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Als aus Liebe Hass wurde

H
Grüßt euch Leute

Eins vorweg: ich bewege mich schon viele Tage in diesem Forum und habe beschlossen, mich hier anzumelden, in der Hoffnung hier einbisschen Rat zu finden. Der Text wird vermutlich länger ausfallen, ich würde mich sehr freuen, wenn ihr den trotzdem lest. Ich versuche mich geordnet und verständlich auszudrücken.

Erstmal zu mir: ich bin 20 Jahre alt und führte noch bis vor zwei Wochen eine Beziehung, von der ich dachte, sie würde ewig halten. Meine Exfreundin Ist 19 Jahre alt und unsere Beziehung ging genau 11 Monate. Vor einem Monat haben wir uns noch überlegt, wie wir unseren Jahrestag feiern wollen. :/

Sie war meine erste Freundin doch sie hatte schon 5 oder 6 Freunde vor mir.

Damals vor einem Jahr gab es viele Probleme in meiner Familie. Meine Alleinerziehende Mutti hat leider viel getrunken. Sie war wochenlang nicht zuhause und hat währenddessen einen neun Jahre jüngeren Mann kennengelernt, der Alk. war und noch andere Dro. nahm. Eines Tages kam sie dann wieder zurück nachhause mit ihrem neuen Typen. Er sollte nur eine Nacht bei uns übernachten, doch er ist geblieben. Von da an lebte ein fremder Mann in unserer Wohnung, von dem ich nicht wusste, was ich von ihm halten soll. Gewalt und Alk. waren an der Tagesordnung. Nachts konnten mein Zwillingsbruder und ich nicht schlafen, da es so laut war. Immer wurde nur rumgebrüllt und laute Musik gehört. Die Polizei war mehrmals dort, doch sie konnten nichts tun.

Zu der Zeit habe ich meine Exfreundin kennengelernt. Wir sind uns bei einem Spaziergang über den Weg gelaufen und sie hat nach ner Zig. gefragt. Ich hatte davor noch nie eine Freundin gehabt. Aber ich war leicht angetrunken und sie hat mir gefallen. Wir kamen ins Gespräch und haben die Nummern getauscht. Dass sich daraus eine Beziehung entwickelt, wusste ich nicht, aber gehofft habe ich das innerlich. Aber ich wusste nicht wie und habe mich auch nicht richtig getraut.

Währenddessen habe ich versucht mit dem neuen Typen meiner Mutter irgendwie zurechtzukommen. Manchmal war er auch voll nett zu mir und ich habe versucht mich mit ihm zu arrangieren. Ich dachte, die Trinkerei würde ein Ende finden.
Und Als er mitbekommen hat, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe, hat er mir sogar ganz gute Ratschläge gegeben, was ich tun soll, was ich schreiben soll und es hat funktioniert. Er ist mittlerweile bei einem Autounfall verstorben.
Zwei Wochen später habe ich sie nochmal getroffen und wir kamen ein Monat später zusammen.
Ich frage mich bis heute wie ich es hinkriegen konnte, ein Mädchen für mich zu gewinnen. Ich glaubte an eine Fügung.

Es war ein superschönes kennenlernen und hat mich von der Misere zuhause abgelenkt. Ich habe mich endlich geliebt gefühlt. Jede Sekunde habe ich genossen. Meine ex hat gesagt, sie hat noch nie jemanden so geliebt hat wie mich und dass ihre vorherigen Beziehungen nur Kindergarten waren. Ihre Exfreunde waren alles A*Löcher und mit mir
Fühlt es sich richtig an. gut dachte ich. Kaum haste die erste Beziehung und dann hörst du sowas wundervolles.

Doch bei mir Zuhause wurde es immer schlimmer. Letztendlich Bin ich ausgezogen, da waren wir bereits mehr als 2 Monate zusammen.
Ich wohne seit November 2017 in meiner eigenen 1-Zimmer Wohnung und beziehe Hartz4. Meine ex ging da noch zur Schule.

