Alte Treueschwüre aufgeben - wie?

J
Warum ist alles so verdammt schwierig?warum ist nicht der eine tag wie der andere?Warum durchlebe ich jeden neuen tag eine andere gefühlsregung?war ich gestern noch guter dinge,bin ich heute am boden und nicht mehr sauer sondern voller verzweiflung und trauer?das zerrt so dermaßen an meinen kräften.ich bin sauer darauf,dass er mich so in der hand hat.dass er bestimmt wie es mir geht,da sich alles nur um ihn dreht.obwohl er keine aktive rolle mehr in meinem leben spielt.aber passiv ist er immer da,meine gedanken kreisen um ihn und ständig die frage wann hört das auf? warum hat er mich so in der hand?warum muss ich mein leben wo nem mann bestimmen lassen der irgendwo sitzt und sich nicht mehr kümmert.ich will dass das aufhört.als ich im urlaub war,war alles super.ich habe mich gefreut über dinge die ich sehen darf,über jede erfahrung die ich machen darf,über die netten menschen die ich kennen gelernt habe.und er war kein thema.ich war guter dinge und dachte jetzt schaff ich es. aber nein,kaum bin ich wieder hier holt mich alles ein,ich bin verzweifelt und muss an alles denken.an ihn,an das was wir vor hatten usw...er fehlt mir so sehr.die hoffnung dass *meine* kleinen dämonen noch bleiben ist weg.ich bin sauer dass er uns aufgegeben hat.aber heute ist so einer der tage,an dem trauer und verzweiflung überwiegen.und das ist ein verdammt beschissenes gefühl.möge das bitte verschwinden.jetzt haben wir uns morgen auch noch zum telefonieren verabredet.weil ich es nicht aushalte keinen kontakt zu ihm zu haben.hab ihn kontaktiert ob er noch kontakt wünscht und siehe da-ja er will und ruft morgen an.seit dem hab ich fürchterlich angst.ich will nicht dinge erfahren die man lieber nicht wissen will.warum will ich dann mit ihm sprechen?weil man doch nur hören will dass er leidet,dass es ihm schlecht ohne mich geht,dass er *keine* neue frau an seiner seite hat...und das übliche.furchtbar,oder?warum quält man sich selber?warum kann ich nicht loslassen?warum?vielleicht muss ich auch nur nochmal hören,dass es ihm gut geht um besser zu begreifen.ich weiß es nicht.weiß im moment gar nichts mehr.ist eh nix mehr übrig,von *unseren* treueschwüren...
gute nacht wünsche ich euch
jolli

28.03.2008 00:21 • #31


E
hallo jolli,
mir stockt der Atem wenn ich das lese, muss man sich heutzutage zum telefonieren verabreden?
Du fragst Ihn, denjendigen  sich getrennt hat - ob er noch kontakt wünscht?
Sei ehrlich, darum gehts Dir doch  garnicht, Du wünscht dir den kontakt, weil du in dem Glauben lebst ihn zu BRAUCHEN, was so nicht stimmt! Du brauchst ihn nicht.
Er hat dich auch nicht in der Hand!
Mach dich nicht abhängig von ihm!

Mach dir klar, alles was du wirklich brauchst kannst du dir selbst geben. Du hast es schon bewiesen. In Urlaub ist du auch selbständig gefahren und es ging dir gut dabei, das zeigt du kannst es, wenn du es willst.

Und frag dich mal, was hinter dem nicht loslassen können wirklich steckt!  :-X

Stell dich mal neben dich und schau was du DIR mit deinem Tun und Handeln und der hübsch verpackten Bitte an ihn, um ein Telefonat antust.  ::)
ich denke du weisst sehr gut,  das  er selbst, wenn er es im Moment nicht  will, nie  so knallhart sagen würde, er würde es nicht  übers Herz bringen...

Ja, manche Gefühle wie Ohnmacht und Verzweiflung, sind nicht angenehmen, aber ich gebe dir die Garantie, je mehr du dir wünscht sie mögen weggehen, desto fester werden sie dich umklammern.

