Geduld... der Rest ergibt sich.

15.06.2023 06:46 • x 2 #15


A


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