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Angst mich nicht mehr öffnen / verlieben zu können

S
Ich glaube ich habe durch den aktuellen Kummer so richtig waß abbekommen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich an LiebesKummer leide. Es tat auch die anderen Male furchtbar weh. Es fühlt sich dieses Mal nur so heftig und brutal an mit den seelischen Schmerzen, dass ich das Gefühl habe, etwas ist nun ganz zerbrochen.

Mein Glaube daran, dass gegenseitige Liebe auf Vertrauen, Hingabe und Mut beruht. Mut, zueinander zu stehen und zu halten. Nicht, dass der eine immer gin und dass fast nie was zurückkommt. Außer schönen Worten...die Taten blieben so oft aus.

Ich habe gerade viele Wunden und Verluste zu verarbeiten. Eine Beziehung nach der anderen ging den Bach runter. Weil dieses Gleichgewicht eben nicht stimmte. Was bleibt ist ein riesiger Schmerz, die Angst sich nicht mehr öffnen zu können und stattdessen einfach lieber allein zu bleiben.

Ein großer Knacks. Ohne das Gefühl, dass wird wieder heilen. Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Liebe und dem Stellenwert von Liebe im Leben. Wenn man dafür so einen hohen Preis zahlt.

Ich möchte so nicht denKen und fühlen. Ich möchte dem Leben gegenüber aufgeschlossen und fröhlich sein. Aber da ist dieser schmerzvolle Knacks;-(

29.10.2016 21:35 • x 1 #1


Kevson
So geht's mir auch! Jedes Mal wenn man denkt das man sie gefunden hat und es wirklich alles gut ist wird man enttäuscht. So oft bis man das Vertrauen in die Liebe und in sich verliert. Aber ab diesem Zeitpunkt heißt es an sich selbst arbeiten!

29.10.2016 23:00 • #2


A


Angst mich nicht mehr öffnen / verlieben zu können

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H
oh ja - das kenne ich auch zu gut......das Gefühl das man in die Liebe kein Vertrauen mehr hat...immer vorsichtiger und misstrauischer wird......es fühlt sich natürlich nicht gut und richtig an aber was kann man gegen dieses Gefühl tun ?

29.10.2016 23:55 • #3


Thomas69
@skygirl77 nicht das du es jetzt missverstehst.. Aber wenn du sagst das eine Beziehung nach der anderen den Bach runter geht, kann es sein das es ein stückweit auch an dir liegt? Damit meine ich auch nicht allein ob du in den Beziehungen Fehler machst (die machen wir alle und das sollte eine gute Beziehung abkönnen), sondern was machst du wenn eine Beziehung zuende ist? Nimmst du dir Zeit, reflektierst du mal eine ordentliche Zeit lang, arbeitest du alles auf und nimmst du dir Zeit für deine eigene Heilung? Also meine Erfahrung des letzten Jahres war,das ich dieses Jahr (mindestens) gebraucht hab, um wieder das Gefühl zu haben das ich mich überhaupt wieder auf jemanden einlassen kann, und ich war sehr konsequent was Selbstfürsorge angeht...und meine Ex hat es mir damals leicht gemacht sie nicht mehr zu wollen, und trotzdem war es die Hölle... Und deshalb frag ich,ob du vielleicht diese Beziehungen wieder zu schnell in Angriff genommen hast...Das wäre nämlich mit ein Grund das es von Beginn an schwierig ist!

30.10.2016 00:04 • #4


S
Danke für Deinen Beitrag! Ich habe die letzten Jahre nochmal reflektiert und kam zu dem Punkt, dass ich zwischen den Beziehungen immer viel Zeit hatte, meistens länger als ein Jahr, um an mir zu arbeiten. Ich hatte mich dann auch recht gut erholt und meinte zu wissen, was ich in einer Beziehung brauche und mir wünsche.

Was in den letzten 5 Jahren lief, war allerdings extrem ungesund. Der Vater meines Sohnes verließ mich drei Wochen vor der Geburt weil er in seinet Verliebtheit merkte, dass seine Gefühle für mich nicht reichen. Da war nach all den Jahren der Vertrautheit traumatisch für mich. Es vergingen mehr als drei Jahre als Alleinerziehende bis ich jetzt eine Beziehung mit einem Suxhtkranken einging. Er hat es lange versteckt. Hab hier darüber geschrieben. Jedenfalls war wohl mein Fehler, alle Sehnsucht nach einer Familie auf ihn zu projizieren. Ich habe ihm alles gegeben an Zuneigung und Unterstützung auch als ich von der Krankheit erfuhr. Am Ende des Tages stand ich allein mit meinen Sorgen und Gefühlen da.