Dein Gefühlschaos  wird sicher nicht dadurch verschwinden, das du dir deine kleine Dosis Kontakt von ihm abholst. Im Gegenteil... aber Du wirst es sowieso tun, egal was man dir sagt

Nirgendwo steht geschrieben das das Leben immer einfach sein wird, und manche Ereignisse und Schicksalschläge liegen wirklich nicht in unserer Hand, und es gibt Unabänderlichkeiten, die man hinnehmen muss.

Aber es gibt auch Situationen und auch eigene die innere Haltung, die man tatsächlich aktiv durch Handeln beeinflussen kann und die einzige die das kann bist Du selbst !

Und wenn du dir jetzt jeden Tag sagst:
ich kann nicht ohne ihn, ich finde keinen bessren mehr, er war so toll,  
dann ändere die Botschaft in:
Ich werde mein leben jetzt wieder selbst bestimmen und ich lebe in der Gewissheit das ich wieder glücklich werde, und irgendwann werde ich auch wieder eine schöne Beziehung haben.  :)

28.03.2008 11:35 • #32


A


Alte Treueschwüre aufgeben - wie?

x 3


M
Hallo otherside,

ich kann Jolli sehr gut nachvollziehen, und ich kann auch verstehen, dass sie Kontakt will, sicher auch mit dem Hintergedanken, dass es vielleicht doch noch eine kleine Hoffnung gibt, oder auch, wenn nicht, deswegen, um aus seinem Mund zu hören, dass es eben keine mehr gibt. Das wird zwar sehr sehr schmerzlich sein, aber ich denke, es hilft auf die krasse Art, um schön langsam loszulassen, siehe Dola, die auch nach ihrem Telefonat mit dem Ex realisieren konnte (oder musste), dass es dem anderen tatsächlich ernst ist mit der Trennung. Irgendwann werde ich sicher auch meinen Ex kontaktieren, in dem Wissen, das von ihm bestätigt zu bekommen, was man theoretisch und rationell schon weiß, aber tief innen nicht wahrhaben möchte.

Ich glaube, es ist zu viel verlangt, von heute auf morgen so intensive Gefühle abzustellen, es geht nur graduell, mit langsamen Schritten, von denen manche auch nach rückwärts gehen.


Mach dir klar, alles was du wirklich brauchst kannst du dir selbst geben. hast du geschrieben - naja, das kann ich nicht so ganz glauben, denn die eigentliche Erfüllung gibt es doch nur im Gegenüber, das musste ich nach langer Zeit des Singledaseins auch feststellen, obwohl ich ganz gut zurecht kam alleine. Zusammen mit einem Partner zu sein, den man liebt und von dem man dieses Gefühl erwidert bekommt (oder zumindest das glaubt) ist etwas ganz anderes, es ist wie das Erwachen aus einem Dornröschenschlaf, und da braucht man sich glaub ich nichts vormachen.

Und wie du selbst schreibst, gibt es von mir aus Schicksalsschläge im Leben, die man hinnehmen muss, Frustrationserlebnisse, die man lernen muss zu akzeptieren, wo einem gar nichts anderes übrig bleibt als sie zu akzeptieren. Und deswegen ist es so schwer, sich wieder zuversichtlich an die Zukunft zu wenden, weil es eben *nicht* garantiert ist, dass man irgendwann wieder glücklich ist in seinem Leben, man muss sich nur umsehen, die Welt ist voll von einsamen, unglücklichen Menschen, und ich denke, diese Angst, nicht wieder jemanden zu finden, mit dem man so glücklich sein kann, trägt ganz wesentlich zu unserem momentanen hoffnungsarmen Zustand bei. Es kann, aber es muss nicht so sein, dass man wieder glücklich wird. Das Universum hasst dich, hab ich mal gehört, und so ist es wohl auch, es gibt kein Recht auf ein glückliches Leben, und die Erfahrung zeigt, dass das Leben bei weitem nicht immer ein Happy End hat. Die Welt ist voll von tragischen Figuren, Kunst und Literatur sprechen so oft davon...
Sorry wenn das jetzt destruktiv erscheint, aber ich versuche eigentlich nur realistisch zu sein, und ganz objektiv ist es doch so, man hat eine schöne Zeit gehabt, und die Möglichkeit, dies wieder zu haben, steht nun mal in den Sternen.

