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Angst vor neuer Beziehung

H
Hallo zusammen!

Ich brauche ein paar Meinungen oder gute Ratschläge zu meiner aktuelle Problematik


Ich (m 34) habe vor kurzen eine Frau kennengelernt. Wir hatten darauf ein Date, welches wunderschön war es lief auch gleich was und wir treffen uns nun seit 3 Wochen. Die Zeit mit ihr ist wunderschön, sehr bereichernd und auch locker und lustig. Es ist einfach und läuft so wies es sein sollte. Soweit so gut.

Mein Problem ist folgendes: Ich habe die letzten 2 Jahre mit zwei Frauen sehr schlechte Erfahrungen gemacht, welche ziemlich prägend und vielleicht sogar traumatisch waren. Es waren beide Frauen emotional unstabil und haben sich komplett an mich rangehängt und mich emotional ziemlich aufgefressen. Dies führte zwei Mal dazu, dass ich mich getrennt habe und jeweils auch ein sehr schlechtes Gefühl hatte oder das Gefühl jemandem weh zu tun. Es ging mir aber nach diesen zwei Kurzbeziehungen danach jeweils sehr schnell wieder gut und ich fühlte mich frei und offen für Neues.

Nun habe ich bei der Frau, welche ich kennengelernt habe ganz grosse und perfide Ängste. Ich habe extrem Angst davor, dass ich ihr weh tun könnte oder mich dem nicht gewachsen fühle. Die dominierende Angst ist, dass ich sie verletzen könnte und sie wegen mir leiden muss. Auch habe ich Angst davor mich wieder auf jemanden einzulassen, welcher mich dann wieder enttäuschen könnte oder am Schluss selbst wieder verletzt dazustehen.

Diese Ängste sind teilweise ziemlich quälend, da ich das gar nicht will. Ich fühle mich bei dieser Frau enorm wohl, ich vertraue ihr schon sehr, ich liebe es sie anzusehen und wie sie spricht und lacht und mir bleibt jedes Mal das Herz stehen weil ich sie so atemberaubend schön finde.

Die Ängste kommen und gehen, wenn ich mit ihr zusammen bin kann ich sie ablegen, aber sobald ich mit meinen Gedanken alleine bin überkommen mich dann teilweise wieder diese Ängste. Ich weiss woher sie kommen und ich will das ablegen und einfach geniessen können und Altes hinter mir lassen und mich vollkommen auf diese Frau einlassen können.

Kennt das jemand und kann mir Ratschläge geben wie man damit umgehen kann?

Für mich ist es ein klarer Fall von Kopf gegen Herz. Ich fühle mich teilweise auch schuldig, dass ich diese Ängste überhaupt habe, denn ich weiss im Innersten bei dieser Frau sind sie unbegründet. Wir haben auch schon darüber geredet und sie kann es verstehen und zeigt Verständnis. Sie sagte, wir können es ja ganz gemächlich angehen und sie will mir helfen diese Ängste zu überwinden.

06.11.2017 17:18 • #1


V
Ich finde das alles erstmal total nachvollziehbar und vor Allem finde ich es gut, dass Du mit ihr darüber sprichst.
Denn ich bin auch gerade in der Kennenlernphase mit jemandem und da ist Kommunikation echt das A und O sonst gibt es nämlcih immer jemanden, der sich das Gehirn kaputt denkt weil man den anderen nicht kennt und vielleicht Dinge falsch interpretiert.

Dh selbst wenn sie dir sagt, dass sie Verständnis hat und ihr es langsam angehen lasst, hast du trotzdem Panik? Ihr kennt euch ja auch noch nicht lange.
Aber wenn sie Vertrauen in die Sache legt versuch dich etwas zu entspannen ist ja alles noch ganz frisch.