Wir haben uns jeden Tag gesehen, jeden Tag geschrieben. Jede Minute. Sie hat immer geweint am Telefon wenn sie mal nicht kommen konnte. Sie hat mich immer wieder gefragt, ob sie eine Klette sei. Und ich habe immer nein gesagt weil ich ihre ständige aufmerksamkeit in vollsten Zügen genossen habe. Wir haben beide geklammert. Aber das hat uns nicht gestört. Ganz im Gegenteil.

Doch mit der eigenen Wohnung kamen auch die Probleme. Ich war schnell überfordert mit der ganzen Verantwortung die ein eigenständiges Leben mit sich bringt. Ich musste mir alles selbst beibringen. Das schlimmste sind die Finanzen. Dass man mit Hartz 4 kein besonders tolles Leben führen kann ist ja bekannt. Aber ich war zu antriebslos, mir n Job oder Ausbildung zu suchen. Ich leide schon seit Jahren an den heftigsten Depressionen, doch ich habe diese Depressionen in der Kennlernphase, nicht anmerken lassen. Ich wollte meine ex nicht verscheuchen und dachte ich werde meine Depressionen überwinden können.

Doch es hat sich herausgestellt, dass auch sie psychische Probleme hat. Von Anfang an hat sie mir jeden Tag erzählt, wie schlecht es ihr geht und Probleme mit ihrer Schwester und Mutter hat. Ich habe sie getröstet und ihr die besten Ratschläge gegeben, damit sie sich besser fühlt. Sie war mir immer sehr dankbar, dass ich ihr zuhöre und versuche ihr zu helfen. Endlich einer, der es ernst mit mir meint, hat sie gesagt. Trotzdem litt am SVV und war sehr dankbar dass ich sie dafür nicht verurteile.

Meistens war ich immer derjenige, der sie zum Lachen brachte. Es war zuweilen ziemlich anstrengend, mir immer wieder anzuhören, wie depressiv sie doch ist.
Aber ich dachte mir, ich liebe sie doch und tue alles dafür, damit es ihr besser geht.

Noch nie habe ich ein derartiges Gefühl der Selbstlosigkeit empfunden. Ich habe mich komplett ihr gewidmet. Habe alles liegen und stehen gelassen um nur für sie da zu sein. Habe leider auch Familie und Freunde vernachlässigt. Auch meine eigenen Bedürfnisse habe ich zuweilen ihr zuliebe zurückgestellt. Und es hat anfangs auch gut getan, denn ihre Probleme haben mich von meinen Problemen abgelenkt. Es hat gut getan, ihr zu helfen und zu sehen dass sie aufgeht. Anfangs.

Aber mit der Zeit wurde ich immer verzweifelter. Die Geldnot wurde immer größer. Sie hat ja meine Zig. geraucht und ich habe sie ernährt. Sie hatte ja nichts und bekam nicht mal Taschengeld von ihrer Mutter. Ihre Mutti war auch Raucherin, aber sie bekam keine einzige Zig. von ihr. Das habe ich alles bezahlt. Und überhaupt. Ihre Familie wollte mich nicht mal kennenlernen. Ich wurde kein einziges Mal zum Essen eingeladen. Ich habe mich dreckig gefühlt, denn ich habe alles für mein Herzblatt getan und ihr meinen letzten Euro gegeben. Nicht mal vernünftig kleiden konnte ich mich, denn mehr als die Hälfte meines Geldes habe ich in sie investiert. Und das liebend gerne.

Ich habe ihr doc-Martens Lederstiefel geschenkt und ne teure Lederjacke und vieles andere. Ich habe die Kneipen bezahlt und die Disco und das Kino.

Nicht falsch verstehen, dass habe ich ja gerne getan. Es ist nicht meine Absicht, ihr irgendwas unter die Nase zureiben. Niemand hat mich gezwungen, aber ich musste und wollte vorallem ihr doch helfen. Aber als meine allerletzten Ersparnisse weg waren und ich nur noch auf mein Hartz 4 zurückgreifen konnte, wurde die Lage immer schlimmer.