MJ

28.03.2008 12:17 • #33


E
Hallo Maryjane,
ich kann Jollis Gedanken auch sehr gut nachvollziehn und auch verstehn, und hab auch nicht gemeint das sie ihre Gefühle mittels knopfdruck abstellen soll.  Ganz im Gegenteil,  nur in dem sie ihre Gefühle bewusst zulässt, gibt sie sich die Möglichkeit sie auch zu bewaltigen und damit auch  abzubauen.
Die Verzweiflung und das Vermissen wird weniger werden, mit der Zeit die vergeht...
Den Weg dahin finden muss sie selbst, ob langsam oder schnelle Entwöhnung bleibt natürlich auch ihr selbst überlassen.
Nur der Weg ÜBER den Ex  zu suchen wird ihren Schmerz aktuell nicht mildern. Diese Erfahrung kann ihr niemand abnehmen, wenn sie diese machen will.

ja, Du klingst in der Tat recht düster und destruktiv...und es stimmt nichts ausser dem Tod ist Gewiss und es gibt keine Garantien und kein Recht auf ewige Liebe. Diese Garantien kannst auch  du niemandem geben.

Aber die Frage ist womit gehts dir besser, vieleicht brauchst du diese schwarze Soße im Moment  in der du schwimmst, um dich überhaut noch  zu fühlen?
Im Moment ist leider kein Sahnetopf da in dem du dich suhlen könntest... :-/
aber warum nicht von ihm träumen?  
In der Hoffnungslosigkeit zu schwelgen ist sicher eine Zeitlang ok, aber man darfs sich an düsteren Orten nicht zu lange aufhalten, sonst wird man selbst zum Zombie. 8)
So wie ich dich verstehe hängst du noch nicht mal so sehr an der Person  die gegangen ist, sondern eher an dem angenehmen Zustand den er dir vermittelt hat. Und wenn für dich die Erfüllung eine Partnerschaft ist, dann verstehe ich nicht, warum du es dir  im dunklen Universum so gemütlich machst?  ::)
Schonmal was von sich selbst erfüllenden Prophezeihungen gehört? Wer nicht an das Glück glaubt,  der wird auch nur noch die Schwere und Dunkelheit anziehn.

Und Angst ist ein ganz schlechter Ratgeber und die Hoffnung auf bessere Zeiten darf man nie verlieren, wenn du an das vorprogramierte Unglück glauben willst, dann schnürst du dir selbst den Lebensmut ab. ja  DU und  niemand sonst!

