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Angst vor der Zukunft, Existenz-Angst

M
Hallo zusammen,

Kurz zu mir: männlich, 26 Jahre alt, Vater einer wundervollen 2 Jährigen Tochter, Ende Januar endlich geschieden.

Jetzt wo ich die Trennung endlich vollständig verarbeiten konnte, und nicht mehr traurig, sondern nur noch enttäuscht in die Vergangenheit blicke, richtet sich mein Blick jedoch auf die Zukunft. Und davor habe ich sie jetzt unterhaltspflichtiger Single-Vater enorm Angst. Ich verdiene nicht sonderlich viel, um genau zu sein knapp um die 2000 Netto. Im Moment reicht das völlig aus, ich wohne seit der Trennung bei meinen Eltern, die Mieten bei uns in der Gegend sind alleine kaum zahlbar. Da kostet eine kleine zwei Zimmer Wohnung schon gerne mal ab 800Euro warm. Nach Abzug des Unterhaltes in Höhe von 416Euro und dem Auto, das ich dringend brauche, in Höhe von nochmal knapp 300Euro monatlich bleibt da nicht viel übrig für eine eigene Wohnung. Ich werde nächstes Jahr nochmal eine weitere Ausbildung anfangen, mit dem Ziel danach mehr zu verdienen als im Moment. Dennoch bin ich mittlerweile sehr verzweifelt. Wie soll ich das bitte alleine stemmen? Wie soll ich mir jemals leisten können bei meinen Eltern wieder auszuziehen und noch mehr wie ein paar hundert Euro auf dem Konto übrig zu haben? Wie sieht das Leben von anderen getrennten Vätern aus? Im Moment blicke ich eher auf ein Riesen großes Fragezeichen, als auf einen Neuanfang.

01.01.2023 20:46 • x 1 #1


O
Die Angst kann ich nachempfinden. Vielleicht solltest du deine Gedanken nicht allzu weit voraus kreisen lassen und nur immer den nächsten Schritt betrachten. Du hast doch mit der weiteren Ausbildung schon ein schönes Ziel vor Augen und wenn du länger bei deinen Eltern wohnen kannst, dann hast du in der Hinsicht auch keinen Druck.

01.01.2023 20:54 • x 1 #2


A


Angst vor der Zukunft, Existenz-Angst

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M
@oGg ja einerseits gebe ich dir da recht, ich kann alles ziemlich entspannt angehen, jedoch sind damit auch so viele weitere Ängste und schlechte Gedanken verbunden: ich würde wirklich gerne wieder mit einer Frau glücklich werden wollen, aber wer möchte schon nen geschiedenen Loser der auf die 30 zugeht und noch in seinem Kinderzimmer wohnt.
Außerdem habe ich jetzt bereits so lange alleine, bzw nicht bei meinen Eltern gewohnt. Zu sagen es wäre die Hölle wäre respektlos gegenüber meinen Eltern, vor allem weil sie wirklich alles dafür tun um mich zu unterstützen und mir meinen Freiraum geben usw. Aber vielleicht versteht man mich da ja, ich will hier raus und wieder mein eigenes Leben. Meiner Tochter bin ich so auch nicht wirklich ein Vorbild, meiner Meinung nach. Ich weiß auch nicht…

01.01.2023 21:09 • #3


O
@Mali8 Sei nicht so zu dir. Du bist doch kein Loser! Es ist etwas nicht so gelaufen wie du dir es vorgestellt hattest. Das heißt nicht, dass deine Situation ein Dauerzustand bleibt. Du bist am Anfang und es wird besser und solltest du noch immer bei deinen Eltern wohnen und du eine neue Partnerin haben, dann wird sie deine Situation verstehen!

01.01.2023 21:17 • #4


B
Zitat von Mali8:
Ich verdiene nicht sonderlich viel, um genau zu sein knapp um die 2000 Netto. I

Sind die Euro 2.000 um deine berufsbedingten Aufwendungen und Altersvorsorge bereinigt? Wenn nicht, dürftest du mit ein wenig Rechnerei auf ein bereinigtes Netto von = Euro 1.900 kommen, Stufe 1 der DDT und damit nur für den Mindestunterhalt leistungsfähig sein.
Zitat von Mali8:
Nach Abzug des Unterhaltes in Höhe von 416Euro und dem Auto, das ich dringend brauche, in Höhe von nochmal knapp 300Euro monatlich bleibt da nicht viel übrig für eine eigene Wohnung.

