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Angst keine Liebe mehr empfinden zu können

Sommermalve
In den Traum verliebt ist Quatsch, kann ich mal so sagen. Als die Frage hier kam, musste ich erst überlegen was das wäre, was ich mir erträumen würde, was das mehr wäre, wenn ich es einfach ausleben könnte und was ich mir als letztliche Beziehungsform vorstellen könnte - so weit weg war das in meinem Kopf. Ich hatte keine konkreten Zukunftspläne. Ich habe sehr im Moment gelebt. Maximal bis zu einem Urlaub irgendwann vielleicht noch in diesem Sommer, vielleicht auch später, gingen meine Gedanken, vielleicht mal ein paar Tage am Meer. Oder in den Bergen. Oder an einem See. Mal zelten oder so, das wäre schön gewesen.
Wir waren doch viel zu weit entfernt von weiteren Plänen und ich bin eher Realist. Wenn es bisher fast nur stundenweise Treffen gab, halte ich mich mit so was zurück und steigerte mich in nichts rein und träume nicht in meilenweit entfernte Sphären. Ein Wochenende war ja schon das höchste (leider war das Wochenende das letzte Treffen und ich auch noch leicht krank, hab mich körperlich nicht wohl gefühlt und war daher eher still, was sie mir nun auch noch vorwirft, ach das tut gerade wieder sehr weh daran zu denken).

Kaum gekannt stimmt. Leider, leider. Sie kennt mich nicht auf die losgelöst, lockere Art. Ich hatte mich gescheut über Gefühle und Beziehung zu reden und brauche genau das um wirklich aufzutauen. Das hätte mir viele Bedenken genommen, die mich immer vorsichtig sein ließen. Hab's versucht über die Vergangenheit auf diesen Trichter zu kommen (erzähl von deinen früheren Beziehungen zu Frauen), aber da war nicht viel rauszulesen und unsere Beziehung wurde immer ausgeklammert, kam halt nicht zur Sprache, kein Übergang dazu möglich. Ihre Meinungen bezog sie immer auf allgemein. Zum Beispiel in dieser Art Mit der richtigen würde ich auch nicht zusammenziehen wollen, aber eine Zahnbürste im Bad gäbs schon. So was hat mich immer neu gehemmt, denn ich dachte mir, schade, wieso sagst du nicht für dich, bin ich also nicht die Richtige. Sie fragte auch nie was, wie ich uns sehe oder so. Was ich mir wünsche oder vorstellen könnte mit ihr. Sagte das auch nicht über sich mit mir und ich hatte wohl Angst es könnte sie bedrängen, wenn ich damit ankomme. Sie irgendwie unter Druck setzen, weil sie dann doch spürt wie sehr ich mich verguckt hab in sie. Sie hat auch nicht gesagt, dass sie sich verliebt hat oder so. Ich weiß gar nicht wie oft ich mir diesbezüglich auf die Zunge biss. Ihr Satz, sie wolle nie wieder eine rosa Brille, hat mich ja eh erstmal auf lang blockiert irgendwas in die Richtung rauszulassen.

29.06.2017 15:04 • #16


Sommermalve
@Gracia

wieder war nur auf Fehler bezogen, nicht auf gleichen Fehler. Ich habe sonst mit Gefühlen und Wünschen eher eine offene Art. War auch nicht besser, daraus entstand unglückliche Verliebtheit.

Daraus, dass sich Frauen bisher dann in mich verliebten, wenn ich nicht verliebt war, schloss ich, dass mein unverliebtes Verhalten wohl besser ankommt. Also ließ ich es diesmal sein, alles auf dem Tablett aufzutischen und hielt mich eher bedeckt.