28.03.2008 13:22 • #34


J
Hallo otherside,
erstmal danke für dein statement und somit auch die fähigkeit meine sichtweise in eine andere Richtung zu lenken :)
zum telefonieren verabreden... ja,klingt komisch-vielleicht drück ich mich anders aus: wir haben beschlossen heute zu telefonieren,da wir gestern keine zeit dafür hatten...
Ja,was steckt hinter dem nicht loslassen bloß? Ist es die favouriten antwort ich kann nicht alleine sein? ich denke nicht,ich kann schon unterscheiden ob es mir ums generelle alleine sein geht,oder um die person.alleine sein tut mir sogar ganz gut,es öffnet neue Türen und Möglichkeiten.aber die Frage des Warums bleibt.Und vor allem:Warum kann ich nicht abschliessen?Es ist bald ein halbes Jahr her,es kommt mi vor als wäre es gestern gewesen.Und könnt ihr euch mal ganz ganz ehrlich vorstellen,nie wieder Kontakt zu dem Menschen zu haben,der euch eine lange zeit begleitet und glücklich gemacht hat?ich kann es mir einfach nicht vorstellen.ich glaube dir sogar wenn du sagst,dass es mir nicht besser gehen wird indem ich mir meine kleine Dosis Kontakt von ihm abhole.Aber ich glaube das muss ich in der tat selber herausfinden.eigentlich höre ich ganz gerne auf andere ratschläge und nehme sie an,bin dankbar dafür.aber bei manchen wenigen sachen kann ich mich nicht steuern.ich sage mir selber,dass es mir alles andere als gut tun wird-trotzdem tue ich es.in solchen momenten habe ich das gefühl nicht mehr kopfgesteuert zu sein.komisch,normalerweise bin ich recht rational.Was deine letzte Botschaft angeht (Ich werde mein leben jetzt wieder selbst bestimmen und ich lebe in der Gewissheit das ich wieder glücklich werde, und irgendwann werde ich auch wieder eine schöne Beziehung haben.) - das hört sich gut an.und weißt du was?in zeiten des wütend und stark seins tue ich das auch!dann bin ich der optimismus in Person!Vielleicht kam meine letzte mail irgendwie naiv,klein,unreif? rüber... aber haben wir nicht alle mal solche tage?und ich hoffe auf die tage,an denen solche gefühlsregungen verschwinden-vielleicht für immer.ich weiß überhaupt nicht was ich mir von dem telefonat erhoffe.keine ahnung...ich weiß noch nicht mal warum ich es überhaupt tue?warum ich ihn gefragt habe!?halte mich heute aufgrund dessen wieder für dumm.obwohl ich wusste dass ich es bereuen werde,was treibt mich bloß zu solchen kurzschlusshandlungen?Genau,weil ich meine den Kontakt zu brauchen,das kann sein.allein der kontakt.nicht um mit ihm smalltalk zu halten,ihm einen vorlügen zu müssen dass es mir ja super geht,dass alles toll ist und wir uns mal gepflegt über das wetter unterhalten können!seltsam...warum handel ich so?theorie/praxis problem,ganz gewaltig!
Danke für deinen Anreiz,
Danke mary...
danke dass ihr euch das antut!
liebe grüße
jolli

28.03.2008 14:06 • #35


M
@otherside

Die schwarze Soße nennt man wohl Frust-Lust, aber ich bin sicher nicht masochistisch, dass ich mich jetzt darin suhlen *möchte* - ganz sicher nicht (sagt übrigens auch der Psycho ).
Und ich will auch ganz sicher nicht als tragische Figur enden, dafür habe ich eine Erfahrung gemacht, die mein Leben verändert hat, ich dachte nicht, dass solche Gefühle überhaupt möglich sind. Und weil das so schön war, ist es jetzt so schlimm, und ich singe Hosianna, wenn ich irgendwann darauf zurückblicken kann und sagen, ja, das war eine schöne Zeit.... und es nicht mehr weh tut.

Es ist aber nicht richtig, dass ich nicht an dieser Person hängen würde. Ganz im Gegenteil, für mich war das der Traummann, und *er* hat eben dieses tolle Gefühl verursacht, somit ist es sowieso mit ihm verbunden, ich denke nicht, dass man das trennen kann. Das ist leider die crux, ich habe leider noch keine frühere Beziehung gehabt, die damit vergleichbar gewesen wäre, deshalb kann ich jetzt auch nicht sagen, es besteht Aussicht auf Hoffnung, *weil* ich das leider eben nur mit dieser Person bisher erlebt habe, aber ich bemühe mich zu hoffen.

Du hast das wohl falsch verstanden, ich sehe die Erfüllung ganz sicher nicht in einer, im Sinne von irgendeiner, Partnerschaft, nein, es muss schon ein Partner sein, der mich so anspricht wie der Ex - da gibt es eben jetzt keinen Kompromiss mehr.