06.11.2017 17:25 • #2


A


Angst vor neuer Beziehung

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H
Danke für deine Antwort Valentina

Nein wir kennen uns erst seit ungefähr einem Monat. Das Ganze ist noch sehr frisch. Ich kann das nicht so ganz kontrollieren. Ich Weiss grundsätzlich woher die Angst kommt. Die letzten zwei Kurzbeziehungen waren eine emotionale Achterbahnfahrt und ich musste das jeweils beenden, da es mich fast aufgefressen hat und ich keine Luft mehr bekam. Ich glaube die grösste Angst nun ist, dass ich einen Rückzieher machen könnte um mir den gleichen Schmerz zu ersparen oder keine Fläche zu bieten erneut so enttäuscht und verletzt zu werden. Aber ich Weiss auch, wenn ich klar denken kann, dass dies in diesem Fall unbegründet ist. Ich Weiss, dass sie anders ist und es wirklich Ernst meint und mir auch all die Freiräume geben würde, welche ich nie bekommen habe.

06.11.2017 17:36 • #3


V
Oft macht man sich auch einfach zu viele Gedanken. Vielleicht wird auch alles gut? Vielleicht gibt sie dir in dieser Kennenlernphase doch auch bald schon so ein gutes Gefühl, dass die schlechten immer weniger werden?
Sei nicht so streng mit dir selbst

06.11.2017 17:37 • #4


MKH
Wer sich verliebt, verliert... so geht doch der Spruch, oder?
Oder wie ich es vorgestern meinem Partner noch gesagt habe: Wer liebt, verliert... Nach 8 Monaten kann ich sagen, dass mich diese Ängste jetzt bereits 2,3 Mal ganz krass ereilt haben. Ich denke dann immer, dass ich einen echt hohen Einsatz auf den Tisch gelegt habe: Mein Herz. Und wenn es gebrochen wird, wissen wir alle, wie verdammt am Ar*** wir dann wieder sind.
Aber Liebe bedeutet auch etwas zu riskieren, mutig zu sein und vielleicht - ich glaube jedenfalls dran - am Ende nicht enttäuscht zu werden, dass wir den Schritt gewagt haben. Nämlich der zur Liebe.
Alles andere lässt uns verkümmern und eingehen..

06.11.2017 17:48 • x 1 #5


H
Ich habe halt Angst ich fahre den Karren an die Wand, wenn ich es gar nicht mehr geniessen kann wegen diesen Ängsten. Aber du hast recht, ich sollte einfach den Kopf mal ausschalten und mehr auf das Herz hören. Ist es unfair, wenn man wieder mit jemandem gute Erfahrungen sammeln will um diese Ängste zu überwinden oder sollte man das zuerst mit sich selber klären, bevor man sich in etwas Neues stürzt?

06.11.2017 17:50 • #6


Aragorn
Hallo wenn man das durch hat was du geschrieben hast dann ist es normal das man sich da Gedanken macht.

Das was man erlebt hat prägt halt. U d wenn man zwei mal Frauen hatte mit denen es so gelaufen Ist, dann überlegt man halt.

Ich finde es auch sehr gut das du mit deiner neuen Partnerin darüber sprechen kannst, zeigt das schon Vertrauen da ist.

Was aus dem ganzen wird das weißt du aber erst wenn du dich darauf einläst. Das Risiko musst du eingehen. Wünsche dir das es die richtige ist.

06.11.2017 17:52 • #7


V
Warum sollte das unfair sein? Wenn Du die guten Erfahrungen sammelst entwickelt sich ja bei euch etwas Gemeinsames. Unfair wäre es, wenn du sie lediglich dazu benutzen würdest, um dir und deinem Ego ein gutes Gefühl zu verschaffen um dich im Anschluss direkt weiter zu orientieren.
Aber du fühlst dich bei und mit ihr wohl dann geniess den Moment und versuch das Vergangene mal hinter dir zu lassen und die schöne Zeit zu geniessen.
Auch wenn ich das alles sehr sehr gut verstehen kann.