Ich verstehe sehr gut, was Du meinst, mit Zeit nehmen zum Heilen. Und Selbdtfürsorge. Ich habe nur das Gefühl, dass es in der Summe einfach zuviel war an Enttäuschung und ich mich davon nicht mehr richtig erhole.

Was du beschreibst, klingt danach, dass du wusstest, dass die dir nicht gut tut. Trotzdem hast du auch sehr gelitten . In dem Dilemma bin ich auch.

Wie sah deine Selbstfürsorge aus?

30.10.2016 10:09 • x 1 #5


Thomas69
@skygirl77 das was du da so beschreibst sieht für mich alles so aus als wenn es selbstverständlich sehr belastend und enttäuschend war, aber u. U. einer Therapie bedarf, schon mal darüber nachgedacht? Du hast ja wahrscheinlich in gewisser Weise eine Art posttraumatisches Syndrom, wie auch immer ein Fachmann das sagen würde - du trägst es mit dir rum bis du es im besten Fall verarbeitet hast und im schlimmsten Fall alleine nicht verarbeiten kannst ;
das mit dem Verlassen kurz vor der Geburt deines Kindes ist eine bittere Enttäuschung und natürlich auch einen Art Vertrauensbruch der wahrscheinlich sehr prägt ;
eine Beziehung mit einem Suchtkranken ist fast immer unmöglich ohne das alle darunter leiden, man kann diese Art Probleme selbst als gesunder und starker Mensch nicht mittragen, solche Fälle gehören immer in die Hände von Fachleuten und der Mensch muß zuerst mal einen Entzug machen bevor man gemeinsam (und dann geht das auch wieder) etwas erreichen kann...bin selber seit elf Jahren trocken, und eine Beziehung wäre damals nie möglich gewesen!
meine Selbstfürsorge sah bzw sieht so aus ; erstmal hab ich mich konsequent von allem was diese Beziehung anging gelöst und getrennt, das sehen manche zwar anders aber ich denke den Kopf kriegt man so am besten davon los.. (mit konsequent meine ich auch Erinnerung in jeglicher Form, die im Kopf kann man nur nicht einfach in den Mülleimer schmeißen, ist heute auch nicht mehr schlimm).
Hab meinen Körper wieder in den Griff bekommen und mache (weil ich weiß daß das sehr wichtig ist für die Psyche ) viel Sport, Unternehme Dinge auch wenn ich mal träge bin, wende mich an die Menschen denen ich ganz offensichtlich wichtig bin, sortiere da auch ganz klar aus... Ich sage Nein wenn ich etwas nicht will und ja wenn ich das Verlangen dazu hab ;
Für eine zukünftige Beziehung würde ich nicht mehr nur geben wollen, sondern von vorneherein Zusammenarbeit wünschen, sonst funktioniert das nicht ;
sind natürlich alles Dinge die ich versuche umzusetzen, und die auch erstmal umgesetzt werden müssen, aber so in etwa... Und ich gehe zwecks Aufarbeitung immer noch zu einem Therapeuten, den ich zwar gar nicht unbedingt (aufgrund des guten Zustands momentan ) brauche, der mir aber schon sehr geholfen hat und der eine gute Stelle ist um seinen Kram mal verbal loszuwerden...sowas nie aus der Hand geben )
ich finde es heute sehr wichtig sich selbst immer an die erste Stelle zu setzen, auch wenn man jemanden liebt kann man nur für ihn da und stark sein wenn man selber gut funktioniert! Wenn ich mich früh genug frage was ich selber will, vermeide ich auch das ich unzufrieden werde, und das ist eigentlich ne gute Prophylaxe für alles andere... es ist natürlich nicht immer leicht wenn man für den anderen da sein will, aber ein Stückweit Egoismus wird einem in jeder Klinik oder Therapie schon beigebracht, um sich selbst zu schützen!
hoffe du bekommst irgendwie Möglichkeiten zur Aufarbeitung all dieser Dinge, ganz viel Kraft dafür wünsche ich dir

30.10.2016 13:23 • x 2 #6


A
@Thomas69

Sorry, aber wir wollen doch mal die Kirche im Dorf lassen.

Zitat:
Du hast ja wahrscheinlich in gewisser Weise eine Art posttraumatisches Syndrom, wie auch immer ein Fachmann das sagen würde - du trägst es mit dir rum bis du es im besten Fall verarbeitet hast und im schlimmsten Fall alleine nicht verarbeiten kannst ;


Mit solchen Begriffen um sich zu werfen, ohne anscheinend genau zu wissen, was sie bedeuten, finde ich problematisch.
Bei dem, was skygirl77 hier schreibt, gibt es keine Hinweise auf eine posttraumatsiche Belastungsstörung - und glaub mir, ich weiss, wovon ich rede bzw. schreibe, weil ich es selbst hinter mir habe.