Ich wurde depressiver und konnte das nicht mehr zurückhalten

Wir konnten nirgendwo mehr hingehen und die Tatsache, dass ich ihr nichts mehr bieten kann, hat mich fertig gemacht. Ich habe verlustängste bekommen, ich hatte Angst, dass sie jemanden besseres findet. Ich habe keinen mehr hochbekommen! Ich wurde eifersüchtig. Doch ich war gleichzeitig total gelähmt. Und die Briefe vom Jobcenter haben mir den Rest gegeben.

Wir haben uns immer wieder gestritten. Und danach wieder versöhnt.

Sie saß nur noch am Handy. Hat stundenlang gechattet. Sie hat wieder Kontakt zu ihren richtigen Vater aufgenommen, den sie 15 Jahre lang nicht mehr gesehen hatte.
Ich habe ihn vor 3 Monaten zu mir eingeladen, damit sie ihn wieder sehen konnte. Ich kannte ihn nicht einmal. Er wohnte ja 100 km entfernt und sie hat sich erstmal nicht getraut zu ihn zu fahren. Und auch kein Geld. Ihr Vater war 3 Tage lang bei mir. Ich habe alles gerne bezahlt.

Und von da an war alles anders. Ständig nur Papa hier, Papa da. Sie hat kaum mehr über ihre Anliegen mit mir gesprochen, nur mit ihrem Papa, dem Selbsternannten Hobbypsychologen. Ich denke, Er hat sich zu sehr in unser Leben eingemischt. Sie hat ihm alles erzählt: wenn wir uns gestritten haben oder wie es bei uns im Bett läuft. Ich durfte mir stundenlange Predigten von ihm anhören.

Aufgrund der ganzen Geldnöte habe ich mir vor 2 Monaten n Job gesucht. Erstmal nur ein minijob. Im Discounter. Erstmal einbisschen, auch wenn es mir schwer fiel. Doch auf der Arbeit wurde ich nur fertig gemacht und konnte mir dies und jenes anhören. Und als ich nachhause kam, hat meine Freundin nur mit ihrem Vater telefoniert. Stundenlang.

Ich wurde immer launischer. Saß oft auf der Couch und habe nichts mehr gesagt. Ich war wie versteinert und voller Selbstzweifel. Meine eifersuchtsgedanken haben mich erdrückt. Habe alles gesagte auf die Goldwaage gepackt und habe vieles negativ gedeutet. Ich wurde paranoid. Ich habe den Fehler gemacht und habe getrunken, in der Hoffnung dass alles besser ertragen zu können. Doch der Alk. hat alles schlimmer gemacht. Alk. enthemmt und bringt einen dazu, Sachen zu sagen die man hinterher bereut. Wir beide waren oft besoffen und haben uns aufs übelste angebrüllt. Sie hat mir Dinge an den Kopf geworfen und ich ihr auch.

Dann hatten wir s*x. In den letzten zwei Monaten hatten wirs oft gemacht. Mehrmals am Tag sogar. Abwechselnd zum Streit. Je schlimmer der Streit war, desto intensiver war der. Haben wir beide festgestellt. Keine Ahnung warum aber es war einfach so.

Doch am nächsten Tag gab es wieder Streit. Mal von ihrer Seite, mal von meiner. Ich habe im Suff die Wohnzimmertür, die aus Glas besteht, zerstört. Sie war in der Küche währenddessen. dumme Aktion von mir, ich weiß. Danach 1 Tag Abstand von einander, sie war wieder in ihrem Elternhaus. Doch danach haben wir uns wieder gesehen, uns ausdiskutiert und wieder s*x gehabt was das Zeug hält. Das war vor 3 Wochen.

Am 1.8 ist sie dann zu ihrem Vater gefahren. Sie wollte alleine mit ihm die Zeit verbringen um ihn besser kennenzulernen, was ich gut verstehen kann. Ich wäre vermutlich eh nur das fünfte Rad am Wagen gewesen.
Ich habe ihr das zugticket bezahlt.