06.11.2017 17:54 • x 1 #8


MKH
Zitat von HARPHYIE:
Ich habe halt Angst ich fahre den Karren an die Wand, wenn ich es gar nicht mehr geniessen kann wegen diesen Ängsten. Aber du hast recht, ich sollte einfach den Kopf mal ausschalten und mehr auf das Herz hören. Ist es unfair, wenn man wieder mit jemandem gute Erfahrungen sammeln will um diese Ängste zu überwinden oder sollte man das zuerst mit sich selber klären, bevor man sich in etwas Neues stürzt?


Da gehen die Meinungen auseinander. Hier im Forum wird meistens dazu geraten, erst mal zu sich selbst zu finden, also Single zu bleiben. Nach meiner letzten Beziehung war ich eine Zeitlang alleine, bin viel gewandert und alleine in Urlaub gefahren, ich weiß nicht, ob ich dadurch irgendwie gereift bin oder meine innere Mitte gefunden habe, aber Fakt ist, dass ich auch nicht ewig alleine bleiben wollte und irgendwann kam mein aktueller Freund und irgendwie merke ich, dass man nie so 100%ig innerlich in Frieden lebt und gechillt ist in Bezug auf Beziehungen, Verlustängsten, Eifersucht oder dergleichen. Irgendwie ´sind da immer eine tief verwurzelte Ängste, und bevor ich eine alte Lady bin, die diese Ängste immer noch nicht abgelegt hat, binde ich mich lieber, um zu erkennen, dass es anderen nicht anders geht. Also mit gewissen Ängsten oder Zweifel usw. Aber ganz ehrlich: Lieber arbeite ich mit einem Partner gewisse Probleme auf, als sie alleine für mich zu bewältigen. Ich habe das Gefühl, das schweißt einfach mehr zusammen. Wir lernen voneinander, geben uns Tipps und stützen den anderen, wenn der man taumelt.

Und sei dir sicher: Auch SIE hat wohl ihre Ängste. Eigentlich sind wir innerlich immer noch kleine Kinder, die sich fürchten vor dem Alleine sein, vor dem Verlassen werden oder davor, nicht anerkannt zu werden. Irgendwas ist immer tief ins uns verwurzelt, aber dafür gibt es ja die Möglichkeit, mit dem anderen zu sprechen. das ist enorm wichtig! Immer.

Letztendlich musst du auf dein Herz hören.

06.11.2017 18:01 • x 3 #9


W
Zitat:
Irgendwie ´sind da immer eine tief verwurzelte Ängste, und bevor ich eine alte Lady bin, die diese Ängste immer noch nicht abgelegt hat, binde ich mich lieber, um zu erkennen, dass es anderen nicht anders geht. Also mit gewissen Ängsten oder Zweifel usw. Aber ganz ehrlich: Lieber arbeite ich mit einem Partner gewisse Probleme auf, als sie alleine für mich zu bewältigen. Ich habe das Gefühl, das schweißt einfach mehr zusammen. Wir lernen voneinander, geben uns Tipps und stützen den anderen, wenn der man taumelt.
Und sei dir sicher: Auch SIE hat wohl ihre Ängste. Eigentlich sind wir innerlich immer noch kleine Kinder, die sich fürchten vor dem Alleine sein, vor dem Verlassen werden oder davor, nicht anerkannt zu werden. Irgendwas ist immer tief ins uns verwurzelt, aber dafür gibt es ja die Möglichkeit, mit dem anderen zu sprechen. das ist enorm wichtig! Immer.


Du sprichst mir aus der Seele. Es ist nur wichtig eine gesunde Balance zu finden, zwischen Aufarbeiten und Neuanfang! Aber genauso sehe ich das. Wenn man tatsächlich einen Partner hat, der so tiefgründig ist und Dich so akzeptiert, wie Du bist und für Dich da ist - dann hast Du tatsächlich alles was Du brauchst!