Unmittelbar vor der Geburt des Kindes verlassen zu werden, ist dramatisch, aber in den meisten Fällen nicht traumatisch.
Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es mit jeder gescheiterten Beziehung immer schwieriger wird, wieder Hoffnung, Zuversicht und Optimismus wiederzufinden. Deshalb ist es in der Tat wichtig, auf sich selbst zu achten und zu schauen, dass der Weg nicht immer weiter in Richtung Depression führt - das scheint mir hier eher der Fall zu sein.

30.10.2016 17:55 • x 2 #7


Thomas69
@Amy_Farah_Fowler
Zitat von Thomas69:
Du hast ja wahrscheinlich in gewisser Weise eine Art posttraumatisches Syndrom, wie auch immer ein Fachmann das sagen würde - du trägst es mit dir rum bis du es im besten Fall verarbeitet hast und im schlimmsten Fall alleine nicht verarbeiten kannst ;

ich zitiere mich ja ungern selbst, aber an der Art und Weise wie ich das ganze versuche zu be- oder umschreiben kannst du ja schon sehen (und mir selbst ist das auch klar) das ich es nicht haargenau so wie ein Fachmann meine, sondern in etwa das versuche zu beschreiben was in der T.O. grad abläuft... Sollte ich dir, weil du so einem Syndrom ausgesetzt warst oder bist, damit auf die Füße getreten haben Sorry, ich bin nicht vom Fach... und natürlich danke für den Hinweis
wohl aber kenne ich Menschen die auch davon betroffen sind (mein damaliger Zimmerkollege in der Klinik gegen depressive Erkrankungen zb hatte damit zu kämpfen nach einem schweren Betriebsunfall) , habe mich aber gezielt nicht damit auseinander gesetzt, bin ja kein Therapeut )
ausserdem sehe ich immer noch einen zweiten Punkt, nicht nur was jemand mit sich rumschleppt sondern wem so etwas widerfährt...und in gewisser Weise kann es dann schon - je nachdem wie zartbesaitet man ist - eine ich sage mal Art traumatische Erfahrung (und jetzt nicht gleich wieder die Goldwaage rausholen bitte) sein... Ist natürlich nur Es kann halt in manchen Fällen sehr nachhaltig sein, nichts anderes meine ich...

30.10.2016 19:02 • x 1 #8


pepino91
Wisst ihr die Frage die sich mir aber auch stellt und ich sehe hier auch Männer, sowie Frauen die alle das selbe durchmachen...gibt es das Wahre noch am Liebe? Ist diese Gesellschaft mittlerweile so (sorry für den Ausdruck) verkorkst, dass man sich bei jedem kleinen Stück zerreißt und trennt, oder auf werte, wie Moral und Pflicht in einer Partnerschaft nicht mehr wert legt...schade und das Schmerzt wenn man so viele hier sieht die die selben Dinge durchmachen...

30.10.2016 19:19 • x 1 #9


S
@Thomas69
@Amy_Farah_Fowler

dAnke für Eure Ansichten und Gedanken!
Die Wahrheit liegt wohl irgendwio in der Mitte. Auf der Überweisung vom Arzt steht Belastungsreaktion und nittelgradige Depression. Wichtig ist es jetzt, sich bewusst zu machen, dass diese Verletzungen auch aus der früheren Vergangenheit offen sind und verarbeitet werden müssen. Ich brauche Kraft für mein Kind und möchte mich im Jon in der Probezeit auch nicht ins Aus schießen.

Selbstfürsorge fängt für mich auch da an Ja zu mir und meiner Verfassung zu sagen, dass ich gerade nicht die optimistische Powerfrau bin, sondern Ruhe und Zeit für Trauer brauche. Bewegung hilft dabei wirklich viel, da hast Du Recht Thomas!

Ich habe mich von meinem Freund getrennt, mitten in der Langzeittherapie, weil ich die Zeit davor nicht vergessen kann. Die furchtbaren Rückfälle und was das in mir angerichtet hat. Natürlich könnte man sagen, habe ich auch lange mit gehadert, warum habe ich nicht das Jahr abgewartet und auf ihn gewartet? Weil soviel passiert ist, dass mein Vertrauen weg ist. Die Liebe ist da, aber die Basis fehlt. Ich kann auf nichts bei ihm vertrauen.

Was bleibt ist die Angst, dass ich mich nicht mehr emotional einlassen kann. Die Angst jetzt das Alleinsein allem anderen vorzuziehen. Nicht mehr enttäuscht werden zu wollen.