Und ich finde es auch ein bisschen vermessen zu sagen, man könne für sich das Glück finden, wenn man nur fest dran glaubt - und alle die, die es nicht finden, haben dann nicht fest genug oder richtig dran geglaubt, weil sie von mir aus unbewusst es gar nicht mögen? Das glaub ich nicht, ich denke doch, dass alle glücklich sein wollen. Aber ich denke durchaus, dass man natürlich nach außen hin einen wesentlich attraktiveren Eindruck macht, wenn man positiv und optimistisch ist, idealiter natürlich wenn man auch innerlich davon überzeugt ist, denn das überträgt sich ja bekanntlich nach außen.
Leider aber ist es doch so, dass es genügend blitzgescheite, nette, gutaussehende und prinzipiell positiv gestimmte Menschen gibt, die trotz ihres Optimismus eben doch nicht (oder nicht mehr) den passenden Partner an ihrer Seite gefunden haben - ich fürchte, ich bin dazu zu sehr Realist, um mir das Glück herbeiträllern zu können...

Ich hätte aber nichts dagegen, wenn du mir (oder uns allgemein hier) einen Tipp geben könntest, wie man so positiv werden kann, dass man von seiner Zuversicht selbst überzeugt ist und nicht denkt, man betrügt sich dabei selbst.

Also dafür wäre ich dir sehr dankbar, ich versuche ja auch immer meinem Psycho einzureden, dass ich irgendwo diesbezüglich etwas Pathologisches habe, das man dann ja heilen könnte, aber er will und will mir nicht zustimmen, er meint nur aushalten, das trifft viele, und vielleicht, vielleicht, vielleicht trifft man mal wieder jemanden, mit dem man wieder glücklich sein kann...

@jolli

Ich hoffe, ich hab mir meine Daumen nicht umsonst blau gedrückt?!?!

MJ




28.03.2008 19:30 • #36


G
Zitat:
ich weiß überhaupt nicht was ich mir von dem telefonat erhoffe.keine ahnung...ich weiß noch nicht mal warum ich es überhaupt tue?warum ich ihn gefragt habe!?halte mich heute aufgrund dessen wieder für dumm.obwohl ich wusste dass ich es bereuen werde,was treibt mich bloß zu solchen kurzschlusshandlungen?


In Dir ist ein sehr, sehr tiefer Schmerz. Und ER ist das einzige Schmerzmittel, das kurzfristig wirken könnte. Dein Kopf sagt Dir, dass das Schmerzmittel nicht (mehr) wirkt, sogar das Gegenteil anrichten kann, aber wenn der Schmerz und die Verzweiflung zu groß werden, dann greifst Du danach, weil Du nicht anders kannst. Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern einfach damit, dass sich sehr intensive Gefühle nicht vom Verstand her kontrollieren lassen. Nimm es Dir nicht übel. Das gehört zu Deinem Weg, die Situation zu verarbeiten. Und auch wenn es Dir nach dem Kontakt schlecht gehen sollte, geh nicht mit Dir ins Gericht, sondern sieh es als einen kleinen Schritt auf Deinem Weg. Kein Weg geht immer straight geradeaus. Es gibt viele Umwege und immer wieder Rückschritte, aber eines Tages wirst Du Dich umschauen und feststellen, dass Du am Ziel bist.

Und wenn Du nach einer guten Phase (wie dem Urlaub) wieder eine schlechte Phase hast, dann denk dran, dass gute Phasen, Tage, Stunden möglich sind und dass Du das nicht theoretisch, sondern aus Erfahrung weißt. Und wenn sie bisher möglich waren (trotz allen Kummers), dann werden sie auch zukünftig wieder möglich sein. Du könntest vielleicht gute Tage in einem Kalender mit einem Smiley kennzeichnen. Und wenn es Dir schlecht geht, dann schau Dir an, wieviel Smileys bereits in Deinem Kalender sind. Und dann denk dran, dass vielleicht morgen oder übermorgen oder in einer Woche wieder ein Smileytag dabei sein wird.