07.11.2017 12:31 • x 2 #10


MKH
Zitat von Wurst01:
Du sprichst mir aus der Seele. Es ist nur wichtig eine gesunde Balance zu finden, zwischen Aufarbeiten und Neuanfang! Aber genauso sehe ich das. Wenn man tatsächlich einen Partner hat, der so tiefgründig ist und Dich so akzeptiert, wie Du bist und für Dich da ist - dann hast Du tatsächlich alles was Du brauchst!


In der Tat. Ein Partner sollte nicht nur der Mülleimer für vergangene Emotionstäler sein.
In meiner jetztigen Beziehung habe ich aber das Gefühl, dass es ausgeglichen ist. Wir schauen im Großen und Ganzen in die gleiche Richtung. Aber ich finde es faszinierend, dass wir ALLE irgendwie gebrannte Kinder sind. Männer wie Frauen.

07.11.2017 18:04 • #11


H
Ich bedanke mich schon mal für eure interessanten Inputs zu diesem Thema

Danke speziell MKH für die sehr direkten und kontruktiven Beiträge.

Ich denke eine gewisse Vorsicht und Ängste, speziell dann wenn man schlechte Erfahrungen gesammelt hat sind bei einer neuen Beziehung ja normal. Nur bin ich gerade nicht sicher was noch normal ist oder was schon in Richtung Bindungsangst/phobie reingeht. Ich durchlebe gerade viele verschiedene Phasen. Manchmal bekommen ich richtig Angst davor, werde nervös, kann den Kopf nicht mehr abstellen und die Gedanken drehen sich dann um kriege ich das gebacken?, enttäusche ich sie eventuell falls ich doch einen Rückzieher mache etc. Das wechselt sich mit Phasen wo ich am liebsten ins Auto hüpfen will und sie sofort sehen und mich in diesem tollen Gefühl fallenlassen!

Ihr seht es ist gerade ein ziemliches durcheinander. Wie habt ihr diese Ängste in den Griff bekommen bzw. lässt sich das durch erneute positive und schöne Erlebnisse umpolen und die Ängste gehen irgendwann mal weg? Ich sage mir auch immer wieder: Ok dieses Gefühl ist halt manchmal da, akzeptier das und denk nicht zuviel darüber nach, das gehört halt zurzeit noch dazu

Falls ihr jetzt denkt komplett meschugge, ansonsten geht's mir soweit gut!

07.11.2017 18:18 • #12


K
Hey,

aus meiner Sicht bist du noch garnicht bereit für eine richtige Beziehung. Du hast das Distanzproblem, zeigt, dass du Nähe meidest.
Gut finde ich, dass du darüber mit ihr redest!

Aber eure Beziehung kann nur wachsen und glücklich werden, wenn beide, du vor allen Dingen, deine Ängste überwältigst und nicht mehr beachtest!

07.11.2017 18:28 • #13


H
Danke für deine Antwort.

Ich denke dies nicht, da diese Ängste nur getriggert werden, wenn ich auf eine Beziehung zusteuere. Die logische Erklärung für mich ist, dass ich alleine mich diesen Ängsten nicht stellen kann, denn bin ich alleine habe ich sie ja nicht.

Ich möchte ja nicht eine Frau dazu benutzen mich von diesen Ängsten zu befreien, sondern sie ist es mir wert, dass ich mich dieser Thematik stelle und das mal hinter mir lassen kann.

Ein Beispiel aus meiner bescheidenen Logik: Hat jemand Angst davor z.B. mit dem Auto durch einen Tunnel zu fahren dann liegt doch die Lösung nicht darin, jeden Tunnel zu umfahren oder davor zu stehen aber nicht durchzufahren sondern man fährt solange hindurch bis man die Angst ablegen kann?

Ich bin ein Freund der Konfrontation mit mir selbst und denke, dass besonders in dieser heiklen Thematik der Angst vor einer Beziehung auch hier die Konfrontation die beste Lösung ist. Selbstverständlich nur soweit wie man die andere Person nicht zu sehr damit belasten würde.

07.11.2017 18:48 • x 1 #14


A


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