Vielleicht ist es der Anfang, für das dankbar zu sein, was man hat. Ein gesundes Kind und eine tolle Arbeit. Das Gefühl, dass man sich selbst niemals so enttäuschen kann und sich aus allem rauskämpfen kann.

30.10.2016 19:41 • x 1 #10


Thomas69
@skygirl77 alles hat seine Zeit... verarbeiten, trauern, neue Wege entdecken und irgendwann auch sich wieder (mit neuem Mut) auf etwas einzulassen! Geduld ist eine gute aber nicht einfache Sache, die brauchst du natürlich auch dafür...
und neuen Mut bringt die Zeit erst wieder...

30.10.2016 19:48 • #11


S
Das klingt wie ein sehr heilsamer Weg. Den man nur stufenweise erreichen kann. Hier hatte mal ein User ein tolles Bild von einem Brunnen, aus den man sich stufenweise empor kämpft.

In welcher Phase befindest Du Dich?

Die eigenen Werte in einer Beziehung zu verraten, würde ich nie wieder tun!

Ich denke der größte Kummer ist gerade, einfach die Häufung von Verlusten.

Zum Thema Sucht: Wie siehst du das, kann man den Absprung nach 18! Jahren wirklich noch schaffen? Dro. aller Art! Ich kann das einfach nicht glauben.

30.10.2016 20:09 • #12


A
Tut mir leid, wenn ich das etwas verbissen sehe, aber in meinen Augen wird der Begriff traumatisch heutzutage geradezu inflationär benutzt. Für manche ist es schon traumatisch, wenn der FC Bayern mal nicht deutscher Meister wird.

Sowas ist aber ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die wirklich Ereignissen oder Erlebnissen ausgesetzt waren, die einmal oder mehrmals ihr Leib und Leben bedroht haben und die für den Rest ihres Lebens darunter leiden, weil sie das immer und immer wieder erleben, als würde es wieder passieren - die Ohnmacht, die Hilflosigkeit, die Angst und jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben.

Zitat:
Auf der Überweisung vom Arzt steht Belastungsreaktion und nittelgradige Depression


So in der Art hätte ich das vielleicht auch erwartet, nachdem was skygirl77 beschrieben hat.
Wichtig ist, sich helfen zu lassen, wenn man / frau das Gefühl hat, es nicht mehr selbst auf die Kette zu kriegen.

30.10.2016 20:40 • x 1 #13


S
Ich kann Dich da sehr gut verstehen. Wollte mich auch nicht auf eine Diagnose versteifen. Es war damals ein Ausnahmezustand, den ich wohl gemeistert habe. Es bleibt aber immer etwas zurück an Narben.

Wichtig ist, wie Du sagst das Aufarbeiten mit professioneller Hilfe. Und das gehe ich jetzt mit der Therapie an.

30.10.2016 21:00 • #14


Thomas69
@Amy_Farah_Fowler
streiche traumatisch - setze prägende negative Erfahrung... So in etwa war es gemeint, nichts für ungut...
@skygirl77
ja man kann den Absprung schaffen, waren bei mir auch mehrere Arten von Gift und der heilsamste Weg für mich waren damals 10 Tage Intensivstation und Ungewissheit ob ich das überlebe...seitdem ist dieses Kapitel für mich abgeschlossen! wer ernsthaft will kann das schaffen, denn es gibt ja in Deutschland vielerlei Hilfen diesbezüglich etwas zu unternehmen, aber du solltest da aussenvor bleiben, denn du würdest dich nur selber zerreiben daran! Ein Mensch der selber angeknockt ist braucht einen starken Rücken zum anlehnen, nicht noch jemanden der dich mit seinen eigenen Problemen runter zieht! Und ich persönlich halte nichts von Liebe schafft alles wenn man will Sprüchen, wenn es um sowas geht! Da gilt es das die Betroffene Person das mit Fachleuten angeht! Wer das dann hinter sich lässt hat ja alle Möglichkeiten für die Zukunft...
Ich bin in meinen Augen übrigens über die Beziehung die mich hergeführt hat hinweg (welche Phase ist das dann, die letzte? ) , es beschäftigt mich einfach nicht mehr und ich kann mich grad sogar jemand neues annähern, und das fühlt sich sogar sehr gut an... mal sehen wo mich das hinführt, aber ist für mich das beste Anzeichen das die alte Sache abzuhaken ist..
Have a nice Day versuche aktiv zu sein, das hilft gegen Kopfarbeit
Und Therapie kann auch eine super Sache sein, muß natürlich passen (auch von wegen den Therapeuten usw) aber schön das du dich da ran wagst, hoffe du kannst für dich die Dinge aufarbeiten...

31.10.2016 11:47 • x 1 #15


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