Noch am gleichen Abend haben wir telefoniert. Sie war total besoffen. Sie hat zusammen mit ihrem Vater getrunken. Aber ich habe keinen drama draus gemacht.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass sie ihren Vater endlich näher kennenlernen konnte. Das was mich aber bedrückt hat, war die Tatsache, dass sie sich seit dem kaum mehr gemeldet hat bei mir. Normalerweise schrieb sie mir jeden Tag. Jeden Morgen ein herzliches Moin mit einem Herzchen. Doch seit dem sie bei ihrem Vater war, kam das nicht mehr. Selbst als ich ihr ein herzliches Moin geschickt habe, kam nur kühles zurück und das viel später.

Ich verstehe das nicht. Sie sitzt doch sonst immer am Handy, schreibt mit ihren Freundinnen und mit ihrem Vater und antwortet immer sofort. Ich war zutiefst verletzt und habe mich nicht mehr wahrgenommen gefühlt. Damals hat sie doch immer so geklammert und nun das.

Ich habe ihr meinen Unmut per whatsapp geäußert. Sie meinte nur, ihr geht's sehr gut und möchte keine schlechte Laune kriegen, indem ich sie mit meinen Problemen vollquatsche.
Das hat mich gekränkt. Ich habe und hätte ihr nie sowas geschrieben, hatte immer ein offenes Ohr für sie gehabt und sie will sich nicht die Laune runterziehen lassen.
Es kam zum heftigen Streit. Ich habe aus dem Affekt heraus indirekt Schluss gemacht mit ihr.

Und sie einfach nur: ok, dein Wunsch ist mir Befehl, es ist vorbei

Ich bin in Tränen ausgebrochen und habe gesagt, dass das nur ne Kurzschlussreaktion war. Ich war betrunken. Aber sie meinte: gesagt ist gesagt, du hast es ausgesprochen. Und jetzt lass mich endlich in Ruhe. Ich habe versucht mich zu erklären, doch sie wollte nichts mehr wissen und hat mich eiskalt blockiert. Was soll das? Woher kommt der Sinneswandel? Sie hat doch bis zuletzt immer geweint, wenn sie mich nicht sehen konnte. Wir hatten einen Tag vor ihrer Abreise eine großartige Nacht gehabt Und nun das.

Wir wollten doch zusammenziehen, Eines Tages Kinder kriegen, verreisen. Haben oft stundenlang diskutiert und philosophiert bis tief in die Nacht. Auch Sie hat mir oft gesagt, dass sie verlustängste hat und nicht will, dass ich sie aufgrund ihrer manchmal schwierigen Art irgendwann mal verlasse. Ich konnte sie beruhigen und habe gesagt so schnell wirst du mich nicht mehr los und sie umarmt und geküsst. Auch sie hat mir immer wieder gesagt, sie würde mich nie und nimmer verlassen, auch wenn ich desöfteren schwierig bin. Ich bin doch ne Klette, Liebling, das weißt du doch. Wir würden beide unsere Probleme in die hand nehmen und daran arbeiten. Wir wollten zusammen alt werden. Sie hat mir immer gesagt, dass sie noch nie so ne Liebe von einem Freund gekriegt hat.

Noch vor einem Monat sind wir gemeinsam Händchenhaltend in die Stadt gefahren haben uns das neue Rathaus angesehen und Eis gegessen. Danach haben wir bei mir gegrillt. Es schien bergauf zu gehen.

Ja ich hatte und habe meine Probleme. Ich war in der letzten Zeit nicht immer so wie ich sein wollte und habe mich und meine Wohnung gehen lassen. Konnte meine Gefühle nicht immer zeigen und bin oft explodiert. Ich wollte wieder mal eine Therapie machen und zum Psychologen gehen. Wollte mir einen anderen Job finden. Doch sie wollte nicht, dass ich ne ambulante Therapie mache. Sie hatte Angst, so ein Psychologe könnte mir irgendwelche Flausen in den Kopf setzten und dadurch unsere Beziehung gefährden. Ich solle lieber mit ihrem Vater sprechen, er könnte mir helfen. Aber ich brauche jemand unparteiisches. Das konnte sie nicht verstehen.