29.06.2017 15:28 • x 1 #17


A


Angst keine Liebe mehr empfinden zu können

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Sommermalve
Gestern hatte ich einen schönen Abend. War bei meinem Kumpel, der die Story kennt und eigentlich auch Schuld daran war, dass ich sie überhaupt kennengelernt habe bzw. mich wieder für etwas mit einer Frau geöffnet habe. Er hat mir einiges hervorgehoben an Unterhaltungen aus den Anfängen und der Mitte dieser Beziehungsaffäre. Das tat gut und wir haben viel gelacht, ratz fatz verflogen 2,5 Stunden nur mal kurz quatschen. Aber es tat so gut zu spüren und einzusehen, dass manches wirklich seltsam lief und ich immer noch lachen kann und witzig sein kann. Ich kam mir ja so langweilig vor, nach dieser Art von ihr mit mir Schluss zu machen über WhatsApp (nicht mal ein Telefonat war ich wert) und mit dieser Begründung von ihr (siehe Themenstart). Ahh...grusel. Nein, nicht mein Ding so was. Klare Aussprache mit Möglichkeit für Rückfrage gehört für mich dazu. Das ist mir der andere Mensch doch wert. Ich bin ja auch nicht ungeübt im Schluss machen.

29.06.2017 15:48 • #18


Sommermalve
Wie geht man gut mit den offenen Fragen um?

Sie hatte Schwierigkeiten, evtl. Trennung, sie hatte viel Stress (ich auch, aber ich glaube, bei ihr war es übler). Wie sie es wohl schafft? Was sie jetzt macht? Auszug?
Es sollte mich nicht mehr interessieren, ist das so?
Aber ich wäre dagewesen. Ich wäre vermutlich im selben Moment hingedüst, wenn sie mal geschrieben hätte, sie braucht meine Hilfe oder wünschte sich, ich wäre da.

Vielleicht hat sie auch eine andere Sache angefangen. Mit einer Freundin plötzlich mehr. Kann doch sein.
Ich glaube nicht wirklich, aber ausgeschlossen ist es nicht. Der Gedanke bringt aber nichts.

Es fehlte das Gefühl für mich. Fertig, aus. Das ist doch Dreh- und Angelpunkt von allem.

29.06.2017 18:29 • #19


Sommermalve
Kann ich eigentlich den Titel meines Themas ändern? Das hat irgendwer bei mir geändert, da war wohl meine Überschrift nicht gut. Aber diese Aussage trifft es überhaupt nicht. Ist sogar ehrlich gesagt daneben. Das denke ich nicht. Ärgert mich etwas.

30.06.2017 13:40 • #20


S
Zitat von Sommermalve:
Kann ich eigentlich den Titel meines Themas ändern? Das hat irgendwer bei mir geändert, da war wohl meine Überschrift nicht gut. Aber diese Aussage trifft es überhaupt nicht. Ist sogar ehrlich gesagt daneben. Das denke ich nicht. Ärgert mich etwas.


Verstehe ich, denn der jetzige Titel trifft es wirklich überhaupt nicht, was bei dir los ist.

30.06.2017 13:48 • x 1 #21


S
Aber vertraue mal darauf, dass genug Menschen im Forum sich ein ganzheitliches Bild verschaffen und nicht nur einen Titel lesen
Es geht nicht darum, ob du Angst hast keine Liebe mehr zu empfinden. Das tust du. Aber die Situation in der ihr steckt, ist doppelt schwierig. Sie beinhaltet gesellschaftliche Tabuthemen, lädt einige Menschen in der Gesellschaft leider zur Ausgrenzung ein und birgt die innerliche Gefahr jegliche Form von gesellschaftlicher vermeindlicher Sicherheit zu verlieren. Das kann nicht jeder stehen. Deine Freundin kann es wohl nicht, was du ihr nicht verübeln solltest. Dazu gehört enorm viel Mut und ein sehr gutes Aufgestelltsein mit sich selbst. Diese scheinbar unverbindlichen Treffen haben immer ein Verfallsdatum, es sei denn, sie sind ausschließlich s.uell orientiert. Sobald da bei einem mehr entsteht, die Sehnsucht wächst, wie übrigens bei jeder Affäre, wird das Ding kippen. Dann gibt es Mut durch den Sturm zu gehen oder eben Rückzug.