@maryjane: Ich würde Dir gerne Mut machen. Wir sind doch alle noch viel zu jung, als dass es wahrscheinlich wäre, dass wir bis an unser Lebensende unglücklich und einsam sein werden. Und ich kenne auch viele glückliche Beziehungen (sogar langjährige, auch wenn man's kaum glauben mag ;)). Ich denke, dass einige wichtige Voraussetzungen, um ein glückliches Leben (bzw. ein Leben mit glücklichen Phasen) zu führen, durchaus in einem selbst liegen (natürlich hängt das auch von den Rahmenbedingungen ab, keine Frage, und wenn die Rahmenbedingungen schlecht sind (Arbeitslosigkeit, Armut, Krankheit ...), dann ist es ungleich schwerer, ein zufriedenes Leben zu führen), aber einige Voraussetzungen kann man in sich selber finden, entwickeln und pflegen, z.B. die eigene Liebesfähigkeit (egal was passiert im Leben, man sollte darum kämpfen, sich diese zu erhalten), die eigene Vertrauensfähigkeit (Vertrauensvorschüsse können sich lohnen), die Fähigkeit, Risiken eingehen zu können, weil man weiß, dass man den Schiffbruch überleben wird (egal wie hart es einen beutelt), die Fähigkeit, gut für sich selbst zu sorgen und liebevoll mit sich umzugehen... Und manche Dinge sollte man vermeiden, z.B. dauerhaft zu verbittern (vorübergehende Verbitterung finde ich ok, aber sie sollte nicht zu einer Dauereinrichtung werden). Verbitterung hat viel mit nicht verarbeiteter Wut zu tun. Dann lieber einen Weg finden, die Wut irgendwie rauszulassen, ohne einen Schaden anzurichten, den man später bereut, als die Wut in Form von Verbitterung gegen sich selbst zu richten.

Hm, Simone de Beauvoir hat mal gesagt, dass niemand so talentiert zum Glücklichsein war, wie sie selbst (was nicht heißt, dass sie immer glücklich war). Vielleicht kann man sich von ihr eine Scheibe abschneiden und das eigene Talent zum Glücklichsein entdecken und entwickeln. Das heißt nicht, dass man es allein in der Hand hat. Wie gesagt: Die Rahmenbedingungen, Schicksalschläge u.ä. bestimmen eine ganze Menge, aber ein kleines bißchen Einfluss haben wir auch selbst. Und diesen Spielraum gilt es zu nutzen.

Zitat:
Und ich finde es auch ein bisschen vermessen zu sagen, man könne für sich das Glück finden, wenn man nur fest dran glaubt - und alle die, die es nicht finden, haben dann nicht fest genug oder richtig dran geglaubt, weil sie von mir aus unbewusst es gar nicht mögen? Das glaub ich nicht, ich denke doch, dass alle glücklich sein wollen.


Da gehe ich mit Dir voll konform. Und das Leben ist oft ungerecht, schwierig und schmerzhaft. Aber ich hab mir irgendwann mal ganz fest vorgenommen, dass ich nicht am Leben zerbrechen will. Das bekommt das Leben einfach nicht von mir. Da kann es machen, was es will. Das soll jetzt nicht als negative Lebenssicht rüberkommen. Das Leben kann gut sein, es kann schlecht sein, es gibt und es nimmt, mal muss man mit ihm ringen, mal trägt es einen ... und am Ende wird es einen verlassen (...aber das ist hoffentlich noch lange hin). Und wenn das Leben noch so schei. ist, ich liebe mein schei. ;)!

Jetzt aber genug philosophiert! Ich wünsche Euch ganz viele Smiley-Tage!

Liebe Grüße! gusi

28.03.2008 20:35 • #37


E
Zitat:
Ich hätte aber nichts dagegen, wenn du mir (oder uns allgemein hier) einen Tipp geben könntest, wie man so positiv werden kann, dass man von seiner Zuversicht selbst überzeugt ist und nicht denkt, man betrügt sich dabei selbst.  


@maryjane,

ich schliese mich hier Gusi mal an, sie hat in treffenden Worten. viel besser als ich das jemals könnte, ausgedrückt um was es geht.

Es ist eine echte Kunst sich nicht vom Leben und seiner Schwere erdrücken zu lassen und  es ist jeden Tag ein neuses Ringen mit dem inneren Schweinehund, der uns  üble Dinge einflüstert und (Selbst)- Zweifel schürt.