Sie hat mir neulich noch geschrieben, dass ich mich nicht mehr melden brauch und dass ich endlich kapieren soll, dass es vorbei ist. Ich kann mir meine Worte an den hut hängen und dass ich sie nicht mehr manipulieren werde? Manipulieren? Sie behauptet, Ich habe sie doch eh niemals geliebt und sie nur als meine Bedienstete angesehen und sie ausgenutzt. Ich bin faul und meine Depression ist nur eine Ausrede. Ich bin nicht besser als ihr exfreund und ich bin nur ne elende dre**ssau. Ich bin schlimmer als jeder fremdgänger und wäre n linkes Schwein.

Als sie dann zurück von ihrem Vater kam und ihre restlichen Sachen von meiner Wohnung abgeholt hat, hatte sie mich wie den Tod angesehen. Der schlimmste Blick den ich überhaupt gesehen hab. Und noch vor 2 Wochen hat sie mich so fest umarmt, dass ich keine Luft mehr bekam.

Ich schwanke zwischen Wut und Trauer. Ich bin durcheinander und weiß nicht so recht was ich tun soll. Alles wurde in Frage gestellt. Ich weiß nicht an was ich glauben soll.

Danke fürs zuhören

17.08.2018 19:27 • #1


A
Na, ihr seid ja zwei Lichtgestalten. Tut mir leid für dich! Ich denke, ihr Dad flüstert ihr da einiges ein. Auf der anderen Seite, mein Dad hätte auch ein Problem damit, wenn ich mit einem Hartzi zusammen wäre, der säuft und im Suff die Tür einschlägt. Umgekehrt, dass sie dir bei einer Depression psychologische Unterstützung ausredet, und du sollst lieber mit ihrem Papi reden, deutet zumindest auf Unreife, wenn nicht auf Blödheit hin. Verzeih. Auch die Ausdrücke sind für mich unter aller Kanone.

Ich glaube, du solltest wirklich mal dein Leben auf die Reihe kriegen. Begib dich in Therapie, tu was gegen deine Depressionen, versuche aus Hartz4 wegzukommen und einen Job oder eine Ausbildung zu finden und auch durchzuziehen.

Wirklich toll lief die Beziehung nie. Du hast nur noch zu wenig Erfahrung, um das zu erkennen. Da werden noch ganz andere Frauen kommen, mit denen du noch viele Abenteuer erlebst. Lass sie los und konzentriere dich auf dich! Ich wünsche dir dabei alles Gute!

17.08.2018 19:47 • x 3 #2


A


Als aus Liebe Hass wurde

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H
Hallo Hinundfort,
also: erstmal, lass Dich mal knuddeln...da hast Du ja ein schweres Päckchen mitbekommen von Zuhause. Ich finde, dass Du sehr freundlich beim Schreiben wirkst und Dir für Dein jugendliches Alter (sorry) viele kluge Gedanken machst. Mein Rat an Dich wäre: schau auf Dich und such Dir Hilfe, denn die kannst Du sicher gebrauchen nach Deinen Erfahrungen mit Deiner Familie.
Und lass die Frau sausen- zuviele Probleme, die Du nicht verkraften kannst.
Es gibt doch sicher in Deinem Wohnort Hilfestellung? Psychotherapie, Beratung bei Kirchens, Beratung für Angehörige von Alkis?
Du bist noch so jung und hast Dein ganzes Leben vor Dir (ja, ich klinge wie meine eigene Oma, ich weiss...)!

17.08.2018 20:06 • x 2 #3


H
Knuddel zurück. Vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Tja.. Die Feststellung, dass die Beziehung eigentlich nie so wirklich toll gewesen sein kann, schmerzt zutiefst. Aber @arnika, womöglich hast du ja recht. Diese Beziehung war meine aller erste. Mit 19 Jahren. Davor hatte ich ja keine. Davor habe ich noch nie ein Mädchen berührt, geküsst oder mit einer Händchen gehalten. Ich habe mit ihr geschlafen, meine Unschuld verloren. Soetwas kannte ich bis dahin nicht und habe mich lange danach gesehnt.
Und dann kam endlich ein Mädchen in mein Leben und ich dachte es geht Berg auf. Noch nie habe ich so ein Gefühl der tiefsten gegenseitigen Verbundenheit und Zuneigung gehabt. Ich glaubte an eine Bestimmung. An die Bestimmung, dass wir uns endlich gefunden haben. Dass wir bis zum Tode mit einander zusammen bleiben.