30.06.2017 14:23 • #22


S
Zitat von Sarina80:
Aber vertraue mal darauf, dass genug Menschen im Forum sich ein ganzheitliches Bild verschaffen und nicht nur einen Titel lesen
Es geht nicht darum, ob du Angst hast keine Liebe mehr zu empfinden. Das tust du. Aber die Situation in der ihr steckt, ist doppelt schwierig. Sie beinhaltet gesellschaftliche Tabuthemen, lädt einige Menschen in der Gesellschaft leider zur Ausgrenzung ein und birgt die innerliche Gefahr jegliche Form von gesellschaftlicher vermeindlicher Sicherheit zu verlieren. Das kann nicht jeder stehen. Deine Freundin kann es wohl nicht, was du ihr nicht verübeln solltest. Dazu gehört enorm viel Mut und ein sehr gutes Aufgestelltsein mit sich selbst. Diese scheinbar unverbindlichen Treffen haben immer ein Verfallsdatum, es sei denn, sie sind ausschließlich S. orientiert. Sobald da bei einem mehr entsteht, die Sehnsucht wächst, wie übrigens bei jeder Affäre abgesehen von Geschlechtern, wird das Ding kippen. Dann gibt es Mut durch den Sturm zu gehen oder eben Rückzug.

30.06.2017 14:36 • #23


S
Schaue dir die Affärenthreads an. Letztendlich kann man es auf einen Satz reduzieren: Es gibt einen, der aus Gründen wie auch immer nicht springt und aussteigt, der andere Part,der gerne mit dem anderen gesprungen wäre oder zumindest als Mindestmaß den Status Quo konserviert hätte. Die Zeche bezahlen letztendlich dann alle Beteiligten, ob vordergründig, sodass es ausgesprochen wird oder im Geheimen, was oft damit subtil und unterschwellig endet mit der nicht offenen Aussprache: Wegen dir, habe ich das (wofür ich in Realität nie einstehen konnte, aber das ist eine andere Frage) aufgegeben.

30.06.2017 15:06 • #24


Sommermalve
@Sarina80
Das kann auch eine Rolle spielen. Ich dachte aber schon, dass sie dazu steht.
Sie dachte zumindest anfangs ich sei so klar und jemand der sagt was er will, mehrfach sagte sie das. Ich weiß nicht was sie damit verknüpft hat gedanklich. Ich selber finde mich jetzt gar nicht so, seh mich eher auf dem Weg dahin. Fakt ist, dass sie in dem Punkt, anderen ihre Neigung zu offenbaren, sehr aufgeholt hat in dem Zeitraum mit mir. Plötzlich informierte sie Mutter, Geschwister und Freundinnen darüber dass sie auf Frauen steht und stieß auf positive und tolerante Reaktionen. Stolz hat mich das gemacht, war ich ja irgendwie der Ansporn dazu. Es fühlte sich an, als stelle sie mich ihren Eltern vor, war ja auch indirekt so mit Foto etc.
Auch deswegen dachte ich, es sei mehr. Aber da stand wohl eher ihre persönliche Entwicklung für sie im Fokus und dass sie diesen Schritt schaffte, als dass es dabei um mich ging. Ich wüsste gern wie sie diesen allen nun erklärt, dass es vorbei ist. Manchmal wünsche ich mir dass irgendjemand dieser Menschen Partei für mich ergreifen würde und ihr dann nicht nur nach dem Mund redet, sondern auch mal sagt, dass ihre Gründe kein feiner Zug sind, dass sich kennenlernen und Dialoge immer zu zweit entstehen und somit auch sie verantwortlich dafür ist wie gut und schnell dies gelingt, dass diese Art Schluss zu machen nicht zu greifen sein wird für mich, sie mein Nachhaken verstehen und auch so gehandelt hätten.
Das wäre schön. Erfahren werde ich es nie.
Und vielleicht war Trennung vom Mann und Beziehung mit mir (wie tief auch immer) nicht tragbar für sie, so parallel. Da kriegt man sicher viel kontra von anderen.