WIE du den Dunklen Gedanken und den Unwegsamkeiten des Lebens entgegentrittst, wirst du selbst rausfinden müssen.
Den ultimativen Tip kann dir niemand, ausser dir selbst geben,
Niemand kennt dich so gut wie du ! Wenn du dir fremd vorkommst, dann lern dich jetzt kennen.
Niemand sonst, kann für dich entscheiden, was für dich gut ist. Tips und Pauschallösungen  von anderen zu erwarten, wird dich garantiert in die falsche Richtung treiben, frag 100 leute und du bekommst 100 verschiedene Antworten. Hilft dir das? Nein, es verwirrt dich nur noch mehr... :-/

Du nennst es Selbstbetrug, man kann es aber auch positiv sehn, sozusagen als Selbstversprechen, d. h.  du versprichst dir für dich trotz allem negativen was passiert ist,  etwas positives zu erwarten. Was gibts schöneres? Lebt es  dann nicht viel angenehmer?

Dein Ex ist weg,  er hat den Weg frei gemacht für jemanden der wirklich zu dir passt, denn ER war nicht der Richtige für dich.  Wenn er der passende für dich gewesen wäre, dann wäre er noch da.

Die Macken die er zweifelsohne hatte - wenn du jetzt sagst, er war ein Gott und makellos  ::) -  dann schau bitte noch mal etwas genauer  hin ! ;) , die können dir wertvolle Hinweise liefern, für Verhaltensweisen und Charakterzüge, wo du aufmerksamer werden könntest.

Das und die besonderen für dich wichtigen Masstäbe  die du auch durch die vergangene Beziehung gefunden hast, sind eine gute Orientierungshilfe für die Zukunft.

Werde selbst so, wie du dir einen neuen Partner wünschst, denn genau das zieht ihn an. Gleiches sucht gleiches.  :)


31.03.2008 09:45 • #38


D
...werde selbst, so wie du dir einen neuen partner wünscht, den das zieht ihn an....toll otherside, genau so sehe ich es auch.
lg dola

01.04.2008 20:51 • #39


M
Hm, und wenn sich doch dann die Gegensätze anziehen???

Das steht doch gleichberechtigt neben Gleich und gleich gesellt sicher gern ...

Oh Gott oh Gott, wollt ihr wirklich so sein wie der Partner??? Oder ich so wie er???
Nein, das wär ja dann ne Blaupause von mir, keine eigenständige Entität....

Ich hoffe, dass mein Zukünftiger *anders* ist als ich....

:)

01.04.2008 23:32 • #40


E
das kann schon passieren, das sich gegensätze schnell anziehn, aber die stoßen sich auch oft schnell wieder ab!

Beide gegensätzliche Grundsätze mögen in der Theorie noch gleichberichtigt nebeneinander stehen können,
die Praxis sieht jedoch anders aus. Es ist wissenschaftlich bewiesen das bei großen Unterschieden keine stabilen Beziehungen wachsen.
Die subjektiv wichtigen kriterien zur Partnerwahl stimmen oft überein.
dh. atraktive Menschen wählen meist den gleichen Astraktivitätsgrad, reiche suchen sich dann auch vermögende.

Zitat:
Oh Gott oh Gott, wollt ihr wirklich so sein wie der Partner Oder ich so wie er
Nein, das wär ja dann ne Blaupause von mir, keine eigenständige Entität....
Ich hoffe, dass mein Zukünftiger *anders* ist als ich....


in welchem Punkt anders? sozusagen als Ergänzung? das wäre interessant...und ich meine natürlich auch keine absolut identische Kopie ::)

bedenke, wenn du das völlige Gegenteil willst, wirst du dich auch mit Seinen Andersartigkeiten ausseinandersetzen müssen und er sich mit deinen, und das birgt einigen Sprengstoff :-/

.innovations-report.de/html/berichte/gesellschaftswissenschaften/bericht-19609.html

02.04.2008 11:50 • #41


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