Woher kommen die Euro 416, wer hat die ausgerechnet? Euro 416 galten bis 2023, in Stufe 2, allerdings war davon nicht das halbe Kindergeld abgezogen, was dir als Unterhaltsleistender aber zusteht. Wenn du dein Einkommen bereinigst, wie oben dargestellt, landest du vermutlich in Stufe 1 der DD-Tabelle, die sieht einen Zahlbetrag von Euro 312 ab 2023 vor.

Eine weitere Möglichkeit besteht auch darin, deine Einkommenssituation durch einen Nebenjob zu verbessern. Wie schaut es damit aus? Statt Panik zu schieben, kannst du mal schauen, an welchen Stellschrauben du drehen kannst...

01.01.2023 21:36 • x 4 #5


VictoriaSiempre
Zunächst mal verweise ich auf Deine Signatur

Zahlst Du 416Euro Unterhalt für Euer Kind und Deine Frau (Trennungsunterhalt)? Wo kommt der Betrag her, wer hat ihn festgelegt?

Deinen ersten Thread habe ich so interpretiert, dass Du keine abgeschlossene Ausbildung hast. Daher finde ich Deinen Plan, im nächsten Jahr (oder meinst Du dieses, 2023?) eine zu beginnen, sehr sinnvoll. Darauf solltest Du im Moment Deinen Fokus richten.

Männer, die noch im Kinderzimmer wohnen, sind meist tatsächlich nicht so prickelnd - ABER, wenn es gute und nachvollziehbare Gründe dafür gibt, wird es jede interessierte Frau verstehen und akzeptieren.
Du bist noch so jung und hast grundsätzlich perspektivisch andere Pläne; ich finde es völlig okay, wenn Du momentan die Unterstützung durch Deine Eltern nutzt.

Klar ist das nicht einfach, vor allem, wenn man bereits eigenständig als Familienvater gelebt hat. Mit ein wenig gutem Willen und Toleranz auf beiden Seiten ist das aber übergangsweise total in Ordnung.

Du bist vom Zusammenziehen, Schwangerschaft und Hochzeit von Deiner Ex überrollt worden. Aber so wirklich Geduld hast Du mit Dir und Deinem Leben scheinbar auch nicht Wir reden hier ja nicht davon, dass es ewig so bleibt.

Warte doch erst einmal die Scheidung und die damit evtl. verbundene Klärung Deiner Finanzen ab, statt Dir jetzt schon nen Kopf um ne neue Frau zu machen. Die wird schon kommen; und wenn sie die richtige ist, dann wird sie auch Deine aktuelle Situation akzeptieren.

01.01.2023 21:59 • x 1 #6


Elfe11
Du wirst irgendwann wieder mit einer Frau oder mit einem guten Freund zusammen ziehen. Dann zahlst du nur noch die halbe Miete und Lebenshaltungskosten!

01.01.2023 22:03 • #7


L
Kopf hoch junger Mann

Dein Antrieb, eine Ausbildung zu machen ist richtig. Nur so kannst du nachhaltig deine finanzielle Situation verbessern und btw ein gutes Vorbild für dein Kind sein.

Die Frage nach der Höhe des Unterhalts wurde bereits gestellt. Wer hat das ermittelt?
Bei niedrigen Einkommen wird der Kindesunterhalt meines Erachtens (teilweise) von Vater Staat übernommen, da ein Vater trotz seiner Unterhaltspflichten finanziell (über)lebensfähig bleiben muss.

Von daher gilt es abzuklären, wie hoch der Kindesunterhalt tatsächlich ist und wie es sich damit verhält, wenn du wieder eine eigene Wohnung anmieten wirst. Eine eigene Wohnung ist für dein weiteres persönliches Vorankommen unabdingbar (Selbständigkeit, neue Partnerin usw.).

Ich empfehle Dir, dafür einen Fachanwalt für Familienrecht aufzusuchen und dich dahingehend beraten zu lassen.

Deine Zweifel hinsichtlich deiner Attraktivität für eine neue Partnerschaft sind begründet. Eine zukünftige Partnerin wird einkalkulieren müssen, dass du noch viele Jahre Kindesunterhalt zahlen wirst und dich das finanziell belasten wird und somit auch für gemeinsame Unternehmungen, einen gemeinsamen Haushalt o.ä. eben nicht so viel Geld zur Verfügung steht, als wenn du keinen Kindesunterhalt bezahlen müsstest. Aber wir Väter bezahlen gerne Kindesunterhalt, weil wir unser Kind lieben.

Aber um da zügig zu einem Ergebnis zu kommen: das ist so und ist nicht änderbar.
Eine zukünftige Partnerin, die dich wirklich liebt, die akzeptiert deine familiäre Situation und arrangiert sich damit. Alle anderen können dir gestohlen bleiben.