30.06.2017 15:44 • #25


S
Sie soll nicht offenbaren, dass sie auf Frauen steht sondern dass sie sich in dich verliebt hat. Gut, du bist eine Frau, ich bin eine Frau, aber wir beide sind Menschen und einzigartig. Du wirst geliebt, weil du so bist und ich, weil ich so bin und nicht, weil wir beide Frauen sind.
Es gibt etwas an dir, was einzigartig ist, unabhängig vom Geschlecht. Mache dir das klar. Wenn sie nicht den Mumm hat, zu dir zu stehen (und nicht zu Frauen generell, ich springe auch nicht in die Presche für alle Männer) ist sie die Falsche.

30.06.2017 16:43 • #26


Sommermalve
@Sarina80
Ja, da hast du schon Recht. Hat sie irgendwie auch. Erzählt dass sie eine Freundin hat und dann von mir berichtet.
Sie sagte aber mal am Anfang, dass sie es schwierig finde zu sagen, sie würde auf Frauen stehen, das klinge ja so komisch s.uell. Da wäre es leichter zu sagen, sie hätte eine Freundin. Das klingt nicht so nach S. sondern danach, dass es gefühlsmäßig wichtig ist. Tja, da konnte ich ihr ja gut helfen bei. Ich glaube das was sie mir vorwarf trifft vor allem alles auf sie zu. Sie brauchte unsere Beziehung für ihr Outing, nicht um meiner Person willen.

30.06.2017 20:02 • #27


S
Zitat von Sommermalve:
@Sarina80
Ja, da hast du schon Recht. Hat sie irgendwie auch. Erzählt dass sie eine Freundin hat und dann von mir berichtet.
Sie sagte aber mal am Anfang, dass sie es schwierig finde zu sagen, sie würde auf Frauen stehen, das klinge ja so komisch S.. Da wäre es leichter zu sagen, sie hätte eine Freundin. Das klingt nicht so nach S. sondern danach, dass es gefühlsmäßig wichtig ist. Tja, da konnte ich ihr ja gut helfen bei. Ich glaube das was sie mir vorwarf trifft vor allem alles auf sie zu. Sie brauchte unsere Beziehung für ihr Outing, nicht um meiner Person willen.


Ach weißt du liebe @Sommermalve man steht auf einen Menschen, man liebt einen Menschen, wurscht, ob Mann oder Frau.
Du kannst fühlen, deshalb ist der Titel deines Threads auch nonsens. Die Frage ist, ob du die Kraft finden wirst, daraus die richtigen Schlüsse für dich zu ziehen, unabhängig von den Handlungen anderer. Das wünsche ich dir

30.06.2017 20:53 • #28


Sommermalve
Zitat:
Man liebt einen Menschen, wurscht ob Mann oder Frau

@Sarina80
Das schreibst du sehr treffend.
Hätte von mir sein können.

30.06.2017 21:20 • #29


Sommermalve
Denkt ihr eigentlich manchmal auch darüber nach, ob das Forum wirklich hilft, den Kummer zu bewältigen? Mir ging's gestern nach dem Chat, der eigentlich echt nett war, so schlecht wie schon länger nicht mehr. Da war alles wieder aufgewühlt. Es ist schön hier darüber reden zu können, aber wieso geht es mir dann im Anschluss nicht besser? Ich glaube ich bin da eher der Person-zu-Person-Typ. Lieber mit jemand. bestimmten reden. Nur da gibt es ja nicht so viele im echten Leben. Oder lieber per Mail und persönlich? Ich weiß nicht recht, aber so ganz rund fühlt es sich jedenfalls gerade nicht an. Die Gedanken sollten nicht so sehr um den Kummer kreisen. Und dennoch tausche ich mich gern dar aus und mag eure Antworten. Tja.. eine Frage der Dosis? So oft bin ich aber gar nicht drin...

16.07.2017 07:23 • #30


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