Ich werde mich neu orientieren müssen. Das wird mir gottlob nicht leicht fallen. Kaum war man dabei etwas aufzubauen, ist man wieder bei Null gelandet und mit einem gebrochenen Herzen zurückgeblieben.

Vorhin lief das Lied sie ist weg von den fantastischen vier. Davor war es schöner allein zu sein singt er. Ich weiß nicht, was ich von dieser Zeile halten soll.. Aber umgekehrt hätte ich dann auch nie diese Erfahrungen gemacht. Erfahrungen, die mir keiner wegnehmen kann. Aber auch die Erfahrung des trennungsschmerzes, die ich erst verarbeiten muss. Da bin ich aber weiß Gott nicht der einzige. Da werde ich wohl durch müssen.

Sorry dass ich so viel Texte, aber das tut mir im Monent wahnsinnig gut..

17.08.2018 21:57 • #4


H
Ups habe mich verschrieben. Gottlob und weiß Gott gehören natürlich vertauscht. Entschuldigt viel Mals den Doppelpost. Konnte nicht mehr editieren, da abgemeldet gewesen. Werde nun versuchen was zu essen

17.08.2018 22:13 • #5


M
Zitat von Hinundfort20:
Kaum war man dabei etwas aufzubauen, ist man wieder bei Null gelandet und mit einem gebrochenen Herzen zurückgeblieben.

Natürlich schmerzt es, verlassen zu werden, aber es ist auch eine große Chance, sich zu hinterfragen und neu zu beginnen, möglich du hast deine Anteile am scheitern oder auch nicht, aber die Person, die dich dein ganzes Leben begleitet, zu dir steht, dich nimmt wie du bist und dir bis zum Tod kompromisslos folgt, bist Du Selbst.
Sei gut zu dir, das Leben ist aufregend, bunt, bietet viele tolle Möglichkeiten, die wir erleben dürfen, da würde ich mein Glück unendlich schmälern, wenn ich dieses Glück von Anderen abhängig machen würde.
Mach Nägel mit Köpfen und begibt dich in therapeutische Betreuung, damit du auf die Füße kommst. Mit 19 hast du schon viel erlebt, was unglücklich macht, wird Zeit dieses umzupolen und Dich vorzubereiten auf glückliche Zeiten. Auch hilft es ungemein, ein Ziel zu haben. Arbeit, Ausbildung. Du wirkst sehr einfühlsam, vielleicht gehst du zum Tierheim und bietest dich als Gassigeher an, den Hunden tut es gut und einem selbst geben Tiere viel Verständnis, werten dich nicht ab und du hast eine feste Aufgabe.

Auch kannst du im Tierheim fragen, ob sie Helfer brauchen, die leichte Dinge tun, wenn du dich geschickt anstellst, besteht sogar die Möglichkeit zur Ausbildung zum Tierpfleger - mach Dich auf, das Leben wartet

18.08.2018 06:36 • x 2 #6


A
Weißt du, die erste Liebe oder Beziehung ist schon was besonderes. Für fast alle von uns. Andererseits ist das Leben eine Reise, deren Sinn darin besteht, viele Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. Du kannst es ja auch so sehen: Ich bin fast 20 Jahre älter als du, war mit vielen Männern zusammen - und von jedem habe ich etwas gelernt. Vieles war toll, manches war mies, aber mein Leben ist wie ein Aquarell mit vielen kunterbunten Farben und Formen. Deins ist dagegen noch etwas farblos.