Also Rücken gerade und Brust raus. Kindesunterhaltssituation hinsichtlich angestrebter Ausbildung und eigener Wohnung rechtlich abklären lassen. Dann sind die Unsicherheiten geklärt und du weißt, was auf dich zukommt.
Dann den Umgang mit deinem Kind einrichten und in eine neue Phase deines Lebens eintreten.

Was ich beim Überfliegen deiner Themen nicht verstanden habe: Wie kannst du bereits Ende Januar geschieden sein? Ist nicht ein Trennungsjahr einzuhalten?

Liebe Grüße von einem geschiedenen Vater, der sich sein Leben vor Jahren auch neu einrichten musste und der einen schönen Jahreswechsel (mit seiner Tochter) hinter sich hat.

01.01.2023 22:49 • x 1 #8


Gorch_Fock
Scheidung ist immer noch einer der Hauptgründe für finanzielle Probleme. Deshalb Situation analysieren und Angriff. Ja, als Endverdienst ist das nicht berauschend bei Dir. Qualifikationen erhöhen, Arbeitsmarkt checken. Du bist solo - sie es als Vorteil. Es gibt zig Nebenjobs da draußen, die Du auch zeitlich mit unterbringen kannst. Vom Medikamente fahren in der Apotheke bis Tankstelle. Und so kannst Du Dich schon verbessern.

01.01.2023 22:56 • x 3 #9


PrinceErik
Zitat von LonelyXmas:
Bei niedrigen Einkommen wird der Kindesunterhalt meines Erachtens (teilweise) von Vater Staat übernommen, da ein Vater trotz seiner Unterhaltspflichten finanziell (über)lebensfähig bleiben muss.

02.01.2023 00:17 • #10


Elfe11
Es ist nicht luxuriös, aber du kannst in eine WEG ziehen oder auf's Land. Und denke bitte einmal daran, dass das Leben Spass macht auch ohne grosses Einkommen. Mit dem Kind zu spielen, Fahrradfahren, Schwimmen im See, Eis essen im Sommer, am Wochenende lange frühstücken und Musik hören, Sport machen, gute Gespräche, Freunde treffen, in ein Konzert oder eine kulturelle Veranstaltung ohne Eintritt gehen, Fotografieren, einen Film schauen, einen Krimi oder die Zeitung lesen, einen Waldspaziergang machen, in den Zoo oder ins Freilichtmuseum, Wandern, etc.
Welche Hobbies hast du? Was bringt dir Freude ins Leben?
Vielleicht lohnt es sich das Auto abzuschaffen und auf Öffis umzusteigen? Das machen sehr viele Menschen, ich übrigens auch. Es ist umweltfreundlich.

02.01.2023 00:53 • x 1 #11


Elfe11
Du zahlst fast soviel Geld für dein Auto wie für dein Kind!

02.01.2023 01:05 • x 2 #12


F
Vielleicht kommt für dich auch das Wochenmodell in Frage. Dann zahlst du für deine Tochter gar keinen Unterhalt mehr und dir steht auch das halbe Kindergeld zu. Dann ist sicherlich auch ne kleine Wohnung drin in der es ein kleines Kinderzimmer gibt. Ich habe meine Kinder auch im Wochenwechsel und mit der Ex gibt es beiderseits gar keine finanzielle Ansprüche. Jeder bekommt ein Kindergeld und die Kinder kommen mit der Situation den Umständen entsprechend klar. Trotzdem bleibt es natürlich finanziell immer schwierig (ich habe ein Haus), aber immer noch besser als noch ewig im Kinderzimmer zu wohnen.

02.01.2023 01:15 • #13


D
Zitat von Elfe11:
Du zahlst fast soviel Geld für dein Auto wie für dein Kind!

Und das Auto macht auch noch Spaß und er hat es immer um sich rum

Was war denn das für ne Aussage?

02.01.2023 03:03 • x 1 #14


VictoriaSiempre
Zitat von Dark_Cloud:
Und das Auto macht auch noch Spaß und er hat es immer um sich rum

Was war denn das für ne Aussage?


-Papa, warum fährst Du keinen Porsche? - schon blöd, wenn der Grund nach dem Grund fragt.–


Du tust mit leid, wenn Du denken solltest, das Kinder keinen Spaß machen. Und dass Du glaubst, es wäre nicht schön, sie mal NICHT ständig um sich rum zu haben

300Euro monatlich für ein Auto finde ich jedenfalls auch viel, wenn das Nettoeinkommen grade nicht so üppig ist. Es sei denn, es ist inkl. der Tankfüllungen, Steuern und Versicherungen.

02.01.2023 03:51 • x 2 #15


A


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