Es geht nicht darum, sich immer wieder etwas Neues aufbauen zu müssen. Es geht umgekehrt darum, dass jeder erste Kuss, jede Verliebtheit ein Geschenk ist. Verliebtheit verschwindet nach ca 2 Jahren. Willst du wirklich, mit deinen 20 Jahren, nie wieder das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch erfahren? Nie wieder die Aufregung, ob sie anruft, die Freude, wenn man sich die ersten Male trifft? Das bedeutet es nämlich auch, bei der ersten Liebe kleben zu bleiben. Man beraubt sich selbst der großartigsten Gefühle und Momente, die man im Leben haben kann.

Und auch, wenn du es jetzt noch nicht ganz begreifen kannst, glaube einfach einer etwas erfahreneren Frau: Ich habe - auch wenn ich es selbst damals nicht glauben konnte - sehr viele Menschen in meinem Leben weitaus intensiver, auch ganz anders geliebt als meinen ersten Freund. Ich weiß dadurch auch viel mehr, was Liebe alles sein kann, habe so viele Facetten und Tiefen der schönsten und wichtigsten Emotion erlebt, die wir fühlen können. Du hast von dem Abenteuer, das wir Leben und Liebe nennen, nur ein bisschen genascht. Glaub mir, da ist noch deutlich mehr für dich drin.

Ich wünsche dir, dass du ein ausgefülltes, reiches, kunterbuntes Leben hast. Mit Höhenflügen und Stolpersteinen, denn die braucht es, wie in jeder Heldengeschichte, auch. Es liegt an dir, mit welchen Szenen du deinen Lebensfilm gestaltest. Hartz4, Suff, Depression und eine einzige, halbgare Lovestory kann der Anfang eines tollen Blockbusters über einen Hero sein, oder es bleibt die ganze Handlung eines öden Films, den keiner sehen will. Du bist der Autor! Es liegt an dir. Mach was draus!

18.08.2018 14:28 • x 1 #7


H
Vielen Dank Leute

Ja das stimmt wohl.. Um glücklich zu werden, muss ich an mir, an meinem Leben arbeiten. Alleine.. Und das werde ich auch. Doch eben dieses loslassen fällt mir echt schwer...

Momentan, eigentlich seit der Trennung schon, halte ich mich bei meinem Bruder auf, um Abstand von meiner Wohnung zu haben. Nur wegen der Post fahre ich dort hin und als ich die Sachen meiner ex gegeben habe, war ich auch dort.
Ich habe ein mulmiges Gefühl in meiner eigenen Wohnung wieder zu übernachten. Doch das werde ich bald wieder tun müssen, denn die Krankschreibung läuft aus und dann muss ich wieder arbeiten gehen.

Und auch das stelle ich mir schwer vor, da ich mich in diesem Minijob eh nie wohlgefühlt habe und nur fertig gemacht werde . Jetzt wohl erst recht, wo ich mich auf gar nichts mehr konzentrieren kann. Womöglich kündigen die mich noch, da Probezeit.. Jetzt kommen wieder die Existenzängste. Diese belasten mich und beeinflussen mein tun und handeln schon seit vielen, vielen Monaten.

Ich müsste meine Wohnung aufräumen, aber dafür muss ich sie ja erstmal betreten. Es herrscht Chaos dort. Dort stehen Tassen rum, aus der noch meine ex vor ihrer Abreise getrunken hat! Und die Schachtel mit den Parisern. Da kommt echt alles hoch. Und dieses riesengroße stoffherz auf der Couch. Da kriege ich sofort den fluchtinstinkt, da mich sofort wieder alles an die Beziehung erinnert.

Und vor dem alleine sein fürchte ich mich glaube ich auch innerlich... Zu sehr habe ich mich an die Zweisamkeit gewöhnt, diese für selbstverständlich genommen.
Und jetzt? Komme ich von der Arbeit, wird keiner da sein. Stehe ich sonntags auf, wird niemand neben mir liegen. Werde ich aufs Handy schauen, hat niemand geschrieben. Kein Gruß, kein Herzchen, kein wie geht's, kein was machst du, nichts.

19.08.2018 17:49 • x 1